Also ich bin mir langsam ziemlich sicher, dass wir mit dem Internet schon weiter wären, wenn der Markt nicht geöffnet worden wäre und die Post sich weiter alleine darum gekümmert hätte. Stattdessen wird die ganze Kohle, die die Anwender jetzt bezahlen, auf alle möglichen unterschiedlichen Technologien (mehrere GSM und LTE-Frequenzen, unterschiedliche teilweise parallel verlaufende Anbieterleitungen, Satelliteninternet, Kabelfernsehinternet, etc...) aufgeteilt und die Gewinne auch noch fleißig von verschiedenen Firmen an verschiedene Aktionäre ausgeschüttet.
Mal ernsthaft: wie kann man eigentlich glauben, dass alles besser und günstiger wird, wenn mehrere Firmen das Gleiche tun, was vorher eine gemacht hat? Wo soll das dafür notwendige Geld herkommen? Denn allein der Verwaltungsaufwand hat sich doch multipliziert durch den Mist. Und der Endkunde blickt doch auch nicht mehr durch.
Die Post hätte man per Gesetz dazu verdonnern können. "Bis 2018 hat jeder 50 MBit". Bumm. So hat man das doch mit den Telefonanschlüssen damals auch gemacht.
Stattdessen stellt man irgendeine Agenda auf und setzt sich als Politiker Ziele, auf deren Erreichbarkeit man genau gar keinen Einfluss hat. "Jeder soll bis 2018 50 Mbit haben". Und was wenn nicht? Wer wird dann zur Rechenschaft gezogen? Die Netzbetreiber? Die Provider? Die Politiker? Nein? Keiner? Achso, na dann ist ja alles klar.
Es hat doch absolut niemand Druck, irgendwas zu bewegen.
Keiner von denen, die für den Netzausbau zuständig sind, verliert doch irgendwas, wenn die digitale Agenda nicht eingehalten wird. Ja, gut, vielleicht Glaubwürdigkeit. Aber Glaubwürdigkeit interessiert das dumme Wahlvolk doch schon lange nicht mehr.
Wenn diesen Sonntag Wahlen wären, würde die CDU wieder gewinnen und sogar die FDP wäre zurück im Bundestag. Wir kriegen einfach nur die Regierung / das Internet das wir verdienen.