News Vectoring-Streit: Immer noch keine finale Zusage der Telekom

Onkelpappe schrieb:
Da maulen sie mal wieder die armen.

Kannst du mal auf die Frage einen Beitrag darüber antworten?

Shadow Complex schrieb:
Es wird erst zum Affront wenn die Telekom jetzt länger zögert als dass es der Anwalts- und Inkassoverband VATM und Konsorten verzögert haben.

1. Prüfung der Rechtmäßigkeit verlangt Zeit. Und das haben BREKO, VATM, Deutsche Glasfaser & Co. nicht aus Spaß prüfen lassen, sondern weil es eine Entscheidung nationaler Tragweite ist. Durch die Verzögerung hat niemand etwas gewonnen.

2. Den Spruch mit dem Anwalts- und Inkassoverein hast du bei der letzten Meldung zum Vectoringstreit auch schon rausgehauen und ich frage dich wieder, welchen Sinn es für Anwälte und Inkassobüros haben sollte, EU- und BNetzA-Entscheidungen zum Breitbandausbau zu kommentieren. Das wäre genauso sinnvoll wie wenn der niedersächsische Kleintierzüchterverband die Vertagung des IOC zur Entscheidung über den Olympia-Ausschluß von Russland kommentieren würde.
 
Straputsky schrieb:
Stichwort: Öffentlich Rechtliche. Wenn es nur einen Anbieter gibt, gerade wenn auch noch staatlich abgesichert, treten am Ende massive Ineffizienzen auf. Die sind so groß, dass sie sogar teurer sind als die von dir beschriebenen Kosten.
Ja, treten "am Ende" auf...am Ende von was? Am Ende von der von Lobbyisten geduldeten bisherigen Ordnung?
Effizienter ist rein gar nichts geworden. Der einzige Unterschied ist, dass eben nicht mehr flächendeckend modernisiert wird, sondern hier und da mal Flickschusterei betrieben wird und in den Größstädten ein Prestigeprojekt nach dem anderen gefeiert wird. Aber die breite Masse schaut in die Röhre. Die meisten rödeln doch noch auf papierumwickelten Kupferkabeln aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts rum.

Und für die Preise wird auch an anderen Stellen massiv eingespart. Die Reallöhne sind sowohl bei der Telekom, als auch der Post, massiv gesunken. Aber klar, ist jetzt viel effizienter.

Wattwanderer schrieb:
Woher kommt nach BER noch der Glaube, die Politik könnte irgendetwas stemmen? Oder Elbphilharmonie? Schon vergessen wie gut die Planwirtschaft der DDR funktioniert hat?
Oh Bitte, was hat denn bitteschön die Planwirtschaft der DDR mit der alten Post zu tun? Grundbedürfnisse der Menschen zu befriedigen hat doch nichts mit Kommunismus zu tun. Und nur weil wir inzwischen großteils unfähige Politiker haben, sind die dahinterstehenden Grundprinzipien doch nicht verkehrt. Ja, Flughafen BER und Elbphilharmonie sind absolute Negativbeispiele. Aber die gibt es auch in der mit reichlich Konkurrenz versehenen Privatwirtschaft. Wahrscheinlich wird durch den Abgasskandal VW bald massive Probleme haben.

Leute wie Du freuen sich wahrscheinlich schon wie blöd darauf, demnächst unter mehreren Anbietern für Ihren Wasseranschluss zu wählen. Das wird (genauso wie bei Strom- und Gas jetzt auch) nur eine riesige Umverteilung. Es wird einige günstige Anbieter geben, aber die Leute, die eben nicht ständig nach dem günstigsten Preis geiern und Kündgungsfristen beachten, werden nach Strich und Faden abgezockt! Da wird dann gerne mal ohne Not der Preis um 30% angehoben und wer nach 14 Tagen nicht reagiert, muss auch die nächsten zwei Jahre damit leben.

Es ist einfach kompletter Quatsch, für ein und dasselbe Produkt (Trinkwasser, Abwasserentsorgung, Erdgas, Telefon, Internet, Strom) mehrere Anbieter zu haben. Das ist meine Meinung. Das sind Grundbedürfnisse, für die hat der Staat als verlängertes Organ des Volkes zu sorgen und da ist kein Platz für Geschäftemacher, Investoren und Aktionäre.
 
Ist schon richtig... Infrastruktur sollte nach Möglichkeit zentral verwaltet werden...

Es existieren 3 Mobilfunknetze in Deutschland parallel. Man könnte die Anzahl der Zellen zwar nicht einfach durch drei teilen, wenn man es zentralisieren/zusammenfassen würde, aber unnötig Geld verbraten wird da auf jeden Fall. Dazu kommt noch Verwaltungs- und Planungsaufwand.

Im Festnetz ist es wahrscheinlich nicht ganz so schlimm...

Man kann es jetzt aber nicht mehr ändern, deswegen bringt es nichts darüber zu diskutieren... Hätte, hätte, Fahrradkette...
 
foofoobar schrieb:
Oohh, eine neoliberale Märchenstunde.

Wozu dieses "buzzwording"? Möchtest du Fliegen fangen?


foofoobar schrieb:
Wie toll und effizient die Privaten und der Markt alles regeln, hat man bei den ganzen Privatisierungen von Wasserversorgern gesehen. Im Regen- und Nebel-Loch England waren die Privaten derart effizient das Wasser rationiert werden mußte. In den USA produziert der ach so effiziente Markt mal eben das teuerste Gesundheitssystem der Welt.

Zumindest das USA-Beispiel ist unpassend, da die Kosten dort aus ganz anderen Gründen hoch sind. Unabhängig davon tragen die USA als Staat auch einfach weniger Kosten, sprich der soziale Ausgleich ist deutlich geringer was gerade im Gesundheitswesen zum Tragen kommt. Dies wäre hier aber deutlich zu lang & offtopic, um es genauer zu erläutern.

Grundsätzlich kann man deine Beispiele schon alleine deshalb ablehnen, weil es Einzelfallbeispiele sind. Bei derartig vielen Nationen und Unternehmen auf der Welt ist es ganz natürlich, dass es im Kapitalismus auch Verlierer gibt - die gibt es immer. Auch vor Misswirtschaft ist weder ein Staat noch ein Unternehmen allein durch neoliberale, kapitalistische Führung gefeit.

Gesamtwirtschaftlich gesehen zeigt sich allerdings, auch historisch, dass sämtliche zu stark staatlich beeinflussten Volkswirtschaften letztendlich Bankrotterklärungen waren und Neoliberalismus und Kapitalismus die einzig funktionierenden und vor allem effizienten, fortschrittsfördernden Faktoren sind.
Sind sie deshalb perfekt? Mitnichten. Sind sie deshalb fehlerfrei? Mitnichten. Kann man deshalb auf staatliche Regulierung vollkommen verzichten? Ganz sicher nicht, sonst hätte man keine soziale Marktwirtschaft, sondern nur noch Ausbeutung. Ist es deshalb das beste System überhaupt? Bestimmt auch nicht - Stillstand ist immer gleichbedeutend mit Rückschritt. Es wird sicherlich, gerade im Zuge der Robotik, noch effizientere Systeme geben. Noch gibt es sie allerdings nicht, weshalb neoliberaler Kapitalismus noch alternativlos ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Straputsky schrieb:
Und ich kann das Gemaule über die Breko auch nicht mehr hören. Die Breko will selbst ausbauen, fordert aber Investitionssicherheit. Die Telekom will auch selbst ausbauen, fordert aber *Trommelwirbel* Investitionssicherheit.

Und das schon 16 Jahre lang. SECHZEHN JAHRE lang hat die Telekom behaarlich geweigert der Breko zuzusichern das sie nichts macht.
Das ist eine UNGLAUBLICHE Frechheit. Wie soll ein Schaumschläger denn investieren wenn er SECHZEHN Jahre lang keine GARANTIEN kriegt,
Ergänzung ()

DeusoftheWired schrieb:
1. Prüfung der Rechtmäßigkeit verlangt Zeit. Und das haben BREKO, VATM, Deutsche Glasfaser & Co. nicht aus Spaß prüfen lassen, sondern weil es eine Entscheidung nationaler Tragweite ist.

Schon klar. Dagegen ist es bei Telekom eine Entscheidung die man zwischen Frühstück und Mittagessen trifft.
 
Kenneth Coldy schrieb:
Dagegen ist es bei Telekom eine Entscheidung die man zwischen Frühstück und Mittagessen trifft.

Hab ich das behauptet oder von der DTAG gefordert? Nö.
 
Aha. Na dann habe ich das wohl falsch verstanden.
 
Yep. Es ging mir in dem von dir zitierten Beitrag nur darum, daß Shadow Complex die Beschwerde des BREKO als Zeitschinderei dargestellt hat, und das war sie nun beileibe nicht.
 
Wo genau habe ich es als Zeitschinderei bezeichnet?
Ich habe es völlig wertfrei als verzögert bezeichnet.
 
Straputsky schrieb:
Und was hat man davon? Alle bieten DSL für 20€ an aber keiner baut aus. Da beißt sich der Hund in den Schwanz..
Lieber die billig Anbieter dazu verdonnern, mit in den Topf einzuzahlen
Und jetzt komm mir bitte nicht mit den Tal Gebühren.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Vollzitat entfernt)
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