Sammy2k8 schrieb:
Wasserstoff entsteht in der Industrie u.a. als Abfallprodukt und kann auch bewusst ohne fossile Brennstoffe erzeugt werden.
Ahja... Genau.
Und deswegen ist einer der größten Schwachpunkte der Technologie im Moment, dass die ausreichende Produktion von Wasserstoff mittels Elektrolyse viel zu Ineffizient ist und damit viel zu viel Energie verbraucht bis ein Fahrzeug rollt. 60-70% Wirkungsgrad bei der Herstellung des Wasserstoff und nochmal 33-37% Wirkungsgrad bei den PEM-Brennstoffzellen in den Fahrzeugen (SOFC Zellen hätten potentiell höhere Wirkungsgrade aber auch eine wesentlich höhere Betriebstemperatur und sind damit für den Mobilen Einsatz nicht wirklich geeignet). Somit landest du bei nem Wirkungsgrad von gerade mal effektiv 20-25%. Solange der Wert nicht noch stark ansteigt, würde ein umfangreicher Wechsel auf die Technologie eher zu einem Anstieg des Energiebedarfs führen als einer Abnahme. Denn was auch noch aussteht ist die Infrastruktur die Betrieben werden müsste um die Fahrzeuge Sinnvoll mit Treibstoff zu versorgen und da wäre der sinnvollste Weg die forcierte Dezentralisierung der Energieversorgung. Subenvtionen und Verpflichtungen bei jedem Bauvorhaben oder Wechsel der Heizungsanlagen eine Entsprechende lokale Struktur im Eigenheim zu integrieren:
Brennstoffzellen-Blockkraftwerk, Photovoltaik, Akku, Wasserstoff-Elektrolyse-Block und ein Wasserstoff-Tank.
Die Kosten sind aber aktuell noch astronomisch beim Wasserstoff-Part und würden sich nach aktuellem Stand in der Regel erst nach ca. 70 Jahren amortisieren.
Eine stärkere (absolut sinnvolle und notwendige) Subvention stößt zudem auf eine starke Energielobby, die absolut kein Interesse daran hegt, dass sich die Menschen zur weitestgehenden Energieautarkheit emanzipieren und sich von diesen Wegelagerern abnabeln. Deshalb ist das aktuell fast nur für Finanziell sehr gut gestellte realisierbar. Aber hat man diese Infrastruktur erstmal, leistet man sich im Idealfall noch irgendwann 2 Fahrzeuge: Ein Elektrofahrzeug und ein Brennstoffzellenfahrzeug, wobei ich mit letzterem noch warten würde. Dann wäre man sehr unabhängig.
Könnte man natürlich noch um weitere Systeme erweitern wie bspw. eine Kompostieranlage welche mit der im Kompostierungsprozess entstehenden Wärme Warmwasser und die Heizung versorgt. Das wird bspw. sogar in Modernsten Gewächshäusern bereits gemacht, die Micro-Greens und Gemüseanbau-Häuser vom Kollegen laufen damit ganzjährig energieautark, und damit versorgt er unzählige Gastro-Betriebe mit seinen Produkten, leider aktuell noch sehr schwer umzusetzen da es viel Fachwissen benötigt da keine SetUp&Go Systeme auf dem Markt erhältlich sind.
Aber so sieht meiner Meinung nach die einzig sinnvolle Zukunft aus. Wir würden wenn wir unsere Infrastruktur in die Richtung optimieren dermaßen viele Probleme direkt oder indirekt lösen und unserer Umwelt sehr viel gutes tun, während eine Selbstversorgung mit dem nötigsten möglich wird. Klar kann man nicht von jedem erwarten dass er sein eigenes Gemüse anbaut, die Biogas-Infrastruktur sehe ich eher in klein-Kommunalen Umgebungen von 20-30 Familienhäusern.