getexact schrieb:
ich glaube klimaneutral ist an einem schweren Auto, vollgestopft mit Technik und riesigem Akku nichts.
Wir dürfen uns glaube ich nichts vormachen, dass wir mit Individualmobilität der Umwelt einen Gefallen tun.
Abgesehen davon ist Wirtschaftlichkeit für mich maßgebend. Preis/Leistung nennt sich das. Und das vergleicht man mit verfügbarem Produkten auf dem Markt. Niemand, außer reiche Menschen, können sich den Luxus leisten Geld einfach so zu verschwenden.
In jedem Bereich wird von Produkten, die kleine Mängel haben abgeraten. Im Grafikkartenbereich wird um jedes % Leistung gefeilscht, jeder versucht das Beste rauszuholen, aber bei Autos im Wert von mehreren Jahresgehältern vieler Menschen, die sich diese Autos kaufen sollen, wird so getan, als müsse man damit einfach klarkommen?
Ich denke das nennt sich dann Idealismus.
Ich gebe dir mit allem Recht was du sagst, allerdings darfst du nicht von dir auf andere schließen. Für die meisten ist ein Auto ein Statussymbol, die wenigsten haben 30.000€+ auf der hohen Kante um sich einfach mal so ein Auto zu kaufen. Die Lösung des ganzen heisst Leasing, du kannst davon ausgehen das 80-90% der neueren Autos den Leasingbanken gehören und nicht dem der drinsitzt. Das ganze Geschäftsmodell der Autokonzerne ist ausgerichtet auf Leasing und wird durch den Staat fürstlich subventioniert (Gewerbeleasing). Es ist nunmal ein Unterschied ob du 4-500€ im Monat für die Leasinggebühr zahlst oder 40.000€ bar auf den Tisch legen musst. Du gehst mit einem Auto auch ganz anders um wenn es dein Eigentum ist, als wenn du alle 2-3 Jahre ein neues vor die Haustür gestellt bekommst. Dementsprechend hast du auch ein anderes Anspruchsdenken als die meisten.
Wenn jemand morgen zwischen einem Mercedes mit Elektroantrieb oder einem mit Verbrenner wählen müsste und er diesen von seinem AG gestellt bekommt, dann nimmt er den Elektro, nicht weil er die Umwelt retten will, sondern weil er von steuerlichen Vorteilen profitiert. Hauptsache der Stern ist auf der Motorhaube. Ein positiver Nebeneffekt, man kann sich als Weltretter profilieren. Wenn die Leute allerdings auf Prestige verzichten müssten, also Mercedes als Verbrenner und Genesis als Elektro, wie glaubst du würde dann die Wahl ausfallen? Ich habe bewusst Genesis gewählt weil der Innenraum sehr hochwertig ist und der Komfort vergleichbar zu einem Mercedes.
Was mich an dieser ganzen Debatte auch enorm stört, der Rohstoffeinsatz eines Elektroautos ist deutlich höher als der eines Verbrenners. Zeit ist Geld, wenn ich also statt 5min zum tanken, 30-40min brauche, im Winter zwischen 15-30% Ladeverluste habe, was in mehr Ladestops resultiert, ich also noch mehr Zeit verliere dann ist das ein erheblicher Nachteil zum Verbrenner. Dem aber in keinem Vergleich Rechnung getragen wird, meine Zeit ist nicht kostenlos! Warum werden SUVs mit Verbrenner nicht deutlich höher besteuert? Mhh da hat wohl die Autolobby etwas dagegen.
Das sich was ändern muss keine Frage, aber dann sollte man diese ganzen Diskussionen auch ehrlich führen, wer glaubt er würde mit einem Elektroauto langfristig günstiger von A nach B kommen, der glaubt auch an den Weihnachtsmann, die Strompreise werden weiter steigen und irgendwann wird eine Steuer kommen. Aus meiner Sicht muss man technologieoffen bleiben, für jemand der zuhause laden kann, der nicht viel fährt, für den mag ein Elektroauto (BEV) sicherlich sinnvoll sein. Aber eben nicht für jeden...
Leider bilden sich die wenigsten Menschen eine eigene Meinung und lassen sich stattdessen durch die öffentliche Berichterstattung manipulieren. Am Ende führen mehrere Wege zum Ziel.