chithanh
Commodore
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Das ist es was ich mit "x86 auslaufen lassen" meinte. Nicht sofort den Verkauf stoppen. Heutige Chips können weiter verkauft werden, aber danach ist Schluss.Limit schrieb:Das ist vollkommener Unsinn. Erstens würde das Kündigen des Abkommens nur zukünftige Chips betreffen. Anwender könnten also einfach weiterhin bereits verfügbare AMD-Chips benutzen.
Also beim oben verlinkten Arstechnica-Artikel liest sich das anders, da wird AMD als Ziel von Intel-Patentklagen dargestellt und nicht andersrum. Da du eine Gefahr siehst: Welche relevanten AMD-Technologien nutzt Intel denn, und insbesondere: hat sich AMD wie Intel auch die Emulationstechniken patentieren lassen?Limit schrieb:Weiterhin liefen sie Gefahr von AMD verklagt zu werden, wenn sie deren Anteil an x86 zu emulieren versuchen.
Ja, AMD könnte ohne Intel-Patente eine x86-64 CPU mit SSE2 bauen wie den originalen Athlon 64 von 2003. So einer bootet aber nicht mal Windows 11 (das braucht eine Reihe von neueren Instruktionen wie SSE4.2) und wird viele existierende x86-Programme nicht ausführen können. Und da sind noch nicht mal die Patente berücksichtigt, die Interna des Designs betreffen.Limit schrieb:Zweitens könnte AMD angepasste x86-CPUs herstellen, die auf alle noch gültigen Intel-Patente verzichtet
Limit schrieb:und trotzem bessere Kompatibilität und Leistung bietet als emuliertes x86 auf ARM. Drittens würde ich erwarten, dass im Falle eines x86-Untergangs viele der großen Player in der Industrie eher auf eine offene Architektur drängen würden. Keiner will sich von einzelnen Firmen abhängig machen. Das hat man gesehen als Nvidia ARM kaufen wollte.
Vielleicht habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt. Das Szenario ist dass Qualcomm gar kein Interesse an der Fortführung von x86 hat, sondern möglichst viel Geld aus dem geistigen Eigentum Intel herauspressen will. Dass x86 danach am Ende ist, ist Qualcomm dann egal solange sie ihr Geld rausbekommen.Limit schrieb:Das wäre das dümmste was Qualcomm tun könnte. x86 bietet für Intel und AMD ein recht bequemes Duopol mit garantierten Einnahmen ohne viel Konkurrenz. Warum sollte Qualcomm das einfach wegwerfen nachdem sie viele Milliarden dafür bezahlt haben?
Und wenn Snapdragons die einzigen CPUs sind die x86 inkl. SSE4.2 usw. performant ausführen können, dann ist das ein massives Verkaufsargument für institutionelle und private Anwender, die auf existierende x86-Software angewiesen sind.
Gleichzeitig erhält Qualcomm Intels Design- und Chipherstellungspatente, die man gegen die aufstrebende RISC-V-Konkurrenz einsetzen kann.
Guck dir mal an wie die Übernahme von Sun Microsystems durch Oracle ablief, da hatte Oracle genau die gleichen Ziele. Jedes Sun-Produkt von damals ist tot oder nur noch ein Schatten seines früheren selbst. Oracle hat auch nur knapp den Jackpot verfehlt als Google im letzten Moment noch den Kopf aus der Schlinge ziehen konnte.
Klar, könnte man ohne die Instruktionen neu kompilieren. Wenn man schon dabei ist, könnte man auch für ARM neu kompilieren. Das passiert aber in ausreichend vielen Fällen nicht: x86 Code ausführen ist ein massives Feature ohne dass es nicht geht, weder unter Windows (Prism) noch auf dem Mac (Rosetta). Auch Valve arbeitet an proton-arm64, einstweilen denke ich für Chromebooks, langfristig möglicherweise für ein ARM-basiertes Steam Deck.Limit schrieb:fast alle Software, die diese benutzt bietet Compiler-Optionen um die Software auch auf älteren CPUs ohne diese benutzen zu können.