Ich denke es gibt viele Gründe, warum es zuletzt mit Strategiespielen so bergab geht. Dazu hatte ich auch hier
https://www.computerbase.de/forum/threads/bald-keine-echtzeitstrategie-mehr.978348/
mal nen Thread eröffnet.
Teilweise sind die Hersteller der Spiele schuld. Für mich z.B. unverständlich wie so tolle Serien wie Age of Empires (und vorallem auch Age of Mythology) nicht weitergeführt werden.
Anders z.B. bei Stronghold. Das wurde zwar weitergeführt. Aber hat qualitativ stark nachgelassen. Daran sind vermutlich die berühmten Anzugträger schuld, die irgendwann sagen: "Schluss jetzt, das Spiel muss fertig werden. Wir wollen verdienen".
Andere wiederum (ok, widerspricht sich teils mit dem Satz zu AoE / AoM) haben ihre Serie total ausgelutscht, bzw lassen Innovationen vermissen; z.B. Die Siedler.
Ein anderer Punkt ist sicherlich auch die Tatsache das der PC-Spiele-Markt schwächelt. Strategiespiele eignen sich nunmal besser für den PC als für Wii, PS3 und XBOX 360.
Der dritte Punkt, der sich meinen Vermutungen nach stark auf das Schwächeln im Strategiesektor auswirkt, ist die Gier nach dem spektakulären. Genau wie bei Filmen ist auch bei Spielen ein Trend zu immer mehr Effekten, immer spektakuläreren Aktionen etc. zu sehen. Natürlich gibt die Technik dafür heutzutage mehr her. Und natürlich gönne ich den Leuten die es mögen auch Battlefield 3, Metro 2033, etc. Aber scheinbar sind die Leute so stark darauf fixiert und auch mittlerweile stark limitiert, dass sie gar nich mehr in der Lage sind ein halbwegs komplexes Strategiespiel zu spielen. Man sieht es ja auch bei den Filmen. Actionfilme mit viel Story und Schauspielkunst wie beispielsweise Ronin, Departed etc. werden immer weniger. Dafür kommen Efektfeuerwerke wie Transformers, Kamp der Titanen, Battleship, die zwar viel fürs Auge aber nix fürs Hirn bieten. Vom TV-Programm mal ganz zu schweigen...
Die Geilheit auf Efekkte etc. lässt sich auch teilweise bei Rollenspielen beobachten. Was habe ich früher Stunden mit Gothic 1 und 2 verbracht. Unglaublich.Bei The Witcher 2 habe ich bisher vllt 5Std. gespielt. In dieser Zeit wurde ein derartiges Feuerwerk abgefackelt, dass mich das Spiel jetzt nur noch langweilt.
Strategiespiele können nunmal keine Daueraction mit Bombastgrafik liefern.
Ein weiteres Problem: Browsergames. Statt "echte" Strategiespiele zu spielen, bauen viele lieber Getreide an oder bauen Flughäfen in billig-comicgrafik, um dabei mit ihren Facebook freunden blödeln zu können. Obwohl ich meist Single-Player-Spiele bevorzuge habe ich natürlich nix dagegen, wenn man mit Freunden zockt. Aber das kann man auch bei vernünftigen Spielen.
Zuletzt: bevor mich jemand als Lügner, Schön-Wetter-Fan oder sonst was bezeichnet:
jaaa, ich suche in einem anderem Thread nach nem guten Browser-Strategispiel. Dies aber nicht, weil mir so eins mehr Spaß macht oder ich damit "vernünftige" Spiele ersetzten will.
Sondern weil es Situation gibt in denen ich zwar gerne etwas spielen möchte, aber nebenbei was via facebook-chat, qip, oder sonst wie klären muss.
Natürlich kann man auch per Tab + Alt zwischen "richtigen Spielen" und Chat wechseln. Dies is aber je nach Spiel und Anzahl der Chatpartner seehr unbefriedigend...