Warum werden Beamte ständig als faul und unnütz diffamiert?

@ Andy

Also der Finanzbeamte kann noch so freundlich sein, der wird einfach keine guten Bewertungen bekommen. Oder auch die Politesse ... egal wie freundlich sie beim Strafzettel verteilen ist, daraus ergibt sich sehr selten eine gute Freundschaft.

Manche Leistungen lassen sich nur schwer messen - ein Polizist sollte z.B. keine Prämie für möglichst viele "erlegte" Verbrecher bekommen, sonst herschen hier bald amerikanische Verhältnisse.
Oder Feuerwehrleute nach der Anzahl ihrer Einsätze zu bezahlen ... da kann man ja auch "nachhelfen" damit der Bonus zum Jahresende stimmt.
Lehrer -> am Ende haben alle Schüler ein 1,0 Abitur aber können nicht mal bis 10 zählen.

Aus meiner Sicht kann es da sehr schnell zu Fehlsteuerung kommen. Ich glaub das sinnvollste ist wirklich, dass man selber nett und freundlich auftritt. Hier konnte ich bisher die meisten Punkte bei den Behördengängen sammeln. Da war auch der Gegenüber meist freundlich. Es gab zwar auch Miesepeter - aber die findet man in jeden Unternehmen.
 
...stimmt, besser 'ne Prämie pro erteiltem "Ticket", sagen wir...25 % ?...HURRA, ich kann reich werden !!! Und die gebeutelten Autofahrer freuen sich, wenn sie einen blau/silbernen nur sehen. :D

"Ich glaub das sinnvollste ist wirklich, dass man selber nett und freundlich auftritt."

DAS trifft den Nagel absolut auf das Köpfchen..ich sag nur Wald schreien...

Auch wenn es Onkel Hitman nicht gerne liest...ich kann die Leute nicht mehr zählen, die freundlich waren und dann nichts bezahlt haben. Ich müsste ja seinem Gedankengut zufolge entlassen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
TheWalkingDead schrieb:
Ich bin (jetzt) auch ne faule Sau !

Ich habe in 35 Berufsjahren so viele Tote gesehen (Verbrannte, Erhängte, Geköpfte, Vergewaltige und Ermordete, tote Kinder), dass ich Alpträume hatte.
Ich habe mir für den Dienst die Knochen gebrochen, bin seitdem "gehbehindert" und kann ohne Schmerzen keine 10 Minuten mehr auf der Stelle stehen.
Ich stand ein Dutzend Mal vor einer geladenen Schußwaffe und habe mit Glück überlebt.
Ich lag nach mehreren Schlägereien div. Male im Krankenhaus und habe einige schöne Andenken (aber immer gewonnen, Ausrufezeichen).

Ich lasse mich gern anspucken und beleidigen, rolle mich gern auf dem Boden mit totalen Ar***löchern herum, opfere durch den Schichtdienst gern meine Gesundheit und mein Privatleben.

Denn ich verdiene ja genug und bekomme eine total fette Pension. Wir werden alle super gut beurteilt und alles geht total gerecht zu.

Aber das ist ja mein Schicksal, mein Berufsrisiko und ich habe mir das ausgesucht. Allerdings hat mir 1979 niemand erzählt, was da alles auf mich zukommt. Da war die Welt nämlich noch in Ordnung.

Was ich von solchen Leuten wie z.B. HansMeier (auch in anderen Threads ein echt grosser Held) mit seinen Aussagen halte...kann sich jeder selbst ausmalen.
Vielleicht sollten die ganzen "Oberschlauen" mal 1 Jahr meine Arbeit machen. Obwohl ich eher tippe, dass die alle wegrennen.

Anders gefragt: Wieso hast du dir das angetan?

Und darf man deswegen nicht sagen, dass der gemeine Verwaltungsbeamte (Beamte ist ja nicht gleich Beamte, wie dein Beispiel zeigt) im allgemeinen fauler ist, als viele andere Arbeitnehmer?

Ergo müsstest du doch selbst einen gewissen Ärger auf andere Beamte haben, dass Leute, die deinen Beamtenstand haben für das selbe Geld weitaus weniger tun und für mehr auch keinen Elan zeigen und auf der anderen Seite du dein Leben ohne Mehrwert für den Staat hinhalten musst.
Ungerecht? Auf jeden Fall, aber ist daran der Bürger schuld? Nein. Und darf er sich nicht über das allgemein bekannte faule Beamtentum (im Verwaltungsapparat!) ärgern? Ich sage ja, darf er.
 
Allgemein bekannt?
Über faule Beamte zu klagen, ist wohl eher en vogue als berechtigt. Mit welchem Prozentsatz aller Beamten in einer Stadtverwaltung kommst der gemeine Bürger denn in Berührung, um aus seinen Einzelerfahrungen am Tresen eine allgemeingültige Aussage zu treffen? Das ist doch sehr weit hergeholt. Viel eher potenziert sich die Aussage von Bekannten und Freunden (Hörensagen + selbst erlebt = Summe der Vorurteile) mit den eigenen Vorstellungen des Beamtenapparates.

Die Verallgemeinerung halte ich für unzulässig, nur weil mir der Beamte im Bürgerbüro unmotiviert erscheint, sagt das nichts über seine Kollegen aus. Vielleicht teilen die im Gegenteil sogar die Ansicht, dass da am Tresen mal wieder das faulste Borstentier sitzt und die Bürger vergrault.
 
Ich vermute mal, dass da auch immer die Wut auf die Politiker kanalisiert wird.
Wüsste auch nicht, wann ich mal mit Beamten zu tun habe.. im Bürgerbüro hatte ich noch nie Probleme, Knöllchen zahlen ist zwar doof, aber muss sein... hat auch nichts mit Beamten zu tun. Sonst kann ich mir nicht vorstellen, dass es so schlimm ist.
Kann aber dafür von vielen unfreundlichen Verkäufern und Einzelhandelskaufleuten berichten.. von Autoverkäufern ganz zu schweigen, die einen anlügen ohne Rot zu werden.
 
Noxiel schrieb:
Allgemein bekannt?

Stand doch letztens erst in der Bild Zeitung. Direkt neben dem Artikel zu den faulen und ständig besoffenen Hartz IV Empfänger ... ich hab ich hab die Bild noch, bring ich dir vorbei, ok? ;)
 
Ich denke auch dass bei dem Gerede über "faule Beamte" auch immer die anderen Angestellten im öffentlichen Dienst mit einbezogen sind. Zumindest wenn es um Ämter etc geht. Mit Beamte meinen die meisten wohl auch primär diese, ansonsten sagt man ja eher auch Polizisten, Lehrer etc...

Und ich denke mit kaum einer Gruppe von Arbeitnehmern hat jeder andere Bürger regelmäßiger oder öfter Kontakt als mit den Beamten und Angestellten in Ämter, Bürgerbüros etc... Dazu kommt, dass ja auch wenn jeder mit Banken Automechanikern etc zu tun hat es dann ja nicht heißt die Banker oder Meachniker sind faul etc, sondern eben die von der Sparkasse, Deutschen Bank...oder eben ATU, BMW, VW oder was auch immer sind faul.

Das heißt jeder bezieht es immer auf "die Beamten" und nicht auf eine Firma.
Und wenn dann jeder Freund und Bekannter eine Geschichte zu faulen Beamten erzählen kann, schon hat man das Bild vom faulen Bekannten.

Hinzu kommt, ein fauler Lehrer oder ein fauler Mitarbeiter in einem Amt fällt der "Bevölkerung" viel eher auf als ein fauler Mitarbeiter eines Pharmaunternehmens, eines Autoherstellers oder sonst einer Firma.
 
F!o schrieb:
Die gleichen Erfahrungen kann ich bestätigen. Nicht zwingend bei mir (noch zu jung), aber meine Kollegen sagen das gleiche.
Im Alter wird die PKV enorm teuer, und eigentlich wünschen sich viele zurück in die Gesetzliche.
Und das gehört radikal unterbunden! In den jungen Jahren aus der Solidargemeinschaft ausklinken und dann im Alter wieder zurückwollen... :rolleyes:
Ergänzung ()

DerOlf schrieb:
Es denken leider die wenigsten, vor allem hier in Deutschland.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (überflüssiges Komplettzitat entfernt!)
Du weißt schon, dass auch die PKV eine Solidargemeinschaft ist. Der Unterschied zur GKV besteht darin, dass die Ärzte die Leistungen nach Leistungskatalogen abrechnen können, welche meist höhere Preise enthalten als bei der GKV bzw. ein breites Leistungsspektrum wie Homöopathie. Deswegen "mögen" Ärzte die Privatpatienten so sehr. ;) Aber Solidargemeinschaften sind beide Systeme - und wie auch schon vorher gesagt/festgestellt -> die PKV ist nach 5 - 10 Jahren teurer als die GKV. (die höheren Preise müssen ja auch umgelegt werden) In die PKV wechselt hoffentlich heute niemand mehr, bloß weil sie "günstiger" ist.
 
@Erdenkind
Sehe ich nicht so. Die Leute gehören ALLE in die gesetzlichen Sozialversicherungssysteme und dann hat sich das. Jeder bezahlt den fixen Prozentsatz ohne Beitragsbemessungsgrenze und das wars. Wer mehr Leistungen will kann die ja gerne privat versichern oder bezahlen.

@DerOlf
dass meist von Leutchen zwischen 20 und 30 kommt, die tatsächlich kaum Probleme haben, einen neuen Job zu bekommen.
Dem widerspreche ich. Ich liege in dieser Altersgruppe und habe lange keinen Job bekommen. Ich gehöre aber eigentlich auch nicht zu der "normalen Menschengruppe" ;) , habe demnach Schwierigkeiten den Leuten in den Hintern zu kriechen, egal wer es ist.
 
Ich denke man sollte bei solchen Diskussionen erstmal strikt zwischen den Bürobeamten und den Beamten die z.b. bei der Polizei sind differenzieren.

Bei den Bürobeamten ist es nunmal einfach so, dass sie in der Regel, Ausnahmen gibt es immer keine Frage, einen relativ lauen Job haben und im Verhältnis zu jemandem der in der Privatwirtschaft arbeitet, mehr Freizeit und in vielen Fällen auch mehr Gehalt genießen dürfen. Das durfte ich schon in meiner Ausbildung erfahren, später bei den Weiterbildungen genauso. Wenn jemand von einer Verwaltung dabei war, dann hatte der einfach immer im Vergleich einen lauen Job.

Ganz anders dagegen ein Polizeibeamter. Die beneide ich nicht um ihren Job. Allein schon was ich miterlebt habe wo ich selbst als Beamter die Beherrschung verloren hätte, waren schon viele Fälle.
 
@ nebulein und alle anderen mit dem ich-kenne-da-einen Argument:
Unsachliche Argumente und Belege beantwortet man wohl am besten mich unsachlichen Argumenten und Belegen:
Ich kannte mal einen, der war in der Privatwirtschaft angestellt. Der war stinkend faul und hat geklaut. Alle in der Privatwirtschaft - außer Zirkusartisten und Astronauten, hier muss man differenzieren - sind faule Diebe. q.e.d. :freak:

verzweifelte Grüße
 
Wo kann man sich eigentlich als Astronaut bewerben?
Ich möchte diesen Makel als fauler Privatwirtschaftler loswerden.
Und für den Zirkus bin ich schon zu alt.
 
ich finde du würdes einen guten clown abgeben :)
und soweit ich weiß gibts auf der iss noch keine clowns... das könnte deine chance sein dich da als astronaut zu bewerben eusa_think.gif

kann man als clown eigentlich verbeamtet werden? :confused_alt:

@beamte und faul: das hat imho viel mit neid und so zu tun. beamte wurden früher eben besonders bevorzugt behandelt, auch um sie schwerer bestechlich zu machen (keine notlagen und so). dafür standen sie mit ihrer vergleichsweise vor allem körperlich leichten arbeit gegenüber den hart arbeitenden menschen in den minen und auf den feldern eben sehr gut da. das hat natürlich neid hervorgerufen und daher dann auch der ruf vom faulen beamten, der sich bis in unsere heutige zeit hartnäckig hält. natürlich gibt es unter den beamten genauso faule menschen wie unter den arbeitern und angestellten, darum wird man auch immer einzelfälle finden, für egal was man grad sucht. das ist aber weniger dem beamtenstatus geschuldet als viel mehr dem charakter des einzlenen.
ansonsten finde ich allerdings das beamtentum auch dringend überarbeitungswürdig. in einigen berufen ist dieser status imho heute gar nicht mehr gerechtfertigt.
 
Lübke schrieb:
kann man als clown eigentlich verbeamtet werden? :confused_alt:

Der Berufsstand des Hofnarren wurde leider abgeschafft (auch wenn manche Politikern einen daran zweifeln lassen...)


Das Problem mit den Verallgemeinerungen ist ja weit verbreitet und trifft nicht nur die Beamten. Es ist halt so das vor allem negative Erlebnisse (wenn der Sachbearbeiter auf dem Amt mal etwas länger braucht) in Erinnerung bleiben und man diese dann halt recht schnell auf alle Beamten projiziert. Vorurteile müssen halt gepflegt werden...
 
Naja find es ist halt ein Vorurteil was viele durch unsere tollen Medien andauernd wieder in den Kopf gebrannt bekommen. Mein Faul können se ja nicht sein,weil immerhin gehen sie im Gegensatz zu anderen arbeiten. Und für den Bürokratie-Wahnsinn könn die armen meist ja auch nichts.
 
Ich habe mir nicht jeden Beitrag durchgelesen, sondern alles nur überflogen, aber aus der Sicht eines Schüler (der ich bin) muss ich sagen, haben Beamte als Lehrer, jedenfalls die meisten, solche Anmachen verdient.
Wenn ein Lehrer seinen Unterricht nicht organisiert bekommt, sich nicht durchsetzten kann oder komplett faul ist verstehe ich nicht wieso er überhaupt, oder wie es möglich war, dass er ins Amt kommt.

In meinen Augen ist ein guter Lehrer (in der Schule, Gymnasium) dazu verflichtet mir der Unterrichtsstoff verständlich zu erklären und seinen Unterricht dabei möglichst unterhaltsam zu gestalten. Solche Lehrer gibt es, kein Witz. Allerdings sind das nur Ausnahmen.
Gute Lehrer sind aber nicht nur junge Lehrer sondern auch "Alte", wobei auffällig ist, dass junge Lehrer lustiger, offener und verständlicher sind als die "Alten".
Die "Alten" halten sich strikt an den Lehrplan oder reden den ganzen Unterricht nur durch, und nach einem Halbjahr wissen wir mehr über ihn als die NSA.
Natürlich kann man nicht alle Lehrer in Kategorien einsortieren wie "Jung" und "Alt". Es ist lediglich auffällig.

Es gibt auch Lehrer bei denen der Unterricht wie eine Hausaufgabenbetreuung ist. Lehrer kommt rein, setzt sich ans Pult, teilt Aufgabeblätter aus, die werden *husthust* selbstverständlich *husthust* gemacht und hinterher wird "besprochen".

Lehrer: Lies mal vor was du hast!
Schüler A: blablablabla (liest vor).
Lehrer: Aha, mhh..., Lies mal vor was du hast!
Schüler B: blablabla (liest vor).
Stundenende...

Sowas ist langweilig und demotivierend, hinzu kommt noch, wenn ich später mal einen vernünftigen Job habe, darf ich solchen Pappnasen den Lebensunterhalt bezahlen. Will ich das? NEIN!!


Meine Idee, nur so am Rande, wäre ein Lehrervoting. Jedes Halbjahr dürfen die Schüler den schlechtesten Lehrer wählen. Wenn dieser Lehrer im nächsten Halbjahr wieder zu den Top 5% der schlechtesten Lehrer gehört darf er seine ganze Laufbahn ab dem Referendariat wiederholen und wird aus dem Lehreramt geworfen. (Ich weiß, dass es problematisch ist Beamten zu "debeamten").

Um zum eigentlichem Thema zurück zu kehren, warum Lehrer immer als faul und unnütz diffamiert werden, würde ich sagen solten die Lehrer mal kreativ werden, und wie es immer im öffentlich rechtlichem Fernsehen sowie der Süddeutschen Zeitung heißt, "den Dialog mit den Schülern suchen" um ihren Unterricht zu verbessern.

HappyGamer
 
Zurück
Oben