Warum werden Beamte ständig als faul und unnütz diffamiert?

Nun, ich verlasse mich lieber auf die aus Urteilen oder anderen Quellen zu entnehmenden Fakten, anstatt auf subjektive (u.U. von Vorurteilen gespeißte?) Vermutungen. Daher würden mich auch a) diese offenbar manigfaltigen Entscheidungen interessieren, bei denen die Verfassungsgerichte immer im scheinbar eigenen Interesse entschieden haben und b) wäre ich an einer Quelle für Deine Behauptung bzgl. der Mütterrente interessiert. Das Relevante habe ich fett markiert:
Auch das die umstrittene Mütterrente aus Mitteln der Sozialversicherung auch für Beamte finanziert wird [...]
 
@ DiRam: Nun ja...Ist Dir bekannt, dass bis zur Abschaffung der Praxisgebühr, diese bei den Beamten auch eingezogen wurde, Obwohl diese nur angeblich deshalb eingeführt wurde, damit die GKV Beiträge nicht steigen mussten?
Nein, die Gebühr wurde nicht direkt beim Arzt bezahlt, sondern bei Berechnung der Beihilfe vom Zahlungsbetrag abgezogen.
Ohne Gegenleistung versteht sich, denn Beamte zahlen ja bekannt keine GKV.
Nur so nebenbei.

(Bundes)Beamte dürfen auch seit Jahren 41 h die Woche Dienst schieben, während an denselben Dienststellen die Angestellten 2h in der Woche früher nach Hause dürfen....

Es sind nicht nur die von der BILD gerühmten Vorteile, die das Beamtenleben bietet.
 
Warum genau beziehst Du dich auf mich?
 
diRAM schrieb:

Es ist doch allgemein bekannt, und war auch in der öffentlichen politischen Diskussion, das zur Finanzierung der umstrittenen Mütterrente Überschüsse aus der Sozialversicherung genommen werden um nicht Steuern erhöhen zu müssen. Obwohl gerade diese Mütterrente eine gesellschaftliche Aufgabe wäre die dann auch über Steuern finanziert werden müsste, wenn man diese denn will. Aber davon profitieren nicht nur Beamte, sondern auch Selbstständige und die sogenannten freien Berufe. Die gesetzliche Sozialversichetung wird geplündert, anstatt die derzeitigen Überschüsse für schlechtere wirtschaftliche Zeiten anzusparen die sich ja gerade abzeichnen. Aber dann kann man ja wieder an den Leistungen sparen wenn die Überschüsse aufgebraucht sind. Die Kasse bezahlen wiedermal die gesetzlich Versicherten, nicht die Beamten.

Und nochwas, ich würde gerne zwei Stunden in der Woche mehr arbeiten, wenn ich dann das Versorgungsniveu (hohe Rente ohne was einzuzahlen, uneingeschränkte Lohnfortzahlung bei Krankheit, ausreichende Versorungung bei Berunfsunfähigkeit usw, usw) eines Beamten hätte. Denn wenn man das mal umrechnet sind die zwei Stunden Mehrarbeit geradezu ein Sonderangebot. Ich müsste nämlich mehrere hundert Euro im Monat an privaten Renten, Kranken und Berufsunfähigkeitsversicherungen ausgeben um in die Nähe der Versorung eines Beamten zu kommen. Ganz abgesehen von dem Problem aufgrund von Vorerkrankungen solche Versicherungen überhaupt zu bekommen.

Ach ja, Berufs oder Dienstunfähigkeit. Während ein normaler Arbeitnehmer schon den Kopf unter dem Arm tragen muss um eine (niedrige) Rente aufgrund Erwerbsunfähigkeit zu bekommen, reicht bei einem Beamten oft schon eine chronische Sehnenscheidenentzündung für die Dienstunfähigkeit und damit Frühpensionierung. Und während dann lange Anträge und eventuell lange Gerichtsverfahren beim Sozialgericht nötig sind, mit eventuellen langen Zeiten ohne jedes Einkommen außer Hartz 4, reicht beim Beamten das Attest des Amtsarztes um von der normalen Besoldung nahtlos und sanft in die Frühpensionierung hineinzugleiten. Ich meine, man braucht ja auch nur mal die Bezeichnung "Erwerbsunfähig" beim normalen Arbeitnehmer und "Dienstunfähig" beim Beamten vergleichen, dann ahnt man sofort wie hoch die Hürden der jeweiligen Versorungung sind. Beim normalen Arbeitnehmer sehr hoch, beim Beamten recht niedrig.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (überflüssiges Zitat entfernt!)
Moin !

Da ich immer für die Wahrheit bin, muss ich protestieren :D

"Nun ja...Ist Dir bekannt, dass bis zur Abschaffung der Praxisgebühr, diese bei den Beamten auch eingezogen wurde"

DAS stimmt so nicht. Uralte, quasi schon scheintote Beamte wie ich, haben einen "Sonderstatus" gehabt. Ich geniesse die in einer anderen Form, speziell vom Bundesland, also keine Krankenversicherung, wie es die "neuen" haben müssen. Ich habe extakt 0,0 Euro bezahlt, egal, welchen Arzt ich aufgesucht habe.
Besser ist die aber auch nicht, im Gegenteil.

Und mein seit 10 Jahren gestrichenes Urlaubs- und Weihnachtsgeld vermisse ich inzwischen auch nicht mehr.
Ich kann ja anschaffen geh'n. :evillol:
 
Ich schrieb ja auch von BUNDES Beamten.
Die meisten von denen geniessen eine 50/50 Versorgung von Beihilfe und PKV.
Und denen wurde durchaus die Praxisgebühr abgezogen.
Die einzelnen Regelungen der jeweiligen Länder sind mir unbekannt, deshalb kann ich dazu auch nichts schreiben...
 
@MasterXTC
Und nochwas, ich würde gerne zwei Stunden in der Woche mehr arbeiten, wenn ich dann das Versorgungsniveu (hohe Rente ohne was einzuzahlen, uneingeschränkte Lohnfortzahlung bei Krankheit, ausreichende Versorungung bei Berunfsunfähigkeit usw, usw) eines Beamten hätte. Denn wenn man das mal umrechnet sind die zwei Stunden Mehrarbeit geradezu ein Sonderangebot. Ich müsste nämlich mehrere hundert Euro im Monat an privaten Renten, Kranken und Berufsunfähigkeitsversicherungen ausgeben um in die Nähe der Versorung eines Beamten zu kommen. Ganz abgesehen von dem Problem aufgrund von Vorerkrankungen solche Versicherungen überhaupt zu bekommen.
Das ist falsch. Nicht du solltest mehr bekommen, sondern der Beamte in dem Falle weniger.

Ach ja, Berufs oder Dienstunfähigkeit. Während ein normaler Arbeitnehmer schon den Kopf unter dem Arm tragen muss um eine (niedrige) Rente aufgrund Erwerbsunfähigkeit zu bekommen, reicht bei einem Beamten oft schon eine chronische Sehnenscheidenentzündung für die Dienstunfähigkeit und damit Frühpensionierung.
Weder das Eine, noch das Andere ist anzustreben.

Und während dann lange Anträge und eventuell lange Gerichtsverfahren beim Sozialgericht nötig sind, mit eventuellen langen Zeiten ohne jedes Einkommen außer Hartz 4, reicht beim Beamten das Attest des Amtsarztes um von der normalen Besoldung nahtlos und sanft in die Frühpensionierung hineinzugleiten.
Bei allen? Das bezweifel ich stark.

Beim normalen Arbeitnehmer sehr hoch, beim Beamten recht niedrig.
Dann sollte man beide Seiten korrigieren, aber weder die eine Seite genauso hoch heben, wie die andere Seite zu niedrig machen.

Ich fasse das aber mal zusammen: "Die blöden Beamten bekommen mehr als ich, das ist so nicht richtig, mir steht viel mehr zu." Nein, tut es nicht. Letztlich steht dir nämlich weder das Eine, noch das Andere zu. In Deutschland geht es, eigentlich, nach der gesetzlichen Sozialversicherung, und genau das sollte sie auch endlich mal werden. Eine Sozialversicherung für nahtlos alle Menschen in Deutschland, und dann auch gleich gehalten. Ohne Enteignung. Und dann auf der anderen Seite die privaten Zusatzversicherungen, die sich dann jeder besorgen kann, wie er Geld besitzt.

Deine Forderung nach höheren Renten durch Zahlung von ein paar hundert Kröten geht nicht auf. Weil es gar keinen Topf gibt, in den zu zahlst. Wenn du jetzt mehr bezahlst, bekommen die jetzigen Rentner mehr.

Ohne das aufzubauschen, aber in Österreich bekomme ich bei 35 Jahren Arbeit, 2000€ brutto im Monat, 1400€ netto im Monat (*14) = 19600€ netto im Jahr =
1200€ Rente (*14) raus. Das sind 16800€ Rente / 12 = 1400€ Rente im Monat. In Deutschland bekäme ich für den Lohn in den Jahren laut der Ministerin unter 700€ Rente raus im Monat. Selbst bei 35 Jahren und 2500 brutto bekommt man 700€ raus. Die Verhältnismäßigkeit ist einfach nur noch lächerlich. Aber das liegt nicht daran, dass die Pensionen zu hoch sind, sondern dass es Pensionen gibt und Renten als solche.

Es hört sich also eher nach Neid an, als um den konstruktiven Willen, das vernünftig ändern zu wollen, und daher eher Neid ist als der Wunsch, Gleichheit für alle zu schaffen. Daher sage ich ja schon seit längerem, dass Beamte, einfach wie jeder andere Arbeitnehmer auch, haftbar zu machen ist, wenn er Mist baut. Denn viele Beamte stehen für noch mehr Menschen in dem Land. Ihre Fehler stehen für mehr Konsequenzen als wenn der Arbeiter in der Maschine seine Mutter verliert (oder eine Schraube locker hat). Es gibt aber erst gar keine Konsequenzen. Das ist kein Neid, das ist ein Gleichstellungswunsch. Und als wiederum dessen Konsequenz muss "der Beamte" mehr verdienen in der Zeit, in dem er dem Volke dient. Und es müssen viel mehr Menschen zu Beamten werden, denen dieses Recht aberkannt wurde.

@Bartmensch
Selbt wenn, was wurde denn mit der Praxisgebühr erreicht? Mehr Geld kam rein, Überschuss, und dann wurde es wieder abgeschafft. Der ganze Mist, getragen von den Menschen in Deutschland ist der reinste Hohn, vor allem, da der Staat in einen wirtschaftlichen, konsumgesteuerten Apparat umfunktioniert wird, und eben das Wort "sozial" in Sozialstaat ad absurdum geführt wird. Der gemeine Bürger möchte Sicherheit, dafür war/sollte der Sozialstaat sein, nicht aber die Wirtschaft. Natürlich muss die funktionieren, sie würde aber auch funktionieren wenn es einfach nur sozialer eingerichtet wäre, und vor allem die Menschen auch sozialer denken würden. (das heißt, es müssten noch nicht einmal Einschnitte gemacht werden in der Wirtschaft, sondern das eingenommene Geld aus der Sozialversicherung müsste besser umgelegt werden, das hat 0 mit der Wirtschaft zu tun) Wenn es jedem was bringen würde, wenn es der Allgemeinheit besser geht, dann sorge ich auch mit allen Mitteln dafür, dass das so bleibt und auch noch besser wird. Das ist Kapitalanlegung in die Zukunft. Sehe ich aber keine Besserung für die Zukunft, wie soll man da vorsorgen? Da braut jeder sein eigenes Süppchen, und wer könnte es dann einigen Beamten verdenken, die dies dann ebenfalls so machen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Beschwerde von @MasterXTC kann ich schon iwie nachvollziehen. Mich stört dabei nur, dass er den "völlig normalen Sozialabbau" auch bei Beamten einklagen möchte, statt ihn beim normalen Arbeiter strikt zu verurteilen.
Letzteres wäre eher meine Variante - Soziualsysteme für alle Menschen in etwa gleich gut auspolstern (und sie nicht für alle quasi abschaffen).
Zu finanzieren wäre das durch empfindlich erhöhte Steuern für Besser- und Hochverdiener (Reichensteuer), bzw. durch de Umlage aus anderen Bereichen.
Aber eigentlich gibts die Diskussion zum Sozialsystem in einem anderen Thread - das müssen wir hier nicht nochmal durchkauen.

Auch Richter sind letztlich Menschen deren Entscheidungen nie von Eigeninteressen ganz unabhängig sind (Menschen sind nicht neutral), das stimmt. Und dennoch ist es in oben besprochenem Urteil gelungen, die Entscheidung über die geltende Rechtssprechung zu begründen und abzusichern - da beißt die Maus keinen Faden ab.
Die Frage ist für mich, warum für die einen der Sozialabbau inzwischen so normal zu sein scheint, dass sie ihn auch für Beamte fordern (bei denen es dagegen gesetzliche Hürden gibt, an die staatliche Entscheidungsträger und die Gerichte gebunden sind). Dass es solche Gesetze für den normalen Lohnsklaven nicht auch gibt - das ist mMn ein Problem, dem sich die Politik annehmen müsste.
Viel verständlicher und obendrein viel mehr im Eigeninteresse eines NICHT-Beamten wäre es mMn, auch für sich selbst und seinesgleichen eine bessere Versorgung zu fordern.
Das fehlt mir bei @MasterXTC ein bisschen.

Für ein gerechteres System sind aber letztlich ein paar Steuererhöhungen nötig. Und leider hat die Vergangenheit zu oft gezeigt, dass das meist zu ungunsten der "Kleinen" geht, was letztlich bedeutet, dass jeder Politiker, der zugibt, dass für die versprochenen Verbesserungen im Sozialbereich höhere Steuern wohl unvermeidbar seien, letztlich damit rechnen muss, Stimmen zu verlieren. Und deswegen werden die Verbesserungen auch immer nur versprochen, aber nicht umgesetzt, aus Angst, dem Volk könntzen die Konsequenzen vielleicht nicht schmecken.
Da wird zwar der Hund in der Pfanne verrückt, aber so tickt das politische System eben - ich erwarte aus der Richtung schon seit Jahren keine sozialverträglichen Lösungen mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu finanzieren wäre das durch empfindlich erhöhte Steuern für Besser- und Hochverdiener (Reichensteuer), bzw. durch de Umlage aus anderen Bereichen.Aber eigentlich gibts die Diskussion zum Sozialsystem in einem anderen Thread - das müssen wir hier nicht nochmal durchkauen.
Sozialsystem = Sozialversicherungsabgaben. Und nicht Steuer. Es lässt sich alles heute schon finanzieren ohne die Steuern zu erhöhen. Dass das durchgekaut wird liegt nur daran, dass in Deutschland eben nicht jeder gleichbehandelt wird, sondern es Sonderstatuten gibt für eine Anzahl an Menschen. Wer ist dabei egal, es trägt aber auch zum Image von Beamten bei. Man sieht es doch hier im Thread.

Für ein gerechteres System sind aber letztlich ein paar Steuererhöhungen nötig.
Nein, es geht um den Staat, es geht um die Versorgung der Bürger, es geht um jeden Menschen in Deutschland. Das ist nicht durch Steuern zu erreichen, denn das ist der Sozialstaat und nicht der Steuerstaat. Das gerechte System ist finanzierbar, aber eben nicht erwünscht.

Und leider hat die Vergangenheit zu oft gezeigt, dass das meist zu ungunsten der "Kleinen" geht, was letztlich bedeutet, dass jeder Politiker, der zugibt, dass für die versprochenen Verbesserungen im Sozialbereich höhere Steuern wohl unvermeidbar seien, letztlich damit rechnen muss, Stimmen zu verlieren.
Es geht von allen Parteien aus zu ungunsten des kleinen Bürgers. Aber nem nackten Mann kann man nicht in die Tasche greifen.... Man muss einfach das vorhandene Geld anders nutzen.

Und deswegen werden die Verbesserungen auch immer nur versprochen, aber nicht umgesetzt, aus Angst, dem Volk könntzen die Konsequenzen vielleicht nicht schmecken.
Und hier ist genau der Denkfehler. Denn selbst wenn es dem Volk stinkt ist doch die heutige Meinung: Ist doch völlig Wurst wen ich wähle, am Ende macht sowieso jeder, was er will. Die sollten solche Lügner und Betrüger einfach rauswerfen, so wie es eben in jedem anderen Beruf auch ist. Denn hier wird nicht der Chef belogen, hier werden Millionen von Menschen belogen. Und wieso wiegt das nicht schwerer als der Betrug am Chef? Es ist, letztlich, allein wortmäßig, ein Betrug am Volk. So wie der Hoeneß das deutsche Volk und somit jeden einzelnen Bürger damit in den Hintern getreten hat.


Für mich machen daher genau diese "Volksvertreter" den Berufsstand des Beamten kaputt. Sie ruinieren ihn, das Wort, seine Bedeutung, seine Verantwortung.


Da wird zwar der Hund in der Pfanne verrückt, aber so tickt das politische System eben - ich erwarte aus der Richtung schon seit Jahren keine sozialverträglichen Lösungen mehr.
Wenn es so ticken würde, dass man Menschen mit anderen Ansichten erschießt, würdest du es akzeptieren oder fragen, warum das so ist und versuchen etwas dagegen zu tun? (jetzt könntest du sagen: Nein ich mach nichts, sonst werd ich erschossen) Es sind nicht die Politiker verrückt, es sind die Wähler verrückt. Diejenigen, denen es dreckig geht, und denen es immer schlechter geht, die müssten endlich mal aufwachen und etwas anderes wählen. Es ist ja völlig egal was, Hauptsache nicht diejenigen, die den Staat und daher die Bürger mit dem Zug in den Abgrund fahren.
 
Ihr versteht mich falsch. Ich strebe keinen Sozialabbau irgendwo an, dennoch möchte ich mit meinen Beispielen aufzeigen wie gut die Beamten aufgestellt sind. Ich befürchte aber, das beim normalen Abeitnehmer noch so manche Kürzung kommt, weil die Kürzungsmöglichkeiten bei den Beamten ja sehr eingeschränkt sind. Darauf wollte ich mit meinen Vergeichen hinweisen. Daher bin ich ja für eine gute Versorgung aller Arbeitnehmer ohne Ausnahmen und Privilegien. Die bevorzugte Versorgung einiger weniger muss zugunsten einer besseren Versorgung aller aufgegeben werden.

Natürlich möchte ich auch nicht das alle leicht in die Frühverrentung wie die Beamten gehen können. Aber so schlecht wie normale Arbeitnehmer gerade in diesem Beteich gestellt sind kann es auch nicht weitergehen. Ich weiß wie schnell der Fall eintreten kann das man gesundheitlich nicht mehr arbeiten kann, und wie schlecht es da für den normalen Arbeitnehmern aussieht. Ich war selber vor drei Jahren schwer erkrankt. Ich fand es fürchterlich neben der Erkrankung im Hintergrund den Druck zu haben innerhalb der Krankengeldbezuges wieder gesund werden zu müssen. In der Reha habe ich dann einen lustigen Beamten kennen gelernt der sich damit brüstete seid zwei Jahren nicht mehr zu arbeiten, er bekommt ja sein volles Gehalt weiter. Ihm ging es blendend und geht jedes Jahr in die Reha. Gut, ich habe auch Glück gehabt, mir geht es auch wieder gut und die letzte Nachuntersuchung war auch negativ, also ohne Befund. Ich war aber nach 8 Monaten wieder am arbeiten, nicht zuletzt auch darum um meinen Krankengeldanspruch nicht ganz auszuschöpfen. Man weiß ja nicht ob man einen Rückfall bekommt. Musste aber drei Jahre bangen weil man erst nach drei Jahren wieder seinen vollen Krankengeldanspruch erwirbt. Alles Probleme mit dem man sich als Beamter nicht belasten muss.

Ich mache selbstverständlich die Beamten nicht dafür verantwortlich das sie so gut versorgt sind, dafür können die ja nichts, dass das aber von vielen Beamten immer wieder bestritten und relativiert wird ärgert mich aber. Vielen Beamten scheint überhaupt nicht bewusst zu sein wie gut sie es haben und nehmen ihre Versorgung als eine Selbstverständlichkeit hin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich weiss, wie gut ich es habe und sage das auch immer denen, die bei uns rumjammern + jaulen:

Ich weiss, dass ich "draussen" sehr viel buckeln müsste, um an das Gehalt zu kommen.
Ich weiss, dass ich eine Pension bekomme, die der "normale" Mensch selten schafft
Ich weiss, dass ich unkundbar bin (lasse mal die paar Möglichkeiten offen...sprich Straftaten etc.)

Die Einschränkungen, die ich seit Beginn (1979) erlebte, nehme ich hin und jammer auch nicht.
Die körperlichen Einschränkungen durch Dienstunfälle sind da wesentlich gravierender.

Der Glaube, dass man damit vorzeitig in den Ruhestand kommt, sind Relikte aus der Steinzeit. Wie ich schon mal schrieb, kann ich keine 10 Minuten mehr stehen. Man wird umgesetzt und fertig. Nichts mit: "Bitte in den Ruhestand gehen und Platz für neue Kollegen machen".
Ich könnte es zwar beantragen, wenn es klappen würde, bekäme ich 66,6 % meines derzeitigen Amtes. Bei einem qualifizierten Dienstunfall des letzt möglichen Amtes. Diese Fälle sind aber eher selten.

Und selbst wenn es ginge...warum ? Ich müsste mich privat krankenversichern, hätte Freizeit, mit der ich nichts anzufangen weiss :evillol: und meine Partnerin ginge mir noch mehr auf den S*** ? :D:D:D

Nöööööööööö, dann lieber faul rumsitzen. Oder bin ich doch nicht faul ? :evillol:

Ihr dürft nun eure Vorurteile verteilen, wie sie euch passen, ich bin keinem böse. Ihr seit ja auch nur Menschen. :p
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal ganz ehrlich, was bezweckst du eigentlich mit deinem jovialen "Ich bin Beamter" Ton in jedem deiner Beiträge? Durch so ein Verhalten wird der "falsche" Eindruck, den man vom Beamtentum hat, meiner Meinung nach nur geschürt und gefördert.
Und deine Motivation? "Schaut her wie gut es mir geht ihr armen Würstchen!" :freak:

Im europäischen Vergleich liegen die deutschen Arbeitnehmerentgelte im öffentlichen Dienst (Sachstand 2011) im hinteren Drittel, die durchschnittliche Wochenarbeitszeit beim Bund liegt bei 41 Stunden, die tarifliche im Durchschnitt bei 37,7.
Während Beamte in der Regel einen vollständigen Erwerbslebenslauf haben fließen in die Rentenstatistik aber auch nur vorübergehende oder geringfügige Beschäftigungsverläufe vollständig mit ein, woraus natürlich ein Missverhältnis in absoluten Zahlen resultiert. Vergessen darf man dann auch nicht, dass das Bildungsniveau im Schnitt ein höheres ist. Zweidrittel aller Beamten haben mindestens einen Fachhochschulabschluss. Und ein höheres Qualifikationsniveau führt zwangsläufig zu erhöhten Bezügen und somit auch zu höheren Versorgungsleistungen.

@MasterXTC
Dieser Beamte den du kennen gelernt hast, war ein Schwätzer. Als Einstieg ein kurzer Auszug aus dem Gesetz:
"Die Beamtin auf Lebenszeit oder der Beamte auf Lebenszeit ist in den Ruhestand zu versetzen, wenn sie oder er wegen des körperlichen Zustandes oder aus gesundheitlichen Gründen zur Erfüllung der Dienstpflichten dauernd unfähig (dienstunfähig) ist."

Ferner gibt es in der Vorschrift eine Art gesetzliche Vermutung der Dienstunfähigkeit:
"Als dienstunfähig kann auch angesehen werden, wer infolge Erkrankung innerhalb von sechs Monaten mehr als drei Monate keinen Dienst getan hat, wenn keine Aussicht besteht, dass innerhalb weiterer sechs Monate die Dienstfähigkeit wieder voll hergestellt ist."

Und für den Fall der Pensionierung gibt es mitnichten das "volle" Gehalt. Scheidet ein Beamter aufgrund Dienstunfähigkeit aus erhält er ein Ruhegehalt, dass sich an der Dauer seiner Dienstjahre errechnet. Die vollen 71,75 erreicht man erst nach 40 Dienstjahren.
 
Zuletzt bearbeitet: (Typos)
Wenn man die Beiträge der letzten Seiten zusammenfasst kann man zum Schluss kommen, dass Beamte aufgrund ihrer guten sozialen Absicherung "faul" & "unnütz" sind. Beamte scheinen ja gegenüber den Mitarbeitern der freien Wirtschaft hier das bessere Sozialpaket abgekommen zu haben, aber dennoch müssen sie "weniger" dafür tun.

Soll man daraus schließen, dass Mitarbeiter fleißiger werden, je schlechter die Sozialleistungen sind? Hm, mal gleich einen "Einwurf" bei uns im Vorschlagswesen machen.

Der Großteil der Argumentation geht jedenfalls nicht auf die Arbeitsleistung ein, sondern auf den Unterschied in den Sozialleistungen.
 
@Noxiel
Vergessen darf man dann auch nicht, dass das Bildungsniveau im Schnitt ein höheres ist. Zweidrittel aller Beamten haben mindestens einen Fachhochschulabschluss. Und ein höheres Qualifikationsniveau führt zwangsläufig zu erhöhten Bezügen und somit auch zu höheren Versorgungsleistungen.
Ein Müllmann bekommt also mit Hauptschulabschluss weniger als ein Müllmann mit Abitur? Ein Beamter bekommt mehr, wenn er den Fachhochschulabschluss hat?

@_killy_
Nicht faul
Eindeutig nicht faul. Sie tut was. SMSen...

Sie müssen nicht weniger tun, aber sie haften nicht wie ein "normaler" Arbeitnehmer. Sie müssen im Gegensatz daher zu einem normalen Arbeitnehmer nicht fleißiger werden, da sie m.u. einen Kündigungsschutz haben. Nicht alle. Und sofern nichts "grob fahrlässig" geschieht (selbst wenn es später rauskommt, siehe CDU Affäre) passiert: Nix.

Die Leistung als solche ist demnach gar nicht zu bemängeln, denn die Arbeitsleistung wäre bei einer wirklichen Gleichbehandlung von Rechten und Pflichten ganz einfach. Ich bau Mist, ich bin weg. Das heißt, weder der Arbeitnehmer muss fleißiger werden, noch der Beamte, beide sollen einfach nur ihren Job machen, und dann ist auch alles paletti. Wenn sich der eine aber etwas erlauben kann, der andere aber nicht, dann ist das ungerecht. Jetzt kann man sagen, dass das normal ist im Arbeitsleben. Richtig, aber hier geht es um Personen, die von JEDEM BÜRGER DEUTSCHLANDS bezahlt werden. Wenn ein Arbeiter nicht kontrolliert wird von seinem Chef und faul ist, dann ist das Sache des Chefs (er würde es auch merken). Ist aber ein Beamter faul, dann passiert hier: Nichts. Und das kann nicht sein. Nicht, dass das bedeutet, alle Beamten wären faul. Sie können es sich nur leisten, und das ist nicht richtig. Ansonsten können sich die Leute selbst zu Beamten kühren und dann ebenfalls nichts tun auf Kosten der Gemeinschaft.
 
Weil also Beamte durch den Steuerzahler finanziert werden, sollten die Steuerzahler den Beamten auch Weisungen erteilen? Dürften Steuerzahler dann auch Hartz IV Empfänger bei sich in der Wohnung putzen lassen?!? Schließlich bezahlen die diese auch?

Bzgl. Qualifikation: je höher der Abschluss, umso höher die Eingruppierung / mögliche Beamtenlaufbahn. Ist aber auch bei den Mitarbeiter in der freien Wirtschaft so - in den Tarifverträgen findest du die gleiche Systematik.

Und die Arbeitsleistung eines Beamten ist nunmal schwierig zu messen. Sollte ein Richter danach bezahlt werden, wieviele Urteile er pro Tag erteilt? Oder ein Polizist danach, wieviel Verhaftungen er gemacht hat?
Du findest Beamte nunmal in Jobs, deren Leistung schwer messbar sind, bzw. wo man Fehlsteuerung vermeiden möchte.

Nun kannst du aber auch nicht jeden Beamten kündigen, bloß weil dieser nicht nach deiner Pfeife tanzt -> die freie Forschung & Lehre von Professoren ist dir sicherlich bekannt. Auch, was passiert wenn der Staat sich zu stark in Forschung und Lehre einmischt was die Themen betrifft.
Ein Polizist sollte auch nicht um sein Job fürchten müssen nur weil er ein Mitglied einer Partei festgenommen hat. In seiner Dienstausführung muss er darauf achten, dass die Gesetze eingehalten werden.

Nein, natürlich passen diese Beispiele nicht auf alle Beamtenpositionen. Aber die nachfolgende Generation, welche die im Amt findest ist mittlerweile nicht zwingend auch Beamter, sondern kann ganz normaler Angestellter sein.

Wo wir die Wirkung des Wechsels zwischen Beamtentum und Angestellten aktuell gut beobachten können ist bei der Bahn. Beamte dürfen nicht streiken, Angestellte schon! Nun ist die Frage - ist öffentlicher Nah- und Fernverkehr ein Bedürfnis welches der Staat befriedigen muss? Oder darf man die Feuerwehr privatisieren? -> erst wird gezahlt und dann fließt das Wasser ...


Es bleibt für mich hier eine Neiddebatte. Wenn das Leben eines Beamten so toll ist, warum hat man nicht ein solchen Beruf erwählt? Es scheint ja kein Geheimnis zu sein, wie toll es doch ist.

PS die gute Frau Nahles von der SPD ... wobei sie hoffentlich keine Beamtin ist, sondern "nur" gewählter Volksvertreter. ;)
 
@Onkelhitman
Da habe ich mich missverständlich ausgedrückt. In deinem Beispiel würde ein Müllmann nur wegen einem Hochschulabschluss nicht automatisch mehr Geld kriegen. Die Vergleiche, welche bei der Neiddebatte um höhere Pensionen herangezogen werden, vergleichen aber meist Äpfel mit Birnen. Da wird nicht selten ein A13 Dienstposten aus dem Gehobenen Dienst mit einem Beruf aus dem Handwerk verglichen, während die Einstellungsvoraussetzungen grundverschieden sind.

Nimmt man die Zahlen aus 2011 als Grundlage, dann war der Mittlere Dienst der personalstärkste Bereich der Bundesverwaltung. Das entspricht den Besoldungsgruppen A5 - A9. Wir reden also von einem Einstiegsgehalt der Stufe 1 von 2063 - 2212 Euro Brutto. A9 erreicht mittlerweile auch nicht mehr jeder bis zur Pension, von daher ist für meinen Geschmack die ganze Debatte ziemlich aufgebauscht.

Und lass mich dir noch etwas sagen, die Unterstellung Beamte bräuchten aufgrund ihres Kündigungsschutzes nicht arbeiten also die impliziert gelebte Untätigkeit (Geld kommt am Monatsende ja trotzdem) ist falsch. Das Disziplinarrecht ist ein äußerst wirkungsvolles Mittel um Faulheit zu unterbinden. Man begeht schneller ein Dienstvergehen als einem lieb sein kann, auch außer Dienst. Niemand lustwandelt heutzutage durch die Amtsstube und kassiert fröhlich sein Geld ohne Leistung zu bringen. Das ist eine Mär.

Von den eingeschränkten Rechten als Beamter wurde ja bereits an anderer Stelle berichtet. Verbot der politischen Betätigung innerhalb des Dienstes, Einschränkung der Meinungsfreiheit, Verbot des Streikrechts, Nebentätigkeiten sind durchweg genehmigungspflichtig, ein aktives Eintreten für die FDGO, sich sowohl innerhalb als auch außerhalb des Dienstes so verhalten, dass man der Achtung und dem Vertrauen gerecht wird, das der Beruf erfordert. Dem nach hat man alles zu unterlassen, was dem Ansehen des Staat es, der Dienstbehörde oder dem Berufsbeamtentum schaden könnte.
Die Pflicht zur Wahrhaftigkeit (ein Verlust des Führerscheins aufgrund Trunkenheit) ist dem Dienstherrn zu melden was im schlimmsten Fall zur Entfernung aus dem Beamtenverhältnis führen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
@_killy_
Weil also Beamte durch den Steuerzahler finanziert werden, sollten die Steuerzahler den Beamten auch Weisungen erteilen? Dürften Steuerzahler dann auch Hartz IV Empfänger bei sich in der Wohnung putzen lassen?!? Schließlich bezahlen die diese auch?
Hartz 4 Empfänger sind keine Angestellten des Landes Deutschland. Die Steuerzahler sollen den Beamten keine Weisungen erteilen, die Beamten haben sich aber daran zu halten, dass sie eben "Staatsdiener" sind, und der Staat sind die Menschen in Deutschland. Und nicht die Wirtschaft in Deutschland, oder die besten Geldgeber in Deutschland. Bürger. Hartz 4 ist eben durch die Kopplung an die Steuer und nicht an die Sozialversicherungssysteme unmenschlich gemacht worden.

Ist aber auch bei den Mitarbeiter in der freien Wirtschaft so - in den Tarifverträgen findest du die gleiche Systematik.
Wenn dein Beruf jedoch bedeutet, dass du fegst (s.o.) bekommst du nicht mehr, weil du ein Fachabitur-Feger bist. Es geht auch um den Tätigkeitsbereich. Das ist in Österreich auch so. Mal davon ab, dass du in Deutschland nicht überall in jedem Beruf einen Tarifvertrag hast, und auch bisher keinen Mindestlohn.

Du findest Beamte nunmal in Jobs, deren Leistung schwer messbar sind, bzw. wo man Fehlsteuerung vermeiden möchte.
Wenn ein Richter permanent Fehlurteile ausspricht, wenn der Polizist öfter mal unschuldige Menschen erschießt, wenn der Lehrer den Kindern mitteilt, die Erde sei 5000 Jahre alt (und er ist Beamter), dann gehört derjenige da einfach nur weg. Man kann denen, die einen "Ermessensspielraum" nutzen daraus keinen Fallstrick machen, dann muss der Ermessensspielraum eingegrenzt werden. Spuck ich ein Kaugummi auf den Bürgersteig habe ich zu zahlen, und ob ich nun ein "normaler" Bürger bin, ob ich Diabetes habe und nur zuckerfreie Kaugummis kauen darf, ob ich im Rollstuhl sitze oder ob ich selber Polizist bin darf einfach keine Rolle spielen, denn ich bin in Deutschland und habe mich an Gesetze zu halten. Punkt. Wer seine Arbeit mit aller Kraft ausführt, der kann auch nicht belangt werden. Wer aber nachweislich Mist baut, der gehört entlassen. Und anders läuft das wiederum in der freien Wirtschaft auch nicht. Es sei denn du bist Chef des ganzen Ladens. Und hier ist der Knackpunkt, der Chef des ganzen Ladens Deutschland ist der Bürger....

Es bleibt für mich hier eine Neiddebatte. Wenn das Leben eines Beamten so toll ist, warum hat man nicht ein solchen Beruf erwählt? Es scheint ja kein Geheimnis zu sein, wie toll es doch ist.
Weil es in Deutschland ja Berufsfreiheit gibt und jeder nur alles erreichen kann, wenn er sich nur anstrengt nicht wahr? Der Traum des Amerikaners, der jede Chance der Welt hat und mit Hundesch***e reich wird. Das funktioniert nicht! Das funktioniert in keinem einzigen Beruf so, und wird dort noch viel weniger funktionieren. Es sollen nicht mehr Leute solche Beamte werden, wie hier kritisiert werden. Es geht auch überhaupt nicht um die Beamten, welche ihren Job ordnungsgemäß ausführen. Sondern um eben die, welche faul und betrügerisch handeln. Und gegen die man einfach nichts machen kann. Das ist kein Neid, denn die werden ja von jedem Bürger bezahlt, und ruhen sich auf ihren Lorbeeren aus. Wieso geht so etwas? In der Wirtschaft geht das eben NICHT, wieso dann im Beamtentum? Und ich möchte wiederum in der heutigen Zeit kein z.B. Lehrer sein, selbst wenn ich Beamter wäre dadurch. Aber wenn ich Lehrer wäre, und ich wäre Beamter, dann darf ich deswegen doch nicht verbreiten, die Erde sei eine Scheibe.....

Die Vergleiche, welche bei der Neiddebatte um höhere Pensionen herangezogen werden, vergleichen aber meist Äpfel mit Birnen.
Ja. Nehm nur die Durchschnittsrente und die Durchschnittspension. Die Durchschnittsrente liegt bei ca. 1000€ und die Durchschnittspension bei 3500€. Aber nicht jeder Beamte bekommt 3500€ Pension. Es gibt aber durchaus Menschen, die nur 500€ Rente bekommen, und Pensionisten die 10 000€ Pension jeden Monat bekommen. Dann gibt es auch Rentner die maximal, lass mich nicht lügen, 2500€ bekommen (gibt ja ein Maximum) und sicherlich auch Pensionisten mit 700€ jeden Monat (ich bin mir nicht sicher, ist daher subjektiv verzerrt).

Am Ende jedoch könnte man ohne Probleme die Rente und Pension.... aber das ist wirklich ein anderes Thema.

Und lass mich dir noch etwas sagen, die Unterstellung Beamte bräuchten aufgrund ihres Kündigungsschutzes nicht arbeiten also die impliziert gelebte Untätigkeit (Geld kommt am Monatsende ja trotzdem) ist falsch.
Das glaube ich dir. Ich unterstelle nur, dass es, genauso wie bei den Angestellten, Leute gibt, die mitgeschleift werden, dass es jedoch beidseitig unterbunden werden sollte, und dass in dem Falle des Staatsdieners der Staat dafür sorge tragen muss, weil der ja von allen Bürgern bezahlt wird, während beim Unternehmen der Unternehmer das beobachten muss.

Niemand lustwandelt heutzutage durch die Amtsstube und kassiert fröhlich sein Geld ohne Leistung zu bringen. Das ist eine Mär.
Dann scheint es diese Mär in Österreich noch gut zu geben, denn die Anerkennung meines Berufs rödelt seit Januar durch die Ämter und kein einziger scheint sich darum zu scheren, noch macht selbst die Ministerin etwas dagegen....
 
Und wieviel bekommts du in der freien Wirtschaft? Genau, ungefähr so viel, dass sich kein normaler arbeiter wagt drüber zu beschweren, aber wirklich üppig ist es eben meist nicht (Ausnahmen gibts immer aber die zählen nicht - das sind "Ausreißer" oder "Extremwerte", die man für eine aussagekräftige Statistik ohnehin ausschließen muss).
Ist es denn den Arbeitern krumm zu nehmen, dass sie an dieser Stelle den Spieß umdrehen, und dem Arbeitgeber ungefähr so viel Leistung "geben", dass dieser sich nicht beschweren kann?

Rücken krummbuckeln für €1200 im Monat? Wozu, wenn es auch ein Pensum, einen Arbeitsrythmus gibt, der zwar nicht nach "ordentlich ins Zeug legen" aussieht, aber den Erhalt des Jobs eben nicht gefährdet?
Ich habe zwei bekannte, die eigentlich beide in der metallverarbeitenden Industrie tätig waren. Der eine mit Elan dabei, dass es einem schon irgendwie seltsam vorkommt (überstunden machen, Schnell arbeiten, auf Betreibsabläufe Rücksicht nehmen, ausserplanmäßige Reparaturaufgaben bei Kunden selbsttätig übernehmen uvm.) und einer der einfach "Dienst nach Vorschrift" schiebt. Beide nur ganz knapp über Tarif bezahlt, und beide regelmäßig gekündigt und wieder eigestellt - jedesmal mit ein bisschen wenger Geld. Beide letztlich wegen schlechter Auftragszahlen in die Arbeitslosigkeit entlassen und nur noch bei Bedarf wieder eingestellt (als Geringverdiener).

Davor schützt dich auch der größte Fleiß nicht, wenn in der Finanzabteilung jemand auf die Idee kommt, dass man dich noch effektiver ausbeuten könnte, dann biste erstmal raus - es sei denn du hast Familie (da greift dann der Sozialschlüssel), dann sind erstmal die anderen dran.

Ob Beamte faul sind, weil sie wenger Konsequenzen zu befürchten haben, kann ich nicht sagen - aber dass im Vergleich dazu normale Arbeiter in den Letzten Jahren echt über den Tisch gezogen wurden, dass ist einfach mal Fakt.
Welcher normale Arbeitsvertrag (der nicht schon 20 Jahre alt ist) enthält denn heute noch Weinachtsbezüge (das 13. Monatsgehalt), oder Vermögenswirksame Leistungen. Da wird nicht mehr gezahlt, als der Gesetzgeber vorschreibt - was das in einem Land quasi ohne Mindestlohn bedeutet, kann sich wohl jeder selbst ausrechnen.
In manchen bereichen bekommen die Leute für gleiche Arbeit so unterschiedliche Löhne, das es einem nur grausen kann - der eine fast doppelt so viel wie der andere, einfach weil sein Arbeitsvertrag 10 Jahre alt ist.

Faule gibt es sowieso, und es sollte auch keine Bereiche geben, in denen man ohne Konsequenzen jahrzehntelang eine ruhige Kugel schieben kann. Auf der anderen Seite frage ich mich aber auch, ob man tatsächlich verlangen sollte, dass sich die Leute den Arsch aufreißen, obwohl sie sich ausrechnen können, dass sie ihre Familie nur knapp über Wasser halten können (ob fleßig oder nicht, spielt da erstmal keine Rolle), und am Ende ihres Erwerbslebens wahrscheinlich zu den Aufstockern gehören, die trotz "regulärer Rente" noch Geld vom Staat beziehen müssen.

Ich bleibe dabei, nicht den Beamten geht es viel zu gut, den normalen Arbeitern geht es viel zu schlecht. Bei den Beamten gibt es wenigstens noch den Sozialstaat, in dem auch der Arbeitgeber was leistet.
 
Ist es denn den Arbeitern krumm zu nehmen, dass sie an dieser Stelle den Spieß umdrehen, und dem Arbeitgeber ungefähr so viel Leistung "geben", dass dieser sich nicht beschweren kann?
Ja, denn die Regelungen dieser Arbeit werden vom Gesetzgeber bestimmt. Der Arbeitgeber hat es nicht so leicht, wie man annimmt. Auch er muss sich durch so manchen Paragraphendschungel kämpfen, das merken vor allen Dingen die kleinen Selbstständigen. Diese Seite der Medaille will aber ebenfalls niemand sehen. Das Problem ist doch, dass der Arbeitnehmer ne arme Wurst ist, dass der Arbeitgeber ne arme Wurst ist, und die, die es für beide bestimmen (wollen) nennen sich Arbeitnehmer/Geber freundlich. Aber das sollen sie nicht. Sie sollen, als Hauptberuf und als Hauptthema die Besserstellung und Vereinfachung von ALLEN haben.

Es sollten alle immer 100% geben. Der Staat soll regulierend eingreifen für die minimale Versorgung der Bürger, damit niemand ausgenutzt wird (ist der Staat ja "der Bürger" als Vertreter). Der Arbeitgeber muss die Auflagen erfüllen und rechenschaft ablegen, er muss das aber auch für jeden Mist tun, weswegen der Aufwand hoch ist. Der Arbeitnehmer muss rechenschaft ablegen, für wieviel er gearbeitet hat.
Nun könnte der Arbeitgeber, wollte er denn verhindern, dass die Leute keine 100% geben, sie anteilsmäßig mit am Gewinn beteiligen. Als absoluten Wert. Wenn aber nun 10 Leute nun Vollgas geben, und 90 Leute machen nichts, das Pensum würde erreicht, würde jeder dasselbe bekommen. Der Arbeitgeber kann also ebenfalls nichts tun, selbst vernünftige Löhne helfen dir da nicht. Es müsste bei JEDEM der Wunsch nach der besten Arbeitsleistung da sein, aber auch der Wunsch diejenigen für gute Arbeit zu entlohnen.

Davor schützt dich auch der größte Fleiß nicht, wenn in der Finanzabteilung jemand auf die Idee kommt, dass man dich noch effektiver ausbeuten könnte, dann biste erstmal raus
Aber der in der Finanzabteilung macht nur das, was er auch gesetzlich darf. Würde es eine gesetzliche Regelung geben, es wären sicherlich sehr viele Arbeitsplätze noch belegt. Weil das Kündigen/Wiedereinstellen dann unterbunden wäre. Ansonsten geht das Unternehmen pleite.
Wir machen es doch auch mit ner Steuererklärung. Das, was zu holen ist, holen wir uns. Ich zweifel aber den gesamten "Rückholapparat" an, denn er läuft nur für die gut, die sich nebenbei noch die Kröten verdienen von den Leuten, die entweder keine Ahnung haben/es nicht verstehen, oder aber von denen, die für ihr hart erarbeitetes Geld auch noch Geld bezahlen müssen, um Leute zu bezahlen, die ihnen sagen was sie ankreuzen müssen. Dieser Wust geht auf jeden Bürger gleich ein. Arbeitnehmer/Selbstständigen. Und wofür? Um an den "Dummen und Faulen" zu sparen.

aber dass im Vergleich dazu normale Arbeiter in den Letzten Jahren echt über den Tisch gezogen wurden, dass ist einfach mal Fakt.
Nein, es wurden die Rentner über den Tisch gezogen, die heute Hartz 4 bekommen und enteignet werden. Es wird der Arbeiter/Selbstständige über den Tisch gezogen, der in solche Leistungen kommt und ebenfalls enteignet wird und eine minimale Versorgung bekommt. Es wird der Rentner über den Tisch gezogen, der keine Erhöhung bekommt, weil kein Geld da ist, und es wird derjenige bevorzugt, der eine Diätenerhöhung in genau derselben Zeit bekommen hat, obwohl kein Geld da ist. Die Rentenbeitragssätze wurden niedriger (also die Ausschüttung begrenzt) usw. usf.
Ansich wird das ganze Land und die Bürger als solche schlechtergestellt, der Beamtenstatus soll nur noch von so wenig Menschen wie möglich bezogen werden, der Rest darf sich dann im "öffentlichen Dienst" schimpfen.

Da wird nicht mehr gezahlt, als der Gesetzgeber vorschreibt - was das in einem Land quasi ohne Mindestlohn bedeutet, kann sich wohl jeder selbst ausrechnen.
Eben, der Gesetzgeber könnte auch 13. und 14. Gehalt vorschreiben, wie in Österreich. Macht er aber nicht. Denn es wird sich überall beschwert, aber die Stimme doch dennoch denjenigen gegeben, die das alles abgeschafft haben, die Rente mit 67 (70, 75, 80, Freitot) beschließen, Hartz 4 einführen (Enteignung auch von langjährigen Arbeitern und Rentnern), etc. etc. Es passiert nichts. Warum sollte dann der Arbeitgeber die Heilsarmee spielen für ein Land voll Menschen, die es doch genau so wollen? (überspitzt)

Bei den Beamten gibt es wenigstens noch den Sozialstaat, in dem auch der Arbeitgeber was leistet.
Man könnte sagen, der deutsche Arbeitnehmer, der die Beamten bezahlt, ist sozialer eingestellt als die Beamten, die er wegen des sozialen Belangs eingestellt hat.
 
Ich sehe das in einem weiteren Zusammenhang.

Wovon bezahlt der Selbstständige (als Bsp.) seine Angestellten, wenn nicht von seinen Einnahmen, die aber schon irgendwie damit zusammenhängen, dass die Leute auch Geld zum ausgeben haben. Haben die Leute durch Kürzungen oder durch Lohndumping (für das in DE auchnoch der gesetzliche Rahmen geschaffen wurde) jedoch immer weniger Geld, sinken gleichzeitig auch die Einnahmen - und der kleine Selbstständige, der gerne korrekt entlohnen möchte, kann dies schlicht nicht mehr tun, weil nicht genug Geld in der Kasse ist.
Von diesem System profitieren letztlich nur ein paar große Unternehmen, für die es nicht weter wild ist, wenn ein bisschen weniger Geld reinkommt - man kann es ja auf die Löhne umlegen. Nicht direkt, weil es gerade da in vielen Bereichen Tarifverträge gibt, aber eben durch geschicktes outsourcing.
Bei Mercedes-Benz in Stuttgart werden die Werksangestellten nach Tarif bezahlt, das betont der Konzern immer wieder. Was er aber verschweigt, ist dass gerade mal 40% der Belegschaft direkt bei Benz angestellt sind. Der Rest ist scheinselbstständiger Subunternehmer mit sogenanntem "Werksvertrag" - weit unter Tarif bezahlt - der seine Sozialabgaben vom ohnehin schon niedrigeren Lohn komplett selbst berappen muss (wiederum leidet dabei die Kaufkraft, und damit letztlich das im Umlauf befindliche Kapital und die Umsätze der Betriebe). Der Betrieb ist dabei fein raus, denn er bezahlt nur bei 40% der effektiv im Werk beschäftigten Arbeiter die gesetzlich festgeschriebenen Lohnebenkosten.

Die gleiche Entwicklung gibt's im REWE bei mir um die Ecke zu beobachten, da sind es die Leute, die die Regale neu einräumen - alles Subunternehmer, wahrscheinlich weit unter Branchentarif bezahlt. Festangestellte gibts da vielleicht 3 oder 4.

Im Prinzip hauen die Unternehmen sich dabei nur deswegen nicht selbst in die Fresse, weil sie ihre geringeren Einnahmen auf Seiten der geringeren Ausgaben wieder ausgleichen können.
Aber volkswirtschaftlich betrachtet ist sowas einfach Gift.

Und Werksverträge sind nur EINE Möglichkeit für große Betriebe, sich mehr oder weniger aus dem Sozialsystem auszuklinken - Zeit- oder Leiharbeit geht in eine ganz ähnliche Richtung. Und da die großen Betriebe eben outsourcing betreiben (machen mittlerweile fast alle - geht genau deswegen auch nicht mehr gut ohne), und statt Angestellten nur noch Dientsleistungen bezahlen, schlägt sich das auch bei den kleineren Unternehmen nieder, zu denen outgesourced wird - letztlich ist der Arbeitnehmer der gelackmeierte, sei es beim eigenen Lebensunterhalt, oder bei der Krankheits- und Altersversorgung.
Und da zähle ich kleine Selbstständige ganz klar dazu.

Ich kann den Managern und Verwaltungen dieser Betriebe dabei nichtmal einen Vorwurf draus machen, stell einem Schwein was leckeres hin, und es muss sich nicht mehr entscheiden, ob es diese Möglichkeit nutzen möchte. Der Politik mache ich daraus aber schon einen Vorwurf, denn die hätte wohl rechtzeitig Maßnahmen ergreifen müssen, um das zu verhindern - tat sie aber nicht, und daran sind lange nicht nur die großen Parteien schuld, sondern eben auch die Wähler, die diese immer wieder gewählt haben und die kleinen Parteien, die irgendwie nicht fähig waren, als echte Alternative aufzutreten.
Das hat bisher exakt EINE Partei kurz mal geschafft - aber mittlerweile sind die Grünen eben auch nicht viel mehr, als eine weitere große Partei, der es weniger um Inhalte geht, als um den erhalt des Stimmanteils beim nächsten Wahlgang.
Wahrscheinlich haben Parteien ganz einfach eine art "Halbwertzeit" von knapp 30 Jahren.

Ich fände es ganz einfach falsch, die Beamten ebenfalls in diese Mühle zu werfen - oder möchtest du in der Bürgerberatung von einem Hartz4-Aufstocker beraten werden, der über eine Zeit- oder Leiharbeitsfirma bei einem Unternehmen namens "social solutions" angestellt ist, bei dem der Staat diese Dienstleistung nur zu einem möglichst geringen Preis einkauft?

Ich persönlich finde dese Vorstellung einfach grausam - denn solche unterbezahlten Menschen sind ganz bestimmt nicht viel fleißiger als gut abgesicherte Beamte oder städtische Angestellte.. Dann hat man tatsächlich Grund, sich über die Qualität der Arbeit zu beschweren - ich würde das dann aber nicht tun, weil ich wüsste, dass ich für €3,50/Stunde auch nicht besser arbeiten würde.
Der Wille zur Leistung ist schön und gut, aber wenn am ende des Monats trotzdem das Geld nicht reicht, ist das einfach unschön.
Die Forderung ist ja genaugenommen nicht gewesen, dass gute Leitung besser entlohnt wird - nein - die Forderung war, dass schlechte Leistung schlechter entlohnt werden sollte (oder eben nicht so gut abgesichert, was letztlich das gleiche bedeutet).

Und das kommt mMn eben NICHT auf das selbe hinaus, solange gute Leistung nicht überall gut entlohnt wird. Oder wenn wir Zustände herbeiführen, in denen "gute Leistung" eben bedeutet, sich 25/8 den arsch aufzureißen, und in denen sich dann jeder schlecht fühlt, wenn er das nicht bringt.
 
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