Warum werden Beamte ständig als faul und unnütz diffamiert?

Nee, Happygamer.

Wenn der Lehrer dir den Stoff in Buch- oder digitaler Form übermittelt und zwischenzeitlich eine Bewertung deiner Erkenntnisse vornimmt, ist sein Soll quasi erfüllt.
Wenn dein Werdegang von der Kompetenz auch nur eines Lehrers abhängt, bist du ein armes Würstchen.
Wenn du Kreativität willst, kauf dir ein paar Buntstifte und mal dir ein Bild, für Dialoge gibts Freunde.

Nochmal anlehnend an meinen ersten Post hier: Auch Lehrer haben "üble Nachrede" in ihrer Stellenbeschreibung stehen. Das einzige, was man einem Pädagogen übelnehmen sollte, wenn er sich für sein "Ranking" oder seine Profilierung als toller Lehrer so verbiegt, dass er kaum noch als rückgratloser Putzlappen herhält.
 
DerOlf schrieb:
Zum Jobwechsel:
"Wenns nicht passt, dann wechsele doch", das ist so ein Statement, dass meist von Leutchen zwischen 20 und 30 kommt, die tatsächlich kaum Probleme haben, einen neuen Job zu bekommen.
Spätestens ab 45 sieht das mal ganz anders aus. Da gibt es immer die Möglichkeit, dass man durch den Wechselversuch letztlich nichts anderes wird, als Langzeitarbeitsloser (der dann nichtmal mehr nach Mindestlohn bezahlt werden muss, wenn ihn denn doch mal einer einstelt).
Je nach Region ist das natürlich wieder anders, aber auch da ist das alter nicht ganz irrelevant. Junge Menschen haben in der Regel noch keine Familie gegründet. Hat man eine eigene Familie, so wird man sich wohl überlegen, ob man seine Frau und seine Kinder nötigen will, die gewohnte Umgebung zu verlassen. Ein Schulwechsel schlägt sich meist negativ in den Noten nieder. Evtl. hat die Frau eigene Arbeit, mit der sie zufrieden ist. Die ganze Familie hat Freunde und Bekannte, die momentan noch nebenan wohnen usw.
Es ist garnicht selten, dass Familien an solch einem Ortswechsel kaputt gehen.
Und all das soll man auf sich nehmen, nur weil man im Job nicht ganz zufrieden ist, in Pendelreichweite aber keinen passenderen findet?
Denkt mal nach.

Heutzutage und auch früher, eigentlich immer, hat die Mehrheit es schwer einen Job zu finden, es sei denn man kann das was gefragt ist und wo Bedarf besteht oder hat Beziehungen. Ich habe auch erlebt das bewusst ältere Menschen eingestellt wurden, weil sie eine gewisse Selbstständigkeit und Selbstsicherheit beim arbeiten haben, Erfahrung was jüngeren oftmals fehlt. Es ist aber genauso selten das Familien nicht daran zu Grunde gehen weil der Mann bzw. die Frau, die deutsche Gesellschaft hat es ja in der Tat geschafft in das Familienleben einzudringen und teilweise die Individuen untereinander zu isolieren oder so zu beeinflussen das wenig Zeit füreinander bleibt, weil man eben gestresst und frustriert ist, es darauffolgend unter Umständen in den privaten Gemächern nicht so läuft wie es soll sowie der Alltag von einer unbeschreiblichen undefinierbaren negativen Reizbarkeit und Missverständnissen geprägt ist. Es hilft genausowenig für das Wohl anderer zu sorgen oder Opfer zu bringen, wenn diese Opfer sich im Umkehrschluss, negativ auf alle Beteiligten auswirken. Es ist meiner Meinung nach wichtig hier dafür zu sorgen, dass jeder Bereich mehr oder weniger neutral abgedeckt ist und es jedem gut geht. Man hängt nun mal miteinander zusammen. Alles im Leben unterliegt dem Prinzip eine Waagschale, welche Seite überwiegt und sie wie auswirkt, zieht somit nicht nur schlechtes oder nur gutes mit sich. Es befindet sich in permanenter Bewegung und ändert sich fortlaufend.
 
@HappyGamer
Wenn ein Lehrer seinen Unterricht nicht organisiert bekommt, sich nicht durchsetzten kann oder komplett faul ist verstehe ich nicht wieso er überhaupt, oder wie es möglich war, dass er ins Amt kommt.
Wie will er es machen? Der Schulstoff wird alle Jahre geändert. Heute muss man mit jedem Mist aufpassen den man sagt, seine Gesten, nicht dass man eine anzügliche Bemerkung macht. Gegen Religion oder Gender. Der Lehrer kann sich gar nicht durchsetzen, er hat überhaupt keine Macht über den Schüler.

Meine Idee, nur so am Rande, wäre ein Lehrervoting. Jedes Halbjahr dürfen die Schüler den schlechtesten Lehrer wählen. Wenn dieser Lehrer im nächsten Halbjahr wieder zu den Top 5% der schlechtesten Lehrer gehört darf er seine ganze Laufbahn ab dem Referendariat wiederholen und wird aus dem Lehreramt geworfen. (Ich weiß, dass es problematisch ist Beamten zu "debeamten").
Passiert das dann auch mit aufmüpfigen Schülern die den Unterricht stören? Es ist schon erschreckend, das hier ist kein "Deutschland sucht den Superlehrer". Der Schüler hat hier überhaupt nichts zum wählen. Wie auch, er kann gar nicht objektiv beurteilen, ob ein Lehrer was taugt oder nicht. Wenn der eine Lehrer streng ist, obwohl die Kinder was bei ihm lernen, wird der "rausgewählt" oder wie sagt man: Rausgemobbt. Nein, eher nicht.

Um zum eigentlichem Thema zurück zu kehren, warum Lehrer immer als faul und unnütz diffamiert werden, würde ich sagen solten die Lehrer mal kreativ werden, und wie es immer im öffentlich rechtlichem Fernsehen sowie der Süddeutschen Zeitung heißt, "den Dialog mit den Schülern suchen" um ihren Unterricht zu verbessern.
Der Dialog mit den Schülern ist unnötig, da ihr Unterricht auf die Vorgaben der Schulbehörde aufgebaut ist. Das ist keine demokratische Abstimmung, bei der die Schüler gefragt werden.

Im übrigen: Wie frustrierend ist es als Lehrer eigentlich, wenn die Kinder einem nicht zuhören? Die ganze Zeit am Handy spielen? Kein Einmaleins können und dafür nen Taschenrechner brauchen? Wenn sie sich nicht benehmen und man rein gar nichts machen kann? Eltern hören einem nicht zu. Wenn die Kinder schlechter werden, ist man schuld, aber dass die Kinder schlechter vorbereitet oder motiviert sind, dafür kann der Lehrer nichts. Der Lehrer musste sich schon immer so einiges anhören, aber dass die Kinder jetzt auch noch demokratisch über seine Lehrmethodik, sein Können und seine Person als solche abstimmen sollten, sowie über den Unterrichtsinhalt setzt dem Ganzen doch die Krone auf.

Vor allen Dingen ein Lehrer auf wieviele Schüler? Soll er gar keinen mehr drannehmen? Oder soll er jeden drannehmen? Bei 45 Minuten Unterrichtsstunde muss er folgende Dinge tun:
Anwesenheit feststellen, Hausaufgaben abfragen (bei 30 Kindern KANN er nicht 30 fragen), neuen Stoff bringen, ein bisschen Monolog oder diskutieren, Beispiele und dann die Hausaufgaben fürs nächste Mal. Ende. Bei den Grundfächern gehts ja noch, hat man vielleicht noch eine Doppelstunde oder 3. Aber bei einer Stunde bringt man nichts zustande. Dann auch noch Schüler, die das Gesagte von vor letzter Woche vergessen haben und was will man da machen?

@koffeinjunkie
die deutsche Gesellschaft hat es ja in der Tat geschafft in das Familienleben einzudringen und teilweise die Individuen untereinander zu isolieren oder so zu beeinflussen das wenig Zeit füreinander bleibt, weil man eben gestresst und frustriert ist, es darauffolgend unter Umständen in den privaten Gemächern nicht so läuft wie es soll sowie der Alltag von einer unbeschreiblichen undefinierbaren negativen Reizbarkeit und Missverständnissen geprägt ist.
[Ironie]Ui, grad zuviel Koffein konsumiert als du den Trümmer geschrieben hast? [/Ironie]
Die Gesellschaft SIND die Individuen. Es zwingt einen niemand das zu tun, was der gemeine Bürger macht. Dieses vor anderen auf dem Bauch legen und winseln ist abartig. Vielleicht sollte man einmal Kurse für Selbstbestimmung und Selbstbewusstsein machen, damit mehr Menschen sagen: "An so einem Quatsch beteilige ich mich nicht." Die Leute machen sich selbst verrückt, frusten sich selbst und stressen sich selbst. Warum die sich so verrückt machen lassen, keine Ahnung. Was nützt es mir, wenn ich all das mache, was andere sagn und mich immer noch schlecht fühle? Dann kann ich das auch direkt machen, was ich will und fühle mich besser und die Anderen interessieren mich einen Kehrricht.

...dass jeder Bereich mehr oder weniger neutral abgedeckt ist und es jedem gut geht.
Wie willst du das machen? Es weiss doch heutzutage fast keiner mehr, was er will. Die Reizüberflutung unterdrückt doch die eigenen Bedürfnisse, sodass man gar nicht mehr erkennt, was einem wichtig ist, und was einem nur wichtig ist, weil die Anderen das so denken.

Man hängt nun mal miteinander zusammen. Alles im Leben unterliegt dem Prinzip eine Waagschale, welche Seite überwiegt und sie wie auswirkt, zieht somit nicht nur schlechtes oder nur gutes mit sich. Es befindet sich in permanenter Bewegung und ändert sich fortlaufend.
Hm, alles zusammen gehalten von der Macht wie? Natürlich verändert die Welt sich, aber die Welt ist keine Waagschale. Geht es den Menschen "besser" als "früher" ? Wie will man das beurteilen, wenn man früher nicht gelebt hat? Man kann sich einiges durchaus vorstellen, aber andere Dinge von früher wird man einfach nicht begreifen, weil man eben ein anderes Leben geführt hat. Wo ist die Waagschale zwischen "den Reichen" und "den Armen"? Es wird nicht irgendwo was besser, und dafür irgendwo anders schlechter.
 
@Onkelhitman
Du wohl zu wenig koffein. ;-) Klar doch....wir sind Deutschland!

Lies mal genauer, genau dieses winseln, auf den Bauch legen, habe ich kritisiert. Es liegt an einem selbst etwas zutun und Änderun zu bewirken.

Ja dann würde ich mal anfangen eben herauszufinden was man will oder was schlägst du vor? Alles so beibehalten wie es ist und nach mir die Sintflut.

Keine Macht, die Entscheidungen die man trifft beinhalten nicht nur eine Seite welche dann die absolute richtige oder falsche darstellt. Aber um das zu verstehen solltest du den Gesprächsverlauf von Anfang an lesen. Hier ging es mehr um eine Familie, sprich wenige Personen und wie sich ein möglicher Jobwechsel, in Anbetracht der Umstände einer Arbeit die man nicht gerne macht, darauf auswirken könnte. Bzw. das es nicht leicht ist sowas zutun und einen familiären Bruch in kauf zu nehmen oder aber doch mit den möglichen Konsequenzen.
 
@koffeinjunkie
Es liegt an einem selbst etwas zutun und Änderun zu bewirken. Ja dann würde ich mal anfangen eben herauszufinden was man will oder was schlägst du vor? Alles so beibehalten wie es ist und nach mir die Sintflut.
Du kannst für dich was ändern. Aber nicht für andere und nichts am Zustand selbst. Das hat mit Sintflut nichts zu tun. Es ist schon sehr abschweifend, aber selbst bei einer Wahl hast du keine Wahl. Daher bist du überhaupt nicht in der Lage zu wählen, du kannst dich nur damit abfinden und weiterleben. Oder eben was ändern, indem du etwas tust, und zwar aktiv werden. Aber wie hoch sind deine Chancen als ehrlicher Bürger in einem korrupten System? Du kannst nicht alles ändern, du kannst deine Sichtweise ändern. Aber zu mehr wird eine Handlung vorausgesetzt.

Die Konsequenz ist aber keine Waagschale oder nur eine Seite. Daher gibt es erst keine Waage, denn dann könnte man sich ja auf eine Seite ziehen. Es gibt einfach nur unzählige, unendliche Alternativen. Einige sind wahrscheinlicher, andere unwahrscheinlicher.
 
Dass Problem das Beamte, oft zu Unrecht, als Faul diffamiert werden, rührt meiner Meinung auch daher das diese Berufsgruppe mit im Vergleich zu anderen Arbeitnehmern üppigen Privilegien ausgestattet sind, was auch Neid und Begehrlichkeiten hervorruft. Zu nennen sind die im Vergleich zum normalen Arbeitnehmern viel bessere Altersversorgung, und die Unkündbarkeit. Aber auch Privilegien die viele nicht bewusst sind, so erhält ein Beamter im Krankheitsfall seine vollen Bezüge uneingeschränkt und ohne zeitliche Begrenzung. Für eine normalen Arbeitnehmer ist nach nur 6 Wochen Schluss, und dann wird maximal 78 Wochen Krankengeld bezahlt, was nur noch rund 75 Prozent der letzten Nettobezüge ausmacht. Außerdem die viel bessere Versorgung im Fall der Erwerbsunfähigkeit, also im Invaliditätsfall.

Zu fragen ist natürlich ganz zurecht warum man gewisse Berufsgruppen so privilegiert ? Wozu aber auch alle (freien) Berufsgruppen zu zählen sind die nicht der Versicherungspflicht unterliegen, wie Anwälte oder Ärzte, aber auch Politiker. Auch diese haben eigene (bessere) Versorgungssysteme.

Meine Meinung ist das grundsätzlich alle in die gesetzliche Sozialversicherung eingegliedert werden sollten, ohne Privilegierung einzelner Gruppen. Damit würde dann auch die Neiddiskussion entfallen. Neid jetzt hier nicht im negativen Sinn, sondern absolut Positiv. Es ist ja wirklich nicht einzusehen warum einige wenige sich abheben von anderen Berufen die die überwiegend Mehrheit bilden.

Und während bei dem normalen Rentner reformiert und gekürzt wird, bleibt bei den Priviligierten alles beim Alten. Der normale Arbeitnehmer ist immer Spielball der herrschenden Politik, während die Jenigen die über unsere Renten bestimmen oder auch Urteilen (siehe aktuell die sogenannten "Wirtschaftsweisen" die gegen die Rente mit 63 wettern) immer bestens Versorgt sind, natürlich außerhalb der normalen Sozialversicherung. Es lässt sich halt immer leicht bei anderen kürzen wenns einen selber nicht betrifft.

Was ich aber eigentlich damit sagen wollte ist, das diese Privilegien natürlich auch ein gewisses Verhalten durchaus provozieren was man dann umgangssprachlich auch als "Faul" bezeichnen könnte. Wenn man weiß das man einen sehr sicheren Arbeitsplatz mit sehr guter Alimentierung hat, kann es natürlich durchaus sein die nicht besten Charaktereigenschaften bei jemanden hervorzurufen. Hochnäsiges, Ignorantes und arrogantes Verhalten in bestimmten Amtsstuben sind ja durchaus nicht selten.

Auf der anderen Seite schätze ich die im großen und ganzen gute Zuverlässigkeit der meisten Beamten die auch ohne Schmiergeld zuverlässig ihre Arbeit erledigen. Ich möchte nämlich nicht in einem Land leben wo Beamtenbestechung zum täglichen Umgang zählt ohne die man sonst überhaupt nicht weiter kommt. Hier schätze ich unsere Beamten sehr und habe eine gute Meinung von denen.
 
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@HappyGamer
Du vertrittst eine typische Schülersicht (was ja für Schüler nicht so verwunderlich ist).
Ich hatte auch mal diese Einstellung, bis mir (im Abitur) so langsam aufgegangen ist, dass ICH als Schüler durch nichts gezwungen bin, die Schule zu besuchen (die Schulpflicht endet nach 10 Jahren oder mit der Volljährigkeit).
Ich bin damals nicht zur Schule gegangen, weil die Lehrer so toll waren, sondern weil ich eben für meinen noch nicht geplanten weiteren Weg ein Abitur für durchaus praktisch hielt (ich wollte schon damals ein Studium nicht ausschließen).

Was der Schülersicht fehlt (zumindest ab Klasse 11 - also jenseits der Schulpflicht) ist die Erkenntnis, dass es NICHT die Aufgabe des Lehrers ist, seine Schüler zu bespaßen oder auch nur für genügende Motivation zu sorgen. Als Lehrer hat man zunächst "nur" die Aufgabe, möglichst vielen Schülern fachliches Wissen zu vermitteln. Motivationsarbeit ist da nur ein Mittel zum Zweck.

Gute Lehrer (deren motivierender Unterricht auch noch Spass macht) sind eine schlechte Vorbereitung aufs Leben. Denn die Motivation morgens aufzustehen und zur Arbeit zu gehen muss man allein auf die Beine stellen.
Am meisten gelernt habe ich immer bei den Lehrern, die klipp und klar gesagt haben, dass es ihnen egal sei, was wir von ihrem Unterricht halten, wer die Klausur am ende nicht besteht hat eben verloren.

Und glaub mir, Scheine im Studium sind genug Motivation. Wenn man alternativen hat, kann man ja Dozenten bzw. Lehrer wählen, bei denen es einem besser gefällt - oder die einen nicht so fordern - aber oft genug hat man eben tatsächlich keine Wahl. Pflichtscheine müssen gemacht werden - und wenn die entsprechenden Kurse eben seit Jahren vom selben vertrockneten Bürokraten abgehalten werden, dann muss man da durch als Lurch, der Frosch werden will.
Als Klempner kannst du ja auch nicht immer nur neue Anlagen installieren, sondern musst ab und zu auch mal in der Scheiße wühlen.


btt:
Ich war heute mal wieder bei uns im Bürgeramt, und muss sagen, bei dem Umgangston, den da so manche Antragssteller an den Tag legen, wäre bei mir ein täglicher Amoklauf sicher. Schon die akkustische Dauerbelastung in diesem Großraumbüro durch uralte Neonröhren und wahrschenlich 12-Nadel-Plotter an 386er-PC's (klingt jedenfalls so) würde mich regelmäßig ausrasten lassen (die Austattung wirkt echt altbacken. Dafür reduziert die Stadt ihre Neuverschuldung - offensichtlich seit Jahrzehnten).
Ein "toller Job" sieht mMn jedenfalls etwas anders aus - ohne massive Privilegien würde ich mir das nicht auf Dauer antun. Ich habe aber auch nur ein Bürgeramt als Beispiel - vielleicht sind andere Kommunen da besser aufgestellt, oder haben es nicht dauernd mit pampigen Ostwestfalen zu tun.
Sogar hier habe ich die Erfahrung: Wenn man freundlich aber bestimmt auftritt, machen die Damen und Herren genau das, was sie sollen - ihren Job - und da sind dann auch Privilegien zumindest mir als Kunden ziemlich egal - solange die für die nötige Gelassenheit und Ruhe am Arbeitsplatz sorgen.
Wenn mir ruhig und verständlich erklärt wird, warum ein Antrag nicht bewilligt wird, dann ist das kein Problem - aber bei einigen, de ich heute so sehen und hören musste, war scheinbar das Hauptproblem, dass IHR Antrag abglehnt wird - die Begründung war da scheinbar ganz egal, die waren einfach persönlich angepisst, dass z.B. irgend so ein Amtshansel nicht einsehen wollte, dass täglich €5,- für die Verpflegung in der Schulzeit ausgeschüttet werden müssen, obwohl die Schule eine Mensa hat (in der man für die Hälfte ein Mittagessen bekommt) - und warum? "Mein Sohn isst eben nur Döner".
Ich konnts kaum glauben, als ich das gehört habe. Ich bin mental erstmal auf die Suche nach einer so teuren Döner-Bude gegangen - ich habe keine gefunden. Wahrscheinlich waren da gleich noch €2,- Busgeld drin, weil Sohnemanns Lieblings-Döner-Bude eben nicht neben der Schule liegt.

Ganz klar: Schuss nicht gehört. Ich hatte echt Respekt, dass der Beamte bei dieser Szene so ruhig geblieben ist. Beides nur Einzelfälle, sicher - aber eben genau diese Einzelfälle sagen mir, dass die Privilegien zumindest teilweise gerechtfertigt sind - ohne gäbe es diese Einzelfälle vielleicht nicht. Ich würde mich jedenfalls nicht "für 'n appel und 'n ei" regelmäßig ankacken lassen, nur weil da jemand das Prinzip nicht kapiert hat.
Das gleiche habe ich andersrum allerdings auch schon oft erlebt ... korrekte Anträge, die schenbar nach Lust und Laune mal angenommen, und mal abgelehnt werden - zu deutsch: "Beamtenwillkür".
 
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@DerOlf
Nur eine Sache hast du übersehen, die im Bürgeramt sind zu 95% keine Beamten. Heutzutage werden immer weniger Beamte eingestellt und wenn, dann nur für den gehobenen/höheren Dienst. Mittleren Dienst gibt es imho in der "normalen" Verwaltung nicht mehr.
 
OK - da haste recht. Aber ich glaube, das wissen viel zu wenige, die sich über Beamte ärgern.
Bedeutet das dann, die armen Säue nehmen das auf, obwohl sie nicht mehr Prvilegien genießen, als der normale Gas-Wasser-Scheiße-Installatuer?

Danke für die Richtigstellung @deathskythemk2.

Mal OT - wofür steht eigentlich imho?
Ich kenne mMn (meiner Meinung nach), oder mE (meines Erachtens).
Im englischen dann imo (in my opinion).

Die einzge Übersetzung für imho, die mir momentan einfällt wäre "in my humble opinion" - frei zu übersetzen als "meiner bescheidenen Meinung nach". Kann ich dann auch schreiben mbMn?
 
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humble oder honest, geht Beides. Jemand wie du sollte das aber nicht verwenden, das stünde im Kontrast zu deiner gewöhnlichen Posting-Länge ;)
 
Der Beamte ist per se, wie auch jeder andere sterbliche Erdenbürger, von Natur aus weder faul noch fleißig. Es liegt nicht am Beamtentum schlechthin, dass Beamte gemeinhin als faul bezeichnet werden (was sie ja auch nicht automatisch sind), sondern an den Begleitumsänden im deutschen Beamtentum.

Die Unkündbarkeit (solange keine Silberlöffel geklaut werden) ist sicher ein "Gutaben" für die Beamten, welches sie mit dem Verzicht auf ihr Streikrecht allemal ausgleichen. Das Problem liegt in meinen Augen ganz wo anders: In der regelmäßigen "leistungsgerechten" Beurteilung der Beamten. Da wird irgendwo auf dem Papier festgeschrieben, die Beamten müssten regelmäßig nach ihren Leistungen beurteilt werden, und danach orientiert sich dann ihre Aussicht auf Beförderung. Das klingt erst einmal toll. Schaut man aber mal genau hin, dann wird der Gedanke apparatsintern ausgehebelt: Die Zuständigen Ministerien geben den einzelnen Ämtern Quoten vor, wie die Beurteilungen erfolgen dürfen. Hast Du (theoretisch gesehen) in Abteilung A 100 Prozent Vollpfosten und in Abteilung B 100 % Leistungsträger, dann sind die beiden Abteilungen beurteilungstechnisch absolut gleichgeschaltet: Die faulen Säcke von Abteilung A werden im Durchschnitt nicht schlechter bewertet als die Leute, die in Abteilung B knüppeln. Diese künstliche Gleichmacherei verhindert auf Dauer, dass Beamte sich auch wirklich in ihrem Job engagieren. Denn es lohnt sich einfach nicht, auf einer Arsc...backe kommt man auch durch, und bei weniger Widerspruch bekommt man auch eher eine bessere Bewertung.
 
@Wiesel

Das kann ich nicht so stehen lassen oder besser, kurz ausführen. Ich nehme mal meine "Sparte" als Vergleich, Zahlen gelten als Beispiel:

5 Polizeibeamte bekommen die Note "C oben" (weit über dem Durchschnitt, sollen befördert werden). Laut Erlass müssen dafür aber auch 5 Beamte "C unten" bekommen (Mittelmaß, keine Chance auf Beförderung).
3 Beamte bekommen ein "B" (fast Götter, können schon über Wasser gehen, Beförderung sicher in der Tasche). Dafür müssen auch 3 Beamte ein "D" bekommen (Doof wie Dosenbrot, sollten lieber kündigen).

Erfahrung der letzten xx Jahre und Beurteilungen:
Nasenfaktor, Arschkriechen und Buckeln vor den "Vorgsetzten" bringt etwas.
Leistung, Enganement und Menschlichkeit sind absolut unwichtig.

Wenn ich dann sehe, wer als PHK durch die Gegend läuft und was der kann...zitiere ich mal aus "Last Boy Scout": "Der kann nicht mal 'n Glas warme Pisse bewachen." :D

Und nein, ich habe kein "D" bekommen, ich lehne Beurteilungen ab (und kann das aufgrund meiner Position auch), ich bin nicht neidisch auf andere. Die schauen zwar immer etwas blöd aus der Wäsche, wenn ich sage, dass die Beurteiling dahin kann, wo die Sonne nicht scheint...aber ich rede halt, wie ich denke. Ohne Blatt vor dem Mund. Wundert mich, dass durch meine direkte Art noch niemand vom Dach gesprungen ist. *g* Passieren kann mir ja (kaum) etwas.
Es ist mir einfach "scheissegal", was die sich da zusammen lügen, alles nur subjektiv und da wird sich nie etwas ändern. Doch, es gab mal kurz eine Zeit, da war eine Frau Revierleiterin. Komischerweise hatte die (noch) keine Scheuklappen auf. Und sah noch gut aus. :p
Objektiv...werden vielleicht 10 % der Beurteilungen geschrieben...und die scheitern dann vor dem nächsten Beurteiler, wenn dem deine Nase nicht passt.

Ja...man kann klagen...sicher. Theorie und Praxis.
 
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Ich wage mal zu bezweifeln, dass Beurteilungen oder Noten mehr bringen, wenn sie auf scheinbar objektiven Kriterien beruhen.
In der Schule sollte die Benotung ja im Prinzip so laufen, aber die größte Motivation entsteht auch dort eigentlich eher aus einem Konkurenzkampf (ich hab ne 1. mein Intimfeind aber nur ne 3 - gute Sache, und natürlich pusht man sich dadurch gegenseitig zu immer besseren Leistungen).
Es geht nicht darum, dass die Grundlage für diesen Konkurenzkampf objektive (nach Möglichkeit quantisierbare) Daten bilden, sondern einfach darum, dass die Motivation diesem Konkurenzkampf auch dann entspringt, wenn diese objektive Grundlage komplett fehlt. Zusätzlich gibt das den schlecht Benoteten noch die Möglichkeit, ihre eigene schlechte Bewertung darauf zurückzuführen, dass die anderen eben bessere Nasebräuner sind.
Bei einer tatsächlich objektiven Bewertungsgrundlage hat man nur zwei Möglichkeiten, eine negative Bewertung zu verarbeiten: Entweder man setzt sch auf den Arsch und versucht die Kriterien besser zu erfüllen, oder man beschließt (oder rationalisiert sich zurecht), dass gerade die Auswahl eigentlich unpassender Kriterien für die eigene schlechte Bewertung zuständig war.
Aber eigentlich bedeutet eine schlechte Bewertung nur, dass man eine schlechte Leistung gebracht hat - entweder im Sinne qualitativ hochwertiger Arbeit, oder eben auf Seiten verschiedener Softskills - z.B. Arschkriecherei.
Aber da es immer Menschen sind, die eine Bewertung vornehmen (ausser im Mathestudium, das könnten auch Maschinen locker leisten), spielt wohl auch immer beides mit hinein.

Ein System, bei dem sch zu 2 Einsern unbedingt 2 Sechser gesellen müssen, ist selbstverständlich total unabhängig von den tatsächlchen Leistungen, da der Durchschnitt (die Noten 3 und 4) mit dem durchschnittlichen Leistungsniveau mitzieht - auf dese Weise sieht der NOtenspiegel der Gruppe immer gleich aus, auch wenn das Niveau brutal steigt oder sinkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Irgendwie kann das mit den Beurteilungen bei der Polizei nicht glauben, sieht doch jeder auf den ersten Blick, dass es Schwachsinn ist.

Btw. habe ich mal gelernt, dass es einen Unterschied zwischen Bewertung und Beurteilung gibt. Dabei erfolgt die Bewertung objektiv und so transparent und nachvollziehbar, wie möglich. Deswegen werden ja mittlerweile so viele Tests nur noch als Multiple-Choice durchgeführt, da ist es eindeutig und man kann nichts interpretieren wie z.B. bei frei formulierten Texten.
 
Weil Beamte für den Staat arbeiten und keiner mag den Statt:-)
Spaß beiseite, also ich habe diese Meinung des öfteren schon gehört aber wenn ich mal jemanden gefragt habe warum, dann kam immer ein "Keine Ahnung".

Hab hier mal ein Zitat aus der Bild:
Die Forscher erkannten: Die Faulheit der Beamten steigert sich mit dem zunehmenden Dienstalter. Je älter ein Beamter, desto fauler!
► Außerdem vermuten die Wissenschaftler, dass der öffentliche Dienst für träge Menschen besonders attraktiv wirkt, die Faulen also geradezu anzieht.
► Möglicher Grund aus Forschersicht: Die weniger nach Leistung, sondern eher nach Dienstjahren orientierte Beamtenbesoldung könnte für die Faulheit im Beamtentum verantwortlich sein.

ich weiß jeder hat so seine eigene Meinung über die Bild aber ich denke diese Aussagen treffen es auf den Punkt.
 
Der letzte Punkt stimmt überhaupt nicht mehr.
Dienstjahre gelten ab absolut unwichtiges Kriterium.

Und die "alten" werden "fauler", weil sie nur verarscht werden. Ich habe inzwischen auch die passende Einstellung und zwar nicht, weil ich faul bin.

Ein Beispiel von vielen (nicht ich, sondern auf der Dienststelle)
Polizeikommissar (also Eingangsamt), 55 Jahre alt, nie etwas zu Schulden kommen lassen, 35 Jahre auf der Straße...wartet und wartet und wartet auf den Oberkommissar.

Jetzt wie oben, 24 Jahre alt, nach dem Studium ein Jahr (!) Einzeldienst, bekommt "C oben" und wird zum POK befördert.
Bestimmt, weil er so tolle Leistungen bringt. Oder doch eher Puderzucker in den *****.

Ich kann mich vor lauten Lachen echt kaum noch halten. Aber ist auch egal. Ich habe geldlich keinen Grund zum Jammern, Gesundheit angeschlagen aber auch egal (Hauptsache 7 minus 1 geht noch :p) ...weil: beim Sterben ist jeder der Erste. Wenn ich dran bin...bin ich dran.
 
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deathscythemk2 schrieb:
Bewertung objektiv und so transparent und nachvollziehbar, wie möglich. Deswegen werden ja mittlerweile so viele Tests nur noch als Multiple-Choice durchgeführt, da ist es eindeutig und man kann nichts interpretieren wie z.B. bei frei formulierten Texten.

Der Grund für eine Tendenz zu multiple choice kann auch ganz anders liegen.

1. sind solche Test viel einfacher und schneller zu korrigieren (zeiteffizienz). Beim freitext muss das jemand lesen, verstehen und dann bewerten, bei mc brauchst du nur einen korrekturbogen, dazu ist keinerlei Fachkompetenz notwendg.
Als Beispiel: Den theoretischen Teil einer Führerscheinprüfung kann jeder Viertklässler Korrigieren, denn dazu muss er nur die Schablone korrekt auflegen, und die Treffer zählen - gut vielleicht kann das doch nicht jeder Viertklässler, immerhin muss man dafür zählen können. ;)

2. kann man mc-Tests auch gut bestehen, wenn man einfach gelernt hat auswendiggelerntes zu reproduzieren. Auch auf seiten der Getesteten wird also kein echtes Verständnis vorrausgesetzt, aber mit Verständnis kann man diese Fragen eben auch beantworten.
Bei Freitextaufgaben sieht das anders aus, da reicht oft genug das Auswendglernen nicht für eine gute Note.
MC steigert letztlich scheinbar das Leistungs- und damit das Notenniveau. Die Frage ist nur ob die Vorbereitung auf mc-Tests tatsächlich einen Lernerfolg bedeutet, oder ob das eben "learning for the test" ist - Lernerfolg hat man da auch, der ist nur ein paar Monate später wieder weg.

Eine Mischung beider Varianten ist mMn angebracht. Aber dem steht mMn der Effizienzfetisch unserer Gesellschaft diametral entgegen.
Eine alleinige Prüfung über MC ist mMn wenig nachhaltig, aber eben Zet- und damit Kosteneffizienter.
Wenn z.B,. in der Schule nur mit MC getestet wird, dann können wir den Unterricht auch gleich wieder so abhalten, dass die Klasse nur im Chor nachbetet, was der Lehrer sagt (so lief "Unterricht" bei Comenius). Für gute Noten im MC-Test reicht diese Unterrichtsvariante allemal.
 
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Ich finde das Beamte ihren Sonderstatus verlieren sollten und dann von mir aus auch mehr verdienen dürften.

Auf der anderen Seite stimmt das Jammern von wegen der geringen Bezahlung im Vergleich zur Wirtschaft auch lange nicht immer. Denn auch in der Wirtschaft wird nicht zwangsläufig mehr verdient.

Ich war 5 Jahre mit einer Beamtin im mittleren Dienst verheiratet und habe den Vergleich. Sie hat als Stadtamtsinspektorin um die 400 Euro netto ( Beiträge für die private Krankenversicherung schon abgezogen) mehr verdient als ich als exmaminierter Intensivpfleger, von der besseren Altersversorgung mal ganz abgesehen. Dabei war das Bruttoeinkommen jetzt nicht soooo unterschiedlich, da aber Beamte keinerlei Sozialabgaben bezahlen, bleibt denen Netto auch mehr. Ich meine auch das man unsere Qualifikation durchaus vergleichen kann. Sie hatte eine nur 2 Jährige Ausbildung ich sogar mit Fortbildungen eine 3,5 Jährige Ausbildung. Gut, sie hatte Abitur, ich nur mittlere Reife. Aber ihr Abitur war für die mittlere Beamtenlaufbahn auch formell nicht nötig, wie bei mir hätte auch eine mittlere Reife genügt.

Daran sieht man ganz gut dass das Gejammer der Beamtenvertreter das Angestellte ja angeblich soviel mehr verdienen würden, so oftmals nicht stimmt. Auch in der Wirtschaft wachsen die Bäume längst nicht in den Himmel, ganz im Gegenteil.

Nun zähle ich auch zum "öffendlichen Dienst" und habe Dank BAT-KF Tarif eine recht gute Bezahlung, aber viele Kollegen verdingen sich in privaten Pflegediensten oder Krankenhäusern und die verdienen in der Regel oftmals weniger als ich. Daher meine ich dass das Gejammer über die angeblich so geringe Bezahlung der Beamten Jammern auf hohem Niveau ist.

Und vor allem darf man eines nicht vergessen. Während die Einkommen der normalen Angestellen, auch meines, immer auf dem Prüfstand sind und zur Not auch durchaus sinken oder gar wegfallen können, sind die Einkommen der Beamten absolut sicher. Über die Beamtenversorung hält zur Nor das Verfassungsgericht die schützende Hand. Erst letztens wurde hier in NRW die versuchte unterschiedliche Besoldungserhöhung der Beamten vom Landesverfassungsgericht kassiert. War ja auch klar das die verbeamteten Richter nicht gegen ihre Interessen entscheiden. Es war naiv von unserer Landesregierung zu glauben das die Richter hier tatsächlich neutral und gerecht entscheiden würden.

Ich gehe sogar noch weiter. Ich befürchte wirklich das man irgendwann die Versorungung der normalen Rentner noch mehr als bisher kürzen wird um die Altersversorgung der Beamten zu bezahlen, da die Möglichkeiten der Kürzungen dort lange nicht so gegeben sind wie bei dem normalen Rentner. Ob das unsere Gesellschaft aber mitmacht, wird abzuwarten sein.
 
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Das von dir genannte Urteil war keine Interessensentscheidung, vielmehr hat wie nachzulesen ist, das Vorhaben der NRW-Landesregierung gegen das Alimentationsprinzip als Bestandteil des Grundgesetzes verstoßen; was übrigens vorher von mehreren Verfassungsrechtlern angemahnt wurde:

In der öffentlichen Anhörung des Unterausschusses "Personal" des Haushalts- und Finanzausschusses (LT-Ausschussprotokoll 16/276) äußerte die überwiegende Anzahl der angehörten Sachverständigen verfassungsrechtliche und personalwirtschaftliche Bedenken gegen den Gesetzentwurf. Dieser genüge schon nicht den besonderen Begründungserfordernissen, die das Bundesverfassungsgericht dem Gesetzgeber für Besoldungsanpassungen auferlegt habe. Es fehle an der Benennung spezifischer im Beamtenverhältnis wurzelnder Gründe für den Ausschluss der höheren Besoldungsgruppen von der Besoldungserhöhung. Außerdem verletze der Gesetzentwurf das Alimentationsprinzip, weil er die höheren Besoldungsgruppen ohne sachlichen Grund von der Entwicklung der allgemeinen Einkommen und der wirtschaftlichen Verhältnisse abkopple. Die Finanzlage der öffentlichen Haushalte und das Bemühen Ausgaben zu sparen, reichten hierfür nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts nicht aus.

Eine Auffasung der sich der Verfassungsgerichtshof letztlich anschloss:
Auch die Gesamtwürdigung der vom Gesetzgeber angeführten Gesichtspunkte rechtfertigt nicht eine Ungleichbehandlung der genannten Besoldungsgruppen in dem hier in Rede stehenden Ausmaß. Dabei steht nicht infrage, dass dem Gesetzgeber bei der Bemessung der Bezüge der Beamten ein weiter Gestaltungsspielraum zusteht. Ebenso wenig ist der Gesetzgeber verpflichtet, Tarifabschlüsse für die im öffentlichen Dienst beschäftigten Arbeitnehmer spiegelbildlich für die Beamten zu übernehmen. Dieser Gestaltungsspielraum des Gesetzgebers besteht jedoch nur in den Grenzen der verfassungsrechtlichen Vorgaben.

Beide Zitate aus dem Urteil: http://www.vgh.nrw.de/entscheidungen/140701_21-13.pdf


Wenn man gewillt ist das Urteil wenigstens zu überfliegen, findet man in diesem auch durchaus Hinweise darauf, dass eine Reduzierung der Beamtenbesoldung möglich ist.
 
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@diRAM
Na ja, "keine Intetessensentscheidung" ? Das bezweifle ich, natürlich haben Eigeninteressen da mitgespielt, meine Meinung.

Aber auch interessant wie die Verfassungsgerichte in anderen Fällen entscheiden. Da hatte doch Ende der 90 er Jahre ein Beamter gegen die unterschiedliche Besteuerung von Pensionen und Renten geklagt, und natürlich recht bekommen. Seid dem sind Pensionen und Renten steuerlich gleichgestellt. Überall dort wo es partielle, vereinzelte kleine Vorteile für Rentner oder Angestellte gegenüber Beamte gab, wurden diese natürlich von den Verfassungsgerichten angemahnt. Das die Beamten eine Fülle von Vorteilen gegenüber Angestellten/Rentner haben, wird von diesen Gerichten natürlich nicht in Frage gestellt, bloß anders herum darfs nicht sein.

Auch das die umstrittene Mütterrente aus Mitteln der Sozialversicherung auch für Beamte finanziert wird, ist ein Fingerzeig wohin es in Zukunft geht. Wir alle werden den Gürtel für die Beamtenversorgung enger schnallen müssen in Zukunft. :mad:
 
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