DerOlf schrieb:
und ich bin mir ziemlich sicher, dass uns nicht "ganze Generationen" durch Long-Covid verloren gehen ... das ist einfach Panikmache, mit der eine in der Pandemie wichtig gewordene Interessengruppe ihre Claims zu schützen versucht.
Welche soll das sein? Du gehst ernsthaft davon aus, irgendein Masken- oder Covid-Testhersteller erfinde "tragisch klingende" Studien zu Long-Covid, nur damit insgeheim noch mehr Masken oder Tests verkauft würden?
DerOlf schrieb:
Das erklärt nicht die Zahlen, aber es zeigt, dass es gesteigertes Interesse an einer weiteren öffentlichen Debatte über die verbleibenden Risiken eines endemischen SARS-CoV2 gibt.
Na Gott sei Dank hast du jetzt die Kurve doch noch gekriegt und bist umgeschwenkt... Das oben klang mir jetzt schon sehr schwurblerhaft, vor allen Dingen, da Long Covid REAL ist und keine Erfindung irgendwelcher Maskenhersteller.. Das muss wie blanker Hohn für all jene klingen, die seit ihrer Infektion im dunklen Zimmer dahinsiechen müssen.
Darüber hinaus würde ich sogar noch präzisieren: das "gesteigerte Interesse" an einer weiteren öffentlichen Debatte ist gut und wichtig. Sehr wichtig sogar. Im Falle von
ME/CFS (der schwersten Form von Long-Covid und vermutlich der
größte Gesundheitsskandal in der Geschichte der BRD), welches jahrzehntelang ignoriert und psychologisiert wurde und das Dank der Covid-Pandemie und dem unermüdlichen Einsatz von Patientenorganisationen bzw. Betroffenenverbänden wie #NichtGenesen nun endlich die gebührende Aufmerksamkeit bekommt, die es verdient, sogar lebenswichtig für die Betroffenen.
Sogar in die 20.00 Uhr-Tagesschau hat es das Thema Dank des beharrlichen öffentlichen Diskurs mittlerweile geschafft.
Der Diskurs muss aufrechterhalten werden, nur so bleibt Politik und die Forschung dran und nur so kann hoffentlich schnellstmöglich Hilfe und Therapien für die Betroffenen in die Wege geleitet werden!
DerOlf schrieb:
Aber bei all den Zweifeln an der Berichterstattung über Long-Covid. Ich nehme diesen Aspekt sehr ernst, da es nunmal wirklich eine ganze Menge Menschen gibt, die nach Corona in einer ganz anderen Welt leben, als noch davor ... die zum Beispiel in eine andere Wohnung umziehen müssen, weil sie es nicht mehr ohne Pause bis ins Dachgeschoß schaffen ... oder weil der vorhandene Fahrstuhl halt nur vom Hausmeister genutzt werden darf.
Exakt, und das ganz zweifellos ohne Einfluss der Masken- oder Testindustrie... Die wurden sicherlich auch nicht von denen bezahlt, dass sie jetzt krank sind oder "auf krank machen".
DerOlf schrieb:
Ich sehe aber in meinem Bekanntenkreis auch viele Leute, die zwar von sich sagen, sie hätten Langzeitfolgen ihrer Coronainfektion ... bei denen ich aber denke, dass denen einfach nur ihre alte Kondition in fast 2 Jahren Dauerlockdown flöten gegangen ist. Das denke ich von mir selbst nebenbei auch ... ich weiß, dass ich vor dem Lockdown fitter war ... ich habe also eventuell leichtes Long-Covid ... vielleicht ist es aber auch einfach nur "Long-Lockdown".
Mit solchen laienhaften "Ferndiagnosen" muss man äußerst vorsichtig sein. Man sieht es ja an
@xexex schon (aber dazu weiter unten dann noch ein paar auserwählte Worte), wie schnell manche selbsternannten "Hobby-Ärzte" (und leider auch manche echten "Ärzte") dabei sind, zu psychologisieren und Erkrankten vermeintliche körperliche Gesundheit zu attestieren... Sehr sehr gefährliche Richtung - das wurde, wie oben schon gesagt, jahrzehntelang bei ME/CFS gemacht. Da wurden Patienten in Rehas zu "aktivierenden Therapien" im Sinne von Sport und Bewegung gezwungen, was bei ME/CFS aber Gift ist. Nicht wenige sind ohne Rollstuhl in die Reha und mit Rollstuhl wieder aus der Reha, weil man dachte, die haben halt einfach nur ne Depression oder sind außer Übung, die müssen nur mal wieder ordentlich ranglotzen, dann passt die Sach...
xexex schrieb:
Wenn der Mensch was richtig gut kann, dann ist es sich viele Sachen einzubilden und die Quellen woanders zu suchen als bei sich selbst.
Was im Übrigen der Mensch auch sehr gut kann, insbesondere die ganzen selbst-ernannten Hobby-Psychologen und "Ärzte", ist, Betroffenen ferndiagnostisch Simulation, Einbildung oder psychische Genese ihrer Beschwerden zu attestieren, ohne auch nur den geringsten medizinischen Einblick in die wahre Pathologie der Beschwerden zu haben.
Das macht ein durch die Covid-Pandemie durch einige Reportagen (darunter die Eckhard-von-Hirschhausen Doku über Long-Covid)
medial-bekannt gewordener Neurologie-Professor aus Essen, mit dem ich mir schon seit längerem auf
Twitter einen Schlagabtausch liefere, nämlich auch nur zu gern, gerade was die Genese von ME/CFS angeht...
Während einige wenige echte und ehrliche Forscher unermüdlich daran arbeiten, das elende jahrzehntelange psychologische Stigma dieser Schwerstbetroffenen durch seriöse Forschung zu beseitigen
und für ihre Bemühungen in dieser Sache sogar das Bundesverdienstkreuz erhalten haben, sind Leute wie er nur am Wettern, Verhöhnen , Verharmlosen und am Psychologisieren. Genau in diese Kerbe scheinst auch du zu schlagen. Ein vehementer Long-Covid-Leugner und Verharmloser, der einfach am liebsten jetzt nichts mehr von dieser ganzen Thematik rund um Corona hören will, denn es ist ja jetzt schließlich "alles vorbei", deswegen hat jetzt bittschön auch wieder alles "normal und regelkonform" zu sein. Da passen nun aber gruselige und noch nicht absehbare Langzeitfolgen nicht ins Bild, denn das würde das doch ach so sehnlichst herbeigewünschte Bild der Normalität doch glatt ins Wanken bringen. Daher lieber Augen verschließen und summen, denn was nicht sein darf, kann nicht sein.
Und während Leute wie du lächelnd die Augen weiter verschließen, ist die
Zahl der Long-Covid-Fälle inzwischen sprunghaft angestiegen.