Ich habe jetzt nur die ersten Beiträge und jene von dieser Seite gelesen, aber ich bin selber ein Betroffener.
Ja, die Pandemie ist vorbei. Nein, die Auswirkungen fangen erst an und wer weiß, ob es wieder anders herum ausartet...
Ich hatte 2021 das erste Mal Covid, noch bevor ich mich hätte impfen lassen können. Hätte vielleicht keinen (großen) Unterschied gemacht. Und dann diese merkwürdigen Symptome nach der Infektion, die aber wieder weg waren. Doch dann habe ich meine stressige Arbeit nicht mehr vertragen, ich hatte Angstzustände bekommen, ob ich die Arbeit noch bewerkstelligen konnte. Habe dennoch durchgedrückt... bis ich kurz vorm Burnout war und gekündigt habe. Ich wollte einfach nur weg.
Prompt über 10 kg in nur 2 Monaten zugenommen. Eigentlich war mein Long Covid 1 Jahr nach der Infektion nicht mal mehr ein Thema. Die Arbeitssuche hat sich aber als ermüdend erwiesen.
Letzten Juni die zweite Infektion bekommen. Davon lustigerweise einen Leistenbruch erlitten. xD
Aber drei Monate später leide ich wieder an Long Covid, sogar noch schlimmer als zuvor. Aber immer noch realtiv mild, wenn ich andere Horror Stories bedenke. Gestern erst von der Wissenschafts-Youtuberin "Physics Girl" gehört, dass die komplett im Eimer. Ihr CFS ist von der ärgsten Stufe und die war davor ein lebensfrohes energiegeladenes Bündel!
Und ich frage mich, wie es bei mir weiterlaufen soll. Ich glaube, dass es nach ein paar weiteren Monaten wieder gehen dürfte. Aber was bis dahin? Ich zittere von innen (derzeit wieder schlimmer als zur Weihnachtszeit) und bisher gab es nichts, womit man direkt nachweisen konnte, was ich habe. Immerhin ist mit meinen Organen alles in Ordnung, soweit man das feststellen konnte. Ich bin schon froh, dass man mir glaubt...
Ich kann ja im Grunde sogar Sport machen, aber fragt nicht, wie es mir am nächsten Tag nach Anstrengungen geht.
Wie soll das mit allen anderen noch gehen? Wird die Anzahl der Betroffenen immer weiter ansteigen? Wird sich eine wirksame Therapie finden lassen? Wird man die Long Covid Patienten immer mehr in Stich lassen? Ich habe wenigstens das Glück, dass ich finanziell keine Probleme habe. Ich hoffe dennoch, dass ich im Sommer (oder zumindest im Herbst) wieder arbeiten kann. Und täglich denke ich mir "Und ich bin einer der milden Fälle!".