NotNerdNotDau schrieb:
Trotz extremer Schutzmaßnahmen und verfassungsrechtlichen Einschränkungen sind in den letzten Jahren sehr viele Menschen nachweislich an oder mit Corona gestorben.
Da geht es doch schon los. Die Unschärfe bei der Zusammenlegung von "an und mit" ist vollkommen unzulässig. Und da wären wir wieder beim Zahlenchaos, was ich weiter vorher schonmal angesprochen habe.
NotNerdNotDau schrieb:
Ich bin dankbar dafür, auch wenn ich im Nachhinein zumindest auf die Schließung von Schulen und Kitas verzichtet hätte. Aber auch das konnte bis zu einem bestimmten Zeitpunkt niemand seriös und verbindlich einschätzen.
Mir persönlich hat das "runterkommen vom Panikmodus" erheblich zu lange gedauert.
So ungläubig im positiven Sinn, wie ich am Anfang war, wie ernst man die Lage genommen hat und welche unfassbare Handlungsbereitschaft man diesbezüglich gezeigt hat, so ungläubig war ich, dass man die Maßnahmen so lange durchgezogen hat.
Ich habe mich zu Anfang gut aufgehoben gefühlt. Pandemie, also höchste Gefahr im Verzug (man hatte damals ja nur immer die Bilder von Ebola &co im Kopf).
Innerhalb kürzester Zeit erstmal einen Schutzmantel spannen, alles runterfahren und die Bevölkerug dadurch schützen.
Da hat sich Deutschland doch sehr und für mich unerwartet handlungsfähig gezeigt.
Auch war ich begeistert, wie schnell man doch einen Impfstoff entwickelt hat.
Dass dieser experimentell sein muss und damit keinerlei Erfahrung bestehen kann, wie das Dingen sich auf Dauer schlägt (auch bei unterschiedlichen Varianten) oder was es bei Kumulation im Körper anrichtet, sollte dem durchschnittlich intelligenten Bürger entgegen sämtlicher Beteuerung der "Experten" klar gewesen sein.
So habe ich die Impfung vorerst aufgrund der nicht vorhandenen Informationslage freudig angenommen.
Zu meiner Impferfahrung kann ich nur sagen, dass Herr Lauterbach medial laufend von komplett zu vernachlässigenden bzw. von nicht vorhandenen Nebenwirkungen sprach (beweis siehe weiter oben).
Auch dass nach Infektionsschutzgesetz bzw. WHO Statuten sämtliche mögliche Nebenwirkungen grundsätzlich erst einmal einer experimentellen Impfung zugesprochen werden müssen und man somit "auf der sicheren Seite sei".
Im Nachhinein stellt sich heraus, dass das ein Narrativ war, was der Praxis nicht standhält. Opfer müssen um Anerkennung über den Klageweg kämpfen.
Von vier Leuten, die ich arbeitstechnisch kenne die jeweils nach der dritten und vierten Impfung im direkten Zusammenhang (2-5 Tage nach Impfung) jeweils immer mit Herzproblemen teils einfach "umgefallen" sind, wurde nur bei einem einzigen ordnungsgemäß eine Meldung darüber bei den zuständigen Stellen gemacht.
Das waren übrigens alles relativ junge Kerle zwischen 30 und 40. Ohne Vorerkrankung und auch nicht zu einer Risikogruppe gehörend.
Bei den anderen musste man anwaltschaftlich nachhelfen, weil man natürlich bei Meldung eines Impfschadens eben auch eine Anerkennung erreichen kann, die wiederum die rechtliche Grundlage für Ersatz bei Arbeitsausfall, Schadensersatz usw. der über die normale Krankheit hinaus geht, erlangen kann.
Im Nachhinein musste man feststellen, dass die Meldungen oftmals aufgrund notorischer Überlastung des ärztlichen Personals und Bürokratiewahnsinn nicht erfolgt ist.
Nebst dem, dass ich selbst seit der Impfung einen in meinen Augen zu vernachlässigenden Hautausschlag seit der Impfung (immer Moderna) mit mir rumtrage, steigern solche persönlichen Erfahrungen nicht das Vertrauen in das, was in der Vergangenheit passiert ist.
Bei mir war es auch so, dass man bei der Impfung in den Impfzentren letztenendes durchgeschleust wurde. Ich kam in den Raum, die Spritze war schon aufgezogen. Pieks. Während man dann zur Beobachtung gewartet hat, wurde der Papierkram erledigt. Aufklärungsgespräch jeweils 0,0.
Das war angesichts der vermeintlich lebensbedrohlichen Lage aber OK für mich, nebst dem, dass ich beruflich indirekt dazu gezwungen war. Durch mein Umfeld war ich auch informiert, was nach und mit der Impfung im Anschluss dann passieren kann und ich war mir auch der möglichen Folgen bewusst.
Somit- Jeweils Spritze rein, 2 Tage frei genommen. Mich ins Bettchen gepackt und maximal geschont. 2 Tage Männerschnupfen ->Alles paletti.
Was mir überhaupt nicht gefallen hat, war die Blockbildung und die -ich kann es leider nicht anders sagen- medialen und sozialen Hexenverbrennungen wenn einer nicht "mitgeschwommen" ist. Siehe Kimmich.
Da hat sowohl die Politik als auch die Gesellschaft in Deutschland die hässlichste Fratze zum Vorschein kommen lassen. Auch in meinem Umfeld sind aufgrund Corona Beziehungen und Freundschaften zerbrochen. Traurig, denn leider hat sich auch jemand das Leben genommen.
Da ich durch meine Immunisierung grundsätzlich raus war, habe ich überhaupt nicht wahrgenommen, welcher Druck auf einen Ungeimpften ausgeübt wurde und wie diese, obwohl gesund, als Aussätzige behandelt wurden. Da bin ich schon ins Grübeln gekommen, nachdem ich mich mit den wenigen Ungeimpften in meinem Umfeld mal unterhalten habe.
Daher auch inzwischen meine innere Überzeugung dass es so etwas wie "2 G" niemals hätte geben dürfen.
Ebensowenig wie die von Dir angesprochenen langanhaltenden Schulschließungen. War doch wirklich relativ schnell klar, dass Kinder von Corona statistisch überhaupt nicht betroffen sind.
Und ja- Da kann man als Geimpfter sagen was man will - Es wurde eine 2 Klassen- Gesellschaft etabliert und es wurde über Angst und Freiheitseinschränkungen (zu) hoher Druck ausgeübt. Man hat über die Zeit jegliches Maß verloren (siehe z.B. BVG Urteil zur Ausgangssperre in Bayern).
So gehe ich aus dieser Pandemie mit gemischten Gefühlen raus. Es gab Anfangs viele positive Aspekte (ich habe mich z.B. auch dabei ertappt gefühlt, dass ich ganz froh war, dass es mal eine wirkliche Zwangspause vom alltäglichen Hamsterradlaufen gab), die leider für mich durch den allgemeinen Umgang im weiteren Verlauf inzwischen in Summe ins Negative verkehrt wurden.
Deshalb erachte ich eine umfassende Aufarbeitung aller Maßnahmen und Geschehnisse aus dieser Zeit für alle Bevölkerungsteile für unabdingbar damit alle die Möglichkeit haben Frieden mit dieser außergewöhnlich belastenden Zeit schließen zu können.
Aber wie bereits gesagt- Ich vermute, dass eine umfassende, neutrale, nicht emotional und politisch aufgeladene Aufarbeitung erst später stattfinden kann (wie man auch an einigen Beiträgen in diesem Thread sehen kann, die ins "alte" Muster verfallen, obwohl die Informations- bzw. Faktenlage eine andere ist, als bei Ausbruch der Pandemie).
Die Schützengräben sind nachwievor aufgebaut und die Fronten voll intakt.