NotNerdNotDau schrieb:
Na ja, hinterher ist man immer schlauer und man hätte so einiges anders und besser gemacht.
Kritisieren lässt es sich dann leicht.
Ich denke zu Beginn einer Pandemie kann man nicht "richtig" entscheiden, da sollte jede Regierung eine gewisse Narrenfreiheit haben. Was jedoch nicht in Ordnung war, waren zumindest in Deutschland mehrere eklatante Fehler, die massiv Vertrauen gekostet haben.
1. Diekt zu Beginn kam das interne "Panikpapier" raus. (
https://www.focus.de/politik/deutsc...en-deutschen-angst-zu-machen_id_11851227.html /
https://www.abgeordnetenwatch.de/re...ier-des-innenministeriums-zur-corona-pandemie) Natürlich kann man sagen, dass es ok ist worst case Szenarien durchzuspielen, es sollte der Bevölkerung jedoch explizit Angst gemacht werden und das ist in keiner Situation, schon gar nicht in einer Krise sinnvoll, bzw. ein absolutes nogo.
2. Ein Lockdown nach dem anderen, obwohl die Bundesregierung bis heute keine validen Zahlen für die Effektivität vorbringen kann. Zudem waren in den entsprechenden Gremien nur Leute vorhanden, die sowieso pro Lockdown waren. Das ist kein vernünftiges Krisenmanagement, in so einer Situation gehören mehrere und unterschiedliche Meinungen an einen Tisch und nicht nur diejenigen, die sowieso das sagen, was die Regierung gerne hören möchte.
3. Die Ausgrenzung Ungeimpfter durch 2G sowie die Diskriminierung. 2G war völliger Käse und diente dazu, die bösen Ungeimpften auszuschließen und ihnen die Schuld aufzulasten. Von Beginn an war das klar, weil es auch so von den Impfherstellern klar kommuniziert wurde, dass der Impfstoff nicht dazu diente, bzw. darauf nicht ausreichend getestet wurde, Ansteckungen zu verhindern, sondern darum schwere Verläufe einzudämmen. Kommuniziert wurde es in den Impfkampagnen anders, mittlerweile wurde das korrigiert. Jedoch viel zu spät, weil die Fakten zuvor schon vorlagen.
Aussagen von Lauterbach, dass Ungeimpfte das ganze Land in Geiselhaft nehmen, fand ich extrem abstoßend (
https://www.n-tv.de/politik/Lauterb...ganze-Land-in-Geiselhaft-article23202938.html). Nicht das Virus hat Maßnahmen verhängt, sondern die Politik, dass es auch anders geht, hat man in anderen Ländern gesehen. Zudem: siehe oben. Geimpfte konnten das Virus genauso verbreiten und dürften das wohl auch mehr getan haben, da sie sich "sicherer" fühlten.
Ebenso wurde ab Herbst seitens der Politik von der Pandemie der Ungeimpften gesprochen, obwohl auch Drosten zu dem Zeitpunkt klar kommuniziert hat und dies auch seit Beginn der Impfungen bekannt war, dass alle das Virus verbreiten können. Es wurde davon gesprochen, dass die bösen Ungeimpften zum größten Teil auf den Intensivstsationen liegen. Sehr irritierend fällt dabei auf, dass der Impfstatus von Intensivpatienten seitens des DIVIs (und erst dadurch dürfte überhaupt aufgrund der vielen Daten eine Aussage möglich sein) erst ab Mitte November erfasst wurde (
https://www.aerzteblatt.de/nachrich...r-erfasst-jetzt-auch-Impfstatus-der-Patienten). Bis sich da eine entsprechende Tendenz zeigt, dürften sicherlich einige Wochen und Monate vergangen sein, dennoch wurde schon vorab Stimmung gemacht, obwohl noch gar keine validen Zahlen vorlagen.
NotNerdNotDau schrieb:
Das war oder ist keineswegs eine "politische" Pandemie, sondern eine reale und lebensbedrohliche und eine extreme Gefahr für die gesamte Menscheit auf diesem Planeten.
Ich habe geschrieben, dass das Ganze "auch" zu einem Großteil politisch war. Siehe auch meine Beispiele dazu weiter oben.
NotNerdNotDau schrieb:
Das Virus war bis zu einem Zeitpunkt immer ein paar Schritte voraus und man musste Maßnahmen ergreifen, über deren Effektivität man erst hinterher im Bilde war.
Deshalb halte ich mich zurück mit Kritik an den Entscheidungsträgern. In deren Haut hätte ich nicht stecken wollen.
Siehe oben, manche Dinge wie das massive Angstmachen, Ausgrenzungen, Beschuldigungen, etc. haben absolut nichts mit einer effektiven Bekämpfung der Lage zu tun.
Jongleur666 schrieb:
Was schon recht lange der Fall ist. Inzwischen wurden mehr als 13 Milliarden Impfdosen verabreicht und es gab schätzungsweise 15 Millionen Tote und unzählige Infektionen und Krankheitsverläufe. Das ganze wird seit 3 Jahren weltweit intensiv wissenschaftlich untersucht. Unter den Bedingungen ist nicht damit zu rechnen, dass da noch großartig neue bahnbrechende Erkenntnisse auftauchen die bestehende Erkenntnisse oder Zusammenhänge falsifizieren.
Darum geht es bei den Impfnebenwirkungen doch gar nicht. Es geht darum, dass die Einführung einer großflächigen Impfung mit einem neuen Impfstoff laut Infektionsgesetz § 13 Abs. 5 durch RKI und PEI mithilfe der Daten der Kassenärztlichen Vereinigungen gemonitort werden muss. Dies ist nach fast 2 Jahren Impfung bisher NICHT passiert. Die große Frage an der Stelle ist natürlich: warum nicht? Das bedeutet, man weiß überhaupt gar nicht, wie viele Fälle von (schweren) Impfnebenwirkungen es gibt, weil es nicht geprüft wurde, obwohl das Gesetz dies explizit vorsieht.
In den ganzen Dokus des MDR und anderen wird auch nochmal aufgezeigt, dass Betroffene lange Zeit gegen ein Wand mit ihren Problemen gelaufen sind, weil zu Beginn die Denke der Ärzte war, das kann nicht sein, denn die Impfung ist sicher ohne schwere Nebenwirkungen (
). Da dürfte es, auch durch das fehlende Monitoring, eine große Dunkelziffer an (schweren) Impfnebenwirkungen geben, die nicht erfasst wurden. Viele wurden sogar als Coronaleugner diffamiert, weil sie angeblich die Impfung schlecht machen würden. Die Uniklinik Marburg ist bisher die einzige richtige Anlaufstelle für Betroffene aus ganz Europa, Termine dort zu bekommen dauert einige Monate (siehe Bericht vom MDR).
Im Umkehrschluss ist sofort jeder, der nach der Infektion Probleme hat, gefühlt automatisch ein Long-Covid Patient. Um so eine Diagnose überhaupt stellen zu können, müssten über einen langen Zeitraum mehrere Daten gesammelt werden, man nutzt aber gerne die einfache Variante ala, Probleme noch längere Zeit nach der Infektion=Long Covid. Da dürften während der Pandemie meherer Dinge zusammengekommen sein, die mitverantwortlich sind. Seien es die Folgen durch die unnötigen Lockdowns oder ob und wie die Impfungen mit reinspielen. Das hat man (warum auch immer) trotz Infektionsschutzgesetz versäumt (siehe oben).
Die Long Covid Fälle gibt es sicherlich und es ist gut an der Stelle zu forschen und wenigstens wird mittlerweile berichtet, dass es Menschen gibt, die nach einer Impfung ähnliche Symptome entwickeln. Das muss aber entsprechend differenziert und überhaupt erst mal aufgearbeitet werden, bevor reflexartig Millionen Menschen als Long Covid Patienten diagnostiziert werden.
Um den Bogen zur Eingangsfrage nochmal zu spannen: in meinen Augen hat jeder die Pandemie logischerweise komplett unterschiedlich erlebt. Jemand, der täglich auf (Infektions)zahlen geguckt hat und dies auch jetzt noch tut, wird jetzt auch noch der Meinung sein, dass die Pandemie nicht vorbei ist. Für mich persönlich hat viel von er Pandemie u.a. (natürlich nicht alles) in den Köpfen der Menschen stattgefunden, je nachdem wie viel man zu dem Thema (täglich) an Medien und Meinungen konsumiert hat. Für mich ist die Pandemie schon länger vorbei, wie es auch in anderen Ländern der Fall war. Sie wird jedoch (gerade bei uns) durch Leute wie Lauterbach am Leben gehalten, dem ständigen Mahner und Warner. In meinen Augen hat der Mann eine Angst und Zwangsstörung.