Lübke schrieb:
wenn konzerte wegen unwetter abgesagt werden, ist das ja schließlich auch keine beschneidung von rechten.
Ich glaube, entscheidend ist hier die Frage, bei wem man sich mit welchen Erfolgsaussichten beschweren kann.
Beim Wetter kann man sich beschweren, wie man möchte ... die Erfolgsaussichten sind nicht existent.
Bei Einschränkungen, die ein Staat und seine Organe beschließen, sind die Erfolgschancen einfach um ein vielfaches höher ... aber da geht es dann um Mehrheiten. je mehr Menschen etwas ablehnen (und diese Ablehnung auch ausdrücken) desto eher könnte eine nur an der Macht interessierte Regierung einknicken.
Lübke schrieb:
ohne jetzt jeden einzelnen post gelesen zu haben, aber im eröffnungspost ist ja schon eine prämisse falsch: die eigene gesundheitsgefährdung durch z. b. exzessiven alkoholkonsum unterliegt der freiheit der selbstbestimmung.
Ja, und nein ... Wer besoffen Autofährt gefährdet nicht nur seine eigene Gesundheit. und auch bei einigen anderen Anlässen sind Betrunkene eher eine gefahr ... und zwar nicht nur für sich selbst.
Wenn ich nicht wüsste, dass die negativfolgen von Verboten gerade bei Drogen weitaus größer sind, als die Schäden durch die Drogen selbst, dann könnte ich sogar für ein Verbot (von Alkohol) plädieren.
Leider kann man sich bei der deutschen Suffnasengesellschaft drauf verlassen, dass der Schwarzmarkt für Alkohol eventuell sogar NOCH schneller floriert, als der damals in den USA.
Die reglementierte Abgabe von Alkohol vermeidet die Schäden, mit denen die harte Drogenszene seit Jahrzehnten zu kämpfen hat ... Stigmatisierung und soziale Isolation, Beschaffungskriminalität und organisiertes Verbrechen. Alles negative Folgen, die die Drogen ohne die Verbote einfach nicht hätten, und die Alkohol sicherlich auch hätte, wenn er Verboten wäre.
Und natürlich ist es eine Einschränkung meiner Freiheit, wenn ich an vielen Feier-Locations nicht entspannt feiern kann, weil ich jederzeit Angst haben MUSS, dass ein Besoffener eskaliert. Ich habe einfach keine Lust auf diese Art von Stress ... egal, ob ich selbst involviert bin.
Ich finde Besoffene in den meisten Fällen nur affig, denn die zeigen im Grunde nur, dass man auch Drogen nehmen kann, ohne Spass zu haben (oder dass es verdammt bescheidene Vorstellungen von Spass gibt).
Ich lehne ein Alkoholverbot ausschließlich wegen der oben genannten Negativfolgen ab ... ansonsten fände ich das einen vernünftigen Schritt ... auch wenn ich dann ja mit den entzügigen Alkis da draußen zu tun hätte.