Klingt fast so, als wäre es eine bescheuerte Idee, unseren Wohlstand an ein System zu koppeln, dass in einer Welt mit endlichen Ressourcen und fragilem Klima auf endlosem Wachstum basiert und das ganze als alternativlos hinzustellen.
Wir müssen einfach davon weg, dass wir Lebensqualität nur über den Lebensstandard definieren. Wenn eine SUV-Mutti ihr Kind statt mit einem 3,5-Tonner mit einem Dacia Spring oder so die 300m zur Schule fährt sinkt auf dem Papier vielleicht der Lebensstandard, aber die Lebensqualität steigt (einfachere Parkplatzsuche, saubere Städte, sicherere Kinder...), mal so als Beispiel.
Alternativ können wir auch einfach weiter machen wie bisher, dann haben wir halt in 100 Jahren einen Planeten, der in großen Teilen unbewohnbar und ökologisch nicht mehr nutzbar ist, dann will ich mal sehen, wie man da an der Religion Wachstum weiter festhalten will...
Je früher wir uns vom Wachstum abwenden, desto größer wird der Wohlstand in Zukunft sein. Andere Länder machen es vor und richten sich z.B. nach dem Better Life Index des OECD statt nach dem BIP, wir sollten uns ein Beispiel an Schottland, Island, Neuseeland, Norwegen usw. nehmen. Aber wir haben nun mal keine Ardern als Regierungschefin sondern eine Merkel, und unter Laschet/Söder/Merz wird es nur noch schlimmer werden...
Ich finde es gut, dass auch mal die "Wohlstandgesellschaften" unter den Folgen des Kapitalismus leiden. Extreme Wetterbedingungen wie jüngst in Texas oder in Taiwan sind zu begrüßen, solange wir noch eine Möglichkeit haben, den Klimawandel wenigstens auf unter 3 Grad oder so zu halten. Je früher wir auf die Fresse fallen, desto mehr Menschen merken, dass es so nicht weiter geht. Wenn ich jetzt dafür ein paar Euro mehr für die Grafikkarte ausgeben muss, dafür aber in 30 Jahren überhaupt noch Grafikkarten (oder eine beliebige Nachfolgetechnologie mit ähnlicher Funktion) produziert werden bin ich bereit, das in Kauf zu nehmen.