Roesi schrieb:
Wenn sich die Baugröße ändern könnte wäre das viel einfacher :-(
Die Baugröße wird man nicht ändern, sonst hätte man dies schon langst getan. Aber neben der Aspekt das die Storages eben für die Aufnahme von HDDs im aktuellen Formfaktor ausgelegt sind, spricht die Empfindlichkeit gegenüber Vibrationen dagegen den Durchmesser der Platter zu erhöhen oder die HDDs höher zu bauen und damit eine längere Achse der Spindel zu bekommen. Die ersten 3.5" HDDs waren ja noch höher, man aber hat dies ebenso wie den 5¼" Formfaktor wieder aufgegeben.
lucdec schrieb:
Unglaublich wie viel Speicherplatz man heutzutage auf diese Größe (und bei dem Preis!) pressen kann. Wenn man das mit den 90ern vergleicht...
Seither ist da auch eine Menge weiterentwickelt worden und es hat sich intern viel mehr geändert als man von außen sieht.
Dito schrieb:
Im Übrigen sieht man schon seit Jahren, dass die Sprünge immer kleiner werden.
Am 26.12.2019 hatte WD diese erste 18TB HDD ohne SMR mit 9 Platter angekündigt, jetzt ist sie ein gutes halbes Jahr später wirklich da und damit wurde erstmal ohne SMR eine Datendichte von 2TB pro Platter erzielt, wenn auch mit einer nicht näher spezifizierten „energy-assisted magnetic recording technology“. Die
erste HDD mit 1TB pro Platter erschienen auf dem Markt im September 2011, also vor rund 8¾ Jahren! Die
erste mit 500GB Platter ist vom März 2009, damals hat es also nur 2½ Jahre gedauert die Datendichte zu verdoppelt und danach 8¾ Jahre um dies wieder zu erreichen!
SlaterTh90 schrieb:
Ich bin gespannt wie diese Platten sich bei der Zuverlässigkeit schlagen.
Laut
Datenblatt hat sie eine MTBF von 2,5 Millionen Stunden, also dem üblichen Wert in dieser Klasse und darauf errechnet sich eine AFR von 0,35%., wobei Fußnote 2 bzgl. der Rahmenbedingungen zu beachten ist. Auch wenn es immer wieder so dargestellt wird, so ist die MTBF die Angabe der Zuverlässigkeit während der geplanten Nutzungsdauer (üblicherweise 5 Jahre) abzüglich der Anfangszeit in der die Ausfallraten technischer Geräte besonders hoch sind und keine Angabe der Lebenserwartung.
0-8-15 User schrieb:
Ich dachte die Schreib- und Lesegeschwindigkeit steigt mit der Datendichte?
Ja, aber da man dann sowohl mehr Sektoren pro Spur (was die Transferraten steigert da ja in der Zeit für eine Umdrehung mehr Daten am Kopf vorbeikommen) als auch mehr Spuren realisieren kann, weshalb die Kapazität im Quadrat der Transferraten steigen. Erhöht man die Kapazität wie hier außerdem durch den Einsatz von mehr Platter, so steigt die Performance dadurch nicht, da bisher immer nur ein Kopf zur Zeit aktiv ist.
Ganjaware schrieb:
Ist EAMR eine empfehlenswerte Technologie, oder ist CMR besser???
EAMR ist kein Widerspruch zu CMR oder SMR, weshalb diese Frage sinnfrei ist.
Ganjaware schrieb:
Es hieß doch früher, Helium ist so klein, das lässt sich kaum dauerhaft einsperren unter Druck.
Bisher sind mir keine Berichte über ungewöhnlich viele Ausfälle von HDDs mit Heliumfüllung bekannt und es gibt bei vielen Platten mit Helium einen Sensor der die Konzentration misst und in den S.M.A.R.T. Werten (Attribut 0x16 bei WD/HGST) anzeigt, da habe ich glaube ich einmal eine gestehen wo der Wert knapp unter 100 lag.
duskstalker schrieb:
ultrastar? das erinnert mich an die deat... deskstar serie von ibm. schlechtes omen?
wenn ich mich recht erinnere, ist das auch der nächste verwandte.
ibm -> hitachi -> hgst -> wd
Die Qualität der Hitachi und HGST HDDs hat sich über viele Jahre erwiesen, die haben offenbar gründlich aus den Fehlern von IBM gelernt. Bei Hitachi waren selbst die einfachen Deskstar Desktopplatten für Dauerbetrieb freigegeben und besaßen die Rotational Vibration Safeguard (RVS) genannte Technik gegen Vibrationsprobleme, was also für unbegrenzt viele HDDs pro Gehäuse geeignet. Deshalb haben die sich bei Backblaze auch so gut geschlagen, denn bei letzerem waren sie sogar den NAS Platten überlegen und HGST hat sie dann auch sofort nur noch als Deskstar NAS vertrieben.
cb_darkman schrieb:
Die Festplatte ist tod wurde mal stolz verkündet, als die SSD auf den Plan trat!
Man sollte nicht alles glauben was verkündet wird, HDDs dürfte noch mindestens für einige Jahrzehnte geben, auch wenn immer weniger Privatleute welche haben, so doch für die ganzen Daten in der Cloud. Die insgesamt verkaufte Kapazität dürfte sogar massiv steigen:
Der Nachbar schrieb:
Die ganzen Technologiezukäufe im Speichermarkt haben WD so richtig vor der dem Abstieg gerettet.
Ja, das ist anzunehmen, aber zeugt von einem guten Managment.
Moep89 schrieb:
Wo man bei anderen Komponenten (GPU, CPU und auch SSD) jedes Jahr mehr Leistung und/oder Kapazität für's gleiche Geld bekommt, ist das bei HDDs schon seit spätestens 10 TB vorbei.
Das stimmt ja nicht so ganz, aber weil die Steigerung der Datendichte stockt und nur noch sehr langsam erfolgt ist, s.o., steigen die Kosten um HDDs mit immer höheren Kapazitäten zu bauen, weil man eben immer mehr Aufwand treiben muss. Aber bei SSDs ist es inzwischen ähnlich, die Kosten der NANDs zu senken wird auch immer schwerer, auch wenn die NAND Hersteller sich mit immer größeren Datendichten rühmen, so erreichen sie diese vor allem durch Stacking von Dies, es werden also zwei Dies genommen und durchkontaktiert und dann wird bei der Datendichte so getan als wäre es nur ein Die. Nur Samsung macht bisher nicht, wird es aber bei der 7. Generation seiner V-NANDs auch einführen.
C4rp3di3m schrieb:
Ich habe im Moment 17TB HDD Space im JBOD auf 4 Platten verteilt und die Kosten zusammen nicht so viel, wie eine davon.
Wenn Du mit JBOD ein BIG, also ein übergreifendes Volumen über alle 4 Platten meinst, dann weiß Du hoffentlich, dass bei Ausfall einer Platte alle Daten weg sind. Einzig die Chance auf Datenrettung ist ein wenig besser, aber sonst unterscheidet es sich von der Sicherheit nicht von einem RAID 0.
Der Nachbar schrieb:
Die erste Heliumfüllung kam auch von HGST mit 7 Plattern
Das war die He6 die so 2014 gekommen ist.
cgs schrieb:
Bin mal gespannt wie es weiter geht.
- SSDs die mehr Kapazität, in weniger Raum, mit viel mehr Speed verbinden
- LTO Tapes, die immer mehr Kapazität bieten ohne Stromaufname für Backups
Wo bleiben da die HDDs?
Wie lange bleibt der Preisvorteil bestehen?
Dazwischen, überall wie die Performance von SSDs nicht gebraucht wird und man trotzdem bessere Zugriffszeiten als bei Tapes braucht, wobei Tapes vor allem als Backupmedium dienen, aber dort auch zunehmend Konkurrenz von HDDs bekommen.
Der Preisvorteil von HDDs gegenüber SSDs, wenn es um große Storages geht, dürfte noch sehr lange bestehen bleiben, erst recht wenn es gelingt MAMR und/oder HAMR auf den Markt zu bringen. Ein ähnlicher Technologiesprung ist bei NAND nämlich nicht mehr zu erwarten.
C4rp3di3m schrieb:
von dem Anschaffungspreis mal abgesehen.
Dafür hat man die Garantie und gegen Datenverlust hat man hoffentlich sein Backup und wenn nicht, waren die Daten per Definition nicht wichtig, denn von allen wichtigen Daten hat man immer mindestens ein Backup zu haben!