Wehrpflicht und Gleichberechtigung

@Graka0815
Ich habe oben vom BERUF des Soldaten gesprochen und nicht von Wehrpflichtigen.

Da hatte ich wohl deine letzten Satz falsch verstanden, sorry. :)

@SchinziLord
Was hat den die Wehrpflicht noch mit Charakterstärke, Idealen, Patriotismus usw. zu tun. Darüber solltest du vielleicht nochmal nachdenken. Das sind oft benutzte Schlagworte die aber IMO nicht den Kern der Sache treffen.
Wer hat denn einen Nutzen von der Wehrpflicht?

Die BW? Jedes Jahr aufs neue ausbilden, um mit einem mitl schlecht ausgebildeten Wehrpflichtigen irgendwelche Übungen abzuhalten oder weil neue Rekruten die für 10 Monate 'verpflichtet(man könnte auch sagen gesetzlich gezwungen' sehr sorgsam und qualifiziert mit dem ihnen anvertrauten Material umgehen. Das Kosten/Nutzen-Verhältnis ist bei Berufssoldaten sicher besser(trotz des niedrigen Solds der Wehrpflichtigen), von der Einstellung gar nicht zu reden.

Der Wehrpflichtige? Was bitte schön hast du denn beim Bund in 10 Monaten sinnvolles gelernt/getan. Betten machen, in einer Reihe aufstellen, Zähne putzen, ein G3 am richtigen Ende halten, ...

Der Staat? Man sollte meinen das dem Staat 10Monate gezahlte Steuergelder entgehen und er dafür auch noch Sold/und Ausrüstung/Ausbildung finanzieren muß. Ein ziemlicher Kostenaufwand, meinst du nicht. Was wäre also für den Staat schlechter als ein Wehrpflichtiger, vielleicht ein Arbeitsloser, aber das kanns ja nicht sein (BW als ABM)?

Nach dem II.WK war eine allgemeine militärische Ausbildung der Bevölkerung 'sinnvoll', zur Landesverteidigung vor den 'bösen' Kommunisten. Mittlerweile haben sich die Aufgabengebiete der BW aber geändert und in NATO-Einsätzen haben Wehrpflichtige ganz sicher nichts zu suchen.
IMO übersteigen die Kosten der Wehrpflichtigen bei weitem ihren militärischen Nutzen. Das die Zivis für unser Pflegesystem wichtig sind will ich ja nicht bestreiten, auch nicht das die Wehrpflichtigen sicher eine große Hilfe bei der Flut waren, aber das hat IMO nichts mit Militär und Wehrpflicht zu tun.

P.S. Ich hab meine BW-Zeit hinter mir und habe auch so manche gute Erinnerung daran. Das hindert mich aber nicht daran jetzt über die Verschwendung von Steuergeldern nachzudenken die ich schließlich bis zur Rente mitfinanziere.
 
??

Original erstellt von SchinziLord
Bei der Entscheidungsfrage zwischen Bund/Zivi/Ausmusterung erkennt man den wahren Charakter eines Menschen.
Ich kenne etliche, die sind wegen fadenscheinigen Gründen ausgemustert worden, sind da noch stolz drauf und verarschen einen, wenn er gerade Zivi macht (wie ich).
Andere aber wiederum, sehe es als ihre Pflicht an, auch etwas für den Staat zu tun (wie ich).
Auch wenn unser Staat nicht der tollste ist, und nicht alles so ist wie es sein könnte, so schenke ich gerne 10 Monate den pflegebedürftigen Menschen (und ja nicht dem Staat), denn bis jetzt habe ich super in Deutschland gelebt.
Ich hatte immer genug zu essen, dann alle möglichen Luxusartikel die es gibt.
Und da macht es mir nichts aus, wenn ich was für unsere Gesellschaft tue, ausserdem habe ich es echt nicht stressig (mobiler Pflegedienst), und ich kann diese Monate echt genießen, nochdazu lernt man hier wahnsinnig viel fürs Leben, auch das eigene höher einzuschätzen.

Zum inneren Schweinehund überwinden:
Man übt sich auch stark in Selbstbeherrschung:
Wenn man mal schlechtgelaunt zu den alten Menschen hinkommt, dann diese aber wieder irgendwas zum 10ten mal erzählen, weil sie keinen anderen Ansprechpartner haben, du aber schon beim nächsten Patienten sein müsstest und nochdazu das Geschwätz nicht mehr hören kannst, dann muss man den inneren Schweinehund überwinden und lächeln - alles halt auf einer psychischen Ebene und nicht auf einer pysischen.

Und ich mache das alles gerne, oder zumindest mit keinem Widerwillen.
Ist doch schön, wenn man anderen Menschen helfen kann (und Trinkgeld gibts dazu :))

Unser Staat hin und her, aber ein wenig mehr als Steuern zahlen kann auch nicht schaden.

Desweiteren tangiert mich die Gleichberechtigung nicht im geringsten, ich habe mich mit dem aktuellen System angefunden, und wenn in Zukunft was geändert werden sollte, dann betrifft mich das nicht mehr - auch würde ich mich nicht ärgern, wenn der Zivi/Bund am 31.4.03 abgeschafft werden würde (der Tag meiner Entlassung).
Ich habe doch schöne Erinnerungen und Erfahrungen gesammelt, die mein Leben mitprägten.

@ Vander:
Ich habe keine Ahnung, was die Wehrpflicht noch mit Charakterstärke, Idealen, Patriotismus usw. zu tun hat, vielleicht kannst du es mir sagen, dann muss ich nicht nachdenken :D

Sorry, aber ich habe oben nochmal meinen Post abgedruckt, und vielleicht kannst du mir erklären, was ich in meinem Post ausgesagt habe - bitte verstehe mich nicht falsch, ich will dich jetzt nicht persönlich angreifen.
Aber mich würde es trotzdem interessieren, was du meintest was ich sagte.
Ich habe ja ganz klar mit meinen Erfahrungen PRO-Zivi argumentiert, dass das einem wirklich was fürs Leben bringt.
Ich sagte dagegen aber nichts über den Bund aus :)

*verwirrtsei* (vielleicht meintest du ja nur meinen Vorredner)
 
@SchinziLord
Ich glaube, vander wollte das einfach nur mal loswerden und ist in deinem Beitrag einfach über ein paar Reizworte gestolpert. ;)

Patriotismus ist in meinen Augen organisierte Naivität. Und einen anderen Grund, seinem Staat dienen zu wollen, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Menschen helfen zu wollen und dafür Zivildienst zu leisten, das kann ich nur respektieren - aber daraus eine organisierte Pflicht zu machen, ist und bleibt für mich Freiheitsberaubung.
 
Wieso?

Freiheitsberaubung?
Ist es nicht die Ausweitung des Gedankens von "Familie" auf eine Zugehörigkeitsgruppe von ca. 80 Millionen Leuten?
Ist das nicht als gebührende Gegenleistung zu betrachten für eine langjährige Ausbildung, Krankenfürsorge etc., etc. ....
Die moralische Basis einer Freiwilligkeit beim Einsatz für das "Große Ganze" (ja, ich weiß, ist grausig...) besteht doch gar nicht mehr.
Ohne einen gewissen Druck läuft nichts in diese Richtung.
De andere Möglichkeit wäre noch, das ganze durch massiven Einsatz von Geld attraktiv zu machen - aber da halte ich gar nichts von.
Das fördert die Einstellung, für jeden Handschlag die Handaufzuhalten, noch viel mehr.
 
Re: Wieso?

Original erstellt von Zimtziege
Freiheitsberaubung?
Ist es nicht die Ausweitung des Gedankens von "Familie" auf eine Zugehörigkeitsgruppe von ca. 80 Millionen Leuten?
Ist das nicht als gebührende Gegenleistung zu betrachten für eine langjährige Ausbildung, Krankenfürsorge etc., etc. ....
Die moralische Basis einer Freiwilligkeit beim Einsatz für das "Große Ganze" (ja, ich weiß, ist grausig...) besteht doch gar nicht mehr.

Gebührende Gegenleistung? Mag sein, am generellen System stoße ich persönlich mich nicht (habe meinen Wehrdienst ja auch schon hinter mir :) ), wohl aber an dessen Umsetzung: auch wenn das hier vermutlich schon mal ausführlich durchgekaut wurde: das große Problem ist meiner Meinung nach die nicht mehr vorhandene Wehrgerechtigkeit. Diese einmal vorausgesetzt, könnte ich mir eine sehr viel breitere Zustimmung unter den Betroffenen vorstellen (unter denen ich in Zukunft auch ganz gerne mal das andere Geschlecht begrüßen würde, nur so zum Stichwort "gebührende Gegenleistung" und "Gleichberechtigung"). Warum reiße ich denn 10 Monate Wehrdienst bzw. Zivildienst ab, mein Nachbar aber wird wegen dem schon genannten Furunkel ausgemustert, liegt am besten noch Vater Staat auf der Tasche, grinst dafür aber umso freundlicher wenn ich um 6 vom Dienst komme... Da sinkt die Einsatzbereitschaft für die "Große Familie" doch unter Fußbodenniveau - und das zu Recht.
Ich persönlich warte ja auf den großen Knall, mit dem sich unser Sozialstaat in die Tiefe des Schuldensumpfes verabschiedet - und der kommt, das ist mittlerweile meine feste Überzeugung, denn die "Verpissermentalität" erfreut sich ja steigender Beliebtheit..:(
 
Zuletzt bearbeitet:
@Schinzilord

@SchinziLord
Posted by: Schinzilord
Bei der Entscheidungsfrage zwischen Bund/Zivi/Ausmusterung erkennt man den wahren Charakter eines Menschen.

Was bitteschön hat den die Entscheidung ob ich Zivi oder BW bevorzuge mit dem Charakter zu tun? IMO überwiegen hier praktische Gründe. Hätte ich eine Möglichkeit gekannt mich mit irgendeinem 'fadenscheinigen Grund' ausmustern zu lassen, dann hätte ich das auch getan. IMHO ist ein Jahr Studium/Arbeiten o.ä., anstelle ein Jahr 'Eierschaukeln' bei der BW, dem Charakter eines Menschen nicht abträglich. Leider kam diese Möglichkeit wegen zu guter Gesundheit nicht in Frage. Zivi hätte ich auf einem guten Posten auch gemacht. Hätte das irgendeinen Einfluß auf meinen 'wahren Charakter' gehabt? Ich glaube nicht.

(Guter Zivi Posten = mehr Kohle(als bei BW), pünktlich Feierabend, keine rumkommandiererei(stress), jeden Tag zuhause, ...) kannte leider keinen der mir sowas vermitteln konnte.

Wie Lord Kwuteg schon angemerkt hat bin ich in deinem Post über ein paar Reizworte gestolpert. Vielleicht hättest du ja dem ersten Satz ein paar Ironie Tags hinzufügen sollen? Ich hab dich halt so verstanden das man in Kategorien einteilen kann
Gute Menschen - BW/Zivi
Schlechte Menschen - Verweigerer
und das pauschal ohne die individuellen Gründe zu kennen. IMO gibt es genug Verrückte die aus Gründen zur BW gehen die sie (für mich) zu schlechten Menschen machen.

Im übrigen nehme ich nur was persönlich wenn auch mein Realname drinsteht. Alles andere muß mein Avatar ertragen ;)
 
@Vander

Aber sicher zeigt sich hier der Charakter. Du hast ihn doch selbst sehr eindrucksvoll beschrieben!

Das mit den "fadenscheinigen Gründen", stell dich doch jetzt nicht dümmer als Du bist. Jeder kennt zig Gründe um bei einer Musterung rauszufliegen.

Ich brauche jeden Tag mind. 10 halbe Bier
Ich brauche jeden Tag meinen Joint
Ich bin schwul
usw usw usw.

Ich denke eher Du warst zu feige oder zu ehrlich diese Dinge von Dir zu geben. Dadurch hast Du charakter bewiesen in dem Du dich nicht wie von Zimtziege angesprochen dieser VERPISSERMENTALIÄT ergeben hast.
 
@ alle

Eure vorherigen Post treffen sehr gut, was ich mit meinem Posting meinte.
Es war zwar nicht meine Absicht, nur zwischen guten und schlechten Mensch zu differenzieren - ich habe halt einfach ein wenig dahingelabert.
Aber wie du schon selbst sagtest:
Du hättest auch mit fadenscheinigen Gründen ausgemustert werden wollen, aber du hast es nicht gemacht.

Meine Meinung ist: Ich würde niemals mit fadenscheinigen Gründen ausgemustert werden wollen, weil ich dann all die anderen verarsche, die ehrlich ihren Dienst - sei es an der Waffe oder am Klopapier - abarbeiten.

Alles andere wurde schon gesagt.
 
Jeder kennt zig Gründe um bei einer Musterung rauszufliegen.
Ich brauche jeden Tag mind. 10 halbe Bier
...
Ich denke eher Du warst zu feige oder zu ehrlich diese Dinge von Dir zu geben.

@Graka0815
Also wenn das schon reicht, dann müßte die BW ihre Einheiten stark dezimieren ;) :D
Hmmm, also bei deiner Aufzählung war ich wohl 'zu ehrlich' ;)
Es ist schon richtig das man an den Taten eines Menschen seinen Charakter erkennen kann. Aber aus einer Tat, zu der man auch noch gezwungen wird, den Charakter eines Menschen abzuleiten finde ich doch ziemlich vermessen. Ich gebe gerne zu das es schwerfällt einen 'richtigen' Verweigerer von einem Drückeberger zu unterscheiden und genau deshalb werd ich mich auch nicht zum Richter aufspielen. Auf jeden Fall kann ich 'menschlich' sehr gut nachvollziehen das die meisten auf die BW soviel Bock haben wie auf nen Umzug oder auf ne neue Arbeitsstelle(wenn man schon ne gute hat).

@Schinzilord
Bei der BW findest du genug Leute die von Zivis eine ähnliche Meinung haben, wie du von den Verweigerern. Und ich fand damals schon die Argumentation 'Memmen oder Männer' ziemlich kindisch, so ala 'wenn du nicht vom 3m Turm einen Kopfsprung machen willst, dann bist du kein richtiger Junge'. Und die Wehrpflicht hinter solchen Argumenten zu verstecken(das ist jetzt nicht auf dich bezogen) find ich zum :kotz:

P.S. Ein Bekannter von mir hatte sich für eine Laufbahn als Berufssoldat entschieden, wurde aber abgelehnt. Nachdem er sich jetzt umorientiert hat (tolle Formulierung) ist er der Meinung 'erst wollten sie mich nicht, jetzt können sie mich mal'. Ist er jetzt einer von den 'guten', da er sich ja freiwillig als Berufssoldat gemeldet hat. Oder ist er ein Verpisser da er jetzt verweigern wird'? :confused_alt:
 
Re: @Schinzilord

Original erstellt von vander
Ich hab dich halt so verstanden das man in Kategorien einteilen kann
Gute Menschen - BW/Zivi
Schlechte Menschen - Verweigerer
und das pauschal ohne die individuellen Gründe zu kennen. IMO gibt es genug Verrückte die aus Gründen zur BW gehen die sie (für mich) zu schlechten Menschen machen.
@Vander:
Jetzt denke ich haben wir uns:
Ich meine doch nicht mit Verweigerer diejenigen, die sich vor beidem drücken, also durch fadenscheinige Gründe ihre AUSMUSTERUNG erlangen.

Ich bin selbst ein Verweigerer, weil ich gerade Zivi mache und nicht zum Bund gehe.
Ich bin anerkannter Kriegsdienstverweigerer (KDV), also Zivi.

Du verwendest den Begriff Verweigerer in 2 verschiedenen Zusammenhängen, deshalb habe ich auch bis jetzt deine Argumentation nicht verstanden.

Also zu deinem Bekannten:
Ich habe mich bis jetzt nur auf die Wehrpflicht bezogen, nicht auf den Berufsweg.
Er ist natürlich kein Verpisser (diesen Begriff verwende ich jetzt zum ersten mal).
Ein Verpisser wäre einer, der sich vor beidem durch eine Ausmusterung aus Gründen drückt, die erstunken und erlogen sind.
Wenn einer in seiner Kindheit Krebs hatte, oder Asthmatiker oder sonst was ist, ist das natürlich absolut in Ordnung, dass er ausgemustert wird.

Und genau da kann man es schon Schwarz <-> Weiß sehen:
Entweder er findet sich damit ab, dass er auch was für den Staat tun muss, und leistet seinen Dienst bei der BW/Sozialen Einrichtung ab, oder er drückt sich vor beidem.
Und da kann ich sehrwohl auf seinen Charakter schließen.
Das sind dann wahre Egoisten.
 
Das wäre hervorragend.
Ebenso die ganzen Arbeitslosen, die mit der Kasernenauflösung zusammenhängen.
Wie ergeht es dann dem Sozialwesen, die nicht ohne die Zivildienstleistenden überleben könnten?
Auf den ersten Blick erscheint es nicht schlecht, blickt man jedoch hinter die Kulissen, ist das jetztige System vielleicht nicht das beste, hat aber auch seine Vorteile.

MFG Dementor
 
Viele eurer Posts zeigen, dass die meisten keine oder nur sehr wenig Ahnung von der Thematik haben.

Berufsarmee billiger ?!?!

Es gibt im Moment ca. 300.000 "angestellte" bei der Bundeswehr (da sind die meisten ZA (zivile Angestelle) schon mit drin).
Wenn jetzt ein Großteil dieser Leute nicht mehr da ist, es würden bei einer Abschaffung der Wehrpflicht ja alle W9/W10 und die meisten FWDL wegfallen (FWDL = Freiwillig Wehrdienstleistender bis zu 23 Monate als Verlängerung der Grundwherdienstzeit), fehlt der Bundeswehr eine wichtige Gruppe von Soldaten. Denn gerade die Mannschaftsdienstgrade sind es die z.B. in der Instandsetzung oder auch bei den Transportern einen Großteil der Arbeit machen. Diese Soldaten müssen durch SaZ (Soldat auf Zeit) ersetzt werden, wobei ein Unteroffizier ca. 4 mal so viel Verdient wie ein Grundwehrdienstleistender. Und nun sagt mir mal ob ein Unteroffizier in einer Instandsetzung mehr leisten kann als ein ausgebildeter KFZ Mechaniker, der seinen Grundwehrdienst ableisten. Man kann sagen, dass vielleicht 2 1/2 Grundwehrdienstleistende der Stelle eines SaZ entsprechen (allein die hälfte der 9 Monate geht ja für AGA und Lehrgänge drauf). Es würde also auf jeden Fall Mehrausgaben bedeuten, wenn man außschließlich auf Berufssoldaten setzt.

Und noch was:
Warum denkt ihr schickt die Bundeswehr jemanden, der "nur" 9 Monate beim Bund ist hin und lässt ihn einen LKW Führerschein machen?
Ganz einfach:
Bei Versorgungsfahrten etc. die länger als 10 Stunden (glaub ich) dauern, würde ein SaZ viel Geld für die "Überstunden" bekommen. Ein W9 bekommt für die selbe Arbeit nur 11€ ausbezahlt. Und sowas läppert sich so stark, dass es für die Bundeswehr billiger ist einen Soldaten einen Führerschein machen zu lassen, den er effektiv nur ca. 4 1/2 Monate lang nutzen kann.



Zum Thema Zivildienst:
Noch ein Grund die Wehrpflicht bestehen zu lassen.
Wie schon richtig gesagt, würde ein Wegfall der Zivis den Kollaps unseres Gesundheitssystems zur Folge haben.
Aber viele sagten ja, dass man dann statt des Ersatzdienstes den Zivildienst zu Pflicht machen sollte.
Die Frage ist da nur, wie will man das Verfassungsrechtlich rechtfertigen. Soll man sagen: "Da wir kein Geld für ausreichend Pflegepersonal haben, brauchen wir billige Zivis."? Das ist nämlich das Problem. die Wehrpflicht kann man rechtfertigen, da der einzelne Bürger seinen Dienst für das Vaterland leisten soll, und der "Bürger in Uniform" ist ein wichiger Bestandteil unseres Verständnisses von einer Armee.
Ein reinder Zivildienst lässt sich nur sehr schwer Verfassungsrechtlich absichern, da es kaum möglich sein wird ihn zu begründen.
 
Eigentlich ist in diesen Thread zu posten ja Leichenschändung, aber ..
Original erstellt von Der Daedalus
Wenn jetzt ein Großteil dieser Leute nicht mehr da ist, es würden bei einer Abschaffung der Wehrpflicht ja alle W9/W10 und die meisten FWDL wegfallen (FWDL = Freiwillig Wehrdienstleistender bis zu 23 Monate als Verlängerung der Grundwherdienstzeit), fehlt der Bundeswehr eine wichtige Gruppe von Soldaten. Denn gerade die Mannschaftsdienstgrade sind es die z.B. in der Instandsetzung oder auch bei den Transportern einen Großteil der Arbeit machen. Diese Soldaten müssen durch SaZ (Soldat auf Zeit) ersetzt werden, wobei ein Unteroffizier ca. 4 mal so viel Verdient wie ein Grundwehrdienstleistender.[/quoute]
Ähm .. wieso kann die Bundeswehr keine Mannschaftsdienstgrade als SaZ einstellen. Ich hatte auch das Vergnügen, rein wissenschaftlich als soziologosches Privatstudium, bei der Bundewehr zu sein. Dort wurden Menschen als Unteroffiziere eingestellt, die im restlichen öffentlichen Dienst nicht annähernd die Qualifikation für den mittleren Dienst hatten. Von sozialer Kompetenz will ich mal gar nicht reden. Stell diese in den einfachen Dienst ein, wie es noch in den 90ern gemacht wurde und Du hast wieder billige Arbeitskräfte.
Und nun sagt mir mal ob ein Unteroffizier in einer Instandsetzung mehr leisten kann als ein ausgebildeter KFZ Mechaniker, der seinen Grundwehrdienst ableisten.
Sofern der GWDL die Motivation eines Unteroffiziers besitzt, mag das stimmen, doch trifft das wohl in den wenigsten Fällen zu.
Man kann sagen, dass vielleicht 2 1/2 Grundwehrdienstleistende der Stelle eines SaZ entsprechen (allein die hälfte der 9 Monate geht ja für AGA und Lehrgänge drauf). Es würde also auf jeden Fall Mehrausgaben bedeuten, wenn man außschließlich auf Berufssoldaten setzt.
Ich bezweifle, dass da die ganzen Kosten für ständig neue Ausrüstung, den ganzen Musterungsapparat, usw. einbezogen sind, denn so billig ist der W9/W10 nicht.
Und noch was:
Warum denkt ihr schickt die Bundeswehr jemanden, der "nur" 9 Monate beim Bund ist hin und lässt ihn einen LKW Führerschein machen?
Ganz einfach:
Bei Versorgungsfahrten etc. die länger als 10 Stunden (glaub ich) dauern, würde ein SaZ viel Geld für die "Überstunden" bekommen. Ein W9 bekommt für die selbe Arbeit nur 11€ ausbezahlt. Und sowas läppert sich so stark, dass es für die Bundeswehr billiger ist einen Soldaten einen Führerschein machen zu lassen, den er effektiv nur ca. 4 1/2 Monate lang nutzen kann.
Ach ja .. ich war bei einer Truppe die sehr viel in der Gegend rumgefahren ist, die holen in 4 1/2 Monaten, nicht annähernd die Kosten wieder rein.
Zum Thema Zivildienst:
Noch ein Grund die Wehrpflicht bestehen zu lassen.
Wie schon richtig gesagt, würde ein Wegfall der Zivis den Kollaps unseres Gesundheitssystems zur Folge haben.
Die Aufrechterhaltung der Wehrpflicht, mit einem Kollaps des Gesundheitssystems zu begründen, halte ich verfassungsrechtlich für sehr bedenklich.
Aber viele sagten ja, dass man dann statt des Ersatzdienstes den Zivildienst zu Pflicht machen sollte.
Die Frage ist da nur, wie will man das Verfassungsrechtlich rechtfertigen. Soll man sagen: "Da wir kein Geld für ausreichend Pflegepersonal haben, brauchen wir billige Zivis."?
Das wären dann keine Zivis, sondern Menschen die ein soziales Jahr ableisten. Das soziale Jahr kann dann auch für Männlein und Weiblein eingeführt werden.
Das ist nämlich das Problem. die Wehrpflicht kann man rechtfertigen, da der einzelne Bürger seinen Dienst für das Vaterland leisten soll, und der "Bürger in Uniform" ist ein wichiger Bestandteil unseres Verständnisses von einer Armee.
Ein reinder Zivildienst lässt sich nur sehr schwer Verfassungsrechtlich absichern, da es kaum möglich sein wird ihn zu begründen.
Warum sollte man eine Wehrpflicht eher mit einem Dienst für sein Land begründet sein, als ein soziales Jahr? Nur weil man da sein Blut für die Muttererde seines Vaterlandes vergiesst. Ich glaube nicht. Denn es ist meines Erachtens durchaus möglich die notwendige Akzeptanz für einen Sozialdienst zu schaffen, denn es etwas anderes einen Dienst zu tun, um nicht mit Waffen töten zu müssen (den Fakt das ZDLs im V-Fall auch eingezogen werden können mal aussen vor gelassen), oder einen Dienst für die Gemeinschaft zu tun.
 
Also ich denke mal das es nur noch eine frage der zeit ist, bis die Wehrpflicht abgeschafft wird. Wenn immer wieder Leute gegen die Wehrpflicht klagen, dann müssen sie sich irgendwann was vernünftiges einfallen lassen.
Ich hoffe das sie bald abgeschafft wird, bevor ich da noch hin muss!!!!!!!!!!!!
 
Uff..diesen Thread wieder mal ausgegraben? :p

So viele haben schon gegen die Wehrpflicht geklagt..als ersatz kam der Zivi...aber was ist beim Zivi anders? Es ist doch im grunde genommen die gleiche einsschränkung der Freiheit..es verstösst gegen einige Menschenrechte...ob mit waffe oder ohne, beides ist gleich scheisse...theoretisch müssten Staaten mit Wehrpflicht/Zivi das ja sofort abschaffen..es widerspricht der verfassung und den menschenrechte..also weg damit...theoretisch..
 
da muss ich zustimmen :D

war schon spät..nicht viel gedacht :rolleyes:
 
Die Wehrpflicht ist wohl zu 100% durch die Verfassung gedeckt!
 
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