BlackWidowmaker schrieb:
mMn ist das Problem der zurückgehende Desktop-Nachfrage nicht nur mit dem Massen-Mobil-Wahn zu erklären. Schuld ist mit Sicherheit auch die Monopolstellung von Intel und MS ...
Früher haben sich BS und Hardware gegenseitig aufgeschaukelt. Heute haben wir ein auf der Stelle treten bei der Hardware, und ein massiven Rückschritt beim BS zu sehen. ...
Ich sehe das Problem eher darin, dass wir wohl tatsächlich inzwischen einen Stand erreicht haben, wo die Hardware (und Software, inklusive OS) wirklich einfach ausreicht, für alles, was wir damit tun wollen.
Um was für geniale und hardwarefressende Features könnte Microsoft Windows denn noch ergänzen, die uns dazu motivieren würden dafür aufzurüsten oder spontan neue PCs anzuschaffen?
Ganz ehrlich, mir fällt nicht wirklich etwas ein. Vielleicht "4K", was sowohl erhöhte Anforderungen an die Hardware stellt (zumindest, wenn man nur eine iGPU hat) als auch gewisse Anfoderungen an das OS stellt (flexiblere DPI-Einstellungen usw.). Da sind nicht nur Intel und Microsoft ja auch dran.
Aber so richtig prickelnd ist der Mehrwert nicht. Die meisten können wohl auch gut weiterhin mit niedrigeren Auflösungen leben.
Tatsächlich hat Microsoft sich bei den letzten Windows-Versionen nach Vista statt immer neuer Features eher darauf konzentriert, die Hardwareanfoderungen von Windows zu senken. Obwohl davon wohl nur eine kleine Minderheit (Low-EndNetbook-Benutzer usw.) wirklich was hat, scheinen doch viele darauf Wert zu legen. Vista wurde damals heftig dafür kritisiert, dass es 2007 nicht vernüftig auf Hardware auf dem Niveau von 2000 lief.
Wie gesagt, ich sehe nicht wirklich, was für ein erneutes Anfachen der Hardware-Software-Spirale sorgen könnte, so wie z.B. damals der Schritt von textabsiertem DOS auf grafischens Windows oder das Aufkommen von Multimedia, Super-VGA-Grafik und später 3D bei Spielen usw.
Die letzte größere Hürde war wohl die Wiedergabe von HD-Videos (z.B. Internetsreams) und seit die selbst von Low-End-Hardware gemeistert wird, ist nichts neues mehr nachgekommen.
Ich glaube, wenn da jemandem so ein neues, ressourcenfressendes Killerfeature, das jeder haben will und dafür einen neuen PC mit neuem Windows kaufen, einfällt, werden dem nicht nur Microsoft und Intel vor Dank die Füße küssen.
Abgesehen davon ist ein immer größer werdende Teil der Anwender absolute Laien. ... Die Anzahl derer die überhaupt noch in der Lage sind, selbst die allereinfachste Anwendung selbst zu programmieren, sprich den Desktop dafür zu nutzen wofür er ursprünglich gedacht war, ist eine gegen Null strebende Funktion.
Das wären wohl nur die ganz frühen Homecomputer-Zeiten (70er und frühe 80er) gewesen. Damals, als es praktisch gar keine Software zu kaufen gab (und auch der freie Austausch zwischen den Computer-Hobbyisten mangels digitaler Vernetzung nur begrenzt z.B. in Clubtreffen, "Diskettenpartys" oder Abtippen aus Computermagazinen stattfand) und man gezwungenermaßen viel selbst programmieren musste. Aus dem Grund kamen die alten Homecomputer ja mit BASIC oder einer anderen, mehr oder weniger anfängerfreundlichen Programmiersprache.
Aber diese Zeiten sind vorbei (und um ehrlich zu sein traure ich ihnen nur sehr begrenzt nach).
Heutige PCs und Anwendungen/Spiele sind viel zu komplex, als dass ich als Normalsterblicher etwas halbwegs annehmbares selbst programmieren könnte. Schon an einfachen Tools wie z.B. eine Packprogramm würde ich kläglich scheitern, auch nur an das Niveau simpler Freeware-Programme heranzukommen. Und ich würde mich noch als einen PC-Benutzer leicht überdurchschnittlicher Ahnung bezeichnen. (Die meisten heutigen PCler könnten wohl nicht mal ein "Hello World"-Programm in BASIC hinbekommen.
)
Man sollte auch wirklich kein Informatik-Studium brauchen, um einen PC zu benutzen. Und selbst mit ausreichend Know How würde man einfach am Umfang z.B. eines Office-Pakets mit zeitgemäßem Funktionsumfang scheitern. Da stecken unzählige Lebzeiten Programmieraufwand drin, der allein gar nicht zu bewältigen ist.
Es bleibt einem gar nichst anderes übrig, als zum reinen Anwender zu werden.