Welches Linux passt zu mir ?

Die Qualität war im BSD Bereich schon immer deutlich besser, weil es halt ein komplettes und bereits gereiftes Betriebssystem war, als Linux SLS noch damit zu kämpfen hatte dirty filesystems ohne vorherigen check zu mounten (-> Datenverlust).
Auch im Multiprozessor Bereich und Datenbank Performance humpelte Linux noch viele Jahre hinterher.

BSD ist dank BSD4.4 ein vollumfängliches Unix. Hier und da geb es Erweiterungen, das ist nur natürlich.
Aber sowohl vor 30 Jahren als auch jetzt wird BSD wie schon immer als ganzes Betriebssystem verstanden und gepflegt. Deshalb ist alles bestens aufeinander abgestimmt und vieles läuft einfach runder. Die Manual Pages sind um Längen besser.

Einmal hatte ein AWK Script unter Linux falsche Ergebnisse geliefert.
Unter BSD passierte das weder mit dem internen awk noch mit der gleichen Version von gawk.
Nun, das sind so die kleinen Unterschiede.
Nur weil viele es benutzen sollte man sich von dem Gedanken freimachen, dass Linux das bessere System wäre.

Wenn unter Linux alles so suppi ist, warum haben dann alle großen Firmen lieber ihr eigenes Süppchen gekocht, als sich auf die Arbeit anderer zu verlassen?
Ja welches Linux hätten denn RedHAT, Oracle, Netflix, ... für Enterprise/Datacenter Produkte verwenden sollen? Debian, Suse, Fedora, Arch, Gentoo, [... 700 weitere ... ]. Die haben auch 2 Probleme gesehen, man kann sich nicht auf andere verlassen und macht es lieber selbst, um SLAs unterzeichnen zu können.

Darum sage ich immer wieder, Linux muss lernen zu standardisieren und 700 unnütze Distris streichen.
Eine von Linux gecoachte version und ein wirklich tolles Package management sollte völlig reichen.
Das sollte dann als vollumfängliches Basissystem bestmöglich gepflegt werden.
Und die ganzen customizations (ich nenne sie mal "skins") die sollten dann auch besser über einen package manager erfolgen, als für jede Thematik eine neue Distribution ins Leben zu rufen.
 
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chillipepper schrieb:
Darum sage ich immer wieder, Linux muss lernen zu standardisieren und 700 unnütze Distris streichen.
Schon klar, wir brauchen ja auch nur eine Brotsorte oder einen Typ Pkw und alles ist top.
Und zum eigentlichen Thema:
Linux Mint oder Ubuntu.

Gruß
R.G.
 
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@rgbs Stimme zu! Wenn man von Windows kommt, am besten Mint/(K)Ubuntu per Live ISO (Ventoy) testen und nehmen, was einem mehr zusagt.

Persönlich würde ich Kubuntu empfehlen... Plasma ist m.E. der überlegene Desktop (und ähnlich Win) und in Discover lassen sich mühelos auf Flatpaks einbinden, sodass man in einem "Store" Snaps, Flatpaks und Debs installieren kann.
 
rgbs schrieb:
Schon klar, wir brauchen ja auch nur eine Brotsorte oder einen Typ Pkw und alles ist top.
Der Unterschied zu vielen Linux Distributionen ist, der PKW fährt auch noch in 10 Jahren, das kann man bei vielen Linux Distributionen leider nicht sagen.
 
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chillipepper schrieb:
Einmal hatte ein AWK Script unter Linux falsche Ergebnisse geliefert.
Unter BSD passierte das weder mit dem internen awk noch mit der gleichen Version von gawk.
Nun, das sind so die kleinen Unterschiede.
Und dieses Script war frei von impliziten Annahmen?
 
chillipepper schrieb:
Darum sage ich immer wieder, Linux muss lernen zu standardisieren und 700 unnütze Distris streichen.
Linux muss hier gar nichts lernen, da Linux nur der Kernel ist. Und dieser wird sauber gepflegt und weiter entwickelt.

Die Distributionen kommen von der Community, die den Linux Kernel dann nutzt. Und ich finde das auch gut so. Jeder Mensch hat so seine eigenen Ideen, Vorstellungen und Vorlieben. Wenn sich also aus einer wachsenden Community eine Gruppe entschließt ihre eigene Distribution zu entwickeln, weil sie dieses oder jenes so haben wollen, dann ist das ihr Recht.

Ich als Benutzer kann mich dann entscheiden, ob ich mit deren Ideen und Vorlieben einverstanden bin. Im Moment bin ich bei Manjaro Linux. Warum? Weil mir deren Richtung im Moment am meisten zusagt.
Kann sich auch wieder ändern. Wenn ich was ändern will, kann ich an die Entwickler von Manjaro Vorschläge schicken, selbst Teil der Entwicklung werden, oder ich suche mir eine andere Distribution, bzw. erstelle eine eigenen Distribution.

Von all dem wird aber der Kernel nicht direkt beeinflusst. Allerhöchstens in dem Sinne, dass durch die ganzen Distributionen ev. Verbesserungen in den Mainline Kernel einfließen. Hier liegt die Entscheidung aber wieder bei den Kernel Entwicklern, bzw. bei Linus Torvald.

Von daher sehe ich keinen Grund Distries zu streichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
chillipepper schrieb:
Wenn unter Linux alles so suppi ist, warum haben dann alle großen Firmen lieber ihr eigenes Süppchen gekocht, als sich auf die Arbeit anderer zu verlassen?
Ja welches Linux hätten denn RedHAT, Oracle, Netflix, ... für Enterprise/Datacenter Produkte verwenden sollen? Debian, Suse, Fedora, Arch, Gentoo, [... 700 weitere ... ]. Die haben auch 2 Probleme gesehen, man kann sich nicht auf andere verlassen und macht es lieber selbst, um SLAs unterzeichnen zu können.
Das kann man natürlich so deuten, man kann es aber auch so deuten, dass sie Linux (was als solches ja nur eine Basis ist) genutzt haben und ihr OS für ihre eigene spezifische Anwendung geschaffen haben, statt auf fertige Betriebssysteme zu setzen, die vielleicht ihren Anwendungsfall gar nicht richtig abgedeckt hätten und Anpassungen bedürft hätten (was ja nicht nur für Linux Distributionen, sondern auch non-Linux Betriebssysteme gilt).
Das eben Linux eine freie Basis ist und da jeder draus machen kann, was er selbst braucht, ist ja unter anderem der Witz an Linux. Das jetzt zu kritisieren und sich einen Zustand wie bei einem Windows und einem MacOS wünscht, ist schon ein bißchen kurz gedacht.

Wenn jetzt jemand eine Idee hat, wie er sich ein fertiges Linux vorstellt, oder eben mit Entscheidungen, die Distribution A getroffen hat, nicht zufrieden ist jetzt eine Distribution B macht, bei der statt X halt Y implementiert/installiert ist, dann hat man halt seine nächste Distribution.
Das ist ja auch gar nicht das Problem. Sobald man das verstanden hat und auch grob verstanden hat, das ganz vorne eigentlich 3-4 große "Linuxe" die Basis bilden, schaut man halt was es von der passenden Basis an Distributionen gibt, die den eigenen Anwendungsfall bestmöglich abbilden und schwupps hat man seine Distribution gefunden, oder zumindest auf 3-4 eingeschränkt.

Ergo, das es so ist, wie es ist, ist verständlich und gut so.
 
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chillipepper schrieb:
Da hat man ein qualitativ besseres System und die kompletten BSD 4.4 sources eines "richtigen Unixes".
Definiere "richtiges Unix".
Ergänzung ()

chillipepper schrieb:
Darum sage ich immer wieder, Linux muss lernen zu standardisieren und 700 unnütze Distris streichen.
Wofür braucht man KDE auf einem Plaste-Router?
 
chillipepper schrieb:
Darum sage ich immer wieder, Linux muss lernen zu standardisieren und 700 unnütze Distris streichen.
Jetzt mal unabhängig von der Sinnhaftigkeit dieser Überlegung: Wer genau streicht hier, und wie geht das von statten?

Schaut Linux Torvalds persönlich mit dem Flammenwerfer vorbei und legt alle nutzlosen Distroserver und deren Mirrors in Schutt und Asche? Oder wollen wir vor Gericht eine einstweilige Verfügung erwirken, welche den Maintainern das tippen verbietet?
 
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Ich nutze Nobara, bin inzwischen aber nicht mehr so sehr begeistert. Aber das könnte ein hausgemachtes Problem sein, da ich bisher keine ähnlichen Probleme finden konnte. Nach jedem Kernel Update bricht die Gamingperformance komplett zusammen. Der PC muss dann erst 2-4mal neugestartet ewrden bis alles wieder vernünftig läuft.

Ansonsten habe ich Mint und Ubuntu probiert. Erinnerte mich aber optisch zu sehr an Windows. Kann von der Umgewöhnung gut oder schlecht sein, mir hats nicht gepasst. (Wobei das eher ein KDE vs Gnome Thema sein dürfte).
Sobald meine GPU aus der RMA zurück ist möchte ich mich mit EndeavourOS probieren.

Am Laptop (Asus Strix G17 (20923) 7945HX/4070) habe ich gar kein Linux annehmbar zum Laufen bekommen. Entweder lies sich gar nicht erst installieren (Nobara), oder wenn es dann doch ging war es lahm (Mint). Ubuntu lief dann Ok, hatte aber das Problem, dass nur Steam lief, aber Lutris Ärger machte, jedes mal wenn man es geschlossen und neu gestartet hatte war die Bib wieder leer und musste neu installiert/runtergeladen werden -> ich bin am NB aktuell wieder bei Windoof gelandet :(. ... vielleicht auch einfach noch mangels Erfahrung mit Linux.
 
Geisterwolf schrieb:
Am Laptop (Asus Strix G17 (20923) 7945HX/4070) habe ich gar kein Linux annehmbar zum Laufen bekommen. Entweder lies sich gar nicht erst installieren (Nobara), oder wenn es dann doch ging war es lahm (Mint).
ggfls mal ein Arch Derivat nutzen, weil die Hardware ja recht modern ist?
 
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chillipepper schrieb:
Die Qualität war im BSD Bereich schon immer deutlich besser, weil es halt ein komplettes und bereits gereiftes Betriebssystem war, als Linux SLS noch damit zu kämpfen hatte dirty filesystems ohne vorherigen check zu mounten
Ähm. Du bringst Beispiele von Anno dazumal, um zu belegen das FreeBSD jetzt qualitativ besser ist?

chillipepper schrieb:
Aber sowohl vor 30 Jahren als auch jetzt wird BSD wie schon immer als ganzes Betriebssystem verstanden und gepflegt. Deshalb ist alles bestens aufeinander abgestimmt und vieles läuft einfach runder. Die Manual Pages sind um Längen besser.
Den Punkt würde ich Dir sogar geben. Allerdings fehlt FreeBSD auch ein bisschen was.

W-LAN-Support ist nach wie vor schwierig, wenngleich sich da die Situation verbessern wird.
Es gibt kein CUDA, was für nicht wenige Anwendungen ein Problem ist (und ob da nvidia noch was dran ändert, ist eher fraglich).
Support für OCI-Container-Support aka Docker gibts nicht (auch wenn da langsam Bewegung rein kommt ; die einzige belastbare Sofort-Lösung ist aber immer noch das über den Umweg einer VM zu machen).

Nu kann man darüber streiten, ob man das braucht. Da das aber Dinge sind, die viele Leute brauchen, kann man es nicht einfach ignorieren.

chillipepper schrieb:
Einmal hatte ein AWK Script unter Linux falsche Ergebnisse geliefert.
Unter BSD passierte das weder mit dem internen awk noch mit der gleichen Version von gawk.
Du meinst, im Linux-Bereich gibt es Bugs?
Ok. Ich verrate Dir mal was. Bugs gibt es unter FreeBSD auch.

chillipepper schrieb:
Wenn unter Linux alles so suppi ist
Ich behaupte gar nicht, das unter Linux alles suppi ist. Linux hat auch eine Menge Probleme.
Nur das was Du suggeriert ist, nämlich das wenn man kein Spieler ist man ja FreeBSD nehmen kann, ist eine ..... schwierige Antwort. Da muss man schon differenziert drauf gucken.

chillipepper schrieb:
Darum sage ich immer wieder, Linux muss lernen zu standardisieren und 700 unnütze Distris streichen.
Ja. Das ist teilweise sehr ausufernd und da kann man sich an der ein oder anderen Stelle schon fragen, ob das so sein muss.
Das ist dem geschuldet, das es in der Linux-Welt halt keine zentrale Instanz gibt. Dadurch hat man den Basar-Effekt. Du hast halt viele konkurrierende Lösungen. Das ist ja nicht nur bei Distributionen so, sondern auch bei anderen Technologien (und letztlich bildet das ja auch ab, was in der realen Welt statt findet).
Das bringt aber eben auch den Wettbewerbseffekt. Ein Ringen um die beste Lösung.

Das ist halt ein anderer Weg an Problemlösungen ranzugehen (der ja nun auch nicht unerfolgreich ist). Von daher finde ich es schon ok, das es so ist. Weil zentral organisierte Systeme haben wir ja nun genug. Wozu bräuchte es noch die Linux-Welt, wenn die auch so wären?

Bei the way, gibts auch in der BSD-Welt Distributionen. Also auch so welche, wo man die Existenzberechtigung infrage stellen könnte. So ist z.B. GhostBSD im wesentlichen ein vorkonfiguriertes FreeBSD mit grafischen Installer. Da kann man auch sagen: Da hätts auch ein Skript getan. :-)

Auf der anderen Seite haben wir ja auch Standardbemühungen im Linux-Bereich. Klar hast Du trotzdem noch viel redudantes Zeug. Aber letztlich ist das durch den Container-Trend auch zunehmend unwichtig, was drunter läuft.

foofoobar schrieb:
Wofür braucht man KDE auf einem Plaste-Router?
Ich bin mir ziemlich sicher, das er das so gar nicht gemeint hat.
Er will ein Basis-System haben, was so grundlegende Sachen wie den Kernel enthält und grundlegende Bibliotheken (glibc, etc.) und grundlegende Tools (Sysutils, GNU Tools) und natürlich ein standardisierte Paketverwaltung/Paketformat (was heutzutage durchaus ginge, weil von der Funktionalität haben die sich ja doch ziemlich aneinander angenähert).
Alles andere halt on-Top.

Vielleicht so ein bisschen wie eine Minimal-Installation bei z.B. Debian. Da hast Du ja auch ein relativ schlankes Grundsystem. Und wer es braucht, kann sich dann via apt und Co. ein KDE ziehen (oder was auch immer er machen will).

tipmyredhat schrieb:
Schaut Linux Torvalds persönlich mit dem Flammenwerfer vorbei und legt alle nutzlosen Distroserver und deren Mirrors in Schutt und Asche?
Linus ist nicht optimal geeignet dafür. Aber wenn man Lennart Poettering dafür engagiert, könnte das was werden. ;-)
 
stefan92x schrieb:
Angesichts seiner regelmäßigen Rants kann ich ihn mir sehr gut mit Flammenwerfer vorstellen
Hab ja auch nicht gesagt, das er völlig ungeeignet ist, sondern nur nicht optimal. :-)
Linus fehlen zwei Dinge die man für diesen Job braucht.
Erstens stört es ihn nicht, wenn es konkurrierende Ansätze gibt. Er findet das sogar positiv.
Und das ist halt schlecht, denn wenn du auf eine solche Mission gehst, musst Du Überzeugungstäter sein.
Das zweite Ding ist, das ihm die Ignoranz fehlt. Also durchzuziehen, auch wenn es Kritik gibt, egal ob die berechtigt ist oder nicht. :-)
 
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andy_m4 schrieb:
Erstens stört es ihn nicht, wenn es konkurrierende Ansätze gibt. Er findet das sogar positiv.
Ich finde das auch gut. (Kommerzkram muss nicht zwingend für open-source passen)
andy_m4 schrieb:
Und das ist halt schlecht, denn wenn du auf eine solche Mission gehst, musst Du Überzeugungstäter sein.
Das zweite Ding ist, das ihm die Ignoranz fehlt. Also durchzuziehen, auch wenn es Kritik gibt, egal ob die berechtigt ist oder nicht. :-)
Hast du Tanenbaum vs. Torvalds schon vergessen?
Oder auch mbufs vs. sk_buffs? (Da kenne ich allerdings die technischen Details nicht)
Oder aus dem /proc von SYSVr4 etwas brauchbares zu machen.
 
foofoobar schrieb:
Hast du Tanenbaum vs. Torvalds schon vergessen?
Nein. Habe ich nicht.
Ich weiß nur nicht, was das mit der angesprochenen Thematik zu tun hat.
Es war ja jetzt nicht so, das Torvalds Minix bekämpft hat oder es nicht toleriert. A.T. war der Meinung, das Linux sich ruhig hätte moderner aufstellen können mit Mikrokernel und so. Und Torvalds war da der Meinung, das es gute Gründe dafür gibt das sein Kernel so ist, wie er ist.
Das war quasi eine Diskussion (von mir aus auch Schlagabtausch) über die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Ansätze.
Ähnliches gilt auch für deine anderen Beispiele. Insofern sehe ich da keinen Widerspruch zu dem, was ich sagte.
 
foofoobar schrieb:
Solche Problem sind meistens durch implizite Annahmen verursacht.
Ich habe das was Du gesagt hast, wohl zur Kenntnis genommen.
Ich fand es nur nicht so wichtig, warum es Probleme es in dem speziellen Fall Probleme gibt (und ob das nun ein echter Bug war oder nicht) und wollte darauf hinweisen das es unter jedem System Fehler/Probleme gibt und es daher wenig Sinn macht sich Einzelfälle herauszupicken, weil die letztlich nichts wirklich was darüber aussagen, ob ein System "gut" oder "schlecht" ist.
 
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