_killy_ schrieb:
Staatsbetriebe sind recht schlecht im Ressourcenabbau. Dies betrifft sowohl die Effizienz, Effektivität als auch den Umweltschutz. Ein Staatsbetrieb ist nicht darauf ausgelegt, wirklich ressourcenschonend etwas abzubauen.
Warum sollte sich dies in deinem System plötzlich anders gestalten?
Mir kommt es irgendwie so vor, als ob es bei dir scheinbar zwei Arten von Menschen gibt.
1. Sobald der Staat die Regelung übernimmt arbeiten die Menschen sofort total schlecht
2. Bei Unternehmen sind die Menschen aber aufeinmal voll motiviert und geben immer ihr bestes
Erklär doch mal, warum bei der GLEICHEN Intention die Menschen durch den Staat scheiße arbeiten und in der Wirtschaft super toll?
Nimm einfach mal die Universitäten, diese forschen auch und die Ergebnisse ihrer Forschung stellen sie teilweise dann auch frei zur Verfügung.
Sind Universitäten nicht staatlich?
DerOlf schrieb:
Es geht ja auch garnicht um Ressourcen sondern darum, dass Vielfalt kleine Interessengruppen braucht.
Wenn immer nur das produziert wird, was bei Markteinführung schon erfolgreich sein wird, weil >X% der Verbraucher das eben haben wollen, dann wird eben auch nur "Mainstreamware" entwickelt ... schließlich hat jeder Entwickler ein Interesse daran, dass SEINE Entwicklung auch produziert wird, ganz unabhängig davon, welche Ressourcen dafür nötig sind oder woher die kommen ... einfach weil es unschön ist, viel Zeit, Arbeit und Gehirnschmalz in eine Entwickklung für die Aktenablage gesteckt zu haben.
Erklär mir dann halt mal, wieso etwas produziert werden sollte, das vielleicht nur 10.000 Menschen haben wollen, anstelle von etwas das 1.000.000 Menschen haben wollen.
Ist es gegenüber der Mehrheit nicht asozial? Anstelle das du z.B. für 1.000.000 Menschen Kartoffeln zur Verfügung stellst, fertigst du aus diesen Kartoffeln für 10.000 Menschen Pommes/Kroketten/usw.
Also das wäre für mich wirklich uneffizient und assozial.
Menschliche Arbeitskraft inklusive Ausbildung und Vorbereitung ist also deiner Meinung nach keine "echte" Ressource? ... das ist auch ne sehr interessante Info. Menschliche Arbeitskraft wird für alles benötigt, was nicht automatisiert geschehen kann ... also auch für Musik, Streaming oder für LetsPlays.
Die Ressource ist meistens in der Kostenberechnung als "Zeitfaktor" drin ... je weniger Zeit z.B. für ein Projekt zur Verfügung steht, desto mehr Humanressourcen musst du einsetzen, um es für den genehmigten Preis auch in der entsprechenden Zeit zu schaffen.
Wie gesagt: Mach es wie die Streamer und finanzier dich über Spenden.
Direkte Mensch <-> Mensch "Luxusdienstleistungen" sollten meiner Meinung nach nicht vom Staat finanziert werden.
Wenn also z.B. jemand bei mir den Rasen mäht, dann bezahl ich ihn vom meinem GE und nicht der Staat.
Wenn du also für jemanden Musik machst, dann können sie dir doch nen 1€ spenden, sind je nach Anzahl auch ne Menge Geld.
Wenn ich mir das Equipment nicht hätte leihen können
Das Equipment sowie die Bühne, gibts kostenlos zum "mieten". Wenn du also irgendwo nen Auftritt machen willst, organisiert du den Termin usw. und kann das Ticketpreise nehmen, falls gewünscht.
Mir ist fast der Hut hochgegangen, als ich den Spruch gelesen habe. Menschliche Arbetskraft ist DIE wichtigste Ressource überhaupt, ohne die geht nämlich genau garnichts. Für obigen Auftritt musste ich "Alle Register ziehen", sonst hätten die da jetzt Schlager von der CD um die Ohren gehauen bekommen.
Du verstehst das jetzt etwas falsch. Es geht ja darum, was der Staat macht. Also der Staat sollte nicht private Interessen jedes Einzelnen nochmal zusätzlich finanzieren.
Das wäre unkontrollierbar.
Natürlich wäre das kein Grund zur Aufregung, wenn ich ein GE beziehen würde, der Staat z.B. PA-Technik und Instrumente bereitstellen würde.
So ist es ja auch. Wenn es dann aufeinmal zu viele Musiker gibt, muss man sich um die Aufteilung kümmern.
ThomasK_7 schrieb:
Fällt praktisch unter dem Gesichtspunkt Effektivität/Ressourcenschonung wohl aus, den die "Konkurrenten" dürfen in Deinem Systemvorschlag ja a) keinen Profit machen, ,
Was habt ihr alle mit eurem Profit, Profit, Profit ....
Könnt oder wollt ihr es nicht verstehen, das der LOHN der Profit ist? Der Lohn ist ja nicht staatlich festgelegt ....
b) haben keine finanziellen Mittel zur Eigenforschung
Das kalkulierst du in den Verkaufspreis mit ein. Forschen tun ja Menschen, dh jemand sagt:
Ok fürs forschen und entwickeln will ich 10% des "Erfolgs".
c) haben keine finanziellen + personellen Mittel zur Erstellung eines Prototypen,
Finanzielle brauchen sie am Anfang keine und die Personen müssen sie halt überzeugt werden, so wie jetzt z.B. Kickstarter irgendwelche Investoren überzeugen müssen.
Dh du musst deine Mitarbeiter davon überzeugen, das das Produkt das ihr entwickelt auch nachgefragt wird.
d) haben keinen Anreiz zur Materialeinsparung (=Kostensenkung/Ressourcenschonung) usw.
Natürlich, wenn Konkurennt A mit Material A 1000 Produkte herstellen kann und Konkurrent B mit Material A nur 500 und das Produkt "fast" das gleiche ist, dann müsste B schon sehr gute Argumente haben, warum trotzdem sein Produkt produziert werden soll.
Wenn dann 90% Produkt A und 10% Produkt B haben wollen, werden 90% der Ressourcen, mit Einbezug des Materialeinsatzes für Produkt A verwendet und 10% für Produkt B.
Dann kalkuliert z.B. A mit 200€ und B mit 500 €.
A erhält dann: 200€ * 900 = 180.000 €, welches dann als Lohn entsprechend auf die Mitarbeiter verteilt wird und
B erhält dann: 500€ * 50 (weil Produkt B ja doppelt so viel Material braucht) = 25.000 € was genauso aufgeteilt wird.
Sagen wir der Forscher hat in beiden Unternehmen 10% Lohn verhandelt. Er würde also bei A 18.000 € bekommen und bei B nur 2.500 €
Werden sich die Kunden tendenziell für die abgespeckte Variante mit z. Bsp. 1 Mio. Stückzahl oder die technisch höherwertige Variante für 500.000 Stückzahl entscheiden? Interessiert es die Kunden, ob und wie viel Nachfragewünsche weltweit existieren? Kann man überhaupt auf diesem Weg eine gerechte Auswahlentscheidung herbeiführen
Ich weiß nicht ob man das jetzt schon so genau vorhersagen kann, was genau die Menschen wollen. Wenn aber die Prozesse entsprechend transparent sind, die Menschen auch wissen, wie sich die Anzahl ändert und dadurch auf automatisch der Preis steigt, wird es eine Verteilung geben. Da muss man dann schauen, wie viel die "freie Hand des Marktes" nun wert ist.
Wer darf was produzieren? Der Konkurrent-Maulheld, der angeblich den günstigsten Produktionspreis vorgeschlagen hat (--> unser heutiges öffentl. Auftragssystem) und der dann in Praxis dies nicht einhalten kann? Da Unternehmen nach Deinem Modell völlig risikolos unternehmen sollen, wird sich jeder unternehmerische Depp um einen Auftrag bemühen dürfen und die "Konkurrenten" preislich unterbieten.
Es gibt verschiedene Events, wo als Ziel entsprechende Produkte vorgestellt werden sollen. Zu diesem Stichtag wird das entsprechende Produkt entwickelt. Danach produziert, während gleichzeitig ein anderes entwickelt wird usw.
Firmenhistorie mit Erfahrungswerten soll/wird es in Deinem System nicht geben, da kein Privateigentum, keine Vererbbarkeit, keine private Maschinenbasis usw.
Du hast dann als "Firma" halt eine Erfolgshistorie. Kannst sagen: Bei diesem Event waren wir die besten mit 80% bei diesem mit 75%. usw. Da du die Gehaltsverteilung oben hast, werden die Mitarbeiter lieber bei erfolgreichen arbeiten wollen als bei irgendjemandem der viel verspricht.
Die Putzfrau z. Bsp. darf sich Ihren Lohn ja selber bestimmen und hoch ansetzen, wie alle ungeliebten Tätigkeitsberufe.
Sie darf ihn nicht einfach festsetzen. Sie sagt z.B. 10.000 €, WENN KEIN ANDERER das für WENIGER macht, dann erhält sie 10.000 €. Wenn in einem Jahr jemand kommt und sagt, ich mach das für 8.000 € dann muss sie gehn außer sie geht noch weiter runter.
Bei Eventunernehmen, verhandeln auch Putzfrauen den Lohn egnauso wie Entwickler. Da sagt man dann halt z.B. ich will 1% oder 5% des Erfolgs.
Treffen sich im Staatsdienst dann vorzugsweise alle Gebildeten nach Deinem Bildungsmodell von "ich studiere was ich will, egal ob ich geeignet bin und wie lange das dauert und wie gut ich abschließe-bloß keine Konkurrenz im Bildungssektor"?
Willst Du dann z. Bsp. selber wirklich an so einen Arzt/Lehrer/Konstrukteur geraten?
Nein, es gibt ja weiterhin Ausbildungstitel. Für solche wichtigen Positionen wird auch weiterhin entsprechende Bildung benötigt.
Es wird in diesen Berufen sogar nich etwas straffer als heute. Es gibt kein Bildungsziel mit: 90% MÜSSEN Abitur schaffen. Die Prüfungen werden wirklich entsprechend den Aufgaben ausfallen und wenns die Leute nicht schaffen, dann sind sie halt nicht geeignet.
Die Welt mit "Geld für Alle" zu fluten ist eine naive Herangehensweise.
Es wird nichts geflutet, wie du nun hoffentlich verstanden hast.
Nur wenn Geld "knapp bleibt", kann es seine Verteilungs- und Wertaufbewahrungsfunktion entfalten.
Das ist schon wieder der falsche Ansatz. Geld darf nicht so knapp sein, das wichtige Aufgaben, wie Bildung, Pflege usw nur mangelhaft durchgeführt werden.