MrMorgan schrieb:
Ich kenne einige Leute, die mit Kryptos Millionen verdient habe
Ja, und irgendwer anders hat das ganze Bezahlen müssen. Leistungsloses Einkommen eben.
Ob ich das an Börsen mit $ mache oder mit Krypos ist doch genau das gleiche.
Lediglich bei Kryptos sind die Spekulationsmöglichkeiten und die damit verbundenen Verdienstmöglichkeiten weitaus höher.
Kryptos sind von einem validen Zahlungsmittel für die breite Masse genauso weg wie ein Hartz4-Empfänger von einem bezahlten Weltraumflug mit Bezos und Musk.
Da kann ich die Preise für Waren auch gleich würfeln. Kommt bei Kryptos doch aufs gleiche raus.
Ich hoffe, die Dinger stürzen irgendwann alle auf 0. Einfach der Spekulation wegen die damit getrieben wird.
Das Thema mit den Arbeitslosen ist doch noch etwas komplexer denke ich:
Die Gleichung “Es gibt X Arbeitslose zu Y freien Stellen“ hat doch gewisse Schwächen. Eine große Schwäche wird sicherlich die Lokalisation sein.
Was hilfts mir, wenn ich z.B. 100.000 Arbeitslose mit passender Ausbildung für die Offenen Jobs habe, diese aber 500km weit weg sind?
Da wird’s halt schwierig Arbeitnehmer und Arbeitgeber zusammenzubringen. Oder soll jetzt die AA Günzburg in Bayern anfangen die Arbeitslosen für den Mindestlohnjob nach Niedersachsen zu vermitteln?
Und nein – Umziehen ist nicht mal eben so einfach möglich. Wer sich mal ein intaktes und gutes soziales Umfeld aufgebaut hat, der will doch da nicht einfach wegen einem potentiellen Job wieder raus.
Ich bin aber auch schon seit Jahren der Meinung, das manche Menschen ihren Berufsweg falsch aufziehen. Da werden Prioritäten gesetzt und die beruflichen Möglichkeiten werden völlig außer Acht gelassen.
Gerade bei denen, die stur in ihrem Heimatort bleiben wollen, am besten noch im Elternhaus oder in der gleichen Straße.
Meiner Meinung nach muss man dann das Pferd hier sprichwörtlich von Hinten aufzäumen. Ich muss mir ansehen, was in der Regionen für Firmen sitzen und was diese potentiell für Berufe suchen. Die 0815-Ausbildungsjobs wie Bürokaufmann/Frau, einfache Handwerksberufe (Friseur, Elektriker, Wasser, Schreiner) etc. wird es in jeder kleineren Stadt mit 4-stelligen EW-Zahlen geben. Wie siehts aber mit Stellen für Soziologen, Philologen, Kunsthistoriker, Glockengießer, Schiffsbauer, Fluglotse etc. aus?
Je spezieller ich werde desto schwieriger wird es damit wieder was zu finden – wenn ich mich selbst regional einschränke.
Inwiefern die Jobcenter dann hinterher wieder eine Umschulung bezahlen, kann ich nicht beurteilen. Genauso wird sich aber die Motivation der Firmen in Grenzen halten, die Leute umzuschulen insbesondere je Älter diese werden.
Bei der Jobsuche kommt dann noch dazu: Wer mal über 50 ist, sein leben lang ggf. schon im Handwerk/körperlich fordernden Jobs gearbeitet hat, hat meistens relativ schlechte Chancen nochmal was zu finden. Ist aus Firmensicht oftmals verständlich – das potentielle Ausfallrisiko des Mitarbeiters steigt hier leider mit jedem weiteren Jahr an.
Unter den ganzen Umständen ist es glaube ich nicht so einfach, nur die Arbeitslosenzahlen den Offenen Stellen gegenüberzustellen und daraus zu konstatieren, dass alle Arbeitslosen wohl alle einfach faule Säcke sind. Da gehören schon immer zwei dazu.
Genau das wurde hier ja schon angesprochen – Ausschreibungen von Firmen, die garnicht besetzt werden.
Gerade in Konzernen tägliche Praxis. Selbst wenn die Stelle aktuell nicht besetzt werden soll, wenn sie erstmal genehmigt ist (vom BR, Konzernleitung usw.) bleibt sie im System. Schließlich würde die Stelle ggf. garnicht mehr genehmigt werden, würde man sie nochmal beantragen.
Habe ich so hier schon mehrfach miterlebt. Auch das wird dann mit in die Statistik der offenen Stellen fallen obwohl diese faktisch garnicht zählen dürften da keiner eine Chance drauf hat.
Das wird sicherlich keine zweistellige Prozentzahl aller Stellen sein – aber auch die trägt zu dieser Zahl bei.
Ich persönlich kann schon jeden verstehen, der nicht für 10€ die Stunde täglich 10h Spargel stechen gehen möchte. Ihn andererseits sein Leben lang durchzufüttern weil er sich dafür zu fein ist und es dazu noch verpasst hat, sich um seine eigene Zukunft zu kümmern… das kann eigentlich auch nicht die Lösung sein.