cruse schrieb:
Ja in Kaarst für 560€ Warm bei 55qm. Hier liegt der Spiegel laut Immowelt bei 6-12€
Miete & Strom: | 611 |
Versicherungen & Steuer: | 166,19 |
Lebenserhaltung & Werbungskosten: | 300 |
Sonstiges (Abos): | 81,03 |
| 1158,22 |
cruse schrieb:
Viele Arbeiter geben ja jetzt schon 60% ihres Einkommens allein für die Miete aus. Ein Arbeitskollege blättert 1400€ für die Miete hin, seine Nachbarn sind schon bei 2k (größere Wohnung)
Ich arbeite in Düsseldorf, wohne aber in Kaarst. Dadurch spare ich mir rund 30% Miete.
Dafür besitze ich aber ein Auto zum "pendeln".
Würde ich aber in der Stadt wohnen (was ich nicht möchte), dann verzichtete ich auf das Auto.
Wer in der Stadt wohnt um dann außerhalb zu arbeiten, der will es nicht anders... Heutzutage ist das Leben in der Stadt ein Luxus für das man oben drauf zahlt. Ist halt so.
Aber ja, Immobilienpreise sind ein anderes Thema. Da gibt es auch einen dedizierten Thread für ^^
cruse schrieb:
Mit einem BGE würde extrem viele einfach zuhause bleiben, vor allem die untere Schicht. Wobei es sich ja quasi nix ändern würde - mit BGE entfällt ja die Mietenzahlung, wenn ich das richtig verstanden hab.
Hier im umkreis legt man im durchschnitt 500-700€ für eine Wohnung hin (Neuvertrag!). 20-30km weiter ist es schon fast das doppelte.
Nö, die Miete ist meines Wissens nicht inkludiert. Ich bin gegen ein bedingungsloses Wohnrecht, Mietendeckel, Vergesellschaftung oder sonst was. Zudem hätten die Leute keinen Grund mehr in der teuren Stadt zu wohnen und könnten auf's günstige Land - wo das BGE zudem noch mehr Kaufkraft hätte.
cruse schrieb:
Den BGE-Zustand haben wir meiner Meinung nach daher jetzt schon, es würde rein gar nix bringen ihn einzuführen.
Würde ich nicht so sehen.
ALG Empfänger stehen gesellschaftlich am Ende der Kette. Man hat eine starke "Schlechterstellung" zu denen die arbeiten. Wenn aber alle gleich viel für's nichts tun bekommen würden, dann gäbe es keinen Grund für diese Schlechterstellung.
Zudem werden wir an den Punkt kommen, an dem es immer schwieriger wird jeden Menschen in Vollzeit zu beschäftigen. Es wird immer wirtschaftlicher werden, Produkte und Prozesse zu automatisieren - ohne das ein Mensch daran aktiv beteiligt ist oder sein wird.
Es gäbe genug Wege etliche Güter unseres täglichen Bedarfs ohne einen Menschen zu produzieren, aber dann auch keine Menschen mehr, die sich diese Güter noch kaufen könnten. Arbeit wird immer unrelevanter.
Ab diesem Punkt kann man Dystopie oder Utopie wählen. Ich wähle Utopie.
Das BGE würde sich im Grunde selbst finanzieren - eben durch das Wachstum der Wirtschaft in Form von Unternehmensgewinnen (Kursgewinne & Dividenden) und Steuern. Diese Einnahmen werden in Form eines BGE wieder an die Bevölkerung ausgeschüttet, welche das Geld (in Form von Konsumausgaben) zurück in die Wirtschaft fließen lässt, was dann wiederum in neuen Umsatz, Gewinn, Steuereinnahmen, Kursgewinne und Dividenden resultiert.
Ein ewiger Kreislauf. Statt einem Rentenfonds und Arbeitslosengeld auf Basis von Steuergeldern gäbe es einfach einen BGE-Fonds
Somit würde schon jeder seinen gesellschaftlichen "Soll" erfüllen, indem er einfach konsumiert.
Aber wie gesagt, das ist eine von mir idealistische Sicht auf die Zukunft (Wunschdenken & Gedankenspiel).
Ich glaube an das Gute im Menschen und an dessen Streben nach unerreichbarer Perfektion und Fortschritt. Nur ein kleiner Teil würde sich selbst aufgeben und im BGE verwahrlosen. Der Großteil würde weiterhin arbeiten und oder sich unentgeltlich seiner Leidenschaft hingeben.
Wenn BGE, dann mit einem kapitalistischen und liberalen Ansatz. Schließt sich meiner Meinung nicht aus.
Da wir aber im Hier und Jetzt leben, arbeite ich für mein Geld, spare und investiere dieses an der Börse und schaffe mir, wenn alles gut geht, mein eigenes BGE mit Anfang 40 ^^