Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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PeterPlan schrieb:
genausowenig wie es nur eine Form von Freundschaften
Kannst du das ausführen?

https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=Form+von+Freundschaften

Das klingt für mich nach Wortklauberei.

PeterPlan schrieb:
Du beschreibst lediglich ein gesellschaftliches Normativ, das in erster Linie durch das Primat des Kapitals geprägt ist.
Ich denke das dies in jedem Wirtschaftssystem bestehen würde.

Und da Menschen im sekundentakt geboren werden und sterben, gibt anders als z.B. in Programmen keine Möglichkeit einen Übergang zu schaffen.
 
Andy8891 schrieb:
Kannst du das ausführen?

https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=Form+von+Freundschaften

Das klingt für mich nach Wortklauberei.

Das ist keine Wortklauberei. Es gibt keine absolute Definition von Freundschaft.

Mal ein paar Auszüge aus Wikipedia:

Der Soziologe Ferdinand Tönnies weist auf den Aspekt der Gleichheit als Basis für Freundschaft hin: Freundschaft sei „am ehesten gegeben durch Gleichheit oder Ähnlichkeit des Berufes oder der Kunst“.[8] Er vertritt die Auffassung, dass Arbeit einander verbinde und Freundschaften entstehen lasse, und als geistiges Band der Beteiligten wirke. Freundschaft ist laut Tönnies mentaler Natur und beruht auf Zufall oder freier Wahl. Freundschaft sei als „Gemeinschaft des Geistes“ kategorisiert.

Siegfried Kracauer beschreibt Freundschaft als das engste geistige Verhältnis, das die loseren Beziehungen der Kameradschaft, Fachgenossenschaft und Bekanntschaft mit einfasst. Er beschreibt die wahrhafte Freundschaft, die für ihn in der Pflege ähnlicher Gesinnungen besteht und gemeinsame Entwicklungen voraussetze. Es müsse eine Übereinstimmung in den Idealen und im Welt- und Menschenbegreifen vorhanden sein. Freundschaft sei auch durch das Wachstum mit- und durcheinander geprägt...

Im Wörterbuch der Soziologie wird Freundschaft von Karl-Heinz Hillmann beschrieben als: „soziologisch schillernder Begriff für eine besonders persönlich gefärbte Form direkter sozialer Beziehungen, die – ohne spezifische Rollenverpflichtung – freiwillig und auf längere, nicht fixierte Dauer eingegangen wird“.

Ann Elisabeth Auhagen definiert Freundschaft als „[…]eine dyadische, persönliche und informelle Sozialbeziehung […] die Existenz der Freundschaft beruht auf Gegenseitigkeit. […] Freundschaft besitzt für jeden der […]Freunde einen Wert, welcher unterschiedlich starkes Gewicht haben und aus verschiedenen inhaltlichen Elementen zusammengesetzt sein kann.“

Gerade die Freundschaften, die den Fokus auf den gegenseitigen "Nutzen" legen, sind in meinen Augen eher oberflächliche Bekanntschaften. Wirklich tiefe, vertrauensvolle und langjährige Freundschaften haben bei mir ganz andere Aspekte. Das ist jetzt aber nur meine Sichtweise, es gibt auch Menschen, die 500 Unbekannte in Facebook als "Freunde" bezeichnen würden.

Noch ein Auszug aus Wiki:

Die Ausgestaltung von Freundschaften hängt auch von den Lebensbedingungen ab, die sich von Kultur zu Kultur oft stark unterscheiden und sich im Lauf der Zeit ändern. So ist der Freundschaftsbegriff in Deutschland und Frankreich von der Vorstellung einer „Seelenverwandtschaft“ geprägt, die sich im literarischen Freundschaftskult des 18. Jahrhunderts widerspiegelt (vgl. Göttinger Hainbund). Voraussetzung für ein solches Freundschaftskonzept war unter anderem die zunehmende Mobilität, die die Zwangsbindung ans Geburtsmilieu lockerte und eine Wahl des eigenen sozialen Umfeldes (Freunde, Sexualpartner) ermöglichte.

In Nordamerika ist ein vor allem auf die Gefühlswelt ausgerichtetes Verständnis der Freundschaft kulturgeschichtlich weniger verwurzelt. Die räumliche und soziale Mobilität der Bevölkerung ist hier insgesamt höher als in Europa, vor allem in den höheren sozialen Schichten. Deshalb wird die Fähigkeit, in einer neuen Umgebung schnell Kontakte zu schließen und Anschluss zu finden, als sehr wichtig erachtet. Die Pflege „tiefer“ Beziehungen ist in Einwanderungsländern wie den USA weitaus stärker als in Europa der Familie vorbehalten.

In China gibt es ein social credit system. Glaubst du nicht auch, dass "Freundschaft" dort ganz anders gelebt wird als hier in Deutschland?

Andy8891 schrieb:
Ich denke das dies in jedem Wirtschaftssystem bestehen würde.

Und da Menschen im sekundentakt geboren werden und sterben, gibt anders als z.B. in Programmen keine Möglichkeit einen Übergang zu schaffen.

Das musst du mir jetzt erklären. :)
 
PeterPlan schrieb:
Das ist keine Wortklauberei. Es gibt keine absolute Definition von Freundschaft.
Ich denke du hast meine Aussage falsch verstanden.

Egal welche Art von Freundschaft (da gibt es sicherlich Unterscheidungen) erfüllt einen Mehrwert. Manchmal auch einen negativen.

Ist jetzt kein Hexenwerk darauf zu kommen, das vom Stand 0 (keine Freunde) jegliche Veränderung egal welcher Art einen (negativen/positiven) Mehrwert darstellt.

PeterPlan schrieb:
Das musst du mir jetzt erklären.
Du hast doch geschrieben:

PeterPlan schrieb:
Du beschreibst lediglich ein gesellschaftliches Normativ, das in erster Linie durch das Primat des Kapitals geprägt ist.
Das eine prägt nicht das andere, sondern steht doch in Wechselwirkung mit dem anderen.

Es ist ein fortscheitender Kreislauf der Wechselwirkungen. Einzelfälle (Gates, Bezos, Zuckerberg) prägen die Gesellschaft.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Andy8891 schrieb:
Ich denke du hast meine Aussage falsch verstanden.

Egal welche Art von Freundschaft (da gibt es sicherlich Unterscheidungen) erfüllt einen Mehrwert. Manchmal auch einen negativen.

Ist jetzt kein Hexenwerk darauf zu kommen, das vom Stand 0 (keine Freunde) jegliche Veränderung egal welcher Art einen (negativen/positiven) Mehrwert darstellt.

Ich glaube, ich verstehe dich schon.

Du denkst eben in einer "mathematischen" Bewertung, und diese ist angelehnt an "ökonomisches" Denken.

Null Freunde.
Plus ein Freund.
Minus ein Freund.
Und du ziehst "Bilanz".

Ich widerspreche dir, indem ich sage, das ist nicht zwingend für Freundschaften. Ich kann auch auf die Straße hinaus gehen, und jeden, den ich treffe, wie einen Freund behandeln, ohne eine Gegenleistung zu erwarten.

Andy8891 schrieb:
Das eine prägt nicht das andere, sondern steht doch in Wechselwirkung mit dem anderen.

Es ist ein fortscheitender Kreislauf der Wechselwirkungen.

Das sehe ich anders. Der Gedanke des "Kapitals" entstand erst bei der Sesshaftwerdung des Menschen. Die Tatsache, dass wir uns nicht nur schwer davon lösen konnten, sondern dass wir ihn sogar in den Mittelpunkt menschlichen Handelns gestellt haben, ist kein Beweis dafür, dass es keine andere Denkweise gibt. Es gibt und gab viele Kulturen auf dieser Erde, die jahrhundertelang ohne "Kapital" gelebt haben. Und natürlich prägt dich unsere hiesige Ideologie, genauso wie du sie dadurch wieder prägst, das ist eine Binsenweisheit, aber es ist keine inhaltliche Begründung, sondern nur eine strukturelle.
 
Zuletzt bearbeitet:
PeterPlan schrieb:
Ich kann auch auf die Straße hinaus gehen, und jeden, den ich treffe, wie einen Freund behandeln, ohne eine Gegenleistung zu erwarten.
Mehrwert hat nichts mit Gegenleistung zu tun.

PeterPlan schrieb:
Der Gedanke des "Kapitals" entstand erst bei der Sesshaftwerdung des Menschen.
Auch davor haben die Leute nach Mehrwert gesucht, wenn in Gruppen gejagt wurde, damit die Chancen erhöht wurden usw.

Besitz gab es schon immer. Die Steinzeitmenschen haben sicherlich auch Höhlen für sich beansprucht und auch verteidigt wenn nötig.

Die Evolution beweist doch, das sich alles in Richtung "Mehrwert" entwickelt.
 
Andy8891 schrieb:
Mehrwert hat nichts mit Gegenleistung zu tun.


Auch davor haben die Leute nach Mehrwert gesucht, wenn in Gruppen gejagt wurde, damit die Chancen erhöht wurden usw.

Besitz gab es schon immer. Die Steinzeitmenschen haben sicherlich auch Höhlen für sich beansprucht und auch verteidigt wenn nötig.

Die Evolution beweist doch, das sich alles in Richtung "Mehrwert" entwickelt.

Mehrwert in unserem kapitalistischen Sinne hat immer etwas mit ungleicher Gegenleistung zu tun. Ich habe in diesem Thread schon einmal darauf hingewiesen, dass es einen Unterschied gibt zwischen Gebrauchswert (oder Nutzwert) und Tauschwert. Kapitalistische Wirtschaftsformen konzentrieren sich ausschließlich auf den Tauschwert, da sich der Nutzwert nur im Preis ausdrückt. Und an der Stelle geht es nicht ohne Profit, also braucht es eine Gegenleistung, die in der Regel höher ist, als der gewonnene Gebrauchswert. Von diesem Standpunkt aus definierst du Freundschaft.

Bei Stammesgesellschaften wie den frühen Nomaden gab es keinen Tauschwert, sondern nur den Gebrauchswert. Eine Ideologie vom "Mehrwert" wie wir sie heute haben, gab es unter Garantie nicht. In diesen Gemeinschaften hatte jedes Mitglied den selben Wert und war unverzichtbar. Anders als heute, wo du austauschbar bist, und dir vor allem mit Geringschätzung begegnet wird.

Andy8891 schrieb:
Die Evolution beweist doch, das sich alles in Richtung "Mehrwert" entwickelt.

Die Evolution beweist für mich nur, dass sich alles in Richtung Symbiose und Gleichgewicht entwickelt. Einseitiger Profit scheint nicht vorgesehen sondern sorgt für das Gegenteil: Ausbeutung und Ungleichgewicht. Ein Parasit, der dich ausbeutet, muss schnell den Wirt wechseln. Besonders gut ist das für beide Seiten nicht. Unser aktuelles System ist alles andere als "evolutionär sinnvoll".
 
Zuletzt bearbeitet:
PeterPlan schrieb:
Die Evolution beweist für mich nur, dass sich alles in Richtung Symbiose und Gleichgewicht entwickelt.
Da bin ich mir nicht sicher. Ich denke die willkührlichen Ausschläge und Gegenbewegungen sind ebenso ein Teil.

PeterPlan schrieb:
Einseitiger Profit scheint nicht vorgesehen sondern sorgt für das Gegenteil: Ausbeutung und Ungleichgewicht.
Dies geschieht immer wieder, wenn ein evolutionärer Vorteil unverhältnismäßige Vorteile bringt.

PeterPlan schrieb:
Unser aktuelles System ist alles andere als "evolutionär sinnvoll".
Ich denke nicht, dass es ein einzigartiges "sinnvoll" gibt.

PeterPlan schrieb:
Bei Stammesgesellschaften wie den frühen Nomaden gab es keinen Tauschwert, sondern nur den Gebrauchswert. Eine Ideologie vom "Mehrwert" wie wir sie heute haben, gab es unter Garantie nicht.
Hmm ich weiß nicht wie damals Rohstoffvorkommen z.B. Obstbäume gehandhabt wurden.

Wenn jemand diese für sich beansprucht hat, war dies bereits Kapitalismus.
 
Andy8891 schrieb:
Da bin ich mir nicht sicher. Ich denke die willkührlichen Ausschläge und Gegenbewegungen sind ebenso ein Teil.


Dies geschieht immer wieder, wenn ein evolutionärer Vorteil unverhältnismäßige Vorteile bringt.

So ist es ja auch, die Natur braucht diesen Spielraum, um der Selektion zu ermöglichen, die Balance zu finden. Aber am Ende läuft es immer auf eines von zwei Dingen hinaus: Koexistenz oder Konkurrenz, wobei die Konkurrenz immer nur eine Ausweichmöglichkeit oder einen Zwischenschritt darstellt. Ich unterstelle uns Menschen allerdings die grundsätzliche Fähigkeit, diese Systematik zu erkennen, und unser Leben bewusst darauf auszurichten. Das unterscheidet uns von den Tieren. Dennoch machen die Viecher manche Dinge immer noch besser als wir. :D

Andy8891 schrieb:
Ich denke nicht, dass es ein einzigartiges "sinnvoll" gibt.

Doch, das glaube ich schon. Die Natur ist da ziemlich kompromisslos. Was nicht sinnvoll ist, funktioniert auch nicht. Basta.

Andy8891 schrieb:
Hmm ich weiß nicht wie damals Rohstoffvorkommen z.B. Obstbäume gehandhabt wurden.

Wenn jemand diese für sich beansprucht hat, war dies bereits Kapitalismus.

Du musst einen Obstbaum nur dann für dich beanspruchen, wenn du einen Konkurrenten hast. Und an der Stelle haben wir wieder die Wahl: Entweder wir teilen uns den Baum, oder prügeln uns drum. Die Entscheidung liegt bei uns! Zwar ermöglicht uns die Natur beide Varianten, aber nach ein paar Jahrhunderten Humanismus und den Schrecken des Krieges müssten wir eigentlich eher zur friedlichen Lösung tendieren, meinst du nicht?

Die Natur gibt uns doch ganz dezent den Hinweis: Kinners, es geht auch ohne Kampf.
 
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PeterPlan schrieb:
Du musst einen Obstbaum nur dann für dich beanspruchen, wenn du einen Konkurrenten hast.
Nein, dafür braucht es keinen Konkurrenten.

Durch die Beanspruchung hast du bereits unendlich mehr Vorteile als jemand ohne Obstbaum.

Konkurrenz wäre in diesem Fall sogar sinnvoll, wenn diese genutzt wird, um den obigen Vorteil obsulet zu machen. DH. wenn du keine Pflücker bezahlen kannst, weil diese bei jemand anderem Arbeiten, dann wirst du andere Wege suchen müssen um aus deinem Besitz Vorteile zu erhalten.

PeterPlan schrieb:
Entweder wir teilen uns den Baum, oder prügeln uns drum.
Und da wählt JEDER der das Erbe ohne Grenzen befürwortet für den zweiten weg.

PeterPlan schrieb:
Die Entscheidung liegt bei uns!
Und tagtäglich wird das "nicht teilen" gewählt.

PeterPlan schrieb:
Zwar ermöglicht uns die Natur beide Varianten, aber nach ein paar Jahrhunderten Humanismus und den Schrecken des Krieges müssten wir eigentlich eher zur friedlichen Lösung tendieren, meinst du nicht?
Ohne ins Bienenschwarm extreme auszuschlagen, wäre es ein erster Schritt wenn man sich in diese Richtung bewegen könnte. Bei der aktuellen Entwicklung entfernen wir uns eher von diesem Weg.

PeterPlan schrieb:
Die Natur gibt uns doch ganz dezent den Hinweis: Kinners, es geht auch friedlich.
Leider gibt die Natur genau den gegenteiligen Hinweis. Nur wenn man die Geschichte betrachtet, erkennt man ein Muster.

Ignoriert man die Vergangenheit, lebt einem die Natur den Egoismus vor.
 
PeterPlan schrieb:
Bei Stammesgesellschaften wie den frühen Nomaden gab es keinen Tauschwert, sondern nur den Gebrauchswert. Eine Ideologie vom "Mehrwert" wie wir sie heute haben, gab es unter Garantie nicht. In diesen Gemeinschaften hatte jedes Mitglied den selben Wert und war unverzichtbar. Anders als heute, wo du austauschbar bist, und dir vor allem mit Geringschätzung begegnet wird.

Ich lach mich tot. Nicht eine Sekunde hättest du damals überlebt mit deiner Opfereinstellung, denn früher musste sich jeder ausnahmslos einbringen und es galt oftmals das Recht des Stärkeren sowie eine hierarchische Ordnung.

Stelle mir gerade vor wie du den Leuten damals versuchst zu erklären, dass es unfair ist, dass manche mehr Fleisch bekommen (hierarchische Ordnung). Und damals gab es keine Gesetze die dich geschützt hätten. Die Stammesführer hätten vermutlich kurz gelacht und dich danach zum Abendessen verzehrt während andere getrommelt und gesungen hätten.

PeterPlan schrieb:
Die Natur gibt uns doch ganz dezent den Hinweis: Kinners, es geht auch ohne Kampf.

Sry aber das ist doch gelinde gesagt Blödsinn. Die Natur ist erbarmungslos und verlangt von jeglichen Lebewesen jeden Tag aufs neue, einen Kampf ums überleben ab. Lediglich der Mensch hatte das Glück sich durch seine Intelligenz dem ein großes Stück zu entziehen.
 
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Andy8891 schrieb:
Nein, dafür braucht es keinen Konkurrenten.

Doch, denn wozu sonst solltest du Ansprüche geltend machen, wenn es niemanden interessiert? Iss einfach deinen Apfel und gut ist.

Andy8891 schrieb:
Durch die Beanspruchung hast du bereits unendlich mehr Vorteile als jemand ohne Obstbaum.

Den Koalabären interessiert es doch überhaupt nicht, ob du Tag und Nacht deinen Obstbaum bewachst. Aber wehe, du entwickelst plötzlich Heißhunger auf Eukalyptus, dann is Schicht im Schacht. ;)

Andy8891 schrieb:
Konkurrenz wäre in diesem Fall sogar sinnvoll, wenn diese genutzt wird, um den obigen Vorteil obsulet zu machen. DH. wenn du keine Pflücker bezahlen kannst, weil diese bei jemand anderem Arbeiten, dann wirst du andere Wege suchen müssen um aus deinem Besitz Vorteile zu erhalten.

Hm, ich hätte da eine grandiose Idee. Pflücke selbst!

Andy8891 schrieb:
Und da wählt JEDER der das Erbe ohne Grenzen befürwortet für den zweiten weg.

Mag sein.

Andy8891 schrieb:
Und tagtäglich wird das "nicht teilen" gewählt.

Ist mir zu pauschal. Gewählt wird da gar nichts, viele haben keine andere Möglichkeit. Diejenigen, die wirklich die Wahl haben, profitieren von diesem System und sind eben auf dem Weg der "Konkurrenz". Ob sie am Ende wirklich profitieren, sei mal dahingestellt. Bei der Bauernrevolution war den Adligen schon auch etwas mulmig zumute.

Andy8891 schrieb:
Ohne ins Bienenschwarm extreme auszuschlagen, wäre es ein erster Schritt wenn man sich in diese Richtung bewegen könnte. Bei der aktuellen Entwicklung entfernen wir uns eher von diesem Weg.


Leider gibt die Natur genau den gegenteiligen Hinweis. Nur wenn man die Geschichte betrachtet, erkennt man ein Muster.

Ignoriert man die Vergangenheit, lebt einem die Natur den Egoismus vor.

Welchen gegenteiligen Hinweis? Das kannst du an diesem Punkt gar nicht beurteilen. Aus der lächerlich kleinen menschlichen Geschichte den Beweis zu fabrizieren, der Mensch oder gar die Natur könne nicht anders, ist im wahrsten Sinne des Wortes zu kurz gedacht. Das Universum ist Milliarden Jahre alt. Wir haben keine Ahnung, wie weit die Evolution in anderen Bereichen bereits ist oder war.

Was für mich aber offensichtlich ist: Das streben nach Gleichgewicht und maximaler Lebensraumeffizienz bei größtmöglicher Diversität ist überall zu beobachten. Die Kräfte unseres Universums haben nicht den Kampf als Ziel, sondern benutzen Auseinandersetzungen als Mittel um Balancen herzustellen, sowohl im Großen (Galaxien, Planetensysteme) als auch im Kleinen (alle Lebewesen bis hin zu Mikroben). Monokulturen sind sehr selten, und meistens nur dort anzutreffen, wo andere Lebewesen keine Überlebenschance haben, es also gar keine Konkurrenz gibt. Und Ausbeutung ist in der Natur immer zwangsläufig der Untergang des eigenen Lebensraumes, wird also vermieden. Leider hat diesen Punkt der Mensch noch nicht verstanden bzw. hat es verlernt.

Andy8891 schrieb:
Ignoriert man die Vergangenheit, lebt einem die Natur den Egoismus vor.

Egoismus ungleich Ausbeutung.
 
Zuletzt bearbeitet:
PeterPlan schrieb:
Doch, denn wozu sonst solltest du Ansprüche geltend machen, wenn es niemanden interessiert? Iss einfach deinen Apfel und gut ist.
Wäre schön wenn es so wäre.

Aber in der Regel werden Pflücker für das pflücken bezahlt und die Äpfel weiter getauscht/verkauft.

Und schon hast du Kapitalismus.

PeterPlan schrieb:
Hm, ich hätte da eine grandiose Idee. Pflücke selbst!
Aber warum sollte ich selbst pflücken, wenn ich jemand anderen fürs pflücken bezahlen kann?

So fängt es doch an.

PeterPlan schrieb:
Gewählt wird da gar nichts, viele haben keine andere Möglichkeit.
Die Möglichkeit wäre, sich nicht blenden zu lassen und dann gegen seine eigenen Interessen zu handeln.
PeterPlan schrieb:
Ob sie am Ende wirklich profitieren, sei mal dahingestellt

Solange für sie zu Lebzeiten dieses Handeln die Selbstverwirklichung darstellt, "spenden" sie einfach alles nach ihrem Tod und kaufen sich damit von jeglicher Verantwortung zu Lebzeiten frei.

PeterPlan schrieb:
Bei der Bauernrevolution war den Adligen schon auch etwas mulmig zumute.
Die "Adligen" haben die perfekte Antwort auf dieses Problem gefunden.

Sie zeigen auf den Tellerwäscher der zum Millionär wurde und schieben Verantwortung von sich.

PeterPlan schrieb:
Wir haben keine Ahnung, wie weit die Evolution in anderen Bereichen bereits ist oder war.
Wir haben aktuell nur unsere Geschichte und dort wiederholen sich die selben Fehler immer wieder.

PeterPlan schrieb:
Egoismus ungleich Ausbeutung.
Meistens beinhaltet das egoistische Handeln eine Ausbeutung/Ausnutzung.

Wir betrachten ja immer Wechselwirkungen.
 
Andy8891 schrieb:
Meistens beinhaltet das egoistische Handeln eine Ausbeutung/Ausnutzung.

Wenn du dir ganz egoistisch einen Blowjob von deiner Frau/Freundin wünschst, beutest du sie dann aus?

Was, wenn sie das gerne tut, um dir ganz unegoistisch etwas Gutes zu tun?

Ausbeutung beginnt erst dann, wenn ich jemanden zu etwas zwinge, wovon er selbst weniger Vorteile hat als ich oder wenn ich ihm Dinge wegnehme, die er dringend bräuchte, und wo ich nicht bereit bin, andere Lösungen zu suchen.
 
PeterPlan schrieb:
Ausbeutung beginnt erst dann, wenn ich jemanden zu etwas zwinge, wovon er selbst weniger Vorteile hat als ich oder wenn ich ihm Dinge wegnehme, die er dringend bräuchte, und wo ich nicht bereit bin, andere Lösungen zu suchen.
So ist es.

Im familiären hält es sich meistens in Grenzen.

Wahrscheinlich gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen Ausmaß der Ausbeutung und Gesellschaftlicher Nähe.

@mo schrieb:
Der war gut! Echter Schenkelklopper!
https://www.t-online.de/nachrichten...der-wollen-40-000-fluechtlinge-aufnehmen.html

Deutschland nimmt 62,5% auf. So sieht für mich keine freundschaftliche Verteilung aus.
 
Heute in der FAZ gelesen.
Ausgehend von einer Umfrage von Allensbach wurde dort spekuliert, dass dieses Weihnachten 2021 das letzte mit einer christlichen Bevölkerungsmehrheit in Deutschland sein könnte.
Heißt konkret, dass die Zahl der Kirchenmitglieder, die 50% im Laufe des nächsten Jahres unterschreitet.

Das ist natürlich sehr ungenau, da es auch Christen gibt, die nicht in der evangelischen oder katholischen Kirche organisiert sind. Aber andererseits gibt es auch sehr viele Kirchenmitglieder, die gar nicht gläubig sind. Genau das war auch Thema der Allensbach Umfrage. Also wie sich Kirchenmitglieder selbst sehen in der Kirche.
Der Prozess der Auszehrung der Kirchen scheint aber unaufhaltbar bzw. hält er schon lange an.

Nach mehr Zahlen zur Umfrage, ggf. mal Google bemühen.

(Sollte das wieder in einem "Andy-Dialog" enden, ......ohne mich!)
 
Worauf willst du hinaus? Christliches Abendland? .... Mich interessieren Religionen nicht und ich hätte sie gerne ins private verbannt, samt Abschaffung der Kirchensteuer usw.
 
@mo schrieb:
Heißt konkret, dass die Zahl der Kirchenmitglieder, die 50% im Laufe des nächsten Jahres unterschreitet.

Das ist natürlich sehr ungenau, da es auch Christen gibt, die nicht in der evangelischen oder katholischen Kirche

Ich wurde konservativ katholisch erzogen, mit allem was dazu gehört. Aber sobald ich ein gefestigtes eigenständiges Denken entwickelt habe, war mir klar, dass ich keine Institution brauche, dir mir vorschreibt wie ich zu glauben habe.

Ich denke die meisten feiern, wie du schon richtig gesagt hast, Weihnachten trotzdem christlich, obwohl sie aus der Kirche ausgetreten sind.
 
Eldok schrieb:
Ich denke die meisten feiern, wie du schon richtig gesagt hast, Weihnachten trotzdem christlich, obwohl sie aus der Kirche ausgetreten sind.
Ist eben die Frage wie viel Christsein da noch drin steckt oder das nur aus Tradition besteht.
Der Thread geht ja um Weltanschauung und diese basiert hierzulande auf 2000 Jahre Christentum. Während es aber selbst übelste Verfehlungen der Kirchen nicht geschafft haben, deren Funktion zu erschüttern, schafft das die Gegenwart scheinbar nachhaltig und schafft ihre eigenen Ikonen.

Ich war mal evangelisch, aber schon Konfirmation war mir ein Graus. Seitdem ist da bei mir nichts mehr!
 
@mo schrieb:
Während es aber selbst übelste Verfehlungen der Kirchen nicht geschafft haben, deren Funktion zu erschüttern,
Vergleich das doch mit der Politik.

Die Verfehlungen der Politik werden genauso wenig geahndet.

Vergleich das mal mit Österreich. Dort wären ein Herr Scheuer oder Scholz schon 10 mal zurückgetreten.
 
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