Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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@Ganzir,

nur weil es im Moment etwas nicht gibt, heisst das ja nicht, dass es nicht besser wäre als das jetzige System. Wenn du dir die technische Entwicklung ansiehst, ist das doch ähnlich, wer hätte denn gedacht, es gäbe mal nen 8 Kern Prozessor oder ne Dual GPU?
Es ist zB heute bewiesen, dass ein Mensch 5 Stunden am Tag produktiv arbeitet. Dennoch herrscht die Meinung es sei besser Überstunden zu machen, um mehr zu arbeiten.
Nur weil Menschen nicht rebellieren, heisst das auch nicht, sie wären zu frieden. Sie kennen es nicht anders, Aufklärung wäre ein erster Schritt. Den Menschen zu sagen, dorthin wollen wir und mit diesen Mitteln kommen wir dort an. Vieles müsste neu strukturiert und organisiert werden, wobei es ja durchaus auch einige gibt, die progressiv denken. In Ländern wie China zB werden die dann weggesperrt, soviel zum Thema rebellieren und bei uns wird Meinung gemacht durch Medien, die sich unabhängig nennen, aber teilweise von Konzernen mitbezahlt werden, genauso wie unsere Politiker. Das führt nur dazu, dass Wenige ihre Interessen durchsetzen, zum Nachteil des Volkes und dem dann auch noch plausbiel gemacht wird, es sei zu seinem Besten, Beispiel Privatvorsorge. Wenn man nur egoistisch denkt, ist dieses jetzige System wohl belohnend.
 
nur weil es im Moment etwas nicht gibt, heisst das ja nicht, dass es nicht besser wäre als das jetzige System.

Das habe ich auch nie bestritten. In meinem Post sprach ich vom "beste[m] System [...], das die Menschheit bisher geschaffen hat"

Ich habe nicht behauptet, das es so wie es jetzt ist, der Weisheit letzter Schluss ist.

Es ist zB heute bewiesen, dass ein Mensch 5 Stunden am Tag produktiv arbeitet. Dennoch herrscht die Meinung es sei besser Überstunden zu machen, um mehr zu arbeiten.

Der Mensch? Hierbei kann es sich nur um einen Durchschnittswert handeln, andernfalls wären Menschen genormt, was sie m.E. nicht sind.

Nur weil Menschen nicht rebellieren, heisst das auch nicht, sie wären zu frieden. Sie kennen es nicht anders

Diese Aussage kommt einem Glaubensbekenntnis gleich, da sie keinen Falsifikator hat. Diese Behauptung kann ich zu jedem Menschen oder gar zu jedem Lebewesen äußern, ohne das sie irgendwie widerlegbar wäre.

Den Menschen zu sagen, dorthin wollen wir und mit diesen Mitteln kommen wir dort an.

Und jetzt die Quizfrage: Wer sollte das den Menschen sagen? Sie entscheiden doch selbst was sie tun und was nicht. Daher hat doch jeder, der etwas tut oder unterlässt eine Vorstellung von einem Ziel, zudem er zu gelangen gedenkt. - Intentionales Handeln vorausgesetzt.

In Ländern wie China zB werden die dann weggesperrt, soviel zum Thema rebellieren und bei uns wird Meinung gemacht durch Medien, die sich unabhängig nennen, aber teilweise von Konzernen mitbezahlt werden, genauso wie unsere Politiker.

Soll jetzt was heißen? Ja Rebellionen werden hin und wieder niedergeschlagen, das haben sie so ansich und sonst wären es keine Rebellionen. Denn gäbe es keinen Widerstand gegen eine Rebellion, dann gäbe es keine Rebellion an sich, da all jenes, was die potentiellen Revolutionäre wollten ohne weiteres eintreten würde oder?

Und warum wird die Meinung von den Medien gemacht? Ich kann doch selber entscheiden was ich von dem mir dargebotenen annehmen möchte und was nicht. Gerade das du dich darüber beklagst, dass die Meinung von den Medien gemacht wird, zeigt doch das dem gerade nicht so ist, wäre dem so, so freutest du dich darüber, dass die Medien genau deine Meinung wiedergeben (was nicht verwunderlich wäre, die sie ja von ihnen selbst geschaffen wurde).

Zum Thema Politiker nur so viel: Viele Menschen sind korrumpierbar, daher auch Politiker. Daher kann man lediglich ein System erschaffen, das mit dieser Eigenschaft so gut wie möglich fertig wird. Wäre dem nicht so, bedürfte es auch keiner Gewaltenteilung, ja letztlich gar keiner Regierung, da die Menschen von alleine im Einklang miteinander lebten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der Fall Guttenberg aber auch die Entscheidungen zu Atomlaufzeitverlängerungen, Mövenpick Steuerentlastung und andere Entscheidungen führten bei mir zu einer Erkenntnis, dass sich unsere Demokratie immer mehr zu einer Diktatur einer politischen Kaste entwickelt.

Gerade die Veröffentlichung von "Geheimmaterial" bei Wikileaks zeigt, dass sich in Deutschland Politik nur noch im Hinterzimmer entsteht. Getroffene Entscheidungen werden Merkeltypisch damit begründet, dass es keine anderen Möglichkeiten gäbe oder dass Kritik nicht geduldet wird. Kein Wunder also, dass die Wahlbeteiligung, Politikverdrossenheit und Politikentfremdung sich immer weiter durchsetzt.

Guttenberg hatte bspw die Gelegenheit, gleich das ganze Ausmaß der Betrügerei aufzudecken. Jedoch glänzte er, wie sein gegeltes Haar, mit Ausflüchten und Verweigerung. Es wurde immer nur soviel zugegeben, wie gerade bekannt war. Gleich einer "Dolchstoßlegende" wurde dann von der eigenen Partei beschworen, dass es sich hier um eine Verschwörung der SPD handelt. Nur haben die Bonzen dabei vergessen, dass es auch noch ein Leben in Deutschland ohne Parteibuch und politische Kämpfe gibt.

Aber nicht nur der konservative Parteiflügel muß sich mit Unzulänglichkeiten herumärgern. Kölner Filz (SPD), Mövenpick (FDP), Parteispendenaffäre (CDU), Besetzung des obersten Polizisten in Berlin (SPD) zeigen das gesamte Ausmaß der deutschen politischen Katastrophe.

Aus diesem Grund ist es in Deutschland inzwischen unumgänglich zu fordern, dass das poltisiche Leben in Deutschland komplett reformiert werden muß. Aus Bereichen, die keine parteipolitik benötigen, müssen Parteien konsequent vertrieben werden. Der Bundesrat muß wieder ein Organ der Überprüfung des Bundestags werden. Als Blockadeeinrichtung der Opposition war der Bundesrat jedenfalls nie gedacht. Und aus meiner Sicht ganz wichtig: Das gesamte politische System muß transparent werden, so dass politische Entscheidungen immer überprüfbar sind. Dadurch wird dann auch ausgeschlossen, dass Entscheidungen im Hinterzimmer getroffen werden, die in keinster Weise nachvollziehbar sind.

"Man erkennt und analysiert ein Problem und entscheidet sich dann für die Lösung, die am wenigsten Sinn ergibt" (Markab Arzt Lazaren, Babylon 5, Folge: Das Ende der Markab)
 
Zuletzt bearbeitet: (Korrektur)
Okay,

Du hast die politische Klasse als Bösewicht ausgemacht.

Ich hätte noch ein paar andere "Gruppen" auf Lager.

Großkonzerne die Dumpinglöhne zahlen, Unternehmen die in Bangladesh von Kindern produzieren lassen, Bänker die bei der Krise gezockt haben, nimmersatte Banken, Schwarzarbeiter, Sozialversicherungs Betrüger, Manager ohne Berufsethik...usw...usw....
 
Dadurch wird dann auch ausgeschlossen, dass Entscheidungen im Hinterzimmer getroffen werden, die in keinster Weise nachvollziehbar sind.

Der Bundestag war schon immer ein Arbeitsparlament und kein Redeparlament, dass Entscheidungen außerhalb desselbigen getroffen werden ist demnach nichts neues.
 
2 Gedanken aus einer Doku:

- Der Unterschied zwischen Nachfrage und Markt Nachfrage:

Immer und überall gibt es Bedürfnisse, diese Bedürfnisse erzeugen eine Nachfrage nach Gütern (Nahrung usw...).
Diese Nachfrage wird erst zur MARKTnachfrage, wenn der oder die Bedürftige die finanziellen Mittel zur Befriedigung seiner Nachfrage hat.
Süd Afrikanische Länder sind hier ein sehr gutes Beispiel:
Dort gibt es definitiv Menschen, dort gibt es definitiv Bedürfnisse, dort gibt es dann auch eine Nachfrage - aber, weil die Leute dort keine Finanziellen Mittel besitzen wird aus der NAchfrage keine Marktnachfrage, mit der Folge, dass keine ausreichende Bedürfnisbefriedigung stattfindet.
Hunger, Armut und Not sind die bekannten Folgen.
In unserem System könnte man dann richtigerweise argumentieren, dass wir schließlich nicht im "Schlaraffenland" leben. Wer was will muss dafür zahlen - Rohstoffe wie Öl sind ja auch endlich, man hat ein wenig Angst um die eigenen Besitzstände - tröstet sich mit Mitleid bei bewegenden Bildern von hungernden Kindern und der Entwicklungshilfe.
Was zum 2. Punkt führt.


- Die künstliche Veknappung

Die Behauptung lautet. Bei entsprechender Nutzung unseres Lebensraumes sollten genug Rohstoffe vorhanden sein um Knappheit nicht entstehen zu lassen.
Der KApitalismus beinhaltet die künstliche verknappung aller Güter über den Wert des Geldes.
Geld kann nur einen Wert haben, wenn es endlich ist. Da Güter nur über Geld nachgefragt werden können, erfahren sie so ganz nebenbei eine künstliche Verknappung.
Das Geld, so wie es heute definiert und gebraucht wird bildet einen verknappenden Filter zwischen der Unendlichkeit der Güter und der Unendlichkeit der Bedürfnisse.
 
Zuletzt bearbeitet:
DugDanger schrieb:
Okay,

Du hast die politische Klasse als Bösewicht ausgemacht.

Ich hätte noch ein paar andere "Gruppen" auf Lager.

Großkonzerne die Dumpinglöhne zahlen, Unternehmen die in Bangladesh von Kindern produzieren lassen, Bänker die bei der Krise gezockt haben, nimmersatte Banken, Schwarzarbeiter, Sozialversicherungs Betrüger, Manager ohne Berufsethik...usw...usw....

Die Konzerne und Banken handeln auch immer nur im gesetzlichen Rahmen das wiederum die POLITIK ins Spiel bringt.
Wenn eine 40 Stunden Woche um 800 Euro der Kollektivvertrag ist, wird auch kaum mehr bezahlt werden.
Wenn es reingeht dass man sich Millionen Abfertigungen selbst auszahlt und das Schiff nebenbei noch versenkt ohne dafür haftbar gemacht zu werden, dann ist sehr wohl der Gesetzgeber mit seinen inkompetenten Marionetten die Ursache.


Auch für mich fängt der Fisch beim Kopf an zu stinken.
 
Zuletzt bearbeitet:
und die Politik macht Gesetze im Intersse der Wirtschaft und der Exportnation Deutschland.

Un die Wirtschaft und die Exportnation handeln nach den Gesetzen die ihnen der Kapitalismus vorgibt.

Wenn du da soweit folgen kannst, dann bist du im richtigen Thread, wenn nicht, dann darfst du dich gerne auch weiterhin über die bösen Politiker aufregen.
 
DugDanger schrieb:
Wenn du da soweit folgen kannst, dann bist du im richtigen Thread, wenn nicht, dann darfst du dich gerne auch weiterhin über die bösen Politiker aufregen.

Wenn ich jetzt JA sage, hab ich dann deine Aufnahmeprüfung bestanden?
Und wenn ich jetzt weiterhin behaupte dass Politiker am längeren Ast sitzen falls doch mal wer Rückgrat besitzen sollte und nicht zur Klasse der Wirbellosen zählt, bin ich dann durchgefallen?

Weiterhin bin ich auch der Meinung dass man den Standort DE auch sichern kann ohne am Lohn zu schrauben, sondern an den Sozialausgaben und Steuerabgaben.
Aber andererseits, tut man das findet man einen Weg zu sagen dass der Gewinn im letzten Jahr doch auch zu wenig war.

Bei uns in AUT war vor kurzem der Begriff Lobbying sehr aktuell und stell dir vor, selbst ich Schluchtenscheisser kann mit diesem Begriff doch tatsächlich etwas anfangen!

Kennst du den Ausdruck "Bite me" ?
 
Zuletzt bearbeitet:
kein thema, man kann ja anderer Meinung sein.

In dem Thread gehts halt eher um Systemkritik. Manager und Politiker bashing gibts ja überall.

Außerdem werd ich aus deinem letzten Post nicht so ganz schlau.
 
Sind Manager und Politiker nicht das Grundproblem des Systems da sie die Grundlage unserer Arbeitsstellen installieren und beeinflussen?
Ich finde man basht sie nicht genug.

Und mit meinem Post wollte ich dich auf deine anmassende Art hinweisen, ich mag sowas nicht besonders, ist aber bereits gegessen.
 
naja, was machen manager?

Sie versuchen während der Zeit in dem Sie in einem Unternehmen die Verantwortung tragen, den Gewinn dieses Unternehmens zu maximieren.
Das geht dann schonmal einher mit Massenentlassungen, aber im Endeffekt wird das jedem BWL Studenten eingetrichtert --> Gewinnmaximierung, Kostensenken usw...
Der eine Manager ist etwas sozialer, der andere weniger; aber im Grunde Verhalten Sie sich alle gleich - Gewinn - und Nutzenmaximierend.

und was machen Politiker?

Sie "managen" oder "verwalten" während ihrer Regierungszeit das Wirtschaftssubjekt Deutschland. Als Wirtschaftssubjekt muss man nunmal effizient und ökonmisch sinnvoll handeln. Wenig Ausgaben generieren, viele Exporte usw...


Bevor also Politiker oder Manager, wie du es schreibst die Grundlage unserer Arbeitsstellen installieren und beeinflussen - wurden die Grundlagen für das Zusammenleben und - wirtschaften schon längst gelegt - nämlich in den Mechanismen die eine Kapitalistische Gesellschaftsform mit sich bringt.
 
Um das nochmal klar zu stellen. Auch wenn euch beiden das mittlerweile bewusst sein mag.
Aber ich denke, man kann nicht nur einer Partei alleine die Schuld in die Schuhe schieben. Beide (Konzerne und Politiker) sind beteiligt und somit natürlich auch schuld.
Das passt natürlich nicht in das Weltbild einiger. Denn bei denen ist immer nur einer schuld, und möglichst der andere. Oder man sucht sich nen ganz anderen Sündenbock, der mit der Sache wenig bis garnichts zu tun hat. Vorzugweise sind das die Arbeitslosen oder Ausländer.

Edit: Das System schafft natürlich die Rahmenbedingungen. (bevor th3o, dugdanger oder barista jetzt wieder losdreschen ^^)


@ dr4ven

Welche Sozialausgaben willst du denn kürzen? Du bist doch nicht dafür, Hartz4 noch weiter abzusenken, oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
andiac schrieb:
@ dr4ven

Welche Sozialausgaben willst du denn kürzen? Du bist doch nicht dafür, Hartz4 noch weiter abzusenken, oder?

Nein, im deutschen System kenne ich mich zu wenig aus, ich lebe in Wien und bei uns sind die Sozialversicherungsträger noch nicht privatisiert, sie hattens mal vor, aber als sie sahen dass es in DE nicht funktioniert und man sich wohl das alte System wieder zurückwünscht, war die Debatte bald zu Ende.

Wir haben heute das Problem dass die Menschen immer älter werden, aber die Bevölkerung, sprich Neugeburten rückläufig sind.
Was das fürs Pensionssystem heisst weiss mittlerweile jeder.
Selbst private Zusatzversicherungen hören sich nicht mehr so toll an wenn man hört dass Ungarn die einfach in die staatliche Pension integrieren will, was einer Enteignung gleichkommt.
Auf welche dummen Gedanken wohl unsere Pappenheimer noch kommen werden?

In Österreich gibt's seit ein paar Jahren die grüne Sozialversicherungskarte, sprich e-card, mit einem Chip drauf.
Mein Ex-Schwager hat dafür die Software mitentwickelt und sie hatte damals eigentlich schon fast den Sinn einer Bürgerkarte, ähnlich der Green Card in den USA.
Es sollte ein Bild drauf, die Adresse und die ganze medizinische Geschichte sollte von jedem Mediziner zentral abrufbar sein.
Man braucht sie bei uns wenn man zum Arzt geht, ins Spital muss, etc, also für ALLE medizinischen Leistungen.
Vorher hatte man einen einfachen Kranken oder Zahnarztzettel den man vom Arbeitgeber bekam, dort war nur der Name, Arbeitgeber und die SozVers. Nummer drauf.
Holte ich mir also einen Zettel und gab ihn meinem Bruder, konnte der damit zum Arzt gehen weil man keine Ausweiskontrollen machte...
Man kann sich vorstellen was das heisst.

Die Grundidee hinter der e-card war eine zentrale Datenerfassung um die Weitergabe der Karte zu unterbinden, viele Doppelbehandlungen zu verhindern und naürlich auch dem Arbeitgeber zu entlasten.

Es dauerte nicht lange und man hatte "Bedenken" wegen dem Datenschutz, weil wo kommen wir denn hin wenn jeder Arzt weiss was ich für Krankheiten habe oder bei welchem Arzt ich vorher war und wie er mich behandelt hat.
Als erstes wurde das Bild gestrichen (!), dann die Infos komplett minimiert, der Arzt sieht nicht mal meine aktuelle Adresse, nur mein Geburtsdatum und die Sozialvers. Nummer.

Also im Grunde hat sich nichts geändert, ausser dass man eine Scheckkarte mehr mit sich rumtragen muss, man kann nach wie vor seine Karte weitergeben und da auch meist kein Ausweis verlangt wird, ist das auch kein Problem sie der ganzen Familie zukommen zu lassen die nie einen Cent eingezahlt haben.

Ich weiss von Rumänen die damit handeln und die Karten tageweise vermieten, da sacken sicherlich einige Ärzte gut mit ein.

Kostet uns sicher nichts, bzw. dem Staate und mMn könnte man da ruhig mal anhebeln.

Des Weiteren würde ich wieder die 45 Stunden Woche einführen, bei vollem Lohnausgleich, denn die 38.5 die es bei uns gibt und die damit verbundene Freizeit kann sich kaum mehr einer finanzieren und die meisten gehen nebenher irgendwo schwarz arbeiten was sogar geduldet wird.
Die verdienen zwar Geld, aber im Endeffekt kostet es uns allen.

Überstunden gehören weniger besteuert, so wie es bis in die späten 80er der Fall war, da konnte man noch Geld verdienen wenn man es mal brauchte.
Wer von euch bekommt ÜStd bezahlt oder darf überhaupt welche machen und wieso nicht?

Wieso bezahle ich 14 Monate im Jahr meine Krankenkasse obwohl ich nur 12 Monate im Jahr krank werden kann?
__
Euer Hartz4 heisst bei uns Mindestsicherung und beträgt 750 Euro für Alleinerziehende.

http://www.wien.gv.at/gesundheit/leistungen/mindestsicherung/

Vor 8 Monaten war ich auf Wohnungssuche und hab bei der Stadt Wien mal angefragt - mit dem Ergebnis im O-Ton 'dass ich zu viel verdiene und es gscheiter wäre arbeitslos zu sein, dann bekäme ich sofort eine Wohnung'.

Europa ist einfach ZU sozial, die USA eben zu wenig, dort kostet ein Arbeitnehmer nur 20% zu seinem Lohn dazu.

Ein Sozialstaat hat viele gute Dinge, ich bin nicht dagegen, aber man sollte mal das Giesskannenprinzip überdenken und die Menschen einfach auch mal dazu zwingen wegen der Arbeit auch mal einen UMZUG in Betracht zu ziehen...

Im Grunde genommen wird der Kapitalismus wie er (im Guten) sein könnte vom Sozialstaat ausgebremst, bei uns wird jeder schief angesehen wenn er gut verdient oder Kohle hat, denn da kann ja was nicht stimmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Sozialstaat hat viele gute Dinge, ich bin nicht dagegen, aber man sollte mal das Giesskannenprinzip überdenken und die Menschen einfach auch mal dazu zwingen wegen der Arbeit auch mal einen UMZUG in Betracht zu ziehen...

Vielleicht kann man das so von dir betitelte Giesskannenprinzip mal überdenken. Aber Leute zum Umziehen zu zwingen, finde ich absolut nicht richtig. Für eher oberflächliche Leute mag das ja vielleicht nicht so schlimm sein. Aber es gibt ja auch Menschen, die viele Jahre in Beziehungen und Freundschaften investieren. Wenn die plötzlich umziehen müssen, bricht bei denen alles weg, was ihnen wichtig ist. Da fände ich so einen Umzugszwang schon arg asozial. Zumal man ja auch weiß, wie sowas oft (von Behörden oder der Wirtschaft - egal) gehandhabt wird. Gibt man denen den kleinen Finger, nehmen sie die ganze Hand. Sprich: Es wird kaum noch nachgedacht und einfach mal eben ein Umzugszwang beschlossen.

Btw.: Ich finde sowieso sehr merkwürdig, dass die Produktivität in den ganzen letzten Jahren bis heute gestiegen ist. Aber der Wohlstand verringert sich komischwerweise bei den meisten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Löcher in der gesetzlichen Rentenkasse sind kein Ausgaben- sondern ein Einnahmenproblem.
Unternehmer, die sozialversicherungspflichtige Arbeit abbauen und Regierungen, die per Gesetz die Umwandlung in Minijobs und prekäre Beschäftigung fördern, tragen die Verantwortung.
Wenn das Volkseinkommen immer weiter zugunsten der Unternehmergewinne und Vermögen der Reichen verschoben wird und die Lohnquote einen historischen Tiefstand nach dem anderen erreicht, dann hat das negative Auswirkungen auf die Rentenkasse.
Die Rentenfrage ist auch kein Problem des Altersaufbaus (Demografie) der Gesellschaft. Das lässt sich wie folgt widerlegen:



Nach der Kopfzahltheorie müssten wir verhungern, weil heute auf einen Bauer 80 Esser kommen, während 1900 auf einen Bauer nur drei Esser kamen. Die Finanzierbarkeit von Renten hängt in erster Linie von der Produktivität der Gesellschaft ab. Und die steigt ständig.
Auf einen über 65-Jährigen kommen heute noch etwas über vier Erwerbstätige. In ca. 40 Jahren werden es nur noch rund zwei sein.1900 kamen auf einen über 65-Jährigen noch zwölf Erwerbsfähige, während es 1950 nur noch sieben waren. Von 1950 bis Anfang der siebziger Jahre wurden die deutlichsten Fortschritte beim Ausbau des Sozialstaates gemacht. Die Steigerung der Produktivität hat mehr Reichtum gebracht und das bei weniger Arbeitszeit !
Statistische Untersuchungen der FH Koblenz haben neulich dargelegt, dass die steigende Zahl von Älteren und die geringere Geburtenrate in Bezug auf den „Kollaps der Sozialsysteme“ unseriös sind. Die zahl der über 65- Jährigen hat sich seit 1900 verdreifacht, jedoch durch die steigende Produktivität ist die Gesellschaft reicher geworden.


Daraus resultiert, dass die Produktivitätsgewinne nicht gleichmäßig verteilt sind und dass in den letzten Jahren eine Schieflage entstanden ist, weil die Konzerne und Banken, die Unternehmer und die Reichen kontinuierlich mehr für sich beanspruchen.

Geld ist genug da, aber in den falschen Händen

In absoluten Zahlen wuchs die deutsche Wirtschaft seit 1950 in jedem Jahr um circa 500 Milliarden. Das Sozialprodukt versiebenfachte sich seit 1950, die Einkommen aus Unternehmen und Vermögen stiegen um das 11,5fache, während sich die Löhne der abhängig Beschäftigten nur verdreifachten.

In den letzten 10 Jahren (1993 bis 2003) ist der gesellschaftliche Reichtum (das Bruttoinlandsprodukt) real um 15% gestiegen. Bei gleicher Verteilung des Volkseinkommens müssten wir also real 15% höhere Löhne und 15% höhere Renten haben. Die Löhne sind aber in der Zeit real um 4% gesunken und die Rentner werden mit immer höheren Abgaben für Sozialversicherungen belastet und müssen inzwischen verstärkt einen Teil ihrer Renten versteuern. Zusätzlich sind sie besonders belastet durch die Zuzahlungen im Gesundheitssystem.


wenn man so will kann man das auch auf die Sozialleistungen anwenden, nur die meisten sind ja mittleweile vom Privatisierungswahn verfolgt. Es kann nichts besseres geben, als ein Solidarsystem, im jetzigen System, nur dürfen sich da einige nicht von verabschieden, Selbsständige und Beamten zB.
Liese sich wohl auch auf die GKV übertragen..

ich wäre zB auch für die 30 Std Woche, nur wie gesagt, müsste die erhöhte Produktivität den Menschen zu gute kommen.

anzumerken wäre noch, es geht nicht darum Schuldige zu finden, sondern die bestmögliche Lösung.
 
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Godde schrieb:
Geld ist genug da, aber in den falschen Händen

Du sagst es richtig, es wird zu wenig zweckgebunden in den Ministerien.

Dass Pensionskassen ein Einnahmeproblem haben, hatte ich angesprochen, ich ging davon aus dass man heutzutage die demographischen Gründe kennt.

Die Aussage mit deinen 30 Stunden pro Woche Arbeitszeit hätte ich gerne näher diskutiert.
Ich finde diesen Ansatz komplett falsch, es sollte wieder mehr gearbeitet werden müssen.
Du wilst 30 Stunden arbeiten und gleich viel verdienen wie mit 40 Stunden?
Wer soll denn das bezahlen, dann kostet ein 1kg. Brot nicht mehr 1 Euro sondern 1,30, das Bier nicht mehr 3 Euro sondern 3,60 usw...
Wenn Arbeit teurer wird wälzen das die Betriebe fast zu 100% auf den Kunden um der wiederum genau wer ist?
Du hast dann 5 Tage pro Woche 6 Stunden am Tag Arbeit, oder gehst sogar schon Donnerstag Nachmittag nach Hause.
Ich hätte gerne gewusst was du dann an den 3 freien Tagen machst und wie du dann lebst wenn du nicht mehr sagen wir mal 1500,- sondern nur noch 1200.- verdienst?
Dann haste frei und sitzt zu Hause weil du dir kein Abendessen mit Kino mehr leisten kannst.
Deine Frau wirds dir sicher danken.
Da kann ich gleich Kommunist werden.
___
Heute gibt es 15, 20, 30, 38.5 und 40 Stunden Wochen und derjenige der nur 30 Stunden arbeitet steigt unterm Strich besser aus als der mit 38.5 und 40 - und das kanns nunmal nicht sein.

Eine Freundin von mir war schwanger, blieb 2 Jahre zu Hause in Karenz und beantragte nach der Geburt des Kindes Wohnbeihilfe die sie auch ohne Probleme bekam.
Jetzt geht sie nicht mehr 40, sondern 30 Stunden arbeiten damit sie nicht zu viel verdient, bekommt weiterhin die Wohnbeihilfe und verdient unterm Strich mehr als mit 40 Stunden Arbeit.
Das finde ich nunmal absolut nicht ok, kanns ihr aber nicht übel nehmen - und meine Frau wird's auch so machen weils nunmal reingeht, aber das sollte es nicht.

Es gibt einfach zu wenig Anreize Vollzeit arbeiten zu gehen.

In allen Supermärkten gibt es keine Vollzeitbeschäftigten mehr ausser vielleicht den Manager.
Die Angestellten werden im Rewe Konzern zum Beispiel gezwungen von 8:00-11:00 zu arbeiten, dann dürfen sie bis 15 Uhr nach Hause gehen um wieder von 15-19 Uhr im Laden zu stehen.
Es werden wegen der 30 Stunden Woche nicht mehr Leute eingstellt, es wird nur umgeschichtet und im Endeffekt stehen gleichzeitig weniger Leute im Geschäft als vorher als es noch die 40 Stunden Woche gab.
Im Endeffekt sparen sich die Konzerne nur Lohnnebenkosten, geholfen ist dem Arbeiter damit nicht.

Wir alle wissen welche Gruppe an Menschen das betrifft, es sind zumeist alleinerziehende Mütter und solche Arbeitsbedingungen erschaffen ne ganze Armee an Schlüsselkindern.

Es muss heute wieder möglich sein dass ein Partner zu Hause beim Kind bleibt, aber in Wahrheit schaut es so aus dass man nicht mehr um die Runden kommt wenn nicht beide Elternteile arbeiten gehen.
Das konnten wir früher doch besser, oder?

Wie der Arbeitsmarkt derzeit zeigt gibt es genug Arbeit, bei uns herrscht absoluter Facharbeitermangel und zum Thema Umzug meinte ich natürlich keine staatliche Zwangsbeglückung die eienr Enteignung gleichkommt, sondern eher Anreize die man bekommen sollte wenn man das ins Auge fasst.
Das könnten zum Beispiel günstige Wohnungen sein oder Mietbeihilfen die ja derzeit sowieso jedem bezahlt werden der einen gewissen Jahreslohn unterschreitet.

Wir denken da zu europäisch, zu konservativ, für einen Amerikaner ist das alles kein Problem, der zieht im Durchschnitt alle 5 Jahre um und arbeitet auch am Wochenende freiwillig, für die gibt es nicht wirklich einen Büroschluss.

Ich selber habe 4 Berufe, einen gelernten handwerklichen und 3 weitere komplett unterschiedliche Richtungen (Gesundheit, Sport, Sicherheit, Diplom. Mission) mit jeweils allen Prüfungen, dabei ist der jetzige der Beste und es war auch hiermit ein Umzug in ein anderes Bundesland verbunden.

So ein Mittelding wäre ganz ok, finde ich, denn seine Freizeit sollte man sich auch finanzieren können.
Sozialismus hasse ich, ich bin ein Fan von der Devise "wer mehr tut, bekommt mehr", wenn einer nicht viel will oder braucht, muss er ja nicht viel arbeiten, aber man sollte es können wenn man es will - und genau DAS geht bei uns nicht mehr.

In den produzierenden Fabriken hier konnte man in den 80/90ern einfach in seiner Freizeit einstempeln, arbeiten und wieder gehen...wenn man Kohle brauchte.
Geht das heute noch irgendwo?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier muss ich doch auch mal meinen Senf abgeben :cool_alt:
Ich bin mir sicher das es keine 5 Jahre mehr dauert bis der nächste große Crash kommt.
Entweder, weil an den Börsen genauso gezockt wird wie vor 2008 und die nächste Blase platzt welche die Wirtschaft in eine Krise stürzt und die Regierungen dann keine Milliarden mehr in die Wirtschaft pumpen können,
weil es aufgrund der Staatsschulen kein neues Geld gibt.

Oder aber es sind direkt die Staatsschulden welche die Weltwirtschaft in den Abgrund reißen.


So oder so. Der Kapitalismus ist mit den demokratischen Systemen der westlichen Welt,
so wie sie jetzt sind zum scheitern verurteilt.
In Deutschland mit seinem Förderalismus sowieso.
 
@Dr4en

Du sagst es richtig, es wird zu wenig zweckgebunden in den Ministerien.

Wenn ich das richtig verstehe, dann sprichst du an, dass z.B. das Renten oder Gesundheitssystem massiv querfinanziert wird - es sollte sich aber selbst finanzieren.

Ja, theoretisch eine berechtigte Forderung. Nur ist es nunmal so, dass diese Sozialen Umlage Systeme, strukturbedingt jedes JAhr Milliarden Deffizite verursachen.
Wenn man die Finanzierung dieser Systeme im Zuge einer "Zweckbindung" einstellt, dann sind die Systeme morgen pleite = keine Renten und keine Gesundheitsversorgung.
Das muss man schon realistischerweise sagen.
Da meine Kritik an diesem System viel fundamentaler ist, will ich das nicht weiter Bewerten - die Quersubventionierungen usw...



Dann sprichst du noch die Elternzeit an, Karrenzzeit und das man hinterher noch weiter vom Staat abkassieren kann - dass dies aus persönlicher Sicht nachvollziehbar ist, aber aus Makro Ökonomischer Sicht irgendwie ungerecht - der Staat subventioniert usw...

Dazu folgendes:

Wir haben eine viel zu geringe Geburtenrate in den westlichen Industrienationen und insbesondere in Deutschland. ICh kenne X Beispiele von jungen paaren aus meinem Bekanntenkreis (mich selbst eingeschlossen) die sich die Gründung einer Familie einfach nicht zutrauen (Job, Karriere, Beruf usw...)
Die Förderung von Familien ist viel zu gering. Hier müsste der Staat tatsächlich Geld in die Hand nehmen - klar, da wird es immer ungerechtigkeiten geben - aber dass Trittbrettfahrer Problem haben alle Transfer Leistungen.
Jedenfalls ist die Karriere einer jungen Ärztin im Schwangerschaftsfall vorbei; und so ist es in vielen vielen Berufen, ob Angestellter oder Selbständig - meistens wollen oder müssen heute beide Partner arbeiten - beide wollen oder müssen Karriere machen.
Familiengründung lässt sich nur sehr schwer mit den Zielen einer kapizalistischen Gesellschaft, die immer mehr auf Wachstum und Konkurrenz gründet vereinbaren.

Ich finde dein Beispiel daher total unpassend. Weil es einen total falschen Eindruck vermittelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Genug Geld da, aber in den falschen Händen, heisst nicht zweckgebunden....es heisst die Reichen haben zu viel, wenn du dir die Entwicklung der Einkommen ansiehst und die Unternehmen uoa der Kapitaleinkommen, dann ballt sich zu viel Geld im oberen 3tel. Wieso sollte man Leute, die von diesem System profitieren nicht mehr zu Kasse bitten?
Mehr Arbeit ist doch Unsinn, die Produktivität ist so hoch wie nie, deshalb weniger Stunden und die Mitarbeiter mehr beteiligen, um einen Lohnsausgleich zu haben. Weniger Stunden heisst auch, mehr Arbeit für alle. Also Opfer muss man dann schon bringen. Zudem gibt es viele die gerne auch Freizeit haben und nicht ihr Leben nur mit Erwerbsarbeit verbringen wollen. Wenn man seinen Beruf als Berufung sieht, ok. Aber wieviele konnten es sich nicht aussuchen. Zudem rede ich von Vollzeitarbeit, nicht dem 400€ Kram.
2009 wurde 1Mrd Überstunden gemacht, das sind ca. 500 000 Arbeitsplätze.
 
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