Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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@fishraven

Für mich eher eine Ausrede als ein Grund wirklich mal von der Geiz ist Geil Mentalität Abschied zu nehmen.

Mein Ansatz: auch ich als Einzelner kann etwas erreichen - auch in kleinen Schritten,.
 
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_killy_ schrieb:
Für mich eher eine Ausrede als ein Grund wirklich mal von der Geiz ist Geil Mentalität Abschied zu nehmen
Völlig abgehoben & weltfremd. Mein Beispiel: Ich gehe 1x in der Woche zum Biohof. Lasse dort für 3 Tüten immer so zwischen 60 und 120€. Ab 100€ gibts ne Frucht geschenkt hey

Bezahlung der Mitarbeiter: Mindestlohn.


kim88 schrieb:
Als Schweizer gebe ich da gerne mal einen Tipp nach Deutschland - ihr müsst nicht Steuern erhöhen um Staatsaufgaben finanzieren zu können - sondern solltet die Staatsaufgaben (massiv!) reduzieren.
Die Schweiz ist ähnlich wie Lichtenstein und Co einfach hochgradig asozial. Natürlich bedeutet das für die Personen, die in der Schweiz leben Vorteile aber global gesehen sind diese Länder parasitär. Man kann vergleichsweise auch so was wie Panama und andere Steuervermeidungsorte ranziehen.

Aber als Lösung vorzuschlagen, Staatsaufgaben zu reduzieren ist absurd.
kim88 schrieb:
Ja wie gemein von diesen Politikern. Dass sie Bedürfnisse deren Befriedigen, die viele Arbeitsplätze schaffen, enorm viel Steuergeld bezahlen (und damit die öffentliche Hand und die soziale Hängematte finanzieren).
Es wäre besser die Politiker würden endlich schlau werden und mit aller Kraft gegen die Interessen der grossen Konzerne kämpfen, damit wir in Zukunft weniger Steuergeld und Arbeitsplätze haben.
Merkst du was?
Wieviel Arbeitsplätze schaffen denn Netflix, Google und Co in Deutschland? Das ist liberaler Unsinn der dank globaler Steuervermeidungsmöglichkeiten einzig Konzerne begünstigt. Konzerne sind aber nicht verantwortlich für Arbeitslose, Sozialschwache etc. In einer Welt, die quasi von Konzernen beherrscht wird, ginge es den wenigsten gut. Und aktuell bewegen wir uns in diese Richtung.
 
Ich hab mir jetzt die komplette Diskussion zum Thema "Todesstrafe" durchgelesen und muss zugeben, dass ich die Motivation hinter "dafür" und "dagegen" zu einem gewissen Teil nachvollziehen kann.
Die Todesstrafe ist für mich trotzdem ein Relikt aus vergangenen Zeiten und kommt hoffentlich nie mehr in unsere europäische "Welt".

Ich hab auch sehr lange gewartet bis "Corona" in diese Diskussion einzug hält und wurde aber nicht enttäuscht.

Andy8891 schrieb:
Wären die idiotischen G-Regeln nicht gekommen, hätte ich mich nicht impfen lassen.
Damit schießt du dich bei mir persönlich in allen Punkten ab. Wer immer noch nicht versteht, dass die Impfung nicht nur dich sondern auch andere Menschen schützt, den kann ich einfach nicht ernst nehmen!
 
DeadlyStriker schrieb:
den kann ich einfach nicht ernst nehmen!

Gerade dann, wenn man die Todesstrafe fordert aber zugleich grob fahrlässig auf Kosten anderer Leben handelt bzw. gehandelt hätte.
 
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BridaX schrieb:
Gerade dann, wenn man die Todesstrafe fordert aber zugleich grob fahrlässig auf Kosten anderer Leben handelt bzw. gehandelt hätte.
Eine Impfung die weder einen selbst noch andere ZUVERLÄSSIG schützt (2g+???) hat welchen Wert?

Aber das solls zum Thema Corona sein, war eigentlich nur eine Verdeutlichung, das man der Politik vertraut hat und komplett verarscht wurde.
 
Meine Gedankengänge dazu sind folgende:

Ressourcenabbau = Transport (Logistik), Verarbeitung, Produktion & Entsorgung (Recycling, Verbrennung, Lagerung von Abraum & Abfällen)
Algorithmen bzw. Programmabläufe bei Verkauf und Dienstleistungen können viel schneller Absatz machen, wie es für die Natur oder uns gesund ist.
Die Folge ist Quantität und Masse (bis zum Ramsch) oder möglichst niedrige Lohnkosten und natürlich Steuer- (Verschiebung etc. pp.)
Fließband-Produktionen wie auch bei den Medien gerne angewandt.
Wer dagegen halten will, hat eine wesentlich größere Flut wie gesund wäre, denn die gezieltere Recherche kostet Zeit & Energie.
Wirtschaft ist Verbrauch, gibt Ertrag braucht - Wachstum (lässt sich leider nicht mit der Natur vereinbaren)
Wir könnten es leichter haben, wenn die lokal anwesenden Leute mehr lokal wirtschaften und zwar erst für den Ort, bevor es mit der Ware etc. auswärts geht.
Engpässe kommen u. A. zustande, weil der Markt weit über den Rhythmus der Natur hinausschießt, so das vermeidbare Unsicherheiten und Emissionen bis zur Verdreckung ,Alltag sind.
Viele Konzerne, größere Investorverbände oder Immo-Schein-Genossenschaften scheffeln gerne Zeit Anteile oder Eigentum und heftige Geldbeträge.
Die Machtverhältnisse verschieben sich zu stark durch das viele gedruckte Geld und die dadurch erfolgte Verschiebung vieler Vermögenswerte.
Die Politik ist gerade ein sehr schwieriger Arbeitsplatz, das Sagen auf dem Markt hat immer die Kohle.

Wir sollten es nicht wie die Amis machen, wir können es anders ev. besser.
Die EZB hat sich oft benommen wie die Fed es tat.
Unsere Banken sollten sich besinnen, die Länder sollten mehr Wirkungsbereiche ihrer eigenen Bundesbanken haben dürfen, für ihre eigentlichen Funktionen.
Konto-Gebühren mögen fair keinen großen Gewinn bringen, aber sie könnten z. B. Filialen erhalten.
Zeit zur Entschleunigung.
 
DickerBass schrieb:
Das traf vielleicht für die Boomer zu, die im Wirtschaftswunder aufgewachsen sind. Schöne Zeit damals. Ist heute aber keine Realität mehr. Alte gut ausgebildete Menschen haben Probleme irgendwo unter zu kommen, wenn ihr Betrieb insolvent geht, da es ein Überangebot an jungen Menschen gibt.
Jein. Wir haben tatsächlich ein Problem mit älteren Personen die Arbeitslos sind und nicht mehr in die Arbeitswelt finden.

Anderseits haben wir aber auch Fachkräftemangel. Das Problem ist eher das die ältere Generation halt noch die "Idee" gelebt hat ich mach mal ne Ausbildung und arbeite dann ein Leben lang in diesem Beruf.
Aber so funktioniert die Welt heute nicht mehr - bei den älteren Arbeitslosen fehlt in der Regel die regelmässigen Weiterbildungen.
DickerBass schrieb:
Der kognitive Skill-Cap der Jobs wird auch immer höher. Man kann nicht aus jedem Floristen einen Data Scientist oder Aktien Analyticer machen. Und selbst wenn es ginge, gäbe es nicht den Bedarf an diesen.
Muss man auch nicht. Aber auch bei Floristen und Reinigungskräften oder im Verkauf braucht man z.b. Personalleiter, Führungskräfte aller Art für Einsatzplanung, etc
Man muss nicht ins Banking oder in die IT einsteigen um aufsteigen zu können.
DickerBass schrieb:
Soll jeder der einen Job für gering-qualifizierte ausübt zur Altersarmut verdammt sein? Die Intelligenz ist immernoch normal verteilt und eine Gesellschaft muss davor sorgen, dass Menschen auf beiden Seiten der Kurve friedlich und in einem Mindest-Wohlstand leben.
Nein.
Ich finde Geringverdiener Jobs in einem vernünftigem Mass als wichtig. Da es eine gute Einstiegsmöglichkeit sein kann z.b. für Menschen die eine problematische Kindheit und Schulbildung hatten.

Oder z.b. auch für Flüchtlinge, ehemalige Sträflinge, etc. Es ist für Arbeitgeber eine gute Möglichkeiten Menschen eine Chance zu geben ohne ein zu grosses unternehmerisches Risiko einzugehen.

Wichtig ist, dass diese Jobs aber keine Einbahnstrasse oder ein Stopp-Schild sind. Es sollte einen Einstieg ermöglichen, im besten Fall ein gutes Arbeitszeugnis abgeben und der Person die Möglichkeit geben sich weiterentwickeln zu können - eventuell eine schulische Bildung nachholen eine Weiterbildung machen und aufzusteigen.

Zum Thema Altersarmut. Ich will jetzt nicht sagen die Schweiz macht alles besser - weil das machen wir wirklich nicht. Gibt viele Dinge die Deutschland viel besser macht (z.b. Schwarzarbeitskontrollen) aber das Rentensystem in Deutschland ist einfach scheisse - sorry ich habe da keine andere Worte dafür.

Das Schweizer System ist auch nicht perfekt - aber Altersarmut gibt es bei uns definitiv weniger als in DE und das ist alles nur eine Frage der politischen Umsetzung.
DickerBass schrieb:
Das ist einfach nur Framing. Der globale Steuerwettbewerb IST ein exklusiver Markt für bestimmte internationale Konzerne (und selbst da sind Marken/Internetunternehmen massiv bevorteilt gegenüber der produzierenden Industrie) und Superreiche. Dort gibt es überhaupt keinen Zugang für KMUs oder Normalverdiener.
Die Frage ist halt was wir in Zukunft von Europa erwarten können und sollen. Wenn wir ehrlich sind, wir können in Europa nicht wirklich mithalten wenn es um die produzierende Industrie geht.
Deutschland hat es zwar geschafft von einem Hochlohn- in ein Niedriglohnland zu kommen aber dennoch sind die Löhne als in Osteuropa oder in Asien tiefer.
Gleichzeitig haben wir in Zentraleuropa auch strengere Arbeitsgesetze.

Die produzierende Industrie werden wir Stück für Stück (passiert ja schon) in Europa verlieren, dass wird immer mehr abwandern. Wir müssen in diesem internationalen Wettbewerb unsere Nische suchen - und ich sehe die eher in Dingen wie Forschung und Entwicklung.

Gute Unis, gute Bildungssysteme - das ist unser Kapital. Dinge zusammenschrauben wird zunehmend automatisiert oder von Chinesen / Inder gemacht die auch gerne in der Fabrik schlafen um Arbeiten zu dürfen.

Und so exklusiv ist dieser Steuerwettbewerb als Markt nicht. Ein Freund von mir ist Druckerei-Unternehmer in der Schweiz - der hat vor ein paar Jahren von der Gemeinde Görlitz (Das ist irgendeine Gemeinde ganz im Osten von Deutschland) eine Einladung / Brief erhalten.

Das ganze war ein Angebot, dass er seine Druckerei nach Görlitz verschiebt ich glaube 10 Jahre Steuerfreiheit und super niedrige Quadratmeterpreise waren der Köder. Seine Druckerei ist klassisches KMU +/- 40 Mitarbeiter.
DickerBass schrieb:
Es würde sich überhaupt nichts an der Steuerschraube für KMUs und Normalverdiener ändern, wenn man den Steuerwettbewerb durch eine Mindestbesteuerung austrocknet, eher würden sich die Steuern sogar senken.
Eine Mindestbesteuerung ist eine schöne Idee, die nicht funktionieren wird. Du wirst immer ein Land finden das denkt - "Cool diese Idioten amchen Mindeststeuer, also machen wir ein % weniger und leben im Luxus weil alle zu uns kommen".
fishraven schrieb:
Die Schweiz ist ähnlich wie Lichtenstein und Co einfach hochgradig asozial. Natürlich bedeutet das für die Personen, die in der Schweiz leben Vorteile aber global gesehen sind diese Länder parasitär. Man kann vergleichsweise auch so was wie Panama und andere Steuervermeidungsorte ranziehen.
Asozial ist ein hartes Wort und auch ein unpassendes. Die Schweiz macht das gleiche wie jedes andere Land der Welt auch. Es sucht seinen Vorteil und seine Nische um den Wohlstand für die eigene Bevölkerung zu sichern.

Es gibt hier keine Bodenschätze die man verkaufen kann. Wenn man Wohlstand will muss man das anders erreichen. Die Schweiz macht das auch durch tiefe Steuern.
Allerdings geht es nicht nur um Steuern. Tiefe Steuern in Afghanistan sind für ein globales Unternehmen nicht attraktiv genug um dort hinzuziehen.
Die Schweiz macht da eine Kombination aus attraktiven Steuern, stabile und gute Infrastruktur, Stabile Währung, gute Bildungsinstitutionen.
Dann kommen noch geographische Vorteile - man ist mitten im Herzen von Europa - hat mit einem der grössten Rheinhäfen direkten internationalen Frachtanschluss für Im- und Export. Und ein im Vergleich zu allen anderen EU-Staaten sehr dünnes Arbeitsrecht.
fishraven schrieb:
Aber als Lösung vorzuschlagen, Staatsaufgaben zu reduzieren ist absurd.
Warum? Ich finde man kann und soll immer wieder über die Staatsaufgaben diskutieren. Ich denke wo Einigkeit herrscht sind bei Sachen Sicherheit, Feuerschutz, Infrastruktur und Bildung - das sind klassische Staatsaufgaben evtl noch Kultur.

Ob es nun staatliche subventionierte LGBTQ Anlaufstellen, Anlaufstellen für Mobbing für vegane Ernährung und was ich noch alles braucht - darüber kann man sicherlich streiten.

Ich gehöre da eher zu den Vertretern eines schlanken Staates. Aber im Grunde ist es simpel wenn ich mit meinen Einnahmen meine Ausgaben nicht decken kann, dann muss ich meine Ausgaben senken.
fishraven schrieb:
Wieviel Arbeitsplätze schaffen denn Netflix, Google und Co in Deutschland?

Ich denke wenn man da Google, Microsoft, Facebook, etc zusammen zählt werden das schon einige Menschen sein die direkt für diese Konzerne arbeiten.

Zusätzlich schaffen diese Konzerne aber auch wieder Märkte wo Leute Geld verdienen können ohne direkt bei ihnen angestellt zu sein. Z.B. Software-Entwickler, Youtuber, Instagram Influencer, Filmschaffende, etc

Oder denkst du die deutsche Produktionsfirma "Wiedemann & Berg Filmproduktion" hätte ohne Netflix die Serie Dark produzieren können.

Grosse Player schaffen nicht nur direkte Arbeitsplätze sondern auch eigene Märkte - und das ist eben ein Wettbewerb jedes Land hätte diese Märkte gerne bei sich und nicht beim Nachbarland ;)
 
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kim88 schrieb:
Zum Thema Altersarmut. Ich will jetzt nicht sagen die Schweiz macht alles besser - weil das machen wir wirklich nicht. Gibt viele Dinge die Deutschland viel besser macht (z.b. Schwarzarbeitskontrollen) aber das Rentensystem in Deutschland ist einfach scheisse - sorry ich habe da keine andere Worte dafür.
Das ist in der Tat so, jedoch politisch vollends so gewollt. Die "normale" Rente wurde Ende der 90er und dann vor allem durch die Schröderkabinette nach und nach ausgehöhlt, auch dank intensiver Lobbykontakte. Ein windiger, mittelprächtiger Finanz Vertriebler namens Maschmeyer wurde so zu einem der reichsten Deutschen, indem er seine Drückerkolonnen mit politisch beworbenen, schwachsinnigen Finanzprodukten (Riesterrente) die Türen abklingeln ließ.

Dazu haben wir endlos viele Rententöpfe, keiner kann heute mehr erklären, warum ein Arbeitnehmer weit über 100 Jahre zum äquivalent eines Beamten arbeiten müsste, um dessen Pensionsleistung zu erzielen, denn die vor vielen Jahrzehnten teils absurd niedrigen Gehälter der Beamten sind schon lange Geschichte.

Ein weiteres Problem was sich daraus ergibt, ist die Tatsache das in einigen Jahrzehnten die Altersarmut von heute 16% auf über 30% steigen könnte, da rund ein Viertel der deutschen Arbeitnehmer im jetzigen Rentensystem niemals genug Einkommen generieren kann, um nicht in die Grundsicherung abzurutschen.
 
@kim88
Diese kleinkarierte Nationaldenke führt doch nur zu Konflikten und nicht zur Lösung globaler Probleme.

Ist aber schön, dass du den Konzernen beim "teile und herrsche" helfen willst ... die sind sicher ganz dankbar.
 
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kim88 schrieb:
Jein. Wir haben tatsächlich ein Problem mit älteren Personen die Arbeitslos sind und nicht mehr in die Arbeitswelt finden.

Anderseits haben wir aber auch Fachkräftemangel. Das Problem ist eher das die ältere Generation halt noch die "Idee" gelebt hat ich mach mal ne Ausbildung und arbeite dann ein Leben lang in diesem Beruf.
Aber so funktioniert die Welt heute nicht mehr - bei den älteren Arbeitslosen fehlt in der Regel die regelmässigen Weiterbildungen.
;)
Weißt du wie Unternehmen das früher gelöst haben? Vor 50 Jahren gabs nämlich auch einen Fachkräftemangel. Man hat die Weiterbildung selbst übernommen bzw. bezahlt.
Sowieso haben Unternehmen früher mehr in ihre Arbeiter investiert. Als mein Vater die Lehre begonnen hat bei einem Unternehmen in einer großen Stadt, hätte er sich das Leben dort nicht leisten können - auch früher waren große Städte sehr teuer. Das Unternehmen hat aber zusätzlich zur Lehrlingsentschädigung die Unterkunft gestellt und auch das Mittagessen war gratis - für alle Auszubildenden übrigens. Allgemein waren gestellte Wohnungen (zumindest für 1 Jahr) früher durchaus üblich um Mitarbeiter zu den Standorten zu bringen.

Also die Defizite liegen definitiv nicht nur bei den Arbeitnehmern und die Gründe für etwaige Defizite würd ich schon bei den Unternehmen suchen. Heute wollen die nämlich die Aus- und Weiterbildung auf den Staat auslagern, das war früher anders.
 
kim88 schrieb:
Zusätzlich schaffen diese Konzerne aber auch wieder Märkte wo Leute Geld verdienen können ohne direkt bei ihnen angestellt zu sein. Z.B. Software-Entwickler, Youtuber, Instagram Influencer, Filmschaffende, etc
Genau, eigentlich sollten wir den Konzernen noch ein paar Millionen nach Panama überweisen. Aus lauter Dankbarkeit.. :D

Die Schweiz betreibt zum einen kriminelle Steuerhinterziehung über die Banken und wurde von den USA ja nun schon x-fach dazu gezwungen Kundenkonten offen zu legen und beteiligt sich nicht ansatzweise an sozialen Aufgaben wie z.
kim88 schrieb:
Das ganze war ein Angebot, dass er seine Druckerei nach Görlitz verschiebt ich glaube 10 Jahre Steuerfreiheit und super niedrige Quadratmeterpreise waren der Köder. Seine Druckerei ist klassisches KMU +/- 40 Mitarbeiter.
Das passiert auch in Deutschland. Was für ein Wahnsinn ... es wird kein Arbeitsplatz mehr geschaffen, es werden nur weniger Steuern gezahlt. In Deutschland verschieben Unternehmen ihre Hauptstandorte und insg. verliert der Staat Einnahmen.

kim88 schrieb:
Deutschland hat es zwar geschafft von einem Hochlohn- in ein Niedriglohnland zu kommen aber dennoch sind die Löhne als in Osteuropa oder in Asien tiefer.
Schauen wir uns doch mal die relevante Statistik der "Kaufkraft" an, die viel mehr aussagt als der Durchschnittslohn:
https://de.statista.com/statistik/d...raft-pro-einwohner-in-europaeischen-laendern/

Da ist Deutschland mit seinen 80 Millionen Einwohnern auf Platz 8 ...

Davor sind dann so Gebilde wie Lichtenstein und Luxemburg, natürlich die Schweiz und dann eben Island, Dänemark, Norwegen und Österreich.

Und das sind alles Länder, die keine zweistellige Einwohnerzahl haben. Deutschland geht es viel besser als viele behaupten.
 
fishraven schrieb:
Die Schweiz betreibt zum einen kriminelle Steuerhinterziehung

Hier liegt das Problem. Steuerhinterziehung ist im Schweizer Strafrecht kein Delikt, daher bei uns nicht strafbar und nicht kriminell.

fishraven schrieb:
Genau, eigentlich sollten wir den Konzernen noch ein paar Millionen nach Panama überweisen. Aus lauter Dankbarkeit..
Wo habe ich das gesagt? Aber es ist dir als Land definitiv ein Interesse das du solche Konzerne im Land halten kannst, weil du von diesen Märkten profitieren willst - das schafft mittel- und langfristig Wohlstand.

DerOlf schrieb:
Diese kleinkarierte Nationaldenke führt doch nur zu Konflikten und nicht zur Lösung globaler Probleme.

Niemand hat ein Interesse daran "globale" Probleme zu lösen. Mich interessieren Probleme der USA oder Australien jetzt nicht sonderlich. In erster Linie möchte ich das es mir gut geht. Das ist das normale denken einen Menschen und auch das Denken / Handeln von Ländern.

Wenn ein Land sich in einem anderen Land engagiert hat das nicht mit "Problemlösung" oder "sozial sein" zu tun, Sondern ist immer ein Investement sprich man erwartet einen Cashback zurück.

fishraven schrieb:
Das passiert auch in Deutschland. Was für ein Wahnsinn ... es wird kein Arbeitsplatz mehr geschaffen, es werden nur weniger Steuern gezahlt.

Natürlich werden noch Arbeitsplätze geschaffen, einfach halt nicht mehr in der produzierenden Industrie. Wie ich schon sagte Zentraleuropa hat zu starke Arbeitsgsetze, zu hohe Löhne und Gewerkschaften - man ist da schlicht nicht konkurrenzfähig mit Osteuropa und / oder Asien / Indien.

Das wird sich Stück für Stück dorthin verlagern. Wir haben aber auch wieder Stärken. Wir haben extrem gute Bildungseinrichtungen - wir können im Bereich Forschung, Entwicklung, Technische Konstruktion, etc gut Geld verdienen und auch Arbeitsplätze schaffen.

Arbeitsplätze im Sinne von das hier noch Autos zusammengeschraubt werden, wird es in Zukunft viel weniger geben. Technische Konstruktion von Fahrzeugen wird wohl weiterhin hier sein - ausser wir sparen die Bildung kaputt.

hallo7 schrieb:
Weißt du wie Unternehmen das früher gelöst haben? Vor 50 Jahren gabs nämlich auch einen Fachkräftemangel. Man hat die Weiterbildung selbst übernommen bzw. bezahlt.

Auch heute werden Aus- und Weiterbildungen sehr oft noch von Unternehmen getragen.

hallo7 schrieb:
Sowieso haben Unternehmen früher mehr in ihre Arbeiter investiert. Als mein Vater die Lehre begonnen hat bei einem Unternehmen in einer großen Stadt, hätte er sich das Leben dort nicht leisten können - auch früher waren große Städte sehr teuer. Das Unternehmen hat aber zusätzlich zur Lehrlingsentschädigung die Unterkunft gestellt und auch das Mittagessen war gratis - für alle Auszubildenden übrigens. Allgemein waren gestellte Wohnungen (zumindest für 1 Jahr) früher durchaus üblich um Mitarbeiter zu den Standorten zu bringen.

Naja da bin ich eher froh, dass sowas weg ist. Früher haben teilweise ganze Familien in solchen "Arbeitgeberunterkünften" gelebt. Das ist masslose soziale Ausbeutung, du bist als Familie auf Gedeih und Verderb deinem Arbeitgeber ausgeliefert.

Wenn der dich kündet verlierst du nicht nur deinen Jobs sondern bist mit deiner ganzen Familie obdachlos. Daher hattest du da ein extrem ungleiches Machtverhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber.

Ich bin froh, dass heute Unterkunft und Arbeit getrennte Dinge sind. So musst du Dank Sozialstatt, Arbeitslosenversicherung, etc keine Obdachlosigkeit fürchten wenn du deinen Jobs verlierst.

Also ich sehe hier eher Fortschritt und nicht Rückschritt.

hallo7 schrieb:
Also die Defizite liegen definitiv nicht nur bei den Arbeitnehmern und die Gründe für etwaige Defizite würd ich schon bei den Unternehmen suchen. Heute wollen die nämlich die Aus- und Weiterbildung auf den Staat auslagern, das war früher anders.

Am Ende gibt es immer "viele" Schuldige. Es gitb Arbeitnehmer die sich bei weiterbildungen verweigern. Es gibt Unternehmen die ihrer Ausbildungs"pflicht" nicht nachkommen und es gibt der Staat der wenn es um entsprechende Fördermittel oft auch noch im 19. Jhd. stehen geblieben ist.

Am Ende ändert es aber nichts daran. Du als Person bist für dein eigenes Leben verantwortlich. Das heisst du musst irgendwie organisieren dass du vorwärts kommt. Es ist am Ende einfach zu sagen "ja der Staat hat nicht, oder ja der Arbeitgeber hat nicht" - am Ende liegt es immer an dir.

Ist dein Leben - mach was draus. (gilt für alle die das hier lesen) ;)
 
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Natürlich ist es mein Leben, aber deswegen gibts ja auch den Fachkräftemangel. Früher war das Ausland oft keine Option, heute ist es einfacher denn je. Ich arbeite auch remote für einen internationalen Großkonzern, weil der bessere Optionen bietet als alles lokale. 2 Studienkollegen von mir haben ebenfalls remote für internationale Unternehmen angefangen.
Wenn dann das lokale Unternehmen in Medien jammert, dass sie keine Fachkräfte finden, dann ist das einfach eine Farce. Sie bieten halt nicht sonderlich viel.

Und auch bei der Wohnung, wenn ein Unternehmen mich in Frankfurt oder München haben will, dann sollen sie für ein halbes Jahr/Jahr eine Unterkunft bieten damit ich mir das Unternehmen ansehen kann und genug Zeit habe eine passende Wohnung zu finden. Das war früher nicht selten, sondern üblich und hat nichts mit Machtverhältnis zu tun. In diesen Städten eine passende Wohnung zu finden ist nämlich sehr viel Arbeit die ich nur ungern aufwende wenn ich das Arbeitsumfeld noch gar nicht kenne.

Und selbiges kann man auf Handwerker, Arbeiter usw. anwenden, die meist nicht das Luxusgehalt bekommen. Mit einer gestellten Unterkunft ist umziehen einfach leichter und die Hürde geringer.

Das mit der Weiterbildung und vor allem Ausbildung stimmt halt einfach nicht. Früher hat quasi jedes Unternehmen ausgebildet. Heute sagen manche, wir zahlen mehr, wir müssen nicht ausbilden... oft ein Fehlschluss. Zur Weiterbildung auch, das kommt häufig mit Knebelverträgen usw. Warum soll ich mir als Arbeitnehmer das antun?
Ein Arbeitnehmer der nach einer bezahlten Weiterbildung den Arbeitgeber wechselt, sollte dem Unternehmen zu denken geben und nicht vertraglich eine Bindung niederschreiben. Ich mein, wie produktiv ist denn jemand, der eigentlich wechseln will, aber nicht darf? Ist doch Blödsinn.
 
kim88 schrieb:
Natürlich werden noch Arbeitsplätze geschaffen, einfach halt nicht mehr in der produzierenden Industrie.
Ich habe den Teil zitiert, auf den ich mich bezog. Und zwar, dass einzelne Kreise sich gegenseitig unterbieten in einem Land, damit Unternehmen im Land umziehen. Dadurch wird nix geschaffen.

kim88 schrieb:
Niemand hat ein Interesse daran "globale" Probleme zu lösen. Mich interessieren Probleme der USA oder Australien jetzt nicht sonderlich. In erster Linie möchte ich das es mir gut geht. Das ist das normale denken einen Menschen und auch das Denken / Handeln von Ländern.
Jeder hat Interesse globale Probleme zu lösen. Die Schweiz und ein paar andere Länder hoffen einfach darauf, dass es alle anderen machen.
 
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hallo7 schrieb:
Warum soll ich mir als Arbeitnehmer das antun?
Warum sollte dein Arbeitgeber nicht die gleiche Frage andersrum auch stellen?

Warum sollte er eine Weiterbildung finanzieren, wenn er nicht irgendeine Garantie hat, dass du die Zeit, bis diese Investition wieder eingespielt wurde, bei ihm bleibst?

Dieser Garantie ist für dich ein Knebelvertrag ... das wird wohl jeder Arbeitnehmer so sehen.
Für den Arbeitgeber ist es aber einfach eine Garantie, dass er das Geld für deine Weiterbildung nicht in den Wind schießt oder (noch schlimmer) einem Konkurenzunternehmen schenkt.

Natürlich ist es für deinen Arbeitgeber am günstigsten und am wenigsten risikoreich, wenn du deine Weiterbildungen selbst bezahlst. Dann kann er davon profitieren, und muss dich nicht an sich binden, damit du das Wissen nicht in ein anderes Unternehmen mitnimmst.
Es geht für den Unternehmer ja auch immer ein Stück weit darum, Kompetenz im Unternehmen zu halten ... und daher macht er Knebelverträge, wenn er schon für die Kompetenzerweiterung seiner Angestellten bezahlt.

Anders als der Angestellte sieht der das ja nicht als Investition in ein spezielles Individuum ... von deinen eventuell durch die Weiterbildung gesteigerten Chancen am Arbeitsmarkt hat dein Unternehmen nichts (eher im Gegenteil ... die Zusatzquali macht dich ja für alle anderen ebenfalls attracktiver).

Wenn du dich für eine Weiterbildung verpflichten musst, noch mindestens 1, 2, 3, 4 oder 5 Jahre im Betrieb zu verbleiben, dann sieh das doch einfach als "Ratenzahlung" für die Weiterbildung. Du zahlst halt nicht mit Geld, sondern mit der Verpflichtung, dein in der Weiterbildung erworbenes Wissen in dieser Zeit für das Unternehmen einzusetzen, welches die Weiterbildung bezahlt hat.
ABER ich würde mich sicherlich auch schlau machen, wie viel die Weiterbildung eigentlich kostet ... und wenn ich das selnbst bezahlen könnte, dann würde ich das auch tun ... einach um nicht "nein" sagen zu müssen, wenn mir innerhalb dieser Bindungszeit ans aktuelle Unternehmen jemand einen attracktiven Übernahmevorschlag macht.
Kann ich mir das nicht leisten, nehme ich die Weiterbildung mit, und arbeite sie dann eben ab ... unschöne Konsequenzen oder verpasste Chancen muss ich dann dafür in kauf nehmen.
Ergänzung ()

Beim Rest bin ich vollkommen bei dir ... zumindest ein paar Werkswohnungen sollte es geben, um den Leuten eine Basis zu geben, von der aus sie nach einer eigenen Wohnung suchen können.
Das kann auch gerne eine Wohnung im Standard der 1960er Jahre sein (Platzmäßig) ... oder eine Wohngemeinschaft .... Baracken wie bei Tönnies sollten es aber wahrscheinlich eher nicht sein.
Und natürich sollte man für diese Wohnungen Miete nehmen (allein schon wegen der Betriebskosten und der Instandhaltung).
Dann können die neuen Angestellten auch von Anfang an ganz bei der Arbeit sein.

Das Problem ist, dass sich sowas auf Dauer nur dann rechnet, wenn man ständig neue Angestellte sucht, oder die Wohnungen im Bedarfsfall wegen Eigenbedarf räumen lässt (was das Mietrecht dazu sagen täte, weiß ich allerdings nicht). Ich weiß nicht, ob es sehr viele Unternehmen gibt, die ständig nach neuem Personal suchen.

Umsatzschwächere oder einfach kleine Unternehmen können das eventuell nicht stemmen ... große Konzerne könnten das meist allerdings ohne Probleme.
 
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DerOlf schrieb:
Warum sollte dein Arbeitgeber nicht die gleiche Frage andersrum auch stellen?

Warum sollte er eine Weiterbildung finanzieren, wenn er nicht irgendeine Garantie hat, dass du die Zeit, bis diese Investition wieder eingespielt wurde, bei ihm bleibst?

Naja, der Arbeitgeber braucht die Fähigkeiten... Der Rest ist unternehmerisches Risiko. Dieses Risiko wird gefühlt immer mehr ausgelagert, auf Arbeitnehmer, die Gesellschaft/Staat usw.

Zu jammern, dass man keine Arbeitnehmer findet, welche passende Fähigkeiten haben ist halt meiner Meinung nach zu wenig.

Das geht halt soweit, dass ich einen Wirt kenne der keine Hochzeiten mehr ausrichtet weil er keine Kellner findet. Die zusätzlichen Kellner braucht er natürlich nur im Frühjahr/Sommer von Samstag auf Sonntag, also in der Nacht. Somit wären die vllt 10 Stunden in der Woche angemeldet - wenn überhaupt.
Mich wundert es nicht, dass er keine Kellner findet.
 
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Die Gastwirte stehen jedes Jahr vor dem selben Problem: Im Frühjahr suchen sie verzweifelt Angestellte, weil sie über den Winter 60% entlassen mussten. In den Wintermonaten herrscht Ebbe, im Sommer rennen dir die Gäste die Bude ein, also musst du im Frühjahr innerhalb kürzester Zeit ein kompetentes und eingespieltes Team auf die Beine stellen. Corona hat die Situation noch verschlimmert, weil viele die Branche in den letzten zwei Jahren ganz hinter sich gelassen haben. Die Stellenanzeigen bei uns hier im Ort sind seit Wochen randvoll mit Gesuchen.

Die Branche ist völlig im Eimer. Kein Wunder, befindet sich die Gastronomie eben am unteren Ende der Nahrungskette. Die Bezahlung ist mies, die Arbeitszeiten sind sozial unverträglich, der Stress und die körperliche Arbeitsbelastung sehr hoch. Dazu kommt, dass die Gastro quasi keine Lobby hat, und stets unter dem Radar fliegt. Man hört viel über die armen Pflegekräfte, Postboten oder Erzieherinnen. Für die Gastronomen interessiert sich kein Schwein, der DeHoGa pampert nur die Hoteliers.

Da fehlt es aber auch an guten Konzepten und Modernisierung. Die meisten wurschteln sich da irgendwie durch, und sind schon froh, wenn sie nicht pleite gehen. Viele Gastwirte stecken immer noch im letzten Jahrhundert fest.
 
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Ja und ein Landkreis und das wird er wohl gemeint haben.... Also halt den Ball flach...
 
hallo7 schrieb:
Zu jammern, dass man keine Arbeitnehmer findet, welche passende Fähigkeiten haben ist halt meiner Meinung nach zu wenig.
Jammern, obwohl man selbst am ehesten was ändern könnte.
Mir kommt der Vorwurf ziemlich bekannt vor ... er richtet sich aber eher selten gegen Unternehmen.
Warum eigentlich?

Das Risiko zu bewerten, und sich gegebenenfalls abzusichern, kann man keinem Unternehmer absprechen - um was anderes ging es mir eigentlich nicht.
 
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