Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

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BeBur schrieb:
wer die deutsche Staatsbürgerschaft hat, der sollte prinzipiell auch hier vollständig Steuern zahlen, egal wo er wohnt oder wo die Einkünfte erzielt worden sind.

Wow das sehe ich komplett anders. Steuern sind ja kein Selbstzweck, man zahlt ja nicht Steuern damit man Steuern bezahlt hat.

Man bezahlt Steuern für Infrastruktur, Strassen, Schulen, Polizei, Feuerwehr, etc daher finde ich es absolut richtig, dass man Steuern in dem Land zahlt wo man seinen Hauptwohnsitz hat.

Wenn ich in Deutschland wohne, zahle ich in Deutschland Steuern da ich ich deutsche Infrastruktur nutze. Wenn ich in der Schweiz wohne zahle ich in der Schweiz steuern, da ich Schweizer Infrastruktur nutze und wenn ich in Australien wohne - dann zahle ich dort Steuern weil ich die australische Infrastruktur nutze.

Steuern einzufordern - einfach nur weil man Staatsbürger ist - halte ich für grundsätzlich falsch. Wenn ich nicht in der Schweiz bin verursache ich der Schweiz auch keine Kosten - also können die auch nicht Steuergelder von mir verlangen - nur weil ich gerade ein paar Jahre in Montenegro lebe.
 
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kim88 schrieb:
zahlt wo man seinen Hauptwohnsitz hat.
Dann sollte man das eben die Staatsbürgerschaft an den Hauptwohnsitz koppeln. Denn das soziale Auffangnetz ist dann immer noch DE. Denn als Deutscher kann ich auch dann noch zurückkehren und Sozialleistungen empfangen, selbst wenn ich den größtenteils meines Leben anderswo verbracht habe und Steuern und Sozialabgaben dort geleistet habe. Fair? Mitnichten. Wer das Auffangnetz haben will und deshalb die Staatsbürgerschaft behält, soll sich dann bitte auch entsprechend beteiligen. Nutzt er es dann tatsächlich nicht, sein Pech. So sind Auffangnetze gestrickt. Versicherungen zahle ich auch und bekomme bei Risikoversicherungen nichts zurück, wenn ich keinen Schaden habe.

Diese Art der Wohlstandsflüchtlinge haben wir genug. Man schaue sich die ganzen Influencer an, die nach Dubai gehen um Steuern zu sparen. läufts schief, kommen sie zurück, denn Dubai ist nur solange toll, wie man Geld verdient. Ist man auf Hilfe angewiesen, gibts dort nicht viel. Und so sieht das in vielen Ländern dieser Welt aus. Selbstredend wird die Staatsbürgerschaft bei dem ach so schlimmen Deutschland aber nicht aufgegeben...
 
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kim88 schrieb:
Man bezahlt Steuern für Infrastruktur, Strassen, Schulen, Polizei, Feuerwehr, etc daher finde ich es absolut richtig, dass man Steuern in dem Land zahlt wo man seinen Hauptwohnsitz hat.
Am Wohnsitz zahlst du ebenso Steuern und die kannst du geltend machen und du zahlst nur den Differenzbetrag wenn du z.B. in der Schweiz oder in Monaco weniger Steuern zahlst als in Deutschland.
kim88 schrieb:
Wenn ich in Deutschland wohne, zahle ich in Deutschland Steuern da ich ich deutsche Infrastruktur nutze. Wenn ich in der Schweiz wohne zahle ich in der Schweiz steuern, da ich Schweizer Infrastruktur nutze und wenn ich in Australien wohne - dann zahle ich dort Steuern weil ich die australische Infrastruktur nutze.
Sobald du deutscher Staatsbürger bist nutzt du auch Infrastruktur bzw. kannst jederzeit auch im Ausland auf deutsche Infrastruktur zugreifen. Das fängt an mit der Ausstellung von Perso und Reisepass, geht weiter mit Konsulaten auf der ganzen Welt, z.B. wenn du Probleme im Ausland hast oder gar im Gefängnis landest. Zusätzlich hast du vielleicht in der Vergangenheit sehr viel Infrastruktur verwendet (z.B. an einer Uni studiert).
Viele davon trifft auf dich nicht zu oder willst du nicht oder brauchst du nicht, aber das wiederum ist ja ganz normal bei Infrastruktur, der Fahrradfahrer zahlt auch für die Autoampeln mit, etc.
 
@kim88 Dann sollte man diesen Steuerflüchtlingen (nichts anderes ist das nämlich) aber auch z. B. das Wahlrecht im eigentlichen Heimatland entziehen.
 
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Also ich selber sehe mich nicht als Steuerflüchtling. Ich hab ein Jahr in DE gelebt und auch in DE Steuern bezahlt - das absolut normmalste für mich.

Ich hab ein Jahr in Montenegro gelebt und dort Steuern bezahlt (ich glaube es jedenfalls, da war alles kyrillisch, und ich hatte (zum Glück) Hilfe beim ausfüllen - aber ich hab jedenfalls was bezahlt ^^)

Inzwischen bin ich wieder in die Schweiz und bezahle wieder meine Steuern hier.

Man muss Steuerrecht nicht noch komplizierter machen als es schon ist. Dort wo du gemeldet bist zahlst du Steuern - unkompliziert und einfach.
 
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Tomislav2007 schrieb:
Wie kommst du auf die komische Idee das wir hier einer Meinung sind ?
Was wäre wohl das Ergebnis, wenn sich alle an diesen Vorschlag von dir halten würden?
Tomislav2007 schrieb:
Wer nur Teilzeit arbeitet weil er keine Lust auf Vollzeit hat ist selber schuld und wer bei einem Arbeitgeber arbeitet der weniger als Mindestlohn zahlt und dort bleibt ist auch selber schuld.
Demnach müssten doch alle sofort wechseln, wenn ihnen ein Job für mehr Geld in Aussicht steht (egal ob wegen mehr Stunden oder höherem Stundenlohn) ... und das hätte zur Folge, dass man für Niedriglohnbereiche einfach keine Arbeitsklräfte mehr findet, die dann auch bleiben.

Aber damit ist dann auch deine andere Dauerforderung (Zusammenstreichen des H4-Regelsatzes) sehr sinnvoll ... schließlich muss man die Leute ja irgendwie in den Niedriglohnbereich zwingen können ... auch wenn die alles tun, um da wieder raus zu kommen.

Ich habe nebenbei einen möglichen Schritt, durch den ich sofort ca. 50 - 100 EUR mehr hätte ... aber auf das Amt habe ich einfach noch weniger Lust, als auf meinen aktuellen Job.


Schön, dass du selektiv zitierst, damit es zu deiner Argumentation passt.
Als ich die Hartz4-Dynastien erwähnte, ging es mir darum, dass dieses System sie regelrecht züchtet ... weil sich mehr Arbeit eben erst bei Einkünften über 1.000,- (je nach familiärer oder Wohnsitutation auch mal 2.000+) auch lohnt ... nämlich wenn man damit sofort aus dem Bezug raus ist.
Alles andere hat man abzulehnen ... denn ein Job, der dich nicht aus dem Bezug bringt, ist nunmal keiner.

Ich überlege tatsächlich ab und zu mal, zum Amt zurückzugehen ... einfach weil ich tatsächlich glaube, dass eher der Hartz4-Regelsatz an die Inflation angepasst wird, als der Mindestlohn. Wahrscheinlich zahlt das Amt in 2 Jahren schon 200 EUR mehr, als ich mit den 20 Stunden an der Tanke verdienen kann.
Aber vielleicht schreibe ich mich auch wieder an der Uni ein und arbeite dann als Praktikant oder Werksstudent endlich wieder in meinem Ausbildungsbereich. Der Studienabschluss war ja ohnehin ein Fehler.
 
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kim88 schrieb:
Also ich selber sehe mich nicht als Steuerflüchtling. Ich hab ein Jahr in DE gelebt und auch in DE Steuern bezahlt - das absolut normmalste für mich.
Aber du hast ja vorher einige Jahrzehnte schon in Deutschland gelebt, nehme ich an? Ich würde da zusätzlich zu meinem letzten Beitrag noch argumentieren, wenn du nun im Ausland einen Job ausübst, der auf Ausbildung/Studium in Deutschland zurückgeht, dann nutzt du "zeitlich versetzt" deutsche Infrastruktur. Womöglich hast du auch Abitur oder sonstige deutsche Abschlüsse und dich u.a. mit diesen ins Ausland beworben, auch da hast du dann deutsche Infrastruktur verwendet, d.h. dein Leben im Ausland steht auf dem Fundament deutscher Infrastruktur.
 
@BeBur ich bin Schweizer und habe vorher auch immer in der Schweiz gelebt.

Steuertechnisch hat sich Montenegro gelohnt. 1 Jahr Deutschland hat mir gezeigt, dass DE eine Steuerhölle ist - furchtbar.

Ändert am Ende aber nichts daran, dass es am einfachsten ist wenn Menschen einfach dort Steuern zahlen wo sie leben.
 
Ja dann kann man aber irgendwann nicht mehr in Länder wie DE zurück weil diese Länder sich dann solche sozialen Systeme nicht mehr leisten können. Man muss halt auch mal begreifen, dass man in Ländern mit höheren Steuern in aller Regel besser soziale Systeme hat. Die Schweiz mag da eine Ausnahme sein, aber bist du dir sicher, dass du in Montenegro leben willst, wenn du in eine finanzielle der gesundheitliche Notlage kommst? ODer in den anderen Steueroasen? ICh weiß, dass ich das nicht will...
 
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Naja ich glaube grundsätzlich daran, dass Menschen für sich selber verantwortlich sind. Das gilt auch für mich.

Für Absicherung bei Krankheit gibt es Krankenkassen und / oder Unfallversicherungen, und auch Krankentaggeld Versicherungen - da habe ich für mich zu Sorgen - nicht der Staat.

Eine finanzielle Notlage kommt ja nicht von heute auf Morgen. Mein Geld bei der Bank ist nicht von heute auf Morgen weg - falls doch gibt es es sowohl in der Schweiz wie auch bei der EU einen Einlagenschutz - es ist also nicht weg.
Wenn du mit deinem ersparten Bitcoins, NFTs, CFD, oder was auch immer tradest - warum sollte der Staat für deinen Verlust verantwoltich sein.

Am Ende braucht es eine Art Sozialhilfe niemand soll verhungern oder Obdachlos sein. Das war es dann aber auch schon - mehr muss da nicht finanziert werden als alles was Existenznotwenidg ist (Miete, esse, gesundheit) - es gibt kein Menschenrecht auf Kino, Café, Urlaub oder sonst was - wenn man das haben will muss man sich das selber erarbeiten.

Wenn ich also plötzlich krank werde ist es egal ob ich in der Schweiz, Montenegro oder sonst wo bin - ich habe eine Krankentaggeld Versicherung - da habe ich zwei Jahre 80% vom letzten Netto - das müsste managbar sein - um entweder Krankheit zu überwinden - oder sich beruflich neu zu orientieren falls man die Krankheit nicht überwinden kann.
 
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Einerseits schreibst du, dass solche Systeme sinnvoll sind, anderseits propagierst du dann aber, dass die Menschen dort wohnen sollen, wo es das nicht gibt und sie dafür keine Steuern zahlen. Sorry, das muss dir auffallen, dass das nicht funktionieren kann.
 
Die Mehrheit der Menschen wählt ihren Wohnort nicht anahnd der Steuerlast. Sondern wegen Dinge wie guten Schulen Kindergärten in der Region, oder gute ÖV / Strassenanbindung zum Arbeitsort.

Oder weil es viele Museen in der Umgebung hat, oder weil man eben gerne mit seinem Umfeld zusammen ist, etc
 
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Also ich wähle meinen nach meiner Arbeitsstelle. Zwangsweise. Der Rest ist nachrangig
 
@Erkekjetter
Viele der Sicherungssysteme in DE sind Risikoversicherungen ... jemand, der nicht das Risiko sieht, mal länger arbeitslos zu sein, der kann das für eine unnötige Mehrbelastung halten, zu der ihn der deutsche Staat zwingt.

Stellt man aber die Ausgaben eines durchschnittlichen US-Bürgers mit den Steuerbelastungen eines deutschen Durchschnittsbürgers gegenüber, so fällt auf, dass die Ausgaben des US-Bürgers die Steuerbelastung des deutschen bei weitem übersteigen, sobald er nur ab und zu mal die Dienste eines Arztes benötigt.

Natürlich bedeutet eine Orientierung am Durchschnitt auch immer, dass es Nettoempfänger und Nettoeinzahler gibt ... die einen zahlen mehr, als das System für sie ausgeben muss und natürlich zahlen die die Rechnung derer mit, die weniger Einzahlen, als sie entnehmen. Das gilt letztlich auch für deine Krankentagegeldversicherung @kim88 ... ausserdem muss man sich sowas vom Einkommen auch erstmal leisten können.

Am Ende sind aber dank der Umlagesysteme in Deutschland alle in der (im weltweiten vergleich) ziemlich komfortablen Situation, Risiken nicht alleine tragen zu müssen.
In Deutschland muss niemand hungern, weil er Zahnersatz brauchte oder seinen Job verloren hat.
Das kann einen stören, aber es gibt eben auch denen, die das stört, eine gewisse Sicherheit im Fall der Fälle (egal, für wie unwahrscheinlich man den hält) nicht gleich in ein tiefes Loch zu fallen.
kim88 schrieb:
Die Mehrheit der Menschen wählt ihren Wohnort nicht anahnd der Steuerlast. Sondern wegen Dinge wie guten Schulen Kindergärten in der Region, oder gute ÖV / Strassenanbindung zum Arbeitsort.

Oder weil es viele Museen in der Umgebung hat, oder weil man eben gerne mit seinem Umfeld zusammen ist, etc
Unmöglich sowas ... wie kann man sich bei seiner Wohnortwahl denn an etwas anderem orientieren, als an einem möglichst hohen Gehalt?

Wir alle sollten doch nur eines im Kopf haben, wenn es um Wohnen, Arbeiten und Leben geht ... deine Aufgabe ist es, möglichst viel Steuern zahlen zu können ... alles andere wird dir nämlich als unsozial vorgeworfen werden ... gerade von denen, die die hohe Steuerlast in Deutschland in jedem vierten Satz beklagen.
 
kim88 schrieb:
@BeBur ich bin Schweizer und habe vorher auch immer in der Schweiz gelebt.
Das ist dann natürlich ein wenig anders und dahingehend kann ich deinen Standpunkt verstehen. Was 'machst' du denn mit deiner deutschen Staatsbürgerschaft, außer Freunde/Familie zu besuchen? Du 'bist' (also von der Identität her) vermutlich auch Schweizer? In so einem Fall würdest du womöglich die deutsche Staatsbürgerschaft schlicht ablegen. Das jemand der vom Selbstverständnis her kein deutscher ist und nie dauerhaft in Deutschland gelebt hat keine Steuern nach Deutschland zahlen möchte, das kann ich gut nachvollziehen. Die würde aber vermuten, die Mehrheit der Menschen im Ausland mit deutscher Staatsbürgerschaft sind aber in Deutschland aufgewachsen und verstehen sich auch mindestens partiell als Deutsche.
 
Er könnte die deutsche Staatsbürgerschaft wohl auch ablegen, wenn das Steuergesetz sich ändern sollte. Er braucht sie nach eigener Aussage ja nicht und dann ist wohl auch die Frage erlaubt, warum er sie hat und sie offensichtlich auch kostenfrei behalten will.
 
@BeBur für die Zeit wo ich in Deutschland lebe zahle ich auch dort Steuern, dass passt für mich schon so. Ich bin hier ja der Vertreter von Zahle dort wo du wohnst. Wie gesagt ich hab in dem Jahr ja auch Infrastruktur aus Deutschland genutzt, z.b. den ÖPNV, ich war in ein paar Museen und in Freibädern - kostet ja alles Geld also kein Problem damit.

Ich finde es nur merkwürdig wenn man hier fordert mans oll als "Deutscher" weiterhin Steuern in Deutschland zahlen obwohl man nicht mehr in Deutschland lebt. Das macht für mich keinen Sinn.

@DerOlf Ich bin nicht gegen Umlagesysteme - obwohl soweit ich weiss die Krankenversicherung in Deutschland nicht direkt ein Umlageverfahren ist. Und Steuern sind das sowiso nicht ;)

Am Ende ist es natürlich immer eine Abwägung wie viel Sozialstatt soll ein Staat haben, wann hat man genug Sozialstaat und wann ist es zuviel - und da Menschen untershciedlich sind und auch unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben - gibt es da auch ganz viele verschiedene Meinungen - und wahrscheinlich sind ziemlich alle davon legitim.

Ich wollte auch nicht meckern, ich meinte nur das ich die Steuerlast im Vergleich zur Schweiz oder Montenegro relativ hoch fand - war mehr eine "ist mir aufgefallen" Bemerkung kein gemeckere - ich darf und sollte das eh nicht kritisieren - als Schweizer gehen mich Deutsche Steuern nichts an - ich kann ja freiwillig wählen ob ich dort sein will oder nicht - und ich kam ja trotzdem ;)

@Wohnortswahl: Ich achte mich da wirklich nicht gross auf die Steuerlast, ich muss mich Wohl fühlen. Meiner Erfahrung nach, kann man das ganze auch immer ein bisschen so rechnen: Wenn Steuern Tief sind, sind dafür die Mieten eher hoch.
Wenn Steuern hoch sind, sind die Mieten eher tief (stimmt nicht immer, aber doch erstaunlich oft). Am Ende bezahlt man immer irgendwas.

Ich wohne in Basel. Ist meine Wahlheimat, ich sag auch immer dass ich Basler und nicht Schweizer bin. Ich fühle mich wohl hier, liebe die Menschen, die Kultur, die Architektur, die Stadt ist grossartig - jedenfalls für mich.
Steuertechnisch würde ich besser fahren, wenn ich 1-2 Gemeinden in die Agglo ziehen würde. Steueroptimierung ist aber nicht alles, man will am Ende ja auch irgendwo zuhause sein wo man sich wohl fühlt.
Ob das nun ein paar 100 Franken mehr oder weniger Steuern kostet ist nicht wirklich tragisch.
 
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Hallo

Discovery_1 schrieb:
Und es darf nicht sein, das der Staat bei den Steuerhinterziehern keinen (merklichen) Druck aufbaut.
Da hast du absolut Recht, wir haben mehrere Probleme.

BeBur schrieb:
Wie groß ist denn das Problem? (Kriminelle) Ausnutzer gibt es in jedem System, aber es ist deutlich küger, ein System nicht auf die 0,x% oder 0,0x% Ausnutzer zu optimieren, sondern auf die 99%, die das System nicht ausnutzen, denn das ist günstiger und hat weit bessere second order effekte.
Das Hartz4 System ist weder für die 0,x% noch für die 99,x% optimiert, unsere soziale Hängematte ist für 100% viel zu bequem, Hartz4 muss für 100% unbequemer werden.

DerOlf schrieb:
Was wäre wohl das Ergebnis, wenn sich alle an diesen Vorschlag von dir halten würden?
Sie würden sich einen besser bezahlten Job suchen und die...

DerOlf schrieb:
Demnach müssten doch alle sofort wechseln, wenn ihnen ein Job für mehr Geld in Aussicht steht (egal ob wegen mehr Stunden oder höherem Stundenlohn) ... und das hätte zur Folge, dass man für Niedriglohnbereiche einfach keine Arbeitsklräfte mehr findet, die dann auch bleiben.
...Arbeitgeber die schlecht bezahlen hätten weniger/keine Mitarbeiter und würden (hoffentlich) endlich einmal darüber nachdenken was sie falsch machen.
ALDI z.B. sucht ohne Ende Arbeitskräfte für alle Bereiche und bezahlt mindestens 14€, wieso ist jemand bei einem anderen Einzelhändler für Mindestlohn ?

DerOlf schrieb:
Aber damit ist dann auch deine andere Dauerforderung (Zusammenstreichen des H4-Regelsatzes) sehr sinnvoll ... schließlich muss man die Leute ja irgendwie in den Niedriglohnbereich zwingen können ... auch wenn die alles tun, um da wieder raus zu kommen.
Das ist das was ich nicht glauben kann, aktuell werden an jeder Straßenecke Arbeitskräfte gesucht, vom Hilfsarbeiter über den Facharbeiter bis zum Akademiker, es ist für jeden was dabei.
Ich kann nicht glauben das jemand alles macht um eine neue Arbeitsstelle zu bekommen aber kein einziges Angebot für eine Arbeitsstelle bekommt, so einer sucht nicht oder völlig falsch.

DerOlf schrieb:
Aber vielleicht schreibe ich mich auch wieder an der Uni ein und arbeite dann als Praktikant oder Werksstudent endlich wieder in meinem Ausbildungsbereich. Der Studienabschluss war ja ohnehin ein Fehler.
Wenn du deinen Abschluss für einen persönlichen Fehler hälst OK, aber aktuell werden in der Flüchtlingshilfe (für die Betreuung der Flüchtlinge) schon wieder Pädagogen ohne Ende gesucht.
Du hast als Pädagoge schon die syrischen Flüchtlinge komplett verpennt, wenn du wirklich ernsthaft Arbeit als Pädagoge suchst dann verpenn nicht auch noch die ukrainischen Flüchtlinge.

Grüße Tomi
 
Tomislav2007 schrieb:
Das Hartz4 System ist weder für die 0,x% noch für die 99,x% optimiert, unsere soziale Hängematte ist für 100% viel zu bequem, Hartz4 muss für 100% unbequemer werden.
Ich habe da nur ein paar Berührungspunkte gehabt insgesamt, aber mein Eindruck ist, dass Menschen in aller Regel durchaus das Bedürfnis haben, für sich oder ihre Familie selber sorgen zu können und nicht in einem direkten Abhängigkeitsverhältnis leben wollen.
Tatsächlich kenne ich aber jemanden, der in genau dem Bereich als Sachbearbeiter arbeitet, den werde ich bei nächster Gelegenheit (ein paar Wochen) mal fragen, welcher Perspektive er auf das Thema hat.
 
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Tomislav2007 schrieb:
Du hast als Pädagoge schon die syrischen Flüchtlinge komplett verpennt, wenn du wirklich ernsthaft Arbeit als Pädagoge suchst dann verpenn nicht auch noch die ukrainischen Flüchtlinge.
Ich suche nicht ernsthaft nach Arbeit als Pädagoge ... momentan bin ich Kassenkraft und das ist fast 10 Jahre nach meinem Studium eigentlich auch das einzige, was ich noch vorzuweisen habe.
Der Wert meines Studiums am Arbeitsmarkt geht aktuell gegen Null. "Mal Pädagogik studiert zu haben", wird einfach nicht ausreichen ... nirgendwo.

Es gibt ausserdem mehr als genug arbeitslose Pädagogen. Wenn die Einrichtungen niemanden finden, dann hat das andere Gründe.
BeBur schrieb:
Tatsächlich kenne ich aber jemanden, der in genau dem Bereich als Sachbearbeiter arbeitet
Auch eine Perspektive ... Sachbearbeiter beim Jobcenter ... aus meiner Perspektive ist das genauso zukunftssicher, wie das Lehramt.
 
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