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DerOlf schrieb:
Ich suche nicht ernsthaft nach Arbeit als Pädagoge ... momentan bin ich Kassenkraft und das ist fast 10 Jahre nach meinem Studium eigentlich auch das einzige, was ich noch vorzuweisen habe.
Okay...
Du musst aber schon zugeben, es ist eine eigenartige Konstellation.
Wie geht denn so was?
 
DerOlf schrieb:
Der Wert meines Studiums am Arbeitsmarkt geht aktuell gegen Null. "Mal Pädagogik studiert zu haben", wird einfach nicht ausreichen ... nirgendwo.
Was ist denn das für eine komische Aussage. Pädagogen werden doch überall gesucht. Vielleicht informierst du dich mal genauer wie es bei dir im Umkreis aussieht aber ich kann mir nicht vorstellen das die in der heutigen Zeit "nirgendwo" gesucht werden. Eher das Gegenteil. Ein Versuch ist es auf jedenfall Wert;)
 
Hallo

marcodj schrieb:
Pädagogen werden doch überall gesucht.
Wegen den ukrainischen Flüchtlingen werden aktuell ohne Ende Pädagogen und Pädagogische Helfer gesucht

DerOlf schrieb:
Ich suche nicht ernsthaft nach Arbeit als Pädagoge ... momentan bin ich Kassenkraft und das ist fast 10 Jahre nach meinem Studium eigentlich auch das einzige, was ich noch vorzuweisen habe.
Versuch es doch als Pädagogischer Helfer, mit den ukrainischen Flüchtlingen Behördengänge etc. absolvieren.
Ich habe auch schon oft gelesen das Musikpädagogen gesucht werden welche die Flüchtlingskinder bespaßen.
Geh doch einfach mal in eine Flüchtlingsunterkunft rein und rede mit den Mitarbeitern darüber was man mit dir machen kann.
Korrigiere mich wenn ich falsch liege, ich glaube Menschen helfen wäre eher etwas für dich als kapitalistischen SUV Fahrern das Geld fürs tanken abzunehmen.

Grüße Tomi
 
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Also @DerOlf hat nicht nur ein abgeschlossenes Pädagogik Studium sondern afaik auch sein Bachelor in Mathematik.
Mit dem Mathe Studium könnte er durchaus in der Wirtschaft Fuß fassen - dies wollte er in der Vergangenheit aber nicht lt. seiner Aussagen.
 
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Pädagogik? Geh' doch Richtung Erzieher im ÖD, außer du hasst Kinder. Den Verdienst hatten wir hier vor ein paar Seiten geschrieben. :) Gegebenenfalls auf die Anerkennung achten.

Gerade bei Pädagogiker ist das Arbeitsfeld doch riesig. Förderkraft in Schulen/Kitas oder google mal "persönliche Assistenz". Arbeitgeber kann (in Bremen) beispielsweise das DRK sein. In diesem Bereich wird man händeringend gesucht.

Sonst stehen dir ja auch noch Aufstiegs- und Anpassungsweiterbildungen zur Verfügung.
 
BeBur schrieb:
aber es gibt eben auch welche, die viel zu krank sind und nahezu dauerhaft stationär sind und damit relativ viele Kapazitäten binden (betreute Wohneinrichtungen gibt es aber die sind überfüllt und nicht verpflichtet, jemanden aufzunehmen). Aber dennoch ist es besser, diese mitzuschleifen anstatt ein System zu etablieren das sich an diesen Minderheiten ausrichtet.

warum gibt es eigentlich hierzulande so viele kaputte? also drogenjunkies, alkoholiker, nazis, fanatiker, depressive etc.? gäbe es sie auch ohne ein so ein staatliches sozialprogramm?
 
capitalguy schrieb:
warum gibt es eigentlich hierzulande so viele kaputte?

Weil diese ständig in den von dir gefolgten Medien erwähnt werden? Oder du entsprechend Nachrichten konsumierst? Deine Timeline vermehrt aus diesen Themen besteht? Du kannst aber gerne mit Quellen kommen, bitte auch mit der Definition und in Relationsstellung von "viele" :)
 
BridaX schrieb:
Weil diese ständig in den von dir gefolgten Medien erwähnt werden?

vielleicht liegt es teilweise daran. dieses thema wird gerne boulevardisiert.

BridaX schrieb:
Du kannst aber gerne mit Quellen kommen, bitte auch mit der Definition und in Relationsstellung von "viele" :)

es wurde ja in beitrag #6.920 geschrieben, die kapazitäten sind knapp und das heißt einfach es sind zu viele, da braucht es keine zahlen.
 
capitalguy schrieb:
warum gibt es eigentlich hierzulande so viele kaputte? also drogenjunkies, alkoholiker, nazis, fanatiker, depressive etc.? gäbe es sie auch ohne ein so ein staatliches sozialprogramm?
Wie meinst du das? Hierzulande? Gibt es anderswo weniger? Inwiefern sind es 'viele'?
Ob es die auch ohne sozialprogramm gäbe? Also meines Wissens nach gibt in den Ländern, wo es sowas nicht gibt noch viel mehr so 'kaputte'. Das ergibt ja auch Sinn, Menschen die nicht aufgefangen werden landen dann eben auf der Straße, bei Drogen und Kriminalität. Alle kann man aber natürlich nicht auffangen.

capitalguy schrieb:
es wurde ja in beitrag #6.920 geschrieben, die kapazitäten sind knapp und das heißt einfach es sind zu viele, da braucht es keine zahlen.
Das war mein Beitrag. Was davon meinst du genau? Betreutes wohnen gibt es soweit ich weiß für kranke Menschen, nicht für obdachlose oder drogensüchtige.
 
BeBur schrieb:
Betreutes wohnen gibt es soweit ich weiß für kranke Menschen, nicht für obdachlose oder drogensüchtige.
Selbstverständlich gibt es auch betreutes wohnen für Obdachlose und Suchtkranke.
(Obdachlose haben oft auch chronische Krankheiten)
 
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BeBur schrieb:
wo es sowas nicht gibt noch viel mehr so 'kaputte.

frankreich hat vermutlich die meisten obdachlosen in europa, aber ich meinte gezielt drogenjunkies. warum gibt es sie überhaupt? helfen kann man ihn nicht mehr. eventuell schafft es der körper sich durch einen kalten entzug zu regulieren. ich denke jeder weiß inzwischen bescheid über die drogengefahr. betreutes wohnen für drogenjunkies mit methadon finde ich total dekadent.
 
Nein einfach nicht mehr betreuen, dann gibt es sie nicht mehr siehe:
capitalguy schrieb:
gäbe es sie auch ohne ein so ein staatliches sozialprogramm?
Ja warum gibt es sie? Warum ermorden Menschen immer noch Menschen? Über die Gefahr dabei sollte doch heute jeder BEscheid wissen. Warum Gibt es Selbstmord, psychische Probleme und Krankheiten?

Also manchmal frage ich mich echt, wer die kaputten sind...
 
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Zumal, z.B. Suchtkranke die sich für Entzug, Betreutes Wohnen, Methadon etc. interessieren diejenigen sind bei denen Willen zur Veränderung besteht.
 
capitalguy schrieb:
warum gibt es sie überhaupt? helfen kann man ihn nicht mehr.
Es gibt genetische Aspekte dabei und aber vor allem natürlich Lebensbedingungen. Wenn z.B. der Partner stirbt fallen manche in eine Depression, verlieren womöglich ihren Job oder können sich mit nur dem eigenen Einkommen die Wohnung nicht mehr leisten, aber sind auch zu krank/depressiv um sich darum zu kümmern, woanders obdach zu finden. Da landet man dann auf der Straße, was noch beschissener ist und sieht womöglich wie Leute, denen es scheiße geht dann richtig gut geht, nachdem sie X gemacht haben. Und irgendwann wenn dann ein richtig scheiße Tag war auf der Straße macht man womöglich auch X. Nur das X leider eine Droge ist - welche weißt du womöglich gar nicht.

Helfen kann man solchen Leuten zum Teil durchaus. Die Leute, die solchen helfen, die helfen aber auch dir, denn dadurch dass sie Hilfe kriegen klauen sie nicht im Supermarkt ein Messer und rauben dich aus um 50 Euro für Drogen zu bekommen. Oder schlagen dein Auto ein um dein Autoradio zu verticken. Oder flippen einfach aus und werfen dich von ner Brücke.

Das ist dann der Beginn einer problematischen Abwärtsspirale bei der dann der Staat autoritär auftritt und solche Menschen aus den innenstädten vertreibt. Die wandern dann in Außenbezirke, welche wiederhum Hot Spots der Kriminalität werden und damit auch Inkubatoren, die ihre Kriminalität in organisierter weise zurück in die Ballungsgebiete tragen und überhaupt ist das Regulieren dann weit teurer als ein paar arme Menschen zu unterstützen.

Das wir Menschen denen es scheiße geht helfen sichert den gesellschaftlichen Frieden, ebenso, dass wir diese Menschen nicht vertreiben.


SE. schrieb:
Selbstverständlich gibt es auch betreutes wohnen für Obdachlose und Suchtkranke.
(Obdachlose haben oft auch chronische Krankheiten)
Danke für den Hinweis und die extrem wichtige Anmerkung, dass obdachlose oft obdachlos werden, weil sie unter einer psychischen krankheit leiden. [Oder auch generell chronische Krankheit, ich kenne das selber nur mit psychischen Leiden]
 
BeBur schrieb:
Es gibt genetische Aspekte dabei und aber vor allem natürlich Lebensbedingungen. Wenn z.B. der Partner stirbt fallen manche in eine Depression, verlieren womöglich ihren Job oder können sich mit nur dem eigenen Einkommen die Wohnung nicht mehr leisten, aber sind auch zu krank/depressiv um sich darum zu kümmern, woanders obdach zu finden.

aber das ist doch kein grund sich mit drogen zusätzlich vollzupumpen, gerade schwierige lebenslagen, in die jeder von uns rutschen kann erfordern sehr viel selbstdisziplin. drogen, selbstmord sind schwäche. ich verstehe aber das es sehr schwer ist für obdachlose wieder sesshaft zu werden. viele kommunen in bawü setzen die leute in züge nach freiburg und stuttgart, nur um sie schnell loszuwerden. einfach ist es wirklich nicht für diese leute.
 
capitalguy schrieb:
aber das ist doch kein grund sich mit drogen zusätzlich vollzupumpen, gerade schwierige lebenslagen, in die jeder von uns rutschen kann erfordern sehr viel selbstdisziplin.
Die Erfahrung zeigt, dass es eben doch ein Grund sein kann, wenn der Schmerz so stark ist und die vermeindliche Lösung direkt vor der Nase.
Eine klinische Depression ist auch keine Frage von Disziplin, sondern eine Krankheit. Ich weiß nicht, ob du zur Arbeit gehst, wenn du krank bist, aber nicht zu kotzen, wenn du margen-darm hast wäre in dem Sinne sonst auch nur eine Frage von Selbstdisziplin. Vielleicht hattest du mal eine echte Grippe? Das man sich schlapp fühlt wäre auch nur fehlende Selbstdisziplin. So funktioniert der Körper und das Gehirn aber leider nicht, wir haben nur einen begrenzten Einfluss auf solche Prozesse, das merken wir aber natürlich erst dann, wenn etwas nicht so funktioniert wie es sollte.
 
@BeBur
Kein Ding, Obdachlosigkeit ist (hier) zumindest ein immer sichtbares Problem, bei dem mir nicht klar ist ob das Thema überhaupt lösbar ist. Selbst mit mehr Wohnraum, der überall fehlt, bräuchte es aus meiner Sicht zusätzliche ambulante Versorgungsangebote, aufsuchende Hilfen und so weiter. Natürlich fehlen oft Mittel.

Durch Erzählungen meiner Freundin, die in einem der größeren „Brennpunkt“-KH arbeitet, bekomme ich etwas zusätzlichen Einblick, auch zu den „üblichen“ Krankheitsbildern. Es ist wirklich schlimm in welchem Zustand einzelne Patienten sind bei Aufnahme.

capitalguy schrieb:
…kann nicht jeder Mensch immer aufbringen. Das ist einfach so. Die Gründe für Substanzmissbrauch und Abhängigkeit sind sehr vielfältig. Ganz unabhängig Umfeld.

Abschiebung in andere Landkreise bringt wenig außer ein vielleicht temporär „schöneres“ Straßenbild für Anwohner.
 
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