Auf welche Berufe willst Du hinaus? Wenn es keinen Frisör mehr gibt, der für 10-20€ einen Männerhaarschnitt anbietet, dann schnappen sich ein paar Männer (wie zu Corona) wieder ihren Langhaarschneider, ein paar werden versuchen, jemanden zu finden, der das schwarz macht (sowas müsste man sowieso bundesweit in alle n Bereichen viel mehr überwachen) und der Rest wird es halt mehr zahlen.Kuristina schrieb:Das sind ja alles schöne Phrasen, aber wie soll das jetzt konkret funktionieren, wenn die Leute nur bedingt bereit sind, viel Geld auf den Tisch zu legen? Gibt's da auch eine realistische Idee zu? Oder taugen manche Berufe einfach nicht für mehr?
Wenn, wie vermutlich bei asiatischer Kunstgeschichte, niemand bereit ist, Geld für einen so qualifizierten Mitarbeiter auszugeben, dann gibt es diese Berufe halt nicht mehr und die Ausbildung bleibt (weiterhin) Liebhaberei. Büchsenmacher und Korbmacher sterben auch (nahezu) aus und in D nahezu brotlosen Studienrichtungen gibt es schon seit Jahrzehnten.
Wie schon mehrmals hier erwähnt, gibt es zumindest in Oberbayern mittlerweile ein Umdenken in Teilen des Einzelhandels. Sie scheinen wohl kein Personal mehr zum Mindestlohn zu finden und bieten daher Vollzeitstellen weit oberhalb davon an. Das reicht zwar nicht, um alleinerziehend eine 20 köpfige Familie durchzufüttern, aber selbst bei den Wohnungspreisen in der Region reicht das gut für eine alleinstehende Person.
Wenn die Müllabfuhr keiner mehr zu den aktuellen Bedingungen machen möchte, dann könnte man auch mal die Bedingungen oder gleich Teile des Systems ändern. In anderen Ländern muss ich nicht für ein feste Maximalvolumen an Hausmüll im Monat zahlen sondern nur dafür, was real anfällt. Und da das ganze dann auch noch in Müllsäcken abgeholt wird, entfällt mind. der halbe Fußweg der Mitarbeiter.
Von der (vermuteten) Intention her bin ich zwar dabei, aber die Aussage "für jeden in Deutschland" finde ich schon falsch. Warum soll jeder, der gerade erst zuzieht und noch absoult nichts für das Sozialssystem in D getan/gezahlt hat, Grundsicherung oder sonstige stattliche Zuschüsse bekommen? Nur weil die EU so eine Schwachsinn mal festgesetzt hat?fishraven schrieb:Ich bin ganz klar für ein menschenwürdiges Leben für jeden in Deutschland. Ich lehne es aber auch ganz klar ab, dass sich Arbeit im unteren Abschnitt nicht lohnt. Jemand mit Grundsicherung aus welchen Gründen auch immer, hat kein Recht Urlaub zu machen, wenn der Geringverdienende das nicht kann.
Flüchtlingen muss im Rahmen der UN-Carta das Überleben in D gesichert werden (mit Betonung auf dem "Über"), Das Bürgergeld sollte eher eine Grundsicherung sein. Daher könnte es auch viel mehr in Sachleistungen oder Gutscheinen mit einem festen Warengruppenbezug geleistet werden. Also zum Schulanfang für jeden Schüler eine Geldkarte mit einem Betrag, die im Handel nur für Schulsachen eingesetzt werden kann. Wer frei über sein Geld entscheiden will, soll es auch selber verdienen.
Wenn ein BGE nicht lebenslang und bedingungslos ist (egal in welcher Form) kann man es auch gleich sein lassen. Daher halte ich auch von den derzeitigen Experimenten auf Zeit nichts.Scheppschick schrieb:Das BGE ist - unter folgenden Umständen - m.E.n. verhältnismäßig einfach zu realisieren, wenn man CBDC in digitale Wallets verteilt und mit einem Ablaufdatum versieht, - somit könnte niemals ein Grundvermögen aufgebaut werden - und der "Empfänger" des BGE bliebe für immer abhängig - solange er es bezieht.