Wenn Medien die Meinungsfreiheit verbieten - Das Aus für Frau Hermann

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beim mario barth hab ich die ganze zeit befürchtet das er gleich einen hirnschlag erleidet beim versuch der diskussion zu folgen die ja nun garnicht auf dem niveau seiner komik war :D
 
Ja, ich habe mir auch Sorgen um ihn gemacht. Er sah recht hilflos aus und man hörte von ihm ja bis zum Ende der Diskussion keinen einzigen Kommentar oder wenigstens eine andere Gemütsregung als dieses hilflose Gucken. Erst am Ende der Diskussion sagte er dann ein paar Sätze, die alle eins meinten: meine Freundin und ich haben damit kein Problem. Naja, wenn er kein vorgefertigtes Skript hat, weiß er offensichtlich nicht so recht, was er überhaupt sagen soll. ;)
 
Die entsprechende Kerner-Sendung wird hier ganz gut beschrieben:

[...]
Feige Medien
Angepasster Meinungsterror
Unerträgliches
Gestellter Applaus

Bridge:
Analysen
Ersetzt durch Emotionen
Futter für Voyeure
Verarschung für Millionen

Betroffene Gesichter
Gespieltes Gefühl
Biederes Geschwafel
In einem schlechten Spiel
Onkelz - Gesichter des Todes

Gut, dass ich kein TV mehr habe.
 
Es ist Aufgabe jeder Gesellschaft, die von sich behauptet halbwegs von Vernunft geleitet zu sein, Tendenzen zu erkennen, wenn einzelne Menschen mit einer rassistischen Ideologie kokettieren, und diese zurückzupfeifen.
Das hat nichts mit Beschränkung der Meinungsfreiheit zu tun, denn immerhin verbietet auch niemand Eva Hermann irgendwelche Phrasen auf einem Podium loszulassen, sondern es ist gerade in Deutschland notwendig immer und jederzeit ein klares Signal zu setzen, dass hier nicht einmal ein Nebensatz, dass irgendetwas aus dem dritten Reich als positiv darstellt geduldet wird. Das hat deshalb auch nichts mit Einschränkung der Meinungsfreiheit zu tun weil es eine Verpflichtung Deutschlands gegenüber den Opfern und den Angehörigen der Judenvernichtung ist und nichts anderes. Jedwede Verharmlosung unter dem Deckmantel des kleinbürgerlichen "Aber-man-wird-doch-wohl-noch-sagen-dürfen,-dass..." kann Tür und Tor öffnen für neue Ressentiments von Rechts und deshalb begrüße ich die öffentliche Kasteiung Herrmanns voll und ganz.

Das dritte Reich und das was verübt worden ist kann und darf niemals unter dem Schlagwort der Objektivität behandelt werden, denn die administrative Ermordung von millionen Menschen kann weder durch Zeit noch durch eine andere Generation abgegolten werden sondern steht als Mahnmal in der Geschichte Deutschlands und es ist heute wie noch damals ein Verbrechen und jede Objektivität würde nur eine Verharmlosung der Tatsachen darstellen

@besenolli
Schön, dass du eine Band zitierst, die rechts ist/war.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey Leute,
kapiert es doch endlich. Die Komiker im TV verdienen damit viel Geld. Deshalb die provozierenden Aussagen und die gespielte Betroffenheit.:mad:
Alles eine große Vera....ung des Publikums.
Schaut Euch doch den Müll nicht an!
Setzt Euch an euren PC + surfte im Net! ;)
Besser ist das....,.

so long
 
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@th30
Du warnst davor, die NS-Zeit unter dem Schlagwort der Objektivität zu behandeln. Der Wahnsinn besteht aber leider darin, dass man davor gar keine Angst zu haben braucht. Denn selbst bei objektiver Betrachtung gibt es absolut nichts, was man an der NS-Zeit loben oder beschönigen könnte. Jeder Lebensbereich – sei es das Familienleben, die Schule, die Arbeit, der Sport, die Kunst oder die Medien – wurde gleichgeschaltet und dem Diktat der Rassen- und Kriegsideologie unterworfen. Es gab praktisch keine Schlupflöcher. Schon deshalb kann man sich schlecht hinstellen und behaupten, dass „nicht alles schlecht gewesen“ sei.

Die einzige Ausnahme, die mir spontan einfällt, ist die Professionalität der Propaganda. Die war beängstigend.
 
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@keshkau
nur weil du nichts beschönigen kannst (Was auch sehr löblich ist), bedeutet es ja nicht, dass es sonst keiner tut oder versucht.
hermann hat ganz klar versucht die erziehung der kinder und die rolle der frau als ein positives im ns-reich darzustellen und das darf einfach nicht sein, denn dann ist man wirklich nicht mehr weit weg auch andere sachen, wenn nicht als positiv darzustellen, so aber doch sie zu verharmlosen.
 
th3o schrieb:
hermann hat ganz klar versucht die erziehung der kinder und die rolle der frau als ein positives im ns-reich darzustellen

Nein, das hat sie nicht getan. Wenn man ihr Geschwafel auseinander reißt, dann kann man es so verstehen. Im Zusammenhang gesehen hat sie das aber nicht gesagt und gemeint.
 
ok, dann erzähl mal was sie genau gesagt hat und was die erwähnung des dritten reiches da zu suchen hatte.
bin gespannt.
 
ich versteh nicht warum alle versuchen diese offensichtlich doch sehr verwirrte tante zu verteidigen bzw. das was sie gesagt hat zu rechtfertigen

in diesem ganzen "ist doch gar nicht so schlimm" Gerede liegt meines Erachtens die große Gefahr

Frau Herrman gehört mundtot gemacht, keine TV Auftritte nix mehr!
 
Ich mach mal einen Dreisatz, damit es nicht zu kompliziert wird.

Eva Hermann hat (sinngemäß) gesagt:

Früher gab es erstrebenswerte Werte (="frühere Werte") -> Diese wurden von den Nationalsozialisten aufgenommen und pervertiert (="Werte der Nazis") -> Durch den Missbrauch dieser Werte lehnten die 68er sowohl die "Werte der Nazis" als auch die "früheren Werte" ab.

Das wollte Eva Hermann bemängeln, sie hat nur ein Demonstrativpronomen falsch gesetzt und damit lediglich bewiesen, dass ihre Grammatik beim freien Reden verbesserungswürdig ist.
 
@ smacked2
genau, das wäre nämlich mal die aufgabe einer wahrhaften wehrhaften demokratie, die viele hier doch so hochhalten
und wenn diese demokratie mal zur tat schreitet finden alle, die sonst loblieder auf sie singen, dass das jetzt aber zu doll sei und das das doch einschränkung der redefreiheit sei...oh gott leute...

@tankred
und wenn das so war, warum hat sie nicht einfach bei kerner gesagt "falls das so verstanden worden ist möchte ich mich entschuldigen und mich davon distanzieren"?
nein, sie musste ja nur rumlabern und in einer tour relativieren.
wer etwas relativiert distanziert sich nicht in meinem verständniss, sondern wirbt für die richtigstellung des kontextes, der so nicht zurückgenommen wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
th3o schrieb:
@tankred
und wenn das so war, warum hat sie nicht einfach bei kerner gesagt "falls das so verstanden worden ist möchte ich mich entschuldigen und mich davon distanzieren"?

Darüber haben wir ja weiter oben schon ausführlich diskutiert und Links mit möglichen Erklärungen dargeboten. ;)

Ich darf nochmal Henryk M. Broder zitieren, der es treffend ausgedrückt hat:

Angesichts des moralischen Unwetters, das sich über ihr zusammenbraute, hätte sie auch sagen können: "Leute, ich habe ohne Manuskript frei geredet, ich hab mich in einem Satz verheddert, wie das auch jedem von euch schon mal passiert ist, das ist nicht schön, aber eine Katastrophe ist es auch nicht. Sorry, shit happens." Damit wäre die Luft aus dem Skandal-Soufflé raus gewesen. Eva Herman aber zog es vor, weitschweifig zu erklären, dass sie eigentlich das Gegenteil von dem gesagt habe, was sie nicht gesagt hatte...

Quelle: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,510511,00.html

Ich vermute einfach, dass sie von der "Stimmung" im Studio, ich sag es mal deutlich, "angepisst" war. Einiges war ja schon im Stil eines "Hexentribunals" konzipiert (jaja, die gute alte Zeit), da hätte ich auch auf stur gemacht und gar nichts zugegeben. ;)
 
Kerner kündigte Frau Herman mit folgenden Worten an:

„Und ich begrüße sehr herzlich die Moderatorin Eva Herman, die sich ein wenig verharmlosend über die Familienpolitik im Dritten Reich geäußert hat und vor einem Monat von ihrem Arbeitgeber, dem NDR, entlassen wurde.“

Auf die Frage, was sie in den letzten Wochen gelernt habe, antwortete Eva Herman, dass sie sich definitiv nicht verharmlosend geäußert hätte. Man habe Zitate verkürzt und aus dem Zusammenhang wiedergegeben und sie habe in diesem Fall keinen Fehler gemacht.

Es folgten das verkürzte Zitat aus dem Hamburger Abendblatt und dann vollständige Zitat. Das lautete:

Wir müssen den Familien Entlastung und nicht Belastung zumuten und müssen auch eine Gerechtigkeit schaffen zwischen kinderlosen und kinderreichen Familien. Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen …

Bis hier ist wohl alles easy.

… das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er-Bewegung abgeschafft wurde. Mit den 68ern wurde damals praktisch alles das alles, was wir an Werten hatten, es war eine grausame Zeit, das war ein völlig durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben gestürzt hat, das wissen wir alle, aber es ist eben damals auch das, was gut war, und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt – das wurde abgeschafft.“

Man erkennt einen Bruch mitten im Text an der Stelle, wo sie plötzlich anfängt über die grausame Zeit zu reden. Bis dahin kann man den Text so verstehen, dass das Bild der Mutter das erste Mal im Nationalsozialismus und dann endgültig mit den 68ern abgeschafft wurde.

Kerner hakt unverzüglich nach: „War das wirklich gut, was damals war, mit Mütter, mit Kindern?“ Eva Herman antwortete daraufhin:

Das Original zeigt ganz klar, dass ich von den Werten sprach, die wir, also wir Menschen, schon vor dem Dritten Reich, während des Dritten Reichs und auch bei den 68ern hatten, die dann abgeschafft wurden.

Bis dahin ist das meiner Meinung nach völlig in Ordnung. Aber ich bleibe dabei, dass ihr erstes Zitat ohne Weiteres hätte besser ausfallen können, um jeglichen Zweifel an ihrer Gesinnung zu zerstreuen.

Die Sendung ist übrigens immer noch auf zdf.de abrufbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch wenn, der Threadersteller mittlerweile etwas anderes im Sinn haben mag. Es ging bisher fast 7 Seiten lang um Eva Hermann und ihre Aussage. Es wäre also durchaus gerechtfertigt, dies zumindest nicht ganz aus den Augen zu verlieren. Wenn Differenzen um die persönliche Aufarbeitung von Geschichte bestehen, dann sollte dies in irgendeiner Form separat ausgefochten werden.

Zurecht weist keshkau nämlich auch darauf hin, dass wir diese Debatte prinzipiell schon in anderen (sich nach und nach verallgemeinernden) Threads hatten. Also etwas näher am Tagesgeschehen darf es dann doch wieder werden.

Edit:
Wie vorgeschlagen geht es jetzt getrennt weiter, ich hoffe auf eine bessere Abgrenzung von allgemeinem Thema zu dem tagesaktuellen Geschehen um Frau Hermann. Umgang der Medien / der Gesellschaft mit der NS-Zeit
 
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@keshkau
Ich finde nichts anrüchiges an diesem Zitat. Klar die Formulierung ist etwas wirr, aber im Kern nicht falsch oder gar NS-verherrlichend. Man kann da sicher viel hineininterpretieren und findet Fehler, wenn man tief genug oder stark voreingenommen danach gräbt.

Genauso könnte ich sagen, in der DDR war auch der Zusammenhalt, Nachbarschaftshilfe, zwischenmenschliche Beziehungen wesentlich besser als heutzutage, wo jeder viel stärker auf sich selber bedacht ist, auch systembedingt. Auch Kinderreiche wurden gefördert, Kinder und Mütter. Klar, sicher nicht ganz wie E.H. sich das in ihrem Bild so vorstellt, aber immerhin. Vielleicht liegt es ja grundsätzlich an Diktaturen, welche die Menschen zwangsläufig näher zusammenbringen. Not macht nun mal erfinderisch. :p
 
Offenbar hat sich Frau Berger noch nachträglich über die Show von "Kerner" geäußert. Im Sat1-Frühstücksfernsehen wurde berichtet, sie bedaure, nach ihrer Ankündigung nicht konsequent und sofort das Studio verlassen zu haben. Zudem kreidete sie Kerner an, Eva Hermann zunächst 52 Minuten der Sendezeit zur Verfügung gestellt und sie damit zu spät hinausgeworfen habe. Ähnliches wurde hier ja auch bereits kund getan.
 
Es war am Ende die Summe ihrer Äußerungen, die man als peinlich einstufen kann. Da sitzt die Frau im Fernsehstudio und will erläutern, warum sie keine rechtsradikale Gesinnung hat. Und dann argumentiert sie mit Autobahnen und Gleichschaltung. Das war selten dämlich und ungeschickt. Hätte sie es bei ihrem erläuternden Satz belassen [„Das Original zeigt ganz klar,….“], dann hätte es überhaupt kein Problem gegeben.

Aber so blamiert sie sich meiner Meinung nach immer wieder mit ihrer endlosen Plattheit, etwa in folgenden Zitaten:
Wir müssen endlich akzeptieren, dass Männer tiefes Glück empfinden, wenn sie im Fußballstadion sind.“

„Nie in der Menschheitsgeschichte haben Männer die Hausarbeiten freiwillig verrichtet oder Kinder aufgezogen, aufgrund ihrer Veranlagungen sind sie auch nicht dafür vorgesehen.“

„Wir Frauen sollten nicht mehr konkurrieren, wir sollten uns auf unsere natürlichen Fähigkeiten besinnen.“
 
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Ja, ich hoffe wirklich, dass sie das nicht so meint. Erstens bin ich im Fußballstadion nicht glücklicher als sonst wo, zweitens mache ich Hausarbeit ebenso freiwillig wie manche Väter ihre Kinder auch gerne aufziehen und drittens soll Frau Hermann gerne ihre Meinung äußern aber nicht gleich für alle Frauen sprechen. Manche wollen "konkurrieren" und sind auch glücklich dabei, wenn nicht gar so glücklich wie Männer in Fußballstadien.

Bei "Männer sind nicht für Hausarbeit veranlagt" fällt mir Helge Schneider ein: "Putz doch mal die Treppe, Du hast kleinere Hände und kommst besser in die Ecken". Nur dass der Helge das ironisch bzw. komödiantisch gemeint hat. Eva Hermann, eine real-life Satire? ;)
 
Es geht ja noch weiter. Zur Rollenverteilung meint sie, dass man sie nicht neu erfinden müsse. Das würde die Biologie sagen und auch die Bibel. Das sei doch klar. So zieht sich das Thema durch ihre Bücher.
 
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