smoke93 schrieb:
Wie schafft ihr das alle nur mit dem Rauchen aufzuhören?
Nehmt ihr Nikorette oder Kräutertabak etc.?
Ich hab ca. 10 Jahre geraucht und dann aufgehört, bin jetzt seit 3 Jahren strikter Nichtraucher. Um dahin zu kommen, habe ich etliche Anläufe gestartet, mit dem Rauchen aufzuhören. Manchmal auch mit Hilfsmitteln wie Nikotinkaugummis, aber das hat bei mir nichts gebracht. Meistens bin ich dann nach ein paar Wochen wieder rückfällig geworden, wenn ich mit Freunden einen saufen gegangen bin. Alkohol und Schmacht haben sich bei mir nicht so gut vertragen.
Mein persönliches Erfolgsrezept war im Grunde ganz einfach. Ich hatte mich im Freundeskreis für die nächsten zwei bis drei Monate "abgemeldet" und bin einfach zuhause geblieben, wenn die anderen losgezogen bin. Zuhause habe ich mich dann so gut es ging abgelenkt (am Computer mit WoW) und alkoholisches komplett vermieden. Da ich mit 30 Kippen pro Tag ein starker Raucher war, haben mich vor allem die ersten Wochen noch ziemlich angestrengt. Aber es wurde von Tag zu Tag besser. Mir hat vor allem aber auch sportliche Aktivität gut geholfen, den Schmacht zu lindern. Wenn ich mich verausgabt habe, stellt sich ein angenehmer Erschöpfungszustand ein, was auch dazu führte, dass der Schmacht kaum noch zu spüren war. Durch den regelmäßigen Sport (ausgedehnte Mountainbike-Touren oder Schwimmen) und die Abstinenz von Zigaretten (und auch Alkohol) ging es mir nach ein paar Wochen spürbar besser und das hat die Motivation, es durchzuziehen, nur noch verstärkt. Ich wollte mir diesen positiven Effekt, den ich mir hart erkämpft hatte, auf gar keinen Fall wieder kaputtmachen.
Und so konnte ich nach meiner freiwillig verordnenten Auszeit aus dem Freundeskreis nach etwa drei Monaten auch mal wieder auf eine Geburtstagsfeier gehen und mich betrinken, obwohl ringsherum Raucher waren. Ein bischen Verlangen kam auf, allerdings war es noch kontrollierbar. Aber Achtung: Das Gröbste ist nach ein paar Monaten vielleicht ausgestanden, aber Rückfallgefahr besteht noch lange weiter. Das Suchtgedächtnis vergisst nicht so schnell. Ich wollte auch nach fast zwei Jahren Abstinenz in bestimmten Situationen oft noch reflexartig nach meinen Zigaretten greifen, obwohl ich ja eigentlich gar keine mehr dabei hatte. Um das rauszukriegen, hilft es nur, Verzicht zu üben und dabei Geduld zu beweisen.
Inzwischen sind über drei Jahre verstrichen, und ich würde sagen, der Drops ist gelutscht. Das Verlangen nach Zigaretten ist vollständig erloschen und einer starken Abneigung und leichtem Ekel gegenüber dem Geruch gewichen. Trotzdem passe ich immer noch auf, dass ich strikt verzichte. So sicher ich mich auch fühle und so selbstverstänlich das Nichtrauchen geworden ist, bleibt immer noch die Restangst, dass es ganz schnell wieder von vorne losgehen könnte, falls ich doch mal wieder eine qualmen sollte. Darum lehne ich Kippen, Zigarillos, Zigrren, eben alles was sich rauchen lässt, weiterhin konsequent ab. Aber wie eine Einschränkung oder den Verzicht auf Genuss fühlt sich das nicht an.