RaiseHell
Lt. Commander
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- Mai 2007
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Diese Aussage macht keinen Sinn. Es haben ja etliche Personen überlebt, wurden aber bis auf einen nicht mitgenommen um sie zu verhören. Ob, welche und wieviele Personen für ein Verhör mitgenommen werden ist doch völlig unabhängig vom Einsatz von Blendgranaten und Tränengas, denn die SEALs sind doch wohl kaum dafür zuständig, direkt vor Ort Verhöre durchzuführen.Dr4ven schrieb:Beim Einsatz von Tränengas und Blendgranaten sind die Leute nicht mehr verhörfähig und man hätte alle mitnehmen müssen [...]
Was soll denn dieser unsachliche Seitenhieb? Wo habe ich behauptet, ich wäre ein SEAL?Aber du bist sicher ein SEAL und weissts besser, was?
Ich weiß aber soviel, dass Blendgranaten und Tränengas eingesetzt werden, um sich einen taktischen Vorteil zu verschaffen, und zwar gerade auch dann, wenn die Lage unübersichtlich und/oder unberechenbar ist, weil der Gegner dadurch verwirrt bzw. orientierungslos wird sowie das Tränengas für zusätzliche Handlungsunfähigkeit sorgt.
Und dass ein Spezialkommando durch das Tragen von Gasmasken massiv eingeschränkt wird, bezweifle ich. Gerade so etwas wird doch auch regelmäßig trainiert. Und wie sieht's aus mit Nachtsichtgeräten, Wärmebildkameras? Damit lassen sich gewaltige Vorteile erzielen, auch im Hinblick auf die Wahrung der Übersichtlichkeit seitens der SEALs.
Wie konnten sie eine Operation dulden, von deren Existenz sie nichts wussten?Die Pakistanis habens geduldet und das ist was zählt [...]
Nein, so ist das garantiert nicht abgelaufen. Wozu sollte man denn Stealth-Helikopter einsetzen, wenn ein paar Meter dahinter ein Riesenteil wie ein Chinook hinterher fliegt? Übrigens habe ich auf ARD vor einigen Tagen einen Bericht gesehen, in dem behauptet wurde, dass der eigentliche Zugriff wesentlich kürzer als 40 Minuten gedauert hat, und dass das pakistanische Militär 15 Minuten danach vor Ort war und zu Protokoll gegeben hat, dass die Amerikaner schon wieder längst über alle Berge waren.Mal ehrlich, 4 Helicopter, davon 1 Chinook der gross genug ist um 50 Soldaten aufzunehmen, schweben mitten in der Nacht 45 Minuten lang in einer Stadt [...]
Außerdem widersprichst du dir. Auf der einen Seite sollen die Pakistaner die SEALs stillschweigend geduldet haben, auf der anderen Seite Osama bin Laden geschützt haben? Und überhaupt: dass die pakistanische Regierung, das Militär oder der Geheimdienst vom Aufenthaltsort Bin Ladens wussten und ihn geschützt haben ist zum derzeitigen Zeitpunkt reine Spekulation.
Dann frage ich jetzt mal ganz provokant: Wie viele Zivilisten (American English: collateral damage) haben amerikanische Präsidenten auf dem Gewissen, ganz besonders solche, die in Kriegen zu beklagen waren, deren Zustandekommen unter mehr als fragwürdigen Aspekten stand, wie zB der Irak-Krieg und die damit verbundene Lüge der Massenvernichtungswaffen.Second Nick schrieb:Wenn man wegen der Tötung eines Menschen jubeln darf, dann hier. Der Mann war ein Jahrhundertverbrecher.
Wie viele Regime und Verbrecher schlachten ihr eigenes oder andere Völker zu Tausenden und Abertausenden ab, während die USA einfach nur zusieht, weil es für sie von Vorteil ist, sich nicht einzumischen? Dass die Amerikaner, aber im Grunde auch alle anderen Regierungen dieser Welt, sich die Dinge immer so zurechtlegen (oder auch -biegen), wie sie ihnen gerade in den Kram passen, ist doch nichts neues. Man legt permanent verschiedene Maßstäbe an, und um Gerechtigkeit, Moral und Menschlichkeit geht es dabei in den seltensten Fällen.