Westlicher Feminismus im 21. Jahrhundert noch notwendig?

Siehe mein EDIT oben.
Erkläre es mir so, dass ich das auch verstehe und nicht mit Seepferdchen, das soll ein schlechter Witz sein?
Wenn Mann rechtlich ein Kind bekommen kann, dann könnte er es rechtlich auch "abtreiben", nicht?
 
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Sich das irgendwie hinzubiegen mit Pseudo-Rechtsgeschwafel ist ein ausweichendes Argumentieren. Am Ende bleibt, egal wie man es sich auch zurecht legt, eine Schlechterstellung des Kindesvaters übrig, da die Frau alleine über ungeborenes Leben entscheiden kann. Das nennt sich schlussendlich dann Diskriminierung. Für Sexisten und Feministen ist das aber solange politisch korrekt und okay, solange es eben nur Männer sind, die benachteiligt werden.

Falls es im Umkehrschluss mal die Frauen sind, die statistisch schlechter abschneiden, dann muss das aber natürlich eine Diskriminierung sein. Das Gender Pay Gap bietet da ein perfektes Anschauungsbeispiel. Hier wird aus Ergebnisungleichheit einfach mal so abgeleitet, dass da hinter eine Diskriminierung von Frauen stehen muss, obwohl die Differenz größtenteils erklärbar ist.

In diesem Thema sind Perspektivwechsel immer sehr interessant. Man stelle sich mal vor, Frauen würden...

- eine sechs Jahre niedrigere Lebenserwartung haben
- 90% der Suizide begehen
- fast alle tödlichen Berufsunfälle passieren
- am häufigsten Gewaltopfer werden

Was würde da für ein gellender Aufschrei durch dieses Land gehen? Der ein oder andere Feminist würde vermutlich vor Empörung dauerhaft rot anlaufen.
 
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Du willst mich veralbern, oder?

Zwenner schrieb:
Nur Frauen dürfen das Kind abtreiben = Willkür. Der Sachliche Grund wäre: Männer können keine Kinder kriegen?
Selbstverständlich können Männer Kinder kriegen, rechtlich zum Beispiel.

Nur Frauen können biologisch Kinder kriegen, Männer sind anatomisch nicht dazu in der Lage und können ergo auch nicht abtreiben. Deiner Auffassung nach ist es also Willkür, dass eine Drossel fliegen kann, ein Pinguin aber nicht. Also sollten also Drosseln die Flügel gestutzt kriegen um diese Ungerechtigkeit auszugleichen. Das wird mir tatsächlich zu dumm. Du möchtest es nicht verstehen.

Du vergleichst den biologischen Ablauf einer Schwangerschaft mit einem bürokratischen Verwaltungsakt und siehst darin keinen, noch so winzigen Unterschied?

@Exar_Kun
Du könntest es zur Abwechslung ja auch mal mit Argumenten versuchen. Ich gebe aber natürlich zu, dass das nicht so einfach wie ständiges Polemisieren ist, weil dazu anständiges Quellenstudium vonnöten wäre.
 
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Exar_Kun schrieb:
Am Ende bleibt, egal wie man es sich auch zurecht legt, eine Schlechterstellung des Kindesvaters übrig, da die Frau alleine über ungeborenes Leben entscheiden kann. Das nennt sich schlussendlich dann Diskriminierung.
So sehe ich das dann auch.

@Noxiel
"Rechtlicher Schutz gebührt dem Ungeborenen auch gegenüber seiner Mutter."
Könnte man das deiner Meinung nach, noch mit Vater ergänzen?

EDIT: Worauf ich eigentlich hinaus wollte - war: "Will Mann kein Kind, darf er kein Sex haben", ist dann doch ein bisschen zu leicht? Weil so kann nur wirklich jeder Bauer argumentieren.
 
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Noxiel schrieb:
Du könntest es zur Abwechslung ja auch mal mit Argumenten versuchen. Ich gebe aber natürlich zu, dass das nicht so einfach wie ständiges Polemisieren ist, weil dazu anständiges Quellenstudium vonnöten wäre.
Ich bringe die ganze Zeit Argumente, nur sind diese eben nicht mit deinem geschlossenen Weltbild kompatibel. Vielleicht würde es der Diskussion helfen, wenn du stattdessen mal den Blick über den Tellerrand wagen würdest?
 
Exar_Kun schrieb:
Man stelle sich mal vor, Frauen würden...

  1. eine sechs Jahre niedrigere Lebenserwartung haben
  2. 90% der Suizide begehen
  3. fast alle tödlichen Berufsunfälle passieren
  4. am häufigsten Gewaltopfer werden

Was würde da für ein gellender Aufschrei durch dieses Land gehen? Der ein oder andere Feminist würde vermutlich vor Empörung dauerhaft rot anlaufen.

1) fünf Jahre - Quelle -

2) 75% - Quelle -

3) Männer dominieren 2004 im Baugewerbe, dort stellen sie von zehn Erwerbstätigen knapp neun. Bemerkenswert ist der hohe Anteil von Männern auch in den Bereichen "Energie- und Wasserversorgung", "Bergbau und verarbeitendes Gewerbe" sowie im Bereich "Verkehr und Nachrichtenübermittlung", hier zeigen sich nicht nur das Produzierende Gewerbe, sondern auch Dienstleistungsbranchen als Männerdomänen (Abbildung 2.22). Im Dienstleistungsbereich "Verkehr und Nachrichtenübermittlung" stellen Männer 72 Prozent der Arbeitskräfte. Das sind mehr als in der Fischerei, Land- und Forstwirtschaft, wo zwei Drittel aller Berufstätigen männlichen Geschlechts sind. Auch in der öffentlichen Verwaltung sind Frauen mit 43 Prozent unterrepräsentiert.
- Quelle -

Wunder, oh Wunder. Männer kommen doch tatsächlich genau in den Arbeitsbereichen häufiger zu Tode als Frauen, in denen sie mit bis zu 87% überrepräsentiert sind. Hast du noch mehr von diesen bahnbrechenden, die systematische Benachteiligung von Männern enthüllenden Wahrheiten?

4) Vor allem junge Männer haben verglichen mit Frauen ein vierfach höheres Risiko Opfer von Gewalt zu werden. Hierbei muss allerdings berücksichtigt werden, dass sich der Kontext, in dem beide Geschlechter Opfer von Gewalt werden, grundlegend unterscheidet: Frauen werden überwiegend Opfer von sog. häuslicher Gewalt, die in den meisten Fällen vom Partner oder einem Familienmitglied ausgeübt wird und sich in der Regel über eine längere Zeitspanne streckt. Demgegenüber werden Männer häufiger Opfer körperlicher Gewalt, die von unbekannten Tätern im öffentlichen Raum verübt wird.
- Quelle -.

Da ist es schon wieder, das böse Wort "differenzieren". Das lässt dich nicht mehr los, fürchte ich. Während also Frauen häufig vom Partner Gewalt erfahren, ist das bei Männern zwar auch so, die hauen sich aber auch fröhlich untereinander auf's Maul und treiben so die Zahlen in die Höhe.

Wenn das deine, überwiegend schlecht recherchierten Argumente sind, weißt du hoffentlich, warum ich so hinterher bin, dich weniger nach deiner subjektiven Wahrnehmung zu fragen als nach überprüfbaren Fakten.
 
Zwenner schrieb:
"Will Mann kein Kind, darf er kein Sex haben"
Zumindest ich habe das nicht behauptet. Ich sprach nur von "safer sex".
Wer kein Bock auf Gummi hat, der muss eben mit der Konsequenz leben, dass beim Akt etwas rauskommen kann, was man eben nicht mit strg+z wieder wegbekommt (neben Kindern winken da noch eine Reihe Geschlechtskrankheiten - nur so am Rande).
Einzig für den bedeutet das dann, dass er kein Sex haben darf, wenn er kein Kind will (oder Krankheiten) ... aber liegt das dann nicht viel eher an seiner Verhütungsverweigerung?
Nicht zu verhüten obwohl man kein Kind will ist mMn ein bisschen verantwortungslos ... vor allem dem möglichen Kind gegenüber.

Wo ich gerade beim Thema bin ... ist es eigentlich normal, dass Frauen in ihrem BUKo (Beischlaf-Utensilien-Koffer) meist neben der Pille auch Kondome vorrätig haben? Ist Verhütung Frauensache? Oder ist das nur so, weil Frauen größere Handtaschen haben?
Viele meiner weiblichen Bekannten gehen ganz offensichtlich nicht davon aus, dass Männer ans Verhüterli denken. Ich finde das bezeichnend - so nach dem Motto "wenn SIE kein Kind will, dann muss SIE eben aufpassen, dass sie nicht Schwanger wird" natürlich unbewusst ... wir sind ja moderne Männer ;)
Frauen, die kein Kind aber Sex wollen, stellen sich dieser Verantwortung für den Kerl gleich mit.
Stellt euch mal vor, ihr hättet immer zusätzlich zur Packung Kondome noch die Pille danach oder ein Diafragma (Scheidenpessar) dabei - so nur für den Fall ... das ist so ähnlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Noxiel
Du kritisierst ernsthaft ein Jahr Abweichung in der Aussage von einem anderen Argumentationsteilnehmer bei einer Gegebenheit die zeitlich und in der westlichen Welt eine große Streuung von mehreren Jahren besitzt? Das ist m.E. ein sehr "kleinliches" Argument in einer Argumentationskette.
 
@Nai
Ja, das und andere Dinge. Würde das zum ersten Mal vorkommen, wäre es mir ziemlich egal gewesen, denn wie du schon erwähnst, gibt es genügend Variablen, unter deren Gesichtspunkten ein Jahr mehr oder weniger nicht ins Gewicht fällt. Aber, und das ist mein eigentlicher Kritikpunkt, werden hier zusehends Vermutungen und Mutmaßungen Fakten gleichgestellt. Und das kann nicht sein.
Da wir uns hier in Deutschland aufhalten und er eine andere Quellenbasis nicht präsentiert hat, bin ich auch automatisch von den Zahlen des Statistischen Bundesamtes ausgegangen. Zahlen, welche man ohne große Mühe in drei bis vier Minuten selbst recherchieren kann. Und dann wiederum ist es, in meinen Augen, kleinlich dies nicht zu tun und lieber eine geratene Zahl in den Raum zu werfen.
 
Vielleicht war die Zahl auch einfach alt ... meine Zahlen sind auch nicht immer ganz frisch.

Aber du hast natürlich recht, man kommt doch recht einfach an aktuelle Zahlen.
 
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Wollen wir uns darauf einigen, dass es mir nicht um die Zahl im Besonderen, sondern um die fehlende Motivation des Quellenstudiums und dem Verhältnis Fakt/Mutmaßung im Allgemeinen ging?
 
Noxiel schrieb:
Oder aber er hat Unrecht und ist von seiner Meinung völlig verblendet und nicht mehr in der Lage überhaupt halbwegs objektiv zu urteilen.

Letzteres könnte ich dir ehrlich gesagt auch nicht bescheinigen.

Noxiel schrieb:
Wollen wir jetzt echt auf diesem Niveau weiter machen? Nein, Doch, Nein, Doch....?

Ich finde es natürlich deutlich besser, wenn du es stattdessen einfach kapieren würdest. :D

Noxiel schrieb:
Du wolltest mir noch eine gültige Definition des westlichen Feminismus im 21. Jahrhundert liefern.

Dann definiere "gültig". Auf gültige Art und Weise, versteht sich. Und ich bestimme, was gültig ist. ;)

Noxiel schrieb:
Bisher lese ich ausschließlich deine Meinung, was Feminismus darstellt, nicht jedoch die begriffliche Bestimmung, die ja ganz offensichtlich von uns beiden unterschiedlich aufgefasst wird.

Dir wird aber doch bewusst sein, dass es verschiedene Strömungen des Feminismus gibt, richtig?

Nun, der Unterschied ist einfach folgender: Für dich ist der "Coffee Shop Feminismus" maßgebend, also Leute die z.B. sagen "Ich bin für Gleichberechtigung, also klar, daher bin ich wohl Feminist". Für mich aber ist das eine praktisch schweigende Mehrheit, mich interessieren eigentlich nur Leute, die über politische Macht Einfluss auf mein Leben nehmen. Alles andere halte ich für die Privatsache anderer Leute, die mich nichts angeht.

Noxiel schrieb:
Der Mann trägt doch Verantwortung für sein Handeln, wenn er sein Sperma hergibt.

Also wenn wir hier einfach mal Themen wie Samenraub und Kuckuckskinder ignorieren (weil die Opfer ja bloß Männer sind, die werden das schon überleben), dann "ja".

Das Problem ist, dass die Antwort für Frauen auf die Frage nach solcher Verantwortung eben "nein" lautet.

Noxiel schrieb:
Ansonsten heißt das Thema "Keine Action ohne Gummi!".

Dein Deutsch ist echt gut für einen amerikanischen Abtreibungsgegner. ;)

Noxiel schrieb:
Wesentlich Gleiches muss gleich, wesentlich Ungleiches muss verschieden behandelt werden. Gleich- und Ungleichbehandlung müssen auf sachlichem Grund beruhen, Willkür ist verboten und einen Anspruch auf Gleichbehandlung im Unrecht gibt es nicht.

Im Klartext: Frauen haben gleich behandelt zu werden, wo sie es wünschen. Ansonsten ist das für den Gesetzgeber Diskriminierung. Gleichzeitig aber gibt es Dinge, für die Frauen nicht die Verantwortung haben wollen, die sie einfach blöd finden. Hier sind Frauen dann laut dem Gesetzgeber doch nicht gleich, eine Gleichbehandlung wäre daher natürlich total unfair und so.

Sorry, aber das sehe ich nicht ein.

Noxiel schrieb:
Und du unterstellst, die Entscheidungen fällen Frauen mal eben so zwischen einem Kaffee und 'ner Kippe?

Liebe Güte, jetzt soll man Frauen auch noch dafür bemitleiden, dass sie die Option überhaupt haben. Denn es geht ja mit einer schwierigen Entscheidung einher... äh, warte mal... ich dachte Frauen seien Erwachsene?

Noxiel schrieb:
Da Männer und Frauen beim Kinderkriegen eben eine unterschiedliche Rolle spielen, gebietet es hier das Selbstbestimmungsrecht der Frau über das des Mannes zu stellen.

Jo, aktuell kommt zuerst die Frau, dann der Fötus, dann der Mann bzw. später das Baby, die Frau und der Mann. Wir sind immer die Verlierer, da wir keine Kinder als Geisel nehmen können.
 
Nein, nicht weil es Männer sind, sondern weil das Kind nicht benachteiligt werden soll, nur weil die Mutter eine schlimme Person ist.
 
Colonel Decker schrieb:
Dir wird aber doch bewusst sein, dass es verschiedene Strömungen des Feminismus gibt, richtig?
Und solange du nicht mitteilst, welche Strömungen du hier kritisierst, kann deine Kritik auf restlich JEDE Strömung des Feminismus bezogen werden ... sogar auf die paar wenigen selbsternannten "Feministinnen", die sich die Zustände der 1950er Jahre zurückwünschen.
Grade weil es so viele Strömungen gibt, kann man eine allgemeine Kritik nicht ernst nehmen, denn die verschiedenen Strömungen sind sich in ihrer Kritik und in ihren Forderungen alles andere als einig.
Oder meinst du einfach, dass es Zeit ist, nichts mehr zu fordern, weil deiner Meinung nach mehr als alles nötige erreicht wurde?

Ich fühle mich persönlich beleidigt, wenn du mich mit "Schwanz ab"-Emanzen in einen Topf werfen willst. Denn die "Wir drehen den Spieß mal um"-Fraktion ist einfach nicht meins.

Zwar glaube ich, mir vorstellen zu können, welche Strömungen du da meinst (einfach auf Basis dessen, was du anprangerst) ... allerdings bin ich mir da nicht so sicher, ob das nicht vielleicht nur der (salonfähige) Anfang ist.
Zumindest ist "westlich" ja ein Ansatzpunkt, also geht es dir schonmal nicht um das Recht des Mannes auf ein häusliches Gewaltmonopol (sogenanntes Züchtigungsrecht ggü Kindern und Ehefrau, dessen Ende erst statistisch gezeigt hat, wie viel häusliche Gewalt es tatsächlich gibt).

Auch die Tatsache, dass Frauen arbeiten, und dabei allerdings etwas weniger zum BSP beitragen, scheint nicht das Problem zu sein.

Am Zusatz "des 21 Jahrhunderts" kann ich auch erkennen, dass es dir nicht um die Abschaffung des Frauenwahlrechts geht, denn das ist ein Thema des Feminismus des beginnenden 20. Jahrhunderts (ausser in einzelnen Kantonen der Schweiz).

Das für Männer "fehlende" Mitspracherecht bei Abtreibungen scheint ein Problem zu sein ... ebenso wie die etwas einseitige Praxis der Gerichte in Sorgerechts- und Unterhaltsentscheidungen. Zumindest in diesem 2. Punkt bin ich bei dir, denn nach meiner Meinung ist das ein Relikt aus der Zeit, als das Alleinernährermodell noch funktionierte und das Gender-Pay-Gap tatsächlich noch nachweisbar größer war, weil es eben größtenteils die Männer waren, die ein nennenswertes Einkommen hatten.
Diese Sachlage hat sich in den letzten Jahrzehnten geändert, und der Gesetzgeber hat hier eben noch nicht nachgebessert. Ob das nun an "mächtigen Feministinnen" liegt, oder einfach an einer unlaublichen Trägheit der Legislative, oder an einer Kombination - das ändert am Sachverhalt herzlich wenig.

Auch die angebliche Ausrichtung des bildungssystems auf die Bedürfnisse von Mädchen hast du kritisiert, allerdings machst du diese Kritik lediglich am besseren Notendurchschnitt fest, ohne wirklich zu hinterfragen, wie dieser Zustande kommt. Lass mich dir ein paar Tipps geben. Wenn der Unterricht gestört wird, welches Geschlecht ist da dann öfter der Urheber? Wenn es um die Hausaufgaben geht, mit welchem Geschlecht haben Eltern da oft größere Probleme?
Allgemeiner: Welches Geschlecht hat (stereotypen Rollenmustern folgend) eher eine Sozialisation, die nahe legt, den eigenen Willen auch gegen große Widrstände durchzusetzen?
Ich finde es nicht besonders verwunderlich, das Jungen von einem System voll struktureller Gewalt und institutioneller Zwänge schlechtere Noten bekommen. Die leisten halt mehr oder aggressiver Widerstand.
In der Schulentwicklung ist seit mindestens zwei Jahrzehnten bekannt, dass die Jungs die Verlierer der großen Bildungsexpansion sind ... und man versucht dem entgegenzuwirken - leider werden die existierenden Angebote nur wenig bis garnicht genutzt ... weil Sohnemann seine Freizeit eben schöner findet, als die Förderstunde oder aber weil Papa meint, dass Sohnemann dass nicht nötig zu haben hat.

Es steht dir frei, für diesbezügliche Veränderungen oder Gesetzesnouvellen auf die Strasse zu gehen ... statt einfach die Meinungsfreiheit in diesen Dingen in Frage zu stellen. Allerdings musst du dann auch damit leben können, dass nicht wenige (und nicht nur Frauen) deine Forderungen als Frechheit und Übergriff betrachten ... das ging den "Mein Bauch gehört mir"-Demonstranten in den 80ern auch nicht anders - auch deren Forderung wurde von einem Teil der Gesellschaft als Frechheit abgetan. Mich hat man z.B. noch in den 90ern als "Nestbeschnutzer" beschimpft, nur weil ich als Mann versucht habe, diese Forderungen zu verteidigen.

Sich gegen gesellschaftliche Normalität zu stellen ist nicht leicht, aber es ist wichtig ... und letztlich auch Bürgerpflicht - nur so kann es funktionieren. Die Anfeindungen gehören leider dazu ... zumindest in der Masse ist Mensch halt doch nicht so vernunftbegabt. Genau deshalb sollte man von Gesetzesänderungen auch nicht gleich eine Änderung des Alltags erwarten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Colonel Decker schrieb:
Dann definiere "gültig". Auf gültige Art und Weise, versteht sich. Und ich bestimme, was gültig ist. ;)
Gültig ist ein Sachverhalt, wenn er allgemein anerkannt und verbindlich; somit von bleibender Aussagekraft ist.

Wenn ich also den Duden für eine Definition von Feminismus heranziehe, komme ich zu dem Schluss, dass du von einer Strömung innerhalb der Frauenbewegung sprichst, die ich wohl als militant und reaktionär bezeichnen würde. Die jedoch nicht für sich in Anspruch nehmen kann, für den Großteil der Frauen zu sprechen. Ebenso wenig wie die Sorte Mann, die sich die Zustände der guten alten Zeit der 50er Jahre zurückwünscht. Denen die Frau als Heimchen am Herd besser gefällt, als eine Partnerin auf Augenhöhe zu haben. Die sich das Züchtigungsrecht ebenso zurückwünschen, wie das letzte Wort bei der Frage überhaupt arbeiten darf. Bilden diese Männer die repräsentative Mehrheit? Nein, sollte man deswegen alle Männer über einen Kamm scheren? Nein. Und jetzt, ersetze "Mann" durch "Frau" und du bist bei mir.

Colonel Decker schrieb:
Dir wird aber doch bewusst sein, dass es verschiedene Strömungen des Feminismus gibt, richtig?
Wenn du das wirklich verstanden hast, dann weiß ich zumindest, dass meine Beiträge auf den letzten Seiten nicht vollends vergeben waren.

Colonel Decker schrieb:
Nun, der Unterschied ist einfach folgender: Für dich ist der "Coffee Shop Feminismus" maßgebend, also Leute die z.B. sagen "Ich bin für Gleichberechtigung, also klar, daher bin ich wohl Feminist". Für mich aber ist das eine praktisch schweigende Mehrheit, mich interessieren eigentlich nur Leute, die über politische Macht Einfluss auf mein Leben nehmen. Alles andere halte ich für die Privatsache anderer Leute, die mich nichts angeht.
Und welche feministischen Verbände nehmen derzeit politisch Einfluss auf dein Leben? Oder machst du es dir allgemein zum Hobby, dich über den Teil einer gesellschaftlichen Strömung zu echauffieren, der am militantesten und mit seinen Maximalforderungen am Ereignishorizont der gesellschaftlichen Wahrnehmung residert? In dem Fall, sei mein Gast.

Colonel Decker schrieb:
Also wenn wir hier einfach mal Themen wie Samenraub und Kuckuckskinder ignorieren (weil die Opfer ja bloß Männer sind, die werden das schon überleben), dann "ja".
Und wieder pickst du dir einen Satz aus dem ganzen Absatz heraus, reißt ihn aus dem Zusammenhang und versuchst jetzt ernsthaft die Empörungswelle zu reiten, in dem du auf die statistisch offenbar nicht erfassbaren Fälle von Samenraub und Kuckuckskindern überschwenkst?
In diesen Fällen muß der Gesetzgeber definitiv nachbessern, da bin ich ganz bei dir. Aber ist dieser Punkt überhaupt strittig? Wieviele Frauen bezeichnen es denn als ihr gutes Recht, den Mann entgegen seines Wunsches zum Vater zu machen, geschweige denn ihm ein fremdes unterzujubeln? Wenn du wirklich glaubst, dass dies die Mehrzahl aller Frauen ist, dann ist mir dir keine fruchtbare Diskussion zu führen.

Colonel Decker schrieb:
Im Klartext: Frauen haben gleich behandelt zu werden, wo sie es wünschen. Ansonsten ist das für den Gesetzgeber Diskriminierung. Gleichzeitig aber gibt es Dinge, für die Frauen nicht die Verantwortung haben wollen, die sie einfach blöd finden. Hier sind Frauen dann laut dem Gesetzgeber doch nicht gleich, eine Gleichbehandlung wäre daher natürlich total unfair und so.

Sorry, aber das sehe ich nicht ein.
Das du ein Grundprinzip unseres Rechtstaates nicht einsiehst, ist natürlich tragisch, ändert aber nichts am Ergebnis. Da ich mir in deinem Fall aber nicht ganz sicher bin und es eigentlich für überflüssig halte Offensichtliches anzusprechen. Dir ist schon bewußt, dass der allgemeine Gleichheitssatz auf alle Fragen der Gleichberechtigung anzuwenden ist und nicht nur auf Frauen, oder?
Das ist kein Frauenrecht, sondern ein Prinzip unserer Rechtsstaatlichkeit.

Colonel Decker schrieb:
Liebe Güte, jetzt soll man Frauen auch noch dafür bemitleiden, dass sie die Option überhaupt haben. Denn es geht ja mit einer schwierigen Entscheidung einher... äh, warte mal... ich dachte Frauen seien Erwachsene?
Deine mangelnde Empathie schockiert mich. Von bemitleiden hat niemand in der Diskussion auch nur im entferntesten gesprochen. Wenn du endlich mal aus deiner Opferrolle ausbrechen würdest, kämst du vermutlich auch zu dieser Erkenntnis, dass es nicht um Mitleid sondern um Einfühlungsvermögen geht, was die biologisch einzigartige Rolle der Frau bei einer Schwangerschaft angeht. Sollten wir in der Wissenschaft einmal soweit kommen, dass der biologische Prozess der Schwangerschaft von der Frau abgekoppelt werden kann, dann bin ich auch der festen Überzeugung wird dem Vater ebenfalls ein Recht zur Abtreibung eingeräumt. Bisher dahin sind wir jedoch den Grundgesetzen der Natur unterworfen und denen juristisch Rechnung zu tragen ist nur angemessen.

Colonel Decker schrieb:
Jo, aktuell kommt zuerst die Frau, dann der Fötus, dann der Mann bzw. später das Baby, die Frau und der Mann. Wir sind immer die Verlierer, da wir keine Kinder als Geisel nehmen können.
Bitte ziehe mich als Mann nicht in deine selbst gewählte Opferrolle mit hinein. Ansonsten hat derOlf auch meine weitergehenden Gedanken zum Thema treffend formuliert. So dass ich ihn, in seinen bisher geäußerten Ansichten nur unterstützen kann.
 
Erklärt mir mal jemand, warum verhüten, für die hier angesprochenen Rechte und Pflichten entscheidend sein soll? Muss ich erwachsenen Männern und Frauen wirklich aufzeigen, dass es keinen 100%tigen Verhütungschutz gibt?

Die "neuen" Rechte des Vaters, in Bezug auf das gemeinsame Sorgerecht sind entstanden, weil nach der Auffassung des EuGH die damalige, ausgestaltete Praxis - "nur" gegen das Menschenrecht urteile. (#163) Die Frau/Mutter an sich, war für die nachträgliche, richtige Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes irrelevant.

Im Fokus stand der vollkommen unbestreitbare und absolut nicht kritikfähige Sachverhalt: Kind (!) und Mann/Vater sind "gleichberechtigt" gegenüber einer gemeinsamen Sorgepflicht (!) - zur Frau. Hier Verhütung, biologische/anatomische Gegebenheiten einfließen lassen zu wollen, ist für die gemeinsame Sorgepflicht - schlicht und ergreifend lächerlich.

Das bestätigt die Neuregelungen im Gesetz.

Abtreiben darf die Frau "nur", weil sie werdende Mutter ist. Daraus (werdende Mutter) resultierend ergeben sich Rechte und Pflichten. Rechte und Pflichten des Mannes einstehen erst, wenn er Vater ist beziehungsweise definitiv Vater wird und nicht beim Vater werden.

Das Recht auf Abtreibung ist nicht damit gerechtfertigt, dass nur Frauen Kinder kriegen können, sondern rechtlich - weil sie werdende Mutter ist. Werdende Mutter setzt voraus: befruchtete Eizelle = Embryo = Fötus = Kind, dass setzt bei der Frau - Geschlechtsverkehr voraus, die Art der Verhütung ist unmaßgeblich.

Werdende Mütter/Väter lassen sich rechtlich nicht trennen, sonst gäbe es grundsätzlich Unrecht. Daraus ergibt sich, das Frauen und Männer gegenüber dem Kind gleichberechtigt sein müssten. Weil sie dem Kind gegenüber - eine gemeinsame Sorgepflicht haben sollten.

Wer das (im Prinzip) nicht versteht, dem unterstelle ich stark mangelnde Intelligenz.

Die Frau hat als werdende Mutter, jenes Recht auf Abtreibung, weil sie mit befruchteter Eizelle das alleinige Sorgerecht hat und hier auch die alleinige Sorgepflicht gegenüber dem Kind. Erst wenn die Mutter sich für das Kind entscheidet, einstehen dem werdenden Vater - Rechte und Pflichten.

Begründung: Mutter muss Vater weder über die Schwangerschaft noch über eine Abtreibung informieren. Hätte der Mann, als werdender Vater - gemeinsame Sorge-Rechte und Pflichten, muss man zwangsläufig über andere Änderungen nachdenken.

Niemand sollte sich anmaßen, die Lasten einer werdenden Mutter über das Kindswohl zu stellen. Die Lasten der werdenden Mutter - sind das Resultat von Mann UND Frau. Möchte Frau diese Last nicht tragen, muss sie sich also sicher schützen oder darf kein Sex haben. DAS wäre dann die logische Konsequenz aus entsprechender Argumentation - gegen den Mann.

Und das kann niemand ernst meinen.
Die logische, indirekte Schlussfolgerung daraus wäre: Die Frau darf nicht abtreiben.
 
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Sag mal, hast du den Beitrag per Google Translate übersetzen und dann zweimal per Copy&Paste hier rein gesetzt?
 
Hab es editiert. ^^
Text ist nebenbei ohne jegliche Kontrolle auf dem Smartphone entstanden.
 
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@Noxiel
Hier verstehen einige simpelste Zusammenhänge nicht, bzw. wollen es nicht. Wundert es da, das die eigenen Gedanken irgendwann konfus werden wenn man sich windet wie ein Aal um "Argumente" zu konstruieren?

Im Prinzip ist der Thread doch überflüssig geworden. Unter anderem der TE hat doch klar gezeigt, dass er an einer faktenbasierten Diskussion gar nicht interessiert ist sondern nur Zustimmung zu seiner Sicht sucht. Oder auf Internetdeutsch: Das ist ein Heulthread, wo man eigentlich nur hören will, das man im Recht ist.
 
Rumheulen und das ignorieren von Fakten findet statt, wenn man im Kontext nicht anerkennt: Kind setzt Frau und Mann voraus. Der EuGH (#163) hat auch nur rumgeheuelt?

Findet im Kontext eine Rechtfertigung aufgrund von biologischen/anatomischen Gegebenheiten statt, müsste man der Frau signalisieren: Nur du kannst Kinder bekommen. Möchtest du nicht schwanger werden, habe keinen Sex, schütze dich zu 100%. Wenn du nun schwanger bist, darfst du nicht abtreiben. Sie hatte Sex, hat unzureichend, gar nicht verhütet. Du weißt das nur du schwanger werden kannst. Was soll das darstellen?

Eine Frau kann nicht abtreiben, das kann nur eine werdende Mutter.
Eine Frau die kein Sex mit Mann hat, kann im Kontext keine werdende Mutter werden.

Wenn Mann aufgrund von Sex, "mangelnder" Verhütung - ein Kind bekommen muss, dann muss das auch die Frau. Das ist die logische Schlussfolgerung und die könnt ihr nicht ernst meinen. Oder?
 
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