Westlicher Feminismus im 21. Jahrhundert noch notwendig?

Ich hab doch weiter oben geschrieben, dass ich für mein Kind gar keinen Unterhalt bekomme. Wir leben nur von meinem Einkommen und dem Kindergeld.
Trotzdem ist es ärgerlich zu wissen, dass bei uns das Geld knapp ist und ich Reparaturen (z.B. ist unser Backofen teildefekt) und Neuinvesitionen (uns fehlen noch ein paar Schränke) deswegen über einen längeren Zeitraum schieben muss, während wir eigentlich Anspruch auf ausstehenden Unterhalt hätten, der neben diesen Dingen noch einen Urlaub oder ein neues gebrauchtes Auto (meins is 15 Jahre alt) finanziert hätte.

Trotzdem bin ich sehr zuversichtlich, dass wir ohne "fremde" Hilfe gut alleine zurechtkommen, wenn der Haushalt erstmal fertig eingerichtet ist.
 
Ich will nur mal darauf hinweisen, dass es mittlerweile zu großen Teilen in diesem Thread maximal im weitesten Sinne um Feminismus geht. Es wäre schön, wenn ihr mal zum Thema zurück kehren würdet und für die andere Diskussion evtl. gesonderte Themen eröffnen würdet.

Wer wieviel Unterhalt bekommt und ob das reicht oder nicht reicht hat schließlich null mit dem Threadthema zutun.

Allgemein sollten sich mal ein paar Leute aus ihrer selbstgebastelten Opferrolle heraus bewegen. Ansonsten wird es nie möglich sein ein Thema abstrakt und objektiv zu bewerten.

Ich möchte auch mal etwas dazu sagen. Die meisten Teile die pcw hier zu den Frauenrechten bezüglich Schwangerschaft und Kindesgeburt vertritt kann ich für mich so unterschreiben.

Aber die subtile Frage nach Schwangerschaft in Bewerbungsgesprächen hat doch nichts mit Feminismus zu tun. Möglicherweise noch am Anfang, weil derjenige, der die Bewerbungsgespräche führt evtl. annimmt, dass dies nur Frauen beträfe. Aber spätestens in der Probezeit wird sich zeigen wenn Männer in ihrer Arbeitszeit durch Kinder ebenso eingeschränkt sind. Und meint ihr die sind dann gern gesehen? Wer sich bewusst für Kinder entscheidet, der muss eben auch in Kauf nehmen in der Wirtschaft benachteiligt zu werden. Dies zu ändern hat eben genauso wenig was mit Feminismus zutun. Die Nachteile durch Schwangerschaft können Männer nun mal nicht haben.

Die biologisch begründeten Vorteile bei Abtreibungsfrage wandeln sich hier eben in biologisch begründete Nachteile um. Man kann sich hier drehen und wenden wie man will, eine gesetzliche Gleichbehandlung kann es nur dann geben, wenn Männern "zumutbare" Gegebenheiten geschaffen werden können selber Kinder zu bekommen. Ansonsten wird das einfach nicht möglich sein.

Die Frau hat Nachteile wenn sie schwanger werden will. Sollte sie sich Kinder wünschen, so hat sie Mittel und Wege sich diesen Wunsch ohne Mann zu erfüllen - Vorteil. Wie will man beides denn gesetzlich ausgleichen? Unmöglich!

Allgemein ist Feminismus an manchen Stellen sicherlich noch nötig. An anderen allerdings nicht. Ich finde es ziemlich nervig, dass alles gleichgemacht werden muss, obwohl es offensichtliche Unterschiede gibt. Es ist kein Problem wenn es allgemeine geschlechterspezifische Tendenzen gibt. Diese muss man nicht auf Biegen und Brechen versuchen anzupassen. Ein Problem wird es erst dann, wenn ein Individuum aus irrelevanten Merkmalen heraus diskriminiert wird. Und dabei ist es egal ob es Männer, Frauen, Schwarze, Weiße, Behinderte, Christen, Muslime, Heiden oder sonst etwas sind. Deswegen sollte man den Begriff Feminismus auch abschaffen. Es geht eher um Abbau von allgemeinen Vorurteilen bzw. von Stereotypen aller Art. Und zwar gesellschaftlich. Politisch bzw. gesetzlich sind wir hoffentlich so weit, dass das nicht mehr nötig ist.
 
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@trialgod
Du hast die einmalige Chance, hier einen Themenstrag anzustoßen, der die Frage des TE tatsächlich zu klären hilft.
Wie wäre es mit Mode? Werbung? Kulturproduktion?
Alles drei sind Gebiete, in denen man von einer Bevorzugung des weiblichen Geschlechts reden könnte ... bleibt zu fragen, ob damit der Feminismus was zu tu hat.

Zum einen ist in diesen Bereichen zwar vieles realisiert, was Feministinnen angeprangert haben (Sexualisierung der Frau bei gleichzeitiger Rationalisierung des Mannes mal als Beispiel) ... aber das geht nun schon seit fast 50 Jahren so (die Feministische Kritik, die Praxis ist um einiges älter), und scheinbar sind diese Bereiche vom Markt viel mehr abhängig, als von Politik (oder von einer Feministinnen-Lobby).

Der Markt hat sich eben entschieden, dass das in diesen Bereichen vollkommen normal ist, wenn Körper zu Objekten degradiert werden ... und solange ich nicht vom Gegenteil überzeugt werde, gehe ich davon aus, dass jedes Geschlecht "nur" ungefähr 50% dieses Marktes ausmacht.
OK finde ich das trotzdem nicht. Männermode hat sich z.B. mMn seit knapp 100 Jahren nicht groß weiterentwickelt, weil hier der Fokus eben auf der Frau als Farbtupfer an seiner Seite gelegt wurde und dort mMn noch immer liegt (er hingegen kann sich genaugenommen nur in der art seriös UND "modisch" kleiden, dass er Opas Kleidungsstil kopiert - und Opa hatte da auch nicht wirklich viel Auswahl).
Wers nicht glaubt, einfach mal die geschlechtlich getrennten Modeabteilungen großer Kaufhäuser vergleichen ... wo ist es interessanter/bunter/vielfältiger? Oder im Bespiel H&M "wo ist den nur die Männerabteilung"?
 
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Ich verstehe ehrlich gesagt nicht ganz worauf du hinaus willst.

Du wünschst dir mehr Diversität bei Männermode? Und stellst die Frage ob der Fakt, dass diese um einiges geringer ist als bei Frauenmode, in den Bereich der Feminismusdiskussion fällt oder nicht?
 
Ja, denn dieser Überhang (Mode war dabei nur ein Beispiel) ist mMn nur ein Symptom einer tieferliegenden Struktur, die Frauen auf ihren Körper, seine Attraktivität und die Sexualität reduziert (überzeichnet dargestellt).

Warum gehen viele Lippenstiftfarben in Richung rot? - genau, rote Lippen signalisieren sexuelle Bereitschaft bzw. Erregung ... beim Mann natürlich auch, nur scheint Frau dafür nicht sonderlich empfänglich zu sein ... oder hat es andere Gründe, dass Männer sich nicht so auffällig schminken (wohlmöglich ein Stereotyp)?
Ich persönlich mag das bei Frauen auch nicht ... vielleicht fällt mir der Unterschied nur deswegen auf.

Mein Gedanke geht in die Richtung, dass Frauen in allen öffentlich sichtbaren Bereichen der Mode- oder Kulturproduktion überrepräsentiert sind, mMn in allen Bereichen, in denen gilt "sex sells" ... natürlich hat das direkt erstmal nichts mit Feminismus zu tun, der hat nur vehement darauf aufmerksam gemacht, dass es oft eben nicht einfach "sex sells" heißt, sondern eher "female sex sells best".
Das geschieht meist auch nicht bewusst (mal abgesehen von der Marketingentscheidung). Die Wirkung erzielt das aufgrund Jahrtausendealter (biologischer) Mechanismen ... als Reaktion auf Signale, deren Aussendung beim Mann allerdings größtenteils geblockt wird.
Im Prinzip nutzt Marketing hier die verbliebenen animalischen Instikte.

Und bevor der Einwurf kommt: Wenn wir die Gleichberechtigungsfrage Marketing-Strategen überlassen, dann können wirs mMn gleich ganz vergessen.
 
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@Zwenner
Die Ansichten der Frau Ruhdorfer sind - in meinen Augen - auch soweit vom Feminismus entfernt, wie du vom Konzept der Gleichberechtigung bei diesem Thema. Wenn man sich die Argumente von Frau Ruhdorfer ansieht, erkenne ich da die gleiche pauschalisierte und von Vorurteilen geprägte Angst gegenüber dem anderen Geschlecht, die sich darin äußert, dass jegliche Gleichstellung - wo sie geboten ist - aus fadenscheinigen Gründen abgelehnt wird.
 
Der kleine Unterschied dabei IST, dass da Menschenrechte (der Kinder!) angegriffen werden, ein Schwangerschaftsabbruch ist aber kein Menschenrecht - erst mal eine Straftat. Da darf man schon unterscheiden, meine ich nur persönlich. Gegen diese Gesetzesregelung, die da oben kritisiert wird - dagegen haben breitbandig nur Frauenrechtler/innen etwas. Sehr ähnliches gilt auch für den Nachtrag. Und da geht Feminismus eindeutig zu weit.

DAS musst du mir erklären:
Wo lehne ich jegliche Gleichstellung - wo sie geboten ist - aus fadenscheinigen Gründen ab?!

Meine Begründung ist, dass der Frau (an sich!) durch meine umgesetzte Meinung - keine Nachteile einstehen würden. Speziell eine werdende Mutter oder Mütter generell darf/dürfen sich da durchaus angegriffen fühlen, würde ich auch verstehen - Männer aber schon mal gar nicht, die können nämlich nicht richtig Kinder kriegen.

Ober ist meine gelebte Einstellung, dass ich mein Kind ohne Almosen "unterhalten" möchte - falsch?
Ich habe NIE gefordert, dass eine Mutter grundsätzlich kein Unterhalt für das Kind bekommen sollte!
 
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Und da ist der Gong zur 2. Runde ;)

Ich find den Artikel sehr einseitig ... das erwarte ich aber von politischen Statements auch garnicht mehr anders.
Warum wird eigentlich grundsätzlich vom worst-case ausgegangen?
Wer als Mann die Mitsorge um ein Kind erstreitet, scheint Fr. Ruhdorfer zur Folge kaum etwas anderes im Sinn zu haben, als das Kind zu missbrauchen, oder einfach der Mutter zu entziehen ... notfalls mit hilfe ultrabrutaler Schlägertrupps.

Also wirklich, die arme Frau hat nicht mehr das alleinige BESITZRECHT an IHREM Kind? ... immerhin kann sie ihm das Umgangsrecht nicht mehr wider jeder Vernunft einfach verweigern - nein, sie muss wohlmöglich darum kämpfen, und muss tatsächlich belegen, dass der Umgang mit dem Erzeuger dem Kind nicht gut täte. Genauso, wie es Männer in dem Fall nach ihrem hochgelobten Kindsorgerecht der 80er tun mussten. Der Unterschied ist dann wohl, dass Männer damals oft nicht so große Chancen hatten (wie ja der EUGH festgestellt hat), wie heute die Frau im umgekehrten Fall.

Wie gesagt ... es ist eben ein politisches Statement ... sowas sollte man ganz allgemein nicht allzu ernst nehmen.
 
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Eine Runde zwei, gibt es nach K.O. in der ersten nicht... wirklich. Nächster´s wäre - wie sich primär Mütter hinstellen können, mit einer ähnlich lautenden "Begründung"... (...), wie: "Da bekomme ich ja noch weniger." um grundlegend-generell, höhere Unterhaltsansprüche gegenüber dem Kind rechtfertigen (Frauenrechte (?!) und so) zu wollen. Ich möchte mich da einfach nur übergeben.
Zwenner schrieb:
Ober ist meine gelebte Einstellung, dass ich mein Kind ohne Almosen "unterhalten" möchte - falsch?

EDIT: Ich frauenfeindlicher, menschenrechtsverachtende (respektive diese nicht verstehende) super Troll (dumm wie Brot, ich weiß ja als Vater nicht mal, dass nur Frauen richtig Kinder kriegen können... sorry - echt mein Fehler... als der biologische Umstand an sich - auch.) hab eventuell Smilies vergessen... um meine (erneute?) reine Hassschrift - weniger provokant wirken zu lassen, eventuell.
 
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DerOlf schrieb:
OK finde ich das trotzdem nicht. Männermode hat sich z.B. mMn seit knapp 100 Jahren nicht groß weiterentwickelt, weil hier der Fokus eben auf der Frau als Farbtupfer an seiner Seite gelegt wurde und dort mMn noch immer liegt (er hingegen kann sich genaugenommen nur in der art seriös UND "modisch" kleiden, dass er Opas Kleidungsstil kopiert - und Opa hatte da auch nicht wirklich viel Auswahl).

Dem kann ich nicht wirklich folgen. Wenn du Männermode auf den Businessdress reduzieren willst, hast du die farblose Einfältigkeit. Tust du es nicht, steht dir alles offen, vom knallroten Cowboystiefel bis zur Pornobrille. Viele Männer trauen sich jedoch nicht als Papageien herumzulaufen, weil das mit Homosexualität in Verbindung gebracht wird und zudem (angeblich) bei Frauen schlecht ankommt. Bei letzteren steht der Anzug für finanziellen Erfolg (wichtig für den Nachwuchs), im Gegensatz zum Handwerkerdress. Schaut man zurück in die 70er und 80er Jahre, sieht man, dass wir dabei schon einmal weiter waren. Heute gibt's den Hipsterbart zum Anzug für den Brusthaarrasierenden, das ist alles so langweilig wie ein Filterkaffee ohne Schuß.

DerOlf schrieb:
Warum gehen viele Lippenstiftfarben in Richung rot? - genau, rote Lippen signalisieren sexuelle Bereitschaft bzw. Erregung ... beim Mann natürlich auch, nur scheint Frau dafür nicht sonderlich empfänglich zu sein ... oder hat es andere Gründe, dass Männer sich nicht so auffällig schminken (wohlmöglich ein Stereotyp)?
Ich persönlich mag das bei Frauen auch nicht ... vielleicht fällt mir der Unterschied nur deswegen auf.

Das mit dem Lippenstift hat einen ganz simplen biologischen Hintergrund. Seitdem der Mensch mit Kleidung herumrennt, sieht man nichts mehr von seinen Geschlechtsteilen, dabei deutet der rote Lippenstift auf dem Mund auf die äußeren weiblichen Geschlechtsorgane (bei erregung), während das Dekolleté ein optischer Ersatz für das freiliegende Hinterteil ist. Rot gepuderte Backen stehen für Gesundheit aber eben auch Erregung. Mehr Geheimnisse bei der Schminkerei gibt's eigentlich nicht.
Das erklärt auch auf einfache Weise, warum geschminkte Männer komisch aussehen, vielleicht sollten die sich die Nase rot anmalen?! ;)

DerOlf schrieb:
dass es oft eben nicht einfach "sex sells" heißt, sondern eher "female sex sells best".
Das geschieht meist auch nicht bewusst (mal abgesehen von der Marketingentscheidung). Die Wirkung erzielt das aufgrund Jahrtausendealter (biologischer) Mechanismen ... als Reaktion auf Signale, deren Aussendung beim Mann allerdings größtenteils geblockt wird.
Im Prinzip nutzt Marketing hier die verbliebenen animalischen Instikte.

Ich denke Marketing nutzt immer das Tier in uns, egal in welcher Form. "Sex sells" gilt aber auch längst für Männermodels. Schau einmal Werbeprospekte an, das siehst du immer am häufigsten das Idealbild eines Pärchens, das erinnert natürlich verdächtig an Barbie und Ken, wie es uns seit Jahrzehnten indoktriniert wird. Die Fettwampe eines gestandenen Durchschnittsbürgers wirst du darin nicht finden.

Ein Problem sehe ich bezüglich des Feminismus wirklich darin, dass Frauen ständig den Spagat machen (müssen), irgendwo zwischen Konventionen/Sexismus/dem eigenen Ausnutzen ihres Geschlechts/Feminismus/Karriere und der braven Mutterfigur.
Wir Männer sind dabei deutlich Rückständiger: Es geht alles nur um Macht (Kohle) und Protzerei, haben wir das nicht, wird's schwierig mit dem heterosexuellen Geschlechtsverkehr.
 
Schrammler schrieb:
Dem kann ich nicht wirklich folgen.
Als ich das gelesen habe ... musste ich kurz schlucken ... bis ich es als LÜGE enttarnen konnte.
Ich finde du hast den Hintergrund schon echt gut erfasst ... wie spätestens dein letzter Absatz zeigt. Eigentlich zeigt schon der 1. Absatz, dass du meinen Kritikpunkt (die Orientierung BEIDER Geschlechter an stereotypen Rollenbildern) ziemlich gut nachvollziehen kannst.

Eigentlich hatte ich gehofft, durch eine mit dieser themenvariante einhergehende Psychologisierung endlich eine Alternative zu diesen sinnlosen Rechts-Diskussionen zu bieten. Das artet nämlich immer in das gleiche Gerangel um Sonderfälle aus.
 
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Schrammler schrieb:
Es geht alles nur um Macht (Kohle) und Protzerei, haben wir das nicht, wird's schwierig mit dem heterosexuellen Geschlechtsverkehr.
Darf ich das so verstehen, wie du das meinst?

Nehme deine Meinung durchaus an - nur müssen Frauen diesen Spagat, wirklich ständig machen?
Ich finde es nicht schlimm, wenn man schöne Menschen für diverse Werbezwecke daher nimmt.

Weil wie du sagst, dass lässt sich sehr oft einfach auch rechtfertigen.
Ich finde eher das die aufgezeigte Problematik eher problematisch... für die Jugend ist.
(Heute gibt es in Kinderzeitschriften schon Beilagen wie: Lippenstift, Schminke, Glamor-Sonnenbrille.)

Schon in den 70gern hat man sich an "sexistischen" Titelbilder (Stern?) gestört.
 
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Zwenner schrieb:
Der kleine Unterschied dabei IST, dass da Menschenrechte (der Kinder!) angegriffen werden, ein Schwangerschaftsabbruch ist aber kein Menschenrecht - erst mal eine Straftat.

Hier muss ich wieder ein paar Fakten reinwerfen, denn bei einem Schwangerschaftsabbruch von einem "Kind" zu sprechen ist doch etwas weit hergeholt. "Baby" wäre auch nicht korrekt.

Ein Zellhaufen ist bis zu einem bestimmten Zeitpunkt eben kein Mensch. Diesen Zeitpunkt festzulegen ist natürlich schwierig, die in der Regel üblichen 12-14 SSW (Schwangerschaftswochen, sprich bei 14 SSW ist der Fötus 12 Wochen alt) sind allerdings kein schlechtes Maß.
Ein Fötus der 8 Wochen alt ist, kann durch elektrische Stimulation motorische Bewegungen ausführen (elektrische Stimulation von außen versteht sich, der Fötus selbst kann sich zu dem Zeitpunkt noch nicht bewegen). Sprich zu dem Zeitpunkt gibt es Nervenleitungen, vorher ist das einfach nur ein Zellhaufen. Schmerz kann allerdings noch keiner vernommen werden, da das Gehirn noch nicht weit genug ausgebildet bzw. überhaupt nicht mit den Nervenleitungen verbunden ist. (Wenn du bei einem Menschen im Rückenmark die Leitung zum Gehirn kappst, verspürt dieser keine Schmerzen mehr, somit ist der Schmerz vom Gehirn abhängig). Die gänge Meinung für das Empfinden von Schmerz liegt irgendwo zwischen der 20. und der 26. Woche.

Medizinisch kann man also noch nicht von einem Menschen sprechen, wenn man einen Embryo (Bez. bis ~10. SSW) oder Fötus (Bez. ab 10. SSW) entfernt. Wird hier ein zukünftiger Mensch getötet? Nicht wirklich, denn dann wäre auch eine befruchtete Eizelle bereits ein zukünftiger Mensch und diese vernichtet der Körper ganz alleine, wenn man Pech hat (oder Glück, je nachdem).

Persönlich hab ich bis zur 8. SSW kein Problem (die meisten Abtreibungen passieren zw. der 5 - 10 SSW, also 3 - 8 Wochen nach Befruchtung), denn 6 Wochen nach Befruchtung kann man eig. erkennen das man Schwanger ist und entscheiden ob man es will oder nicht. Gleichzeitig ist 6 Wochen nach Befruchtung einfach noch nichts substantielles vorhanden.
 
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DerOlf schrieb:
dass es oft eben nicht einfach "sex sells" heißt, sondern eher "female sex sells best".
Weiß nicht ob ich das so unterschreiben würde. Nein. Kommt einfach auch stark auf das Produkt an.

@hallo7
Das ist in Ordnung. Ich akzeptiere das unkommentiert.
(Es ist eine Straftat, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden, nicht mehr - ok?)
 
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Zwenner schrieb:
Der kleine Unterschied dabei IST, dass da Menschenrechte (der Kinder!) angegriffen werden, ein Schwangerschaftsabbruch ist aber kein Menschenrecht - erst mal eine Straftat. Da darf man schon unterscheiden, meine ich nur persönlich. Gegen diese Gesetzesregelung, die da oben kritisiert wird - dagegen haben breitbandig nur Frauenrechtler/innen etwas. Sehr ähnliches gilt auch für den Nachtrag. Und da geht Feminismus eindeutig zu weit.


Mit deiner Logik dürfte man gar keinen Sex mehr haben.

Edit Hallo7 hat es besser erklärt.
 
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Auf einmal ist es okay. Hat irgendwer von den befürwortern der abtreibung zur irgendeinem zeitpunkt was anderes als grundlage für abtreibungen im kopf gehabt? Ich denke nein, den abseits der gesetzlichen regelungen hat keiner argumentiert. Wozu dann also deine ganze gespielte aufregung wenn es letzlich okay ist im rahmen dessen was sowieso deutsches recht ist? Das mutiert hier echt zum kasperletheater....
 
Colonel Decker schrieb:
Mich interessiert, inwiefern ihr den modernen westlichen Feminismus für sinnvoll und notwendig haltet - oder eben auch nicht.

Eine Frage, die gleichermaßen interessant wie verwirrend ist. Denn wenn ich mir Deine Erläuterungen so ansehe, fragst Du nicht nach dem modernen westlichen Feminismus, sondern nach den Ausprägungen verschiedenster Wellen und Strömungen aus dem Feminismus vieler Jahrzehnte.

Schaue ich mir an, wofür z.B. Alice Schwarzer gekämpft hat und vergleiche das mit den Horden super spießiger Teenager, die Woche für Woche dem Tussi-Konsum mit Handtäschchen und Schühchen fröhnen, dann kommt mir das schon seltsam vor. Andererseits geht es im modernen Feminismus um mehr, als nur das Recht, als Frau keinen Klischees entsprechen zu müssen. Es geht z.B. auch darum, den Klischees entsprechen zu dürfen, also die Wahl bzw. die Freiheit zur eigenen Entscheidung zu haben.

Was die Gleichberechtigung betrifft, so muss man das wohl im gesellschaftlichen Kontext sehen. Selbst in der westlichen Welt sehe ich noch keine Gleichberechtigung von Mann und Frau - in vielen Dingen. Feminismus ist dann aber nicht immer gleichbedeutend mit dem Ruf nach staatlicher Regulation. Viele moderne feministische Bewegungen haben sich selbst organisiert, um das Ungleichgewicht z.B. in der Kunst- oder Musikszene durch eigenes Handeln zu beseitigen.

Colonel Decker schrieb:
Meiner Meinung nach hat der Feminismus seinen Zenit längst überschritten. Frauen haben rechtlich seit Jahrzehnten gleiche Möglichkeiten wie Männer

Feminismus ist eine Bewegung, die in mehreren Wellen stattfindet. Aktuell spricht man über die vierte Welle, in der es z.B. darum geht, dass es nicht "die Frauen", sondern verschiedenste Gruppen gibt, die alle ihre eigenen Probleme haben, die teilweise miteinander korrelieren:

https://www.psa.ac.uk/insight-plus/feminism-fourth-wave

Colonel Decker schrieb:
Nun weisen Feministen allerdings auf nach wie vor bestehende Unterschiede, z.B. in der Arbeitswelt, hin. ... bei dem Frauen gleich - gerne aber auch "on top" - auskommen sollen.

Das ist zu pauschal gedacht. Fakt ist, dass Politik wie Wirtschaft es sich mit der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau in der Arbeitswelt echt schwer tun. Ich war schon in genügend Firmen, um sagen zu können, dass es definitiv noch heute in Führungskreisen den Männerzyklus gibt. Für Frauen ist es schwer bis unmöglich, in vielen Firmen bestimmte Ebenen überhaupt erreichen zu können. In Vorständen findet man Frauen daher, wenn überhaupt, vor allem in so "emotionalen" Rollen wie Compliance (wie aktuell bei Volkswagen) oder HR (wie bei Getrag). Der Rest ist klar in männlicher Hand. Hier kann eine Quote helfen, die Transition in der Gesellschaft zu unterstützen. Gleichwohl sehen auch Feministinnen die Probleme, die mit so einer Quote einher gehen. Deshalb ist nicht jede Feministin pauschal für eine Frauenquote.

Colonel Decker schrieb:
Die ganze Logik dahinter ist offenbar, dass es im Leben vor allem auf formelle Macht irgendwelcher Personengruppen ankäme. Mehr Männer in hohen beruflichen Positionen werden damit automatisch zum Problem für Frauen - obgleich z.B. der männliche Politiker ja auch von Frauen gewählt wurde.

Es geht um Chancengleichheit, nicht um Macht. Es ist einfach traurig, wenn man wie ich schon das ein oder andere Mal ganz klar gesehen hat, dass eine Frau für eine Beförderung sachlich gesehen die beste Wahl wäre, sie aufgrund ihres Geschlechts aber für den Posten nie und nimmer in Frage kommt. Und genau darum geht es auch in Deinem Beispiel mit den Politikern: wenn man sachlich an die Wahl herangeht, wird die beste Person, der beste Mensch für den Job gewählt. Unabhängig vom Geschlecht. Aber so weit sind wir leider noch immer nicht.

Colonel Decker schrieb:
Unter dem Strich betrachte ich den modernen Feminismus daher als etwas, da erfundene Probleme mit Hilfe der Staatsgewalt und völlig nutzlosen Maßregelungen zu bekämpfen versucht.

Die Staatsgewalt spielt in vielen Aspekten des modernen Feminismus gar keine Rolle. Und Feminismus erfindet keine Probleme, sondern weist auf geschlechterspezifische Unterschiede hin bzw. beschäftigt sich mit diesen. Als Problem würde ich die Themen daher nicht pauschal beschreiben, sondern als Ausprägungen einer feministischen Revolution, die nie beendet wurde und die sich meiner Meinung nach auch mit der Gesellschaft ändern muss, um relevant zu sein. Denn noch immer fehlt unabhängig von den Rahmenbedingungen die Gleichberechtigung in den Köpfen der Menschen. Ein schönes Beispiel dafür ist der Bechdel-Test:

http://diepresse.com/home/kultur/fi...t_Die-drei-Regeln-fur-frauenfreundliche-Filme

Und hier noch ein weiterführender Artikel dazu:

http://filmschoolrejects.com/features/10-famous-films-that-surprisingly-fail-the-bechdel-test.php

Colonel Decker schrieb:
In Zeiten, in denen man sich meiner Ansicht nach lieber mal um junge Männer Gedanken machen sollte. Denn perspektivenlose junge Männer haben kaum Aussicht auf Frau und eigene Familie. Die werden dann kriminell, ...

Man wird immer Dinge finden, die man aktuell als dringlicher ansehen kann. Das bedeutet aber nicht, dass man dann alles andere liegen lässt und sich nur noch um diese eine Sache kümmert. Die Gesellschaft ist komplex und daher muss man sich auch mit vielen Dingen beschäftigen, wenn man sich mit der Gesellschaft beschäftigen will. Ein Umstand, den unsere Politiker auch manchmal nicht verstehen (wollen). Dabei hängt vieles miteinander zusammen. Auch das Weltbild dieser jungen Männer und die Frauen, die in diesem vorkommen.
 
Ehrlich gesagt mich gruselts wenn ich das hier so lese. Das ist zum Teil ja regelrecht hasserfüllt was da von sich gegeben wird. Mit einer objektiven und vor allem fairen Betrachtung hat das nichts zu tun. Manchmal glaube ich die Aufklärung und das Thema Gleichberechtigung ist bei einigen komplett vorbei gegangen. Auffällig ist für mich auch das Einige hier nur aus persönlicher Betroffenheit und Kränkung zu diskutieren scheinen. Natürlich darf jeder zu jedem Thema seine eigene Meinung haben und die auch äussern aber interressant wäre dochmal was darüber zu hören wie es sein sollte. Ganz konkret und nicht nur das verdammen des Istzustandes. Meckern kann jeder konstruktiv zu sein ist deutlich schwieriger.
 
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