Westlicher Feminismus im 21. Jahrhundert noch notwendig?

Exar_Kun schrieb:
Warum wird Frauen "Angst" zugestanden, Männern aber nicht?
Viele Männer kriegen es ja nichtmal hin, sich selbst Angst zuzugestehen ... hat wohl was mit Beschützer-Fantasien zu tun - sind also wieder die Frauen dran Schuld :D
 
DerOlf schrieb:
Und dabei komme ich ganz ohne kulturelle (Schwanz-) Vergleiche aus (auch das ist nicht als der Vorwurf gemeint, als den du es gerne verstehen möchtest).

Wie möchte ich das denn angeblich verstehen? Also ich finde einen gesunden Wettbewerb gut. Sowas als "Schwanzvergleich" zu bezeichnen klingt für mich dann allerdings so, wie etwas, das eine Feministin sagen würde. Denn es soll ja jeder Sieger sein, Verlierer darf es gar nicht geben, dann wären die ja traurig.

Die folgen hatte jemand anderes kürzlich irgendwo erwähnt. Geburtstage wo jeder Geschenke bekommt.

Zur Not gibt man den Jungen dann halt Ritalin, dann hören die schon auf mit dem wettstreiten. Dann werden sie endlich mehr so wie kleine Mädchen, also zu besseren Menschen.

:kotz:


DerOlf schrieb:
Weiter oben habe ich geschrieben, was ich für notwendig halte, um den "Geschlechterkampf" zu beenden ... die soziale Bedeutungslosigkeit des Geschlechtes ... davon fühlen sich Frauen- wie Männerrechtler gleichermaßen angegriffen (denn es entzieht BEIDEN die Identitäts- und Argumentationsgrundlage), genauso wie Konservative, politische Extremisten, Fundamentalisten oder Hausmenschen (jeden Geschlechts).

Nun, das sehe ich grundsätzlich genauso. Für mich dreht sich alles um relative Verhältnisse. Wenn es also knapp 20% Frauen gibt, die sich als Feministin bezeichnen, dann pushe ich so lange, bis 20% der Männer halt Männerrechtler sind. Und danach suche ich mir halt wieder etwas anderes. Ich heiße ja nicht Anita und verdiene mein Geld mit dem Mist.

DerOlf schrieb:
Genau so wenig würden sich Feministinnen oder Barbie-Imitationen darüber aufregen, wenn du dich entscheidest, klassischen Rollenbidern zu folgen und dich niemals anders verhalten wollen würdest - es wäre einfach DEINE freie Entscheidung

Nein, das ist nicht der Fall. Frauen die sich öffentlich nicht als Feministin bezeichnen, bekommen gleich einen Shitstorm. Tylor Swift ist das passiert, dann ist sie gleich zusammen geklappt und hat im Fernsehen erzählt sie hätte ja gar nicht gewusst was Feminismus ist und nun sei sie natürlich doch Feministin.

Und Hausfrauen die Hausfrauen sein wollen, na die leiden unter "internalized misogyny". Sprich, die sind wohl von dem Patriarchat gehirngewaschen, insofern zählt deren Entscheidung für Feministen dann nicht.

DerOlf schrieb:
Ich empfinde das als weitaus lohnenderes Ziel, als nur die Rechte einzelner Geschlechter zu er- oder bekämpfen.

Stimmt. Aber derzeit steht dem Feminismus fast nichts gegenüber. Solange diesen Leuten nichts entgegen steht, wird aus deinem Traum nichts.

Exar_Kun schrieb:
Dann sei allerdings auch die Gegenfrage erlaubt, wieso nur Frauen des Schutzes bedürfen?

Die Sache ist ja auch die, dass der Beschützerinstinkt ursprünglich mal zum Schutze des Nachwuchses gedacht war. Ein heterosexueller Mann, der ein überzogenes Bedürfnis hat, Frauen zu beschützen... der richtet seinen Sexualtrieb und einen Trieb der eigentlich Kinder schützen soll gleichzeitig auf Frauen.

Will man richtig fies sein, könnte man sich fragen, ob diese Männer sexuell gestört sind. Wenn man Frauen gleichzeitig als Kinder und Sexobjekte betrachtet, wie weit ist man eigentlich weg von... na, lassen wir das. Denke ist provokant genug um zum denken anzuregen.
(Ich meine damit übrigens niemanden hier.)

Exar_Kun schrieb:
Laut den einsehbaren Statistiken des Statistischen Bundesamtes werden Männer in der Öffentlichkeit öfter Opfer von Gewaltdelikten als Frauen.

Stimmt. Aber keine Panik, denn jede Feministin wird dir erklären, dass die ja die bösen Männer lieb machen, und dann bist du ja auch als Mann sicher. Kein Scherz, so argumentieren diese Leute.

Exar_Kun schrieb:
Warum dann nicht auch Männerparkplätze oder besser, geschlechtsneutrale Angstparkplätze für alle, die sich unsicher fühlen?

Wäre nicht die Kameraüberwachung hätte ich längst alternative Aufkleber drucken lassen... :D

Exar_Kun schrieb:
Diese Grundhaltung ist aber nicht nur feministisch, sondern schon so normal geworden, dass es den meisten Menschen eigentlich schon gar nicht mehr auffällt.

So ist es. Ich glaube auch ab einem gewissen Alter sind gerade Männer für alternative Ideen gar nicht mehr erreichbar. Leider bringt man aber auch jungen Leuten, egal welchen Geschlechts, gar nicht mehr wirklich bei, den Status Quo zu hinterfragen. Uns hat man damals nur beigebracht, Rechtsextremismus und Islamkritik zu hinterfragen. Schutz des Status Quo also.
(Mit dem Erfolg dass Rechtsrock bei uns in der Mittelstufe dann cool war, denn verbotene Früchte schmecken am besten. Nicht sehr lange, weil es dumme Musik ist, aber eine Zeit lang war es echt verbreitet. Auf einem Gymnasium.)

DerOlf schrieb:
Viele Männer kriegen es ja nichtmal hin, sich selbst Angst zuzugestehen ... hat wohl was mit Beschützer-Fantasien zu tun - sind also wieder die Frauen dran Schuld :D

Wer erzieht denn meisten Kinder? Und wer profitiert davon, wenn Männer bereit sind, sich für Frauen zu opfern? Hmmm.
(Wenn es in den USA eine Schießerei gibt, dann gibt es immer ein paar Typen, die sich vor ihre Freundinnen geworfen haben. Umgekehrt... gibt es nicht. Aber hey, voll ungerecht wenn Helden in Videospielen meist männlich sind...)

DerOlf schrieb:
Ich sehe Männer eben genausowenig in einer reinen Opferrolle (die von einigen hier aber postuliert wird).

Es ist auch nicht Sinn dieses Themas, hier gleichberechtigt über beide Seiten zu berichten. Der Feminismus hat mehr als genug Plattformen.

DerOlf schrieb:
Das ist doch die eigentlich interessante Frage ... und die verweist eben viel eher auf Männer, denn die durchleben nunmal eine Sozialisation, die sie tendenziell zu Gewalt befähigt (weil es zeitweise eben notwendig war, dass jemand dazu fähig ist).

Das Problem dieser Ansicht ist, dass wenn man meint, es sei alles "Sozialisation", dann muss man zu dem Schluss kommen, dass man Männer einfach so wie Frauen erziehen könnte und das wäre dann besser. Nur gibt es Gene und Hormone wie Testosteron und was man da macht ist genau so wie wenn religiöse Leute versuchen, jemandem die Homosexualität aus zu treiben.

Man spielt nicht mit den Identitäten und Selbstbildern von jungen Menschen herum!

DerOlf schrieb:
Auch wenn sich die Geschlechter hier angenähert haben, so geht körperiliche Gewalt im öffentlichen Raum noch immer viel öfter von Männern aus und trifft diese auch öfter

Weil es kein Ventil gibt, wo man sonst Dampf ablassen kann.

DerOlf schrieb:
Wie könnte man hier eine Besserung erreichen? Nicht im Sinne von "Frauen genauso gewaltbereit machen" sondern "menschliche gewaltbereitschaft reduzieren".

Sportlicher Wettbewerb. Die Art wo es Verlierer gibt. Kampfsport ist auch gut.

DerOlf schrieb:
Wohlstand könnte hier nur helfen (@Colonel Decker: volle Deckung; Kommunismus im Anflug), wenn er kontinuierlich gleichverteilt wird, damit niemand das Geld haben will, welches ihm für Gewalt geboten wird, weil er es nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren gleich wieder abgeben müsste (Totalüberwachung inklusive).

Bin ich dabei. Bin ja bisher unter dem Schnitt. Also her mit der Kohle. Natürlich haue ich sofort ab, sobald ich das Geld habe. Kaufe ich mit ein Haus in Colorado mit deinem Kommi-Geld was du hier der Oberschicht geklaut hast. :evillol:
(Wenn ich Geld habe und hier Kommunismus herrscht bekomme ich da auch problemlos Asyl.)

//edit

Finde den Fehler:

frauen.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Colonel Decker schrieb:
Wie möchte ich das denn angeblich verstehen? Also ich finde einen gesunden Wettbewerb gut. Sowas als "Schwanzvergleich" zu bezeichnen klingt für mich dann allerdings so, wie etwas, das eine Feministin sagen würde. Denn es soll ja jeder Sieger sein, Verlierer darf es gar nicht geben, dann wären die ja traurig.

Die folgen hatte jemand anderes kürzlich irgendwo erwähnt. Geburtstage wo jeder Geschenke bekommt.

Zur Not gibt man den Jungen dann halt Ritalin, dann hören die schon auf mit dem wettstreiten. Dann werden sie endlich mehr so wie kleine Mädchen, also zu besseren Menschen.

:kotz:
Genau so solltest du das eben NICHT verstehen.
Sich zu vergleichen ist natürlich OK, aber es sollte mMn dabei eben nicht darum gehen, wer den dickeren hat. Aber genau darum geht es, wenn man die kutur in der man lebt (die man also in und auswendig kennt) mit einer anderen vergleicht, in der man eben nicht lebt (und sie daher auch nicht wirklich gut kennt).
Natürlich empfindest du die Werte, nach denen du lebst als wichtig und gut (Meins, die Nummer Eins), und hältst sie in den meisten Fällen auch für besser als die der Vergleichskultur deiner Wahl ... aber dieser Zustand ist eben gerade nicht ein Ergebnis des Vergleichs mit anderen Kulturen, sondern deiner Akkulturation (mal nen anderes Wort als Sozialisation).
Der Vergleich ist schon etschieden, bevor er angetreten wird - gewinnen KANN diesen Vergleich nur die Kultur, mit der du dich identifizierst.
Langsam habe ich das Gefühl, dass restos JEDES Stück "feministische Terminologie" ein rotes Tuch für dich darstellt, welches du nicht aus rationalen Gründen ablehnst, sondern einfach, weil DIE es nutzen.
"Feministinnen lieben Schokolade" - findest du Schokolade jetzt deswegen scheiße?

Colonel Decker schrieb:
Nein, das ist nicht der Fall. Frauen die sich öffentlich nicht als Feministin bezeichnen, bekommen gleich einen Shitstorm. Tylor Swift ist das passiert, dann ist sie gleich zusammen geklappt und hat im Fernsehen erzählt sie hätte ja gar nicht gewusst was Feminismus ist und nun sei sie natürlich doch Feministin.
Das ist wohl ganz sicher keine persönliche bzw. Herzensentscheidung gewesen ... vielleicht war es ihre Meinung, aber bei Prominenten ganz besonders aus dem Showbiz hat man eben immer auch die Wahrscheinlichkeit, dass eine "Managemententscheidung" hinter mindestens einer dieser Äußerungen steht.
Da wird aus einer Meinungsäußerung ein Marketinggag - und wenn er nach hinten losgeht, dann dreht man sein Fähnchen im Dienste der Absatzzahlen eben schnell wieder in den Wind.
Ich habe nicht die geringste Ahnung, was Taylor Swift wirklich von Feminismus hält ... Vielleicht findet sie Feminismus doof oder wußte wirkich von nix ... oder sie ist eben Opportunistin aus Überzeugung ... können wir wohl beide nicht wirklich bewerten.
Aber sie ist definitiv ein Star (und als solcher ein paar Millionen wert) das will man auch nicht dringend durch Meinungsäußerungen aufs Spiel setzen (und ebenso die Meinung der "Follower" und Fans, denn da besteht ein direkter Zusammenhang).

Colonel Decker schrieb:
Und Hausfrauen die Hausfrauen sein wollen, na die leiden unter "internalized misogyny". Sprich, die sind wohl von dem Patriarchat gehirngewaschen, insofern zählt deren Entscheidung für Feministen dann nicht.
Und Hausmänner sind dann Feminismus-Gehirngewaschene - relatives Gleichgewicht.
Ist natürlich beides völliger Quatsch, wenn man bis zum BEWEIS des Gegenteils erstmal davon ausgeht, dass diese Menschen sich frei dafür entschieden haben. Wenn es ihnen in ihrer gewählten Rolle gut geht, dann ist das mMn ein recht schlagkräftiger Beweis.
Das sollte aber auch nicht als Beweis hergenommen werden, dass Menschen, die sich in dieser Rolle nicht wohlfühlen, zwang- oder krankhafte Miesepeter sind.

Colonel Decker schrieb:
So ist es. Ich glaube auch ab einem gewissen Alter sind gerade Männer für alternative Ideen gar nicht mehr erreichbar. Leider bringt man aber auch jungen Leuten, egal welchen Geschlechts, gar nicht mehr wirklich bei, den Status Quo zu hinterfragen. Uns hat man damals nur beigebracht, Rechtsextremismus und Islamkritik zu hinterfragen. Schutz des Status Quo also.
(Mit dem Erfolg dass Rechtsrock bei uns in der Mittelstufe dann cool war, denn verbotene Früchte schmecken am besten. Nicht sehr lange, weil es dumme Musik ist, aber eine Zeit lang war es echt verbreitet. Auf einem Gymnasium.)
Etwas ähnliches ist in meiner Klasse auch passiert, und ich war NICHT an einem Gymmi, sondern an einer als "kommunistische Kaderschule" beschimpften Reformschule. Die Lehrkräfte waren durch die Bank alte Hippies und das hat sich auch im Lehrplan und in ihren Unterrichtsmethoden niedergeschlagen. Mir hing das 3. Reich am ende dieser Schulzeit einfach nur zum Hals raus, denn im Grunde war zu Beginn jeder Unterrichtseinheit zu dem Thema schon klar, was nun kommt (inhaltlich, nicht von der politischen Haltung her). Das war Wiederkäuen par excellence. Und was hat mich davor bewahrt, ins Rechte Spektrum abzurutschen? Eigentlich weiß ich das nichtmal genau, aber wahrscheinlich hat es etwas damit zu tun, dass die Schule gleichzeitig den Anspruch hatte, die Kinder auf eine wissenschaftliche Herangehensweise vorzubereiten. Ich hinterfrage ... auch meinen eigenen Standpunkt. Und daher ist eine der wenigen Wahrheiten, die ich einfach anerkenne: Auch lesbische Schwarze im Rollstuhl sind manchmal einach blöde ArschlöcherInnen.

Colonel Decker schrieb:
Wer erzieht denn meisten Kinder? Und wer profitiert davon, wenn Männer bereit sind, sich für Frauen zu opfern? Hmmm.
(Wenn es in den USA eine Schießerei gibt, dann gibt es immer ein paar Typen, die sich vor ihre Freundinnen geworfen haben. Umgekehrt... gibt es nicht. Aber hey, voll ungerecht wenn Helden in Videospielen meist männlich sind...)
Das Problem dieser Ansicht ist, dass wenn man meint, es sei alles "Sozialisation", dann muss man zu dem Schluss kommen, dass man Männer einfach so wie Frauen erziehen könnte und das wäre dann besser.
Das Problem bei Sozialisation ist eben, dass sie oft als synonym für Erziehung gesehen wird. Sozialisation ist weit mehr, als das was Erzieherinnen und Eltern tun. Über weite Teile läuft Sozialisation über Imitation, was kann also eine Mutter die in der klassischen Frauenrolle voll aufgeht und sich danach verhält groß tun ... sie funktioniert als Vorbild für ihre Tochter und als negativschablone für ihren Sohn ... und auf den inneren Familienkreis sind die Vorblder nur in den ersten Jahren beschränkt. Danach kommen noch andere Erwachsene und Kinder mit anderen Vorbildern dazu. Wie hättest du dich gefühlt, wenn du in der Grundschule der einzige Junge gewesen wärst, der seine Barbie freisiert und einkleidet, während alle anderen Cowboy und Indianer spielen?
So funktioniert Sozialisation, die Erziehung hat da nur einen relativ kleinen Anteil dran.

Colonel Decker schrieb:
Nur gibt es Gene und Hormone wie Testosteron und was man da macht ist genau so wie wenn religiöse Leute versuchen, jemandem die Homosexualität aus zu treiben.
Und diese Gene und Hormone haben beide Geschlechter. Testosteron findet man keinesfalls nur bei Männern, genau wie die Östrogen-Prodktion kein weiblices Monopol ist ... sie treten nur in unterschedliche Dosierung bei den einzelnen Geschlechtern auf - so what?
Homosexualität auf Gene zurückzuführen war eine politische Entscheidung und wurd als Argument gegen die Umerziehung genutzt ...
Glaubst du tatsächlich an das Homo-Gen? Ich sage dazu nur "Neues aus der Irrgartenforschung: Amerikanische Forscher haben herausgefunden". Gene sind nichts weiter als eine Veranlagung, ob die realisiert wird oder nicht, das entscheidet nicht nur das Vorhandensein dieser Gene, sondern das Umfeld und der Werdegang ihrer Träger. Ausnahme sind da körperliche genetisch bedingte "Fehlentwicklungen" wie z.B. bei Trisomie 23.
Möchtest du nun Homosexualität in die gleiche Schublade stecken, nur weil ein Genetiker meint, er hätte das "Homo-Gen" entdeckt? Das gabs schon genauso mit Verbrecher- oder Vergewaltiger-Genen ... am ende war da selten mehr dran, als an kraniometrischen Messungen (Stichwort: Judenzinken).

Colonel Decker schrieb:
Man spielt nicht mit den Identitäten und Selbstbildern von jungen Menschen herum!
Achso, dann ist also Erziehung und Sozialisation allgemein nicht in Ordnung, denn genau das passiert alltäglich überall auf der Welt ... im Prinzip ist das Kern der Sozialisation. Schon im Mittelalter haben brutale Experimente gezeigt, dass Mensch sich nicht von allein zu einem "vollwertigen" Mitglied unserer Gesellschaft entwickeln kann ... Bei dieser Kritik geht es also wohl nicht darum, dass man das generell nicht darf, aber es muss wohl so geschehen wie du es für richtig hältst - vielleicht weil es Dir dann garnicht auffällt, dass es passiert?

Colonel Decker schrieb:
Weil es kein Ventil gibt, wo man sonst Dampf ablassen kann.
Vielleicht bin ich ja überdurchschnittlich kreativ, aber ich finde immer Ventile ...


Colonel Decker schrieb:
Stimmt. Aber derzeit steht dem Feminismus fast nichts gegenüber. Solange diesen Leuten nichts entgegen steht, wird aus deinem Traum nichts.
Dem steht eben NICHT nur der Feminismus entgegen, sondern eben der "common sense", der gesunde Menschenverstand und vor allem die Gewöhnung an Normalität ... es gibt nur wengig, was diesen Traum NICHT verhindert.

Colonel Decker schrieb:
Keine Ahnung, wo da der Fehler liegt ... ich kann ja nichtmal etwas über die Verteilung sagen, ausser dass sie etwas schräg anmutet.
Ohne jegliche Kategorienbeschriftung ist es mir unmöglich eine sinnvolle Interpretation zu leisten und erst auf Basis dieser könnte ich ene Bewertung vornehmen.
Wenn du schon Rätsel stellst, dann solltest du fair genug sein, sie wenigstens lösbar zu gestalten (z.B. hättest du die Quelle der Grafik angeben können).

SOWAS kann ich auch (sogar ohne Grafik):
finde den Fehler :D
"Ein Schiff ist 130m lang, 20m hoch und 30m breit, wie alt/groß/schwer ist der Kapitän?"
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Keine Ahnung, wo da der Fehler liegt ...

Ich denke er meint die Bezeichnung des Ministeriums "Familie, Senioren, Frauen und Jugend". Er hätte dort wohl auch gerne Männer drin stehen oder so. Ich wäre für "Bundesministerium für Menschen" ;)
 
Ich befürchte er ist tatsächlich so intellektuell anzunehmen, dass aus dem ganzen Topf nichts für Männer dabei ist nur weil das in der Mitte nur die 4 genannten Beispiele gibt. Ich frage mich dann aber sofort warum es weit mehr als 10 farbliche Kategorien gibt und seit wann Männer nicht in Familie, Senioren oder Jugend enthalten sind. Aber wie Olf schon sagte, ohne Beschreibung der Kategorien ist das Schaubild absolut nichtssagend.

Wenn er sich ausschließlich am Namen stört, macht er ja nix anderes, als jene Feministinnen, die er so inbrünstig ablehnt... Oh diese Ironie...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hui, das hier hatte ich noch gar nicht gesehen. Ab 22:18 bekommt man einen interessanten Einblick zum Thema "equality":

https://youtu.be/LfM0ujLiV4k?t=22m15s

"I'm not an equality feminist. Equality is for cowards. We need far more than 50% women" :freak:

Mustis schrieb:
Aber wie Olf schon sagte, ohne Beschreibung der Kategorien ist das Schaubild absolut nichtssagend.

Wenn er sich ausschließlich am Namen stört, macht er ja nix anderes, als jene Feministinnen, die er so inbrünstig ablehnt... Oh diese Ironie...

Es geht nicht um das Wort wie es bei Feministinnen der Fall ist, die "womyn" schreiben weil "man" da nicht drin sein soll. Wir reden hier immerhin von der Regierung, die Geld um verteilt.

Auf der Internetseite dieses Ministeriums findet man dann auch 1:1 feministische Ideologie:

Auch heute noch verdienen Frauen selbst bei vergleichbarer Tätigkeit oft weniger als Männer; Frauen steigen trotz gleicher oder sogar besserer Qualifikation seltener in Führungspositionen auf als Männer. Und auch bei Gewalt in der Beziehung sind die Opfer ganz überwiegend Frauen.
http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Gleichstellung/politik-fuer-frauen-und-maenner.html

Frauen sind in besonderem Maße von spezifischen Gewaltformen betroffen. Etwa jede vierte Frau, die in Deutschland lebt, ist mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner geworden. Gewalt gegen Frauen in unterschiedlichen Formen findet alltäglich und mitten unter uns statt.
http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Gleichstellung/frauen-vor-gewalt-schuetzen.html

Ich hatte mich dann zwar kurz gefreut, da es auch eine Unterkategorie mit dem Namen "Perspektiven für Jungen und Männer" gibt. Aber da geht es vor allem darum, dass Männer mehr Verantwortung übernehmen sollen etc.
Also fast wie das was Feministinnen sagen: Männer sollen den Feminismus unterstützen, denn Feminismus "hilft" ja auch Männern. :rolleyes:

DerOlf schrieb:
Sich zu vergleichen ist natürlich OK, aber es sollte mMn dabei eben nicht darum gehen, wer den dickeren hat.

Bescheidenheit ist eine Tugend, aber nur mit Bescheidenheit wären wir nicht da wo wir sind. Insofern soll das doch jeder selbst entscheiden.

DerOlf schrieb:
Aber genau darum geht es, wenn man die kutur in der man lebt (die man also in und auswendig kennt) mit einer anderen vergleicht, in der man eben nicht lebt (und sie daher auch nicht wirklich gut kennt).

So einseitig bin ich gar nicht. Ich sehe durchaus auch die Vorteile anderer Kulturen oder anderer ethnischer Gruppen. In weniger zivilisierten Ländern hat man z.B. teils deutlich mehr Freiheit als bei uns. Statt den Tüv eine AK47 zu haben fände ich gar nicht so schlecht. Ich frage mich nur, ob du das selber auch so siehst, oder ob du mit deinen Ansichten in Wirklichkeit mehr von der westlichen Zivilisation abhängig bist als ich. So wie meiner Meinung nach auch unsere Feministinnen ganz schnell lieber wieder zu hause bleiben würden, wenn die westlichen Rechtsstaaten je zusammen brechen sollten. Emanzipation macht nämlich weniger Spaß, wenn es keine Polizei gibt und man draußen von Wegelagerern ermordet werden könnte und die Straßen voller Fäkalien und unbeleuchtet sind.

DerOlf schrieb:
Meins, die Nummer Eins

Yeah!

DerOlf schrieb:
Der Vergleich ist schon etschieden, bevor er angetreten wird - gewinnen KANN diesen Vergleich nur die Kultur, mit der du dich identifizierst.

Also wenn die Araber bald kulturell ca. da sein sollten wo wir in den 70ern waren und bei uns alle zu in Watte gepackten kleinen Mädchen geworden sind, dann würde ich da durchaus hin auswandern. Als westlicher Mann ist man ja überall willkommen. Wir wären für fast jede nicht-westliche Frau ein Lottogewinn. Westliche Frauen andererseits... die könnten fast nirgendwo hin, oder? Eine westliche Feministin könnte sich vermutlich nicht einmal in Japan integrieren.

DerOlf schrieb:
Langsam habe ich das Gefühl, dass restos JEDES Stück "feministische Terminologie" ein rotes Tuch für dich darstellt, welches du nicht aus rationalen Gründen ablehnst, sondern einfach, weil DIE es nutzen.
"Feministinnen lieben Schokolade" - findest du Schokolade jetzt deswegen scheiße?

Wieso, was meinst du damit genau?

Na die können sich ihre fair vegane, glutenfreie Schokolade aus freilaufenden Kakao-Bohnen behalten, ist doch klar! :D

DerOlf schrieb:
Das ist wohl ganz sicher keine persönliche bzw. Herzensentscheidung gewesen ... vielleicht war es ihre Meinung, aber bei Prominenten ganz besonders aus dem Showbiz hat man eben immer auch die Wahrscheinlichkeit, dass eine "Managemententscheidung" hinter mindestens einer dieser Äußerungen steht.

Richtig. Tatsache ist aber nun mal, dass eine kleine Minderheit (ein Mob!) hier einen solchen Druck ausüben kann, dass sich Prominente genötigt fühlen, sich aus Image-Gründen zu einer verrückten Ideologie zu bekennen.

Bestimmte Meinungen aus dem Bild der Öffentlichkeit zu tilgen ist eine sehr effektive Propaganda-Maßnahme. Feministen selbst bezeichnen so etwas umgekehrt als "normalisieren". Man muss also davon ausgehen, dass die genau wissen was sie da machen.

DerOlf schrieb:
Ich habe nicht die geringste Ahnung, was Taylor Swift wirklich von Feminismus hält ...

Wenn ich die Texte sehe weiß ich nur eins: Dass sie dumm wie ein nasses Brot ist. Als ich meiner Freundin von der Sache mit dem Feminismus erzählt habe meinte selbst die "Oh that explains why all her songs are about having problems with boys and breaking up." :D

DerOlf schrieb:
Ich hinterfrage ... auch meinen eigenen Standpunkt. Und daher ist eine der wenigen Wahrheiten, die ich einfach anerkenne: Auch lesbische Schwarze im Rollstuhl sind manchmal einfach blöde ArschlöcherInnen.

Ich auch. Haha, das vermutlich beste Lied dieser Band, die sonst meist nur eine lappenhafte Einstellung transportiert. "In den Himmel kommen ist schwer, also bleib ich lieber hier." Tolle Einstellung, Campino. Auch entschuldigen die sich ja ständig. "Wir haben nichts gegen München". Na das musste rein, nicht dass man wen verärgert und dann in München die Verkaufszahlen leiden.

DerOlf schrieb:
Wie hättest du dich gefühlt, wenn du in der Grundschule der einzige Junge gewesen wärst, der seine Barbie freisiert und einkleidet, während alle anderen Cowboy und Indianer spielen?

Ich finde alle sollten Cowboy und Indianer spielen und wir nehmen die Puppen weg. Wenn wir schon an Kindern experimentieren um vermeintlich die Rollenbilder zu verändern, warum dann noch Barbie? Die ist doch das Sinnbild der sexy trophy wife, die sich mit Ken's Kreditkarte eine Corvette kauft, als Belohnung für Sex.

I ain't sayin' Barbie's a gold digger... but she ain't messin with no broke Kens. :D

Mal ernsthaft: Wer seltsam ist "has gotta own it". Dann bringt man dem Kind halt bei dass es okay ist, anders zu sein. Aber der Versuch, die ganze Gesellschaft ändern zu wollen, damit dann vermeintlich niemand es mehr seltsam findet? Das ist doch Wahnsinn.

DerOlf schrieb:
Und diese Gene und Hormone haben beide Geschlechter. Testosteron findet man keinesfalls nur bei Männern, genau wie die Östrogen-Prodktion kein weiblices Monopol ist ... sie treten nur in unterschedliche Dosierung bei den einzelnen Geschlechtern auf - so what?

Ich glaube dass ungewöhnlich feminine Männer sowie ungewöhnlich maskuline Frauen vor allem durch den Testosteronspiegel im Mutterleib entstehen. That's what.

DerOlf schrieb:
Glaubst du tatsächlich an das Homo-Gen?

Nö. Äh, argumentierst du jetzt dafür, dass man Homosexualität eben doch an- oder aberziehen könnte? :eek:

DerOlf schrieb:
Achso, dann ist also Erziehung und Sozialisation allgemein nicht in Ordnung, denn genau das passiert alltäglich überall auf der Welt ...

Nicht auf Basis einer Ideologie, die davon ausgeht, dass Jungen und Mädchen bei gleicher Sozialisation exakt gleich werden würde. Und das tun diese Leute. Guck mal die norwegische Doku. Die wurde hier irgendwo am Anfang mal verlinkt.

DerOlf schrieb:
Wenn du schon Rätsel stellst, dann solltest du fair genug sein, sie wenigstens lösbar zu gestalten (z.B. hättest du die Quelle der Grafik angeben können).

Na also die entsprechende Regierungsseite war jetzt nicht wirklich schwer zu finden. ;)


DerOlf schrieb:
finde den Fehler :D
"Ein Schiff ist 130m lang, 20m hoch und 30m breit, wie alt/groß/schwer ist der Kapitän?"

Klingt nach einer Yacht. Kann also nur ein dicker alter weißer Mann sein. ;)
(Die Saudis haben Yachten zwischen 150-170m, die zwängen sich in so etwas nicht hinein.)

//edit

Ich habe mich gerade um 180° gedreht und unterstütze jetzt diese feministische Petition, John Oliver durch eine Frau zu ersetzen. :D

https://www.youtube.com/watch?v=NY3IlrVTACo
 
Zuletzt bearbeitet:
Weisst Decker, in einigen Punkten könnte man dir ja durchaus zustimmen. Das Problem ist nur, dass vollkommen einseitig argumentierst, dir als Beispiele für Feminismus die schlimmsten und übertriebensten Bespiele raussuchst (wer Anita Sarkeesian als ernsthafte Feministin sieht dem ist nicht zu helfen, das ist vornehmlich Profitgier), jeden Mann, der auch nur etwas mehr Richtung Feminismus argumentiert als Hingewaschenen bezeichnest und somit letztlich genauso argumentierst und vorgehst wie diese Extremfeministinnen, die du ja nicht zu unrecht ablehnst. Damit schießt du dich letztlich selbst ins Abseits.
 
Barbie IST das sexy trophy wife und Sailor Moon ist die Versinnbildlichung pädophiler Fantasien - aber warum stehen kleine Mädchen noch immer auf sowas? Finden sie wohl einfach schön ... Mama und Papa und viele andere Verwandte finden es "niedlich, wie sich klein Chantalle um ihre Babypuppe kümmert" oder sind stolz auf Sohnemann, weil er in seinem ersten Kampf gewonnen hat oder sich seinen Schwestern gegenüber benimmt, wie little Pasha ("Wie süß, kackt schon rum, wie ein großer" - selbst wenn das ironisch gemeint ist, die Kids verstehen es als Lob und Anerkennung ihres Verhaltens).
Unter Umständen fühlen Erwachsene sich dabei im Moment in Westeuropa nicht ganz so wohl ... und das sehe ich als Fortschritt, denn dieser "psychische Konflikt" ist das einzige, was in dieser Angelegenheit zum Nachdenken anregen kann.

Lass mich dir folgende Szene aus einem Job erzählen, vielleicht verstehst du dann, warum ich Feminismus (als Platzhalter für eine Gruppe MENSCHEN, die gegen unhinterfragte Stereotypen kämpft) noch immer für wichtig halte.

Geschenke einpacken bei Karstadt ... zunächst gibt es nur grünes, weißes, rotes und blaues Geschenkpapier (ich halte die Farbe bei sowas grundsätzlich für nebensächlich). Ich wechsle also immer zwischen diesen Farben ab (grün, weiß, rot, blau) - nicht aus persönlicher Präferenz, sondern weil die Farben eben von oben nach unten so angeordnet sind) ...
Als ich gerade ein Geschenk in Blau einpacke, kommt von der Kundin "das ist aber für ein Mädchen" - ich frage sie, welche Farbe sie denn gerne hätte, und sie guckt mich an, wie ein kaputtes Auto ... "rot natürlich". Kunde ist König, also gibts rot. Beim Geschenkband wieder die gleiche Szene, und diesmal hatte ich nichtmal das blaue Geschenkband genommen, sondern das weiße, weils mMn besser zu rot passt. Sie wieder "Das ist für ein MÄDCHEN", gleiche Gegenfrage "welche Farbe ..." sie guckt mich wieder an wie ein Alien und postuliert "Rosa natürlich" ... Das Geschenk war nebenbei ne Barbie ...
Nach Ende meiner Schicht kam dann der Abteilungsleiter zu mir, redete von Beschwerden über mich und versetzte mich zur Müllendsorgung ... am Ende der Woche dufte ich dann gehen.
Was habe ich falsch gemacht? Ganz genau, ich habe nicht ohne nachzufragen die stereotypen Vorstellungen der Kunden erfüllt ... ich bin also gewissermaßen nicht adäquat auf Kundenwünsche eingegangen, die ich hätte vorraussetzen MÜSSEN.
Die Suche nach "Schuldigen" führt mich zu niemand anderem als zu mir, der ich versucht habe, Stereotype nicht zu bedienen.
Der Abteilungsleiter hat nichts falsch gemacht, denn der hat nur im Sinne der Kundenzufriedenheit gehandelt, die Kundin hat nix demoliert oder geklaut und sich daher auch korrekt verhalten. Nur ich habe den Fehler gemacht, den Wunsch nach stereotypem Verhalten nicht Vorrauszusetzen, sondern zu denken "wer spricht, dem kann geholfen werden". Diese eine Kundin HAT gesprochen, und genau das erhalten was sie wollte - beschwert hat sie sich trotzdem ... genau wie noch mehrere andere, denn wegen EINER Beschwerde wird man bei Karstadt nicht rausgeworfen.

Die Szene klingt, als wäre sie aus den 80ern, ist aber tatsächlich erst 6 Jahre her. Eine Beschwerde hätte es also vielleicht auch gegeben, WENN ich grundsätzlich nach dem Geschlecht des Beschenkten gefragt, und danach die Farbe gewählt hätte ... Das hätte ich nur vermeiden können, wenn ich jeden Kunden nach seinen Farbwünschen gefragt hätte ... eine Bekannte von mir hat den Job auf diese Weise verloren (ihr wurde ein Jahr später mangelnde Effizienz vorgeworfen).

Du kannst dich als Vater, Mutter, Erzieherin oder Lehrkraft gegen Stereotypie stellen, wie du willst, deine Kinder wird das trotzdem erreichen ... oder sie werden sich u.U. in Tränen aufgelöst bei dir Beschweren, dass sie keine Barbie oder keine Spielzeugpistole bekommen ... und DAS muss man auch erstmal aushalten, wenn man sie NICHT zu Stereotypem Verhalten erziehen will ...

Abgesehen davon ist es ziemlich wahrscheinlich, dass gerade geschlechtsneutral erzogene Kinder später ihre "Männlichkeit" oder "Weiblichkeit" besonders krass ausformulieren (zumindest zeitweise), weil sie mit dieser ihnen von der Gesellschaft gestellten Aufgabe eben alleine gelassen wurden. Und deswegen sage ich, die AUFGABE muss weg, wenn man möchte, dass die nächste Generation Stereotype Verhaltensmuster durchbrechen oder wenigstens hinterfragen kann, statt sie einfach zu übernehmen.
Diese "gesellschaftlich gestellte Aufgabe" ist es, sich per gezeigtem Verhalten (Judith Butler nennt das Performanz) einer Geschlechtergruppe zuzuordnen. Und zwar von Anfang an ... und bitteschön OHNE Experimente, die nicht zum Körper passen. Von Vorbildern per langjähriger Imitation übernommene Stereotypien sind da noch immer der "Weg des geringsten Widerstandes".
Aber mit Freiheit hat die Entscheidung zu diesem Vorgehen nicht viel mehr zu tun, als der Erwerb des Parteibuches der SED in der DDR ... oder der Erwerb von Hitlers "Mein Kampf" im 3. Reich ... das macht man halt, wenn man ein ruhiges Leben haben will.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mustis schrieb:
Damit schießt du dich letztlich selbst ins Abseits.

Wenn man es nüchtern betrachtet und sich Studien ansieht, dann ist es ohnehin nicht möglich, in Internet Diskussionen jemanden von etwas zu überzeugen. Erst recht nicht mir trockenen Fakten. Insofern dokumentiere ich halt einfach den Irrsinn. Und irgendwann sage ich dann "Ich hab's euch gesagt.".

Effektiver wäre es, wenn ich mich Feminist nenne und dann Hilfen für Männer fordere mit dem Argument dass das Männern das vergewaltigen aus treibt. Sprich, mit dem Wind der Überzeugungen dieser Leute gehen, nicht dagegen. Ich denke darüber nach, genau das mal zu versuchen.

DerOlf schrieb:
aber warum stehen kleine Mädchen noch immer auf sowas?

Warum ist das denn schon bei Neugeborenen so und bei Affen? Wegen dem Druck des Patriarchats?

DerOlf schrieb:
Geschenke einpacken bei Karstadt ...

So reagieren normale Leute, wenn du mit ihren Identitäten, mit ihrem Selbstverständnis herum spielst. Feministen beklagen, "du Mädchen" sei eine Beleidigung für einen Jungen. Aber dass wohl kaum ein Mädchen "du Junge" positiv auffassen würde, das sagen sie dir nicht, weil es nicht ins ideologische Bild passt.

Stell dir vor, die meisten Menschen sind total zufrieden damit, wer sie sind. Feministen sind kaputte Leute, die den Rest der Gesellschaft auf ihr Level herunter zu ziehen versuchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh ja ... ich böser böser Stereotyp-Verweigerer spiele mit Identitäten ... das ist so'n Hobby von mir.
Ich wette, du hast die Argumente danach erst garnicht gelesen, weil du dich so über meine Dreistigkeit gegenüber der armen normalen Frau aufgeregt hast.

Es soll auch Sklaven gegeben haben, die mit ihrer Situation nicht unzufrieden waren ... aber hältst du die Abschaffung der Sklaverei deswegen für falsch?
Für Millionen Menschen in Europa war ihre Position (ganz unten) im Feudalsystem ebenfalls normal bzw. "gottgewollt" - wenn ich deine Argumentation darauf übertrage, dann hätte man dieses "großartige System" wohl auch nicht abschaffen sollen, die Menschen waren ja lange zufrieden damit.
Waren die damaligen Revolutionäre für dich auch nur "kaputte Leute, die die Gesellschaft auf ihr Level herunter" gezogen haben?
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Oh ja ... ich böser böser Stereotyp-Verweigerer spiele mit Identitäten ... das ist so'n Hobby von mir.

Es hört sich so an, ja.

DerOlf schrieb:
Ich wette, du hast die Argumente danach erst garnicht gelesen, weil du dich so über meine Dreistigkeit gegenüber der armen normalen Frau aufgeregt hast.

Vielleicht bin ich etwas unmotiviert, weil du biologische Unterschiede nach wie vor ignorierst. Neugeborene Kinder, Affen... guck die norwegische Doku, Olf.

DerOlf schrieb:
Es soll auch Sklaven gegeben haben, die mit ihrer Situation nicht unzufrieden waren ... aber hältst du die Abschaffung der Sklaverei deswegen für falsch?

Du willst also die Menschen von ihren biologischen Unterschieden befreien? Selbst wenn du es könntest - wer hat denn dich damit beauftragt, das zu entscheiden?

Meine Sorge ist, dass Leute in KiTas, Kindergärten und Grundschulen ggf. auch so denken wie du. Nach dem Motto die Eltern machen es falsch, ich erzieh die Kinder jetzt mal um.

DerOlf schrieb:
Waren die damaligen Revolutionäre für dich auch nur "kaputte Leute, die die Gesellschaft auf ihr Level herunter" gezogen haben?

Ja, du bist der Held, Olf. Deine Ideen werden uns eines Tages noch mal befreien. Hey, warum nicht schwangeren Frauen mit einer Spritze bestimmte Hormone in den Bauch spritzen? Das könnte glatt funktionieren.
 
Die Doku ist richtig gut ... Ich habe sie mir ganz angeschaut und bitte dich daher diesen Beitrag auch ganz zu lesen, bevor du drauf antwortest.

Am wichtigsten für mich ist das Schlusswort von Baron-Cohen: "i'm NOT saying that its all about biology, i'm just saying don't FORGET about biology" ...

Das entspricht 100%ig meiner Meinung. Wahrscheinlich komme ich dir jetzt inkonsequent vor aber zeig mir bitte Textstellen von mir, in denen ich die Meinung von Fr. Egelund vertrete (und ich meine damit nicht nur ein paar Worte, sondern sinnzusammenhänge von Bedeutung).
Die Frau, und ebenso der männliche Genderforscher haben den Schuss mMn nicht gehört ... ich kenne diesen 100%-Kultur-Wahn (Sozialdeterminismus) nur all zu gut, und habe ihn immer für genauso unhaltbar gehalten, wie die extreme Gegenposition, den 100%-Natur-Wahn (Gendeterminismus, Biologismus).

Die wahrheit liegt mMn dazwischen. Es gibt definitiv biologische Unterschiede, und diese (bzw. die Annahme dieser) bilden die Basis für die soziale Prägung, die Sozialdeterministen wie Fr. Egelund in den Vordergrund stellen.
Beides reicht aber alleine nicht aus, um die tatsächlich im Verhalten gezeigten Unterschiede voll zu erklären (im Statistik-Jargon: Die gezeigten Varianzen sind größer, als bei Ausschluss jeweils eines Parameters zu erwarten).

Was ich dir seit einigen Posts versuche näher zu bringen, ist folgendes. Die genetischen Unterschiede würden zu nicht ganz so starken und einheitlichen Verhaltensunterschieden Führen, wenn sie nicht kulturell verstärkt werden würden - und das soziale Umfeld könnte nicht zu solchen krassen Unterschieden führen, wenn diese nicht schon in den Genen angelegt wären.

Mit nur einem diese Parameter wäre die sichtbare Trennung zwischen den Geschlechtern nicht so ausgeprägt, denn in den weiblichen und männlichen Genen, in den Hormonspiegeln und sogar in den Körpermerkmalen sind die Varianzen zu ausgeprägt und die Überschneidungen zu groß, als dass eine scharfe Trennung der Geschlechter entstehen MÜSSTE.
Dass sie dennoch sichtbar ist, dass führe ich auf die soziale Prägung zurück. Nicht weil ich die Biologie einfach ignorieren will, sondern weil die Biologie eben nicht zu ändern ist. An der sozialen Prägung können wir aber etwas ändern ... was in Norwegen übrigens NICHT geklappt hat, wie man an den Reaktionen der Straßenbefragung zu beginn der Doku gut sehen kann. Kein Wunder, was in Jahrtausenden aufgebaut wurde, das reißt man nicht in ein paar Jahrzehnten wieder ein.

Es steht in Norwegen vom Gesetz her Männern wie Frauen frei, zu werden was sie wollen ... und sie wollen sich eben entsprechend der weiblichen bzw. männlichen Rollenvorstellungen entscheiden. Biologische Unterschiede sind ein Erklärungsansatz, die Gesellschaft die diese Rollenbilder zeigt ist aber kein viel schlechterer Ansatz ... und erst aus beidem Zusammen entsteht mMn eine brauchbare Antwort auf die Fragen der Doku.

Die Abneigung von Genderforschern gegenüber Biologismen rührt mMn übrigens daher, dass diese biologismen eben das "offensichtliche" sind, durch dass einem ohne weiteres Nachdenken die seit Jahrhunderten bestehenden Rollenbilder als natürlich erscheinen, obwohl sie das eben nicht zu 100% sind.
Sogar die Evolutionsforscherin lässt keine Zweifel daran, dass psychsche Prozesse Anteil an der Evolution hatten ... die Orientierung an männlichen bzw. weiblichen Vorbildern die kleine Kinder zeigen, weil sie dafür z.B. Annerkennung bekommen oder sich mit ihrem gleichgeschlechtlichen Elternteil einfach leichter identifizieren können, was ist das anderes als ein psychischer Prozess?
Die Weitergabe der Gene fällt sicherlich auch leichter, wenn man weiß welches Geschlecht man hat, UND was der jeweilige Gegenpart von diesem Geschlecht erwartet ... aber sind diese Erwartungen biologisch festgelegt - ich denke nicht ... oder nur zu einem geringen Teil.

Kann irgendeine der Studien wirklich schlüssig be- oder widerlegen, dass die gezeigten Interessenunterschiede rein natürlichen ODER rein sozialen Ursprungs sind ... kann man bei einem Fötus davon ausgehen, dass er nicht die Emotionen der Mutter mitbekommt? Nicht im Sinne von "bewusst registrieren", sondern eben weil er am Blutkreislauf der Mutter hängt und die gleichen Hormone in seinem Blutkreislauf zirkulieren, wie in dem der Mutter, abgesehen von der Eigenproduktion natürlich.
Ich denke eben genau deswegen, dass man es sich etwas zu leicht macht, wenn man davon ausgeht, dass ein Neugeborenes ganz frei von gesellschaftlichen Einflüssen ist, schließlich hat es indirekt seit ca. 9 Monaten daran teilgenommen ... und genauso macht man es sich zu einfach, wenn man biologische Einflüsse ganz negiert. Denn dass es Unterschiede gibt, dass kann man auch als Kleinkind schon sehen.
Wie wichtig diese Unterschiede im alltäglichen Miteiander allerdings sind, das legt doch eher die Gesellschaft fest, nach deren Regeln dieses Miteinander funktioniert, als die Biologie, die diese Unterschiede hervorbringt. In den Genen steht eben NICHT "du bis ein Mann - werde Ingenieur", vielmehr ist Ingenieur ein Berufsbild, welches den männlichen Dispositionen eher entgegenkommt, als den weiblichen (ich wiederhole das jetzt mal nicht für Krankenschwestern). Nichtsdestotrotz gibt es schlechte männliche Ingenieure und erstklassige männliche Erzieher ... und genauso gibt es Frauen, die ungefähr soviel Emphatie zeigen, wie ein Stein.
Und das zeigt insgesamt, dass Geschlechterunterschiede und das aus ihnen resultierende Verhalten nicht verallgemeinerbar sind ... genau das versuchen aber stereotype Rollenbilder zu suggerieren indem das Verhalten an ihrem Vorbild in die Kategorien "männlich/weiblich" unterteilt wird.

Darum geht es mir.
Ich fand es richtig Schade, dass Baron-Cohen keine Zahlen genannt hat, denn "statistisch signifikant" kann unter Umständen auch bedeuten, dass sich 52% der männlichen Neugeborenen dem "technischen etwas" länger zugewandt haben, als dem Gesicht ... das erklärt allerdings nicht hinreichend, warum es mit 9 Monaten dann z.B. über 75% sind, die "männliche" Spielsachen präferieren und am Ende der Kita annähernd 100% (auch dazu gibt es Studien - geschlechtsspezifische Spielpräferenzen sind recht gut untersucht).
Woher kommt diese Steigerung? Die Gene sind ja von Anfang an da ... warum ist das Ergebnis nicht nach 9 Monaten schon SO eindeutig?
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Die Doku ist richtig gut ... und am wichtigsten für mich ist das Schlusswort "i'm NOT saying that its all about biology, i'm just saying don't forget about biology" ...

Na dann gib doch mal deine Prognose ab. Ich z.B. würde einfach mal sagen ich vermute es ist 70-80% Gene und (vor allem) Hormone.

Aber du hast es angesehen. Gut, gut.

DerOlf schrieb:
Die Frau, und ebenso der männliche Genderforscher haben den Schuss mMn nicht gehört ... ich kenne diesen 100%-Kultur-Wahn (Sozialdeterminismus) nur all zu gut, und habe ihn immer für genauso unhaltbar gehalten, wie die extreme Gegenposition, den 100%-Natur-Wahn (Gendeterminismus, Biologismus).

Darum sage ich man soll die Kinder doch verdammt noch mal selber entscheiden lassen, anstatt denen eine Ideologie über den Kopf zu stülpen!

DerOlf schrieb:
Beides reicht aber alleine nicht aus, um die tatsächlich im Verhalten gezeigten Unterschiede voll zu erklären (im Statistik-Jargon: Die gezeigten Varianzen sind größer, als bei Ausschluss jeweils eines Parameters zu erwarten).

Ich denke der Rest ist einfach... wie soll ich sagen? "Gelegenheit macht Diebe"? Sprich, Frauen merken sie können damit durch kommen, mit Optik an einen reichen Macker zu kommen, und Männer merken, hat man Geld/Status... bekommt man ne Model-Freundin.

Nur scheinen Männer mehr gewillt zu sein sich kaputt zu arbeiten, als Frauen gewillt sind, nicht fett zu werden. Sorry, aber ich höre jedenfalls fast nur Frauen jammern, kaum Männer.

DerOlf schrieb:
Was ich dir seit einigen Posts versuche näher zu bringen, ist folgendes. Die genetischen Unterschiede würden zu nicht ganz so starken und einheitlichen Verhaltensunterschieden Führen, wenn sie nicht kulturell verstärkt werden würden - und das soziale Umfeld könnte nicht zu solchen krassen Unterschieden führen, wenn diese nicht schon in den Genen angelegt wären.

Welche praktische Relevanz hat das denn? Willst du Trump's oder Oezil's Frau nun aus den Medien heraus zensieren, damit niemand mehr sieht, wie es läuft? ;)

Ich wäre übrigens absolut dafür, dass gewisse Dinge ein Ende nehmen. Auch weil ich glaube, dass Frauen davon profitieren, nicht wir. Gold digging whores!

DerOlf schrieb:
Kein Wunder, was in Jahrtausenden aufgebaut wurde, das reißt man nicht in ein paar Jahrzehnten wieder ein.

Männer sollten einfach nicht mehr heiraten und erst recht keine Häuser in der Pampa mehr auf Pump kaufen, die einen dann noch mehr versklaven. Teils geschieht das bereits - und Frau wundert sich, "Wo sind nur all die guten Männer?".

DerOlf schrieb:
Die Abneigung von Genderforschern gegenüber Biologismen rührt mMn übrigens daher, dass diese biologismen eben das "offensichtliche" sind, durch dass einem ohne weiteres Nachdenken die seit Jahrhunderten bestehenden Rollenbilder als natürlich erscheinen, obwohl sie das eben nicht zu 100% sind.

Warum diese Leute entschuldigen? Ich finde die haben ihre Chance verspielt.

DerOlf schrieb:
Aber kann irgendeine der Studien wirklich schlüssig beweisen, dass diese Interessenunterschiede rein natürlichen Ursprungs sind ... kann man bei einem Fötus davon ausgehen, dass er nicht die Emotionen der Mutter mitbekommt?

Stress soll nicht gut sein in der Schwangerschaft. Und die ersten 4 Lebensjahre sind besonders wichtig für die Intelligenz. Mehr muss ich nicht wissen.

DerOlf schrieb:
Nicht im Sinne von "bewusst registrieren", sondern eben weil er am Blutkreislauf der Mutter hängt und die gleichen Hormone in seinem Blutkreislauf zirkulieren, wie in dem der Mutter, abgesehen von der Eigenproduktion natürlich.

Willst du also aktiv darin eingreifen? Spritze mit Hormonen in den schwangeren Bauch? Wenn nicht, was interessiert es dann?
 
DerOlf schrieb:
Viele Männer kriegen es ja nichtmal hin, sich selbst Angst zuzugestehen ... hat wohl was mit Beschützer-Fantasien zu tun - sind also wieder die Frauen dran Schuld :D

Oder hat es vielleicht etwas mit unserem stereotypen Verhalten zu tun, das sich z.B. in diesem Clip zeigt?
https://www.youtube.com/watch?v=dtVHnZX8E50


DerOlf schrieb:
Den Smiley am Ende interpretiere übrigens als den Versuch, der Thematik eine lächerliche Note zu verleihen. Kann man übrigens auch anderenorts gut beobachten in sämtlichen einschlägigen Debatten: Sobald versucht wird, die Aufmerksamkeit von 100% bei den Anliegen von Mädchen und Frauen wegzubewegen, erfolgt recht schnell die typische Reaktion, das lächerlich machen der Anliegen von Jungen und Männern.
 
Colonel Decker schrieb:
Stress soll nicht gut sein in der Schwangerschaft. Und die ersten 4 Lebensjahre sind besonders wichtig für die Intelligenz. Mehr muss ich nicht wissen.

Ich greife mal als Beispiel diesen Satz heraus, weil er bestens dokumentiert, wie du denkst und zwangsläufig entsprechend argumentierst. Du simplifizierst komplexe Sachverhalte zum Teil extrem. Dies hat nahezu immer die Folge, dass die komplexen Sachverhalte verzerrt werden und entscheidende Details verloren gehen. Auf diesen verzerrten Sachverhalten versuchst du dann zu argumentieren, bist aber nicht mehr in der Lage, Gegenargumente zu erfassen oder zu begreifen, die sich auf diese wichtigen Details stürzen. Du denkst eindimensionale, die in solchen Diskussion nötigen Grautöne dazwischen kannst du gar nicht mehr erfassen. Deswegen nutzt du wohl auch nach wie vor immer die Extrembeispiele um Feminismus zu beschreiben obwohl genau das nur ein winziger, überzogener Teil des Ganzen ist und weder den Feminismus als ganze beschreibt, ja nicht mal zum Großteil, und auch nicht die eigentlich Idee dahinter widergibt. Ablehnen tust du ihn aber auf ganzer Linie. Nur aufgrund der negativen Extrembeispiele. Eine differenzierte Betrachtungsweise ist das nicht.

Daher muss ich dir auch ganz entschieden in dem Punk widersprechen, dass du nüchtern an die Thematik rangehst. Das absolute Gegenteil ist der Fall. Du gehst mit viel Emotionalität daran, da dich die Negativbeispiele ganz offensichtlich sehr ärgern. Trockene Fakten präsentierst du zwar, aber eben nur komplett einseitig. Trockene Fakten sind noch lange kein Garant für Objektivität bzw. eine differenzierte Betrachtungsweise. Den Irrsinn kann man gern dokumentieren. Der Umgang damit ist, was den Ton ausmacht. Wie bereits zuvor sagte, argumentierst und handelst du leider damit exakt so, wie der Extremfeminismus, den du ablehnst. Du machst damit leider nichts besser sondern nur anders und lieferst damit dem Extremfeminismus letztlich nur das, was ihn in seiner Meinung bestärkt, was dann wiederum dich bestärkt und so weiter.
 
@Exar_Kun
Der Clip zeigt doch ziemlich klar, wie krank unterschiedlich diese Gesellschaft Menschen unterschiedlichen Geschlechts betrachtet und behandelt.
Würdest du dazwischen gehen? Ich würde - in beiden Fällen, in ersterem würde ich mir aber mehr sorgen machen, dass ich was abbekomme ... natürlich bediene ich dabei Stereotype. Ich greife auch nicht ein, weil da ein geschlechtlich mit schwäche, bzw. stärke Assoziierter Körper respektlos behandelt wird ... ich finde Gewalt einfach scheiße ... egal gegen wen sich das richtet.

Was mir allerdings aufgefallen ist, die Reaktionen im ersten Schauspiel kamen ausschließlich von Männern, und entsetze Gesichter waren sehr weit verbreitet (beide Geschlechter). Im zweiten Fall haben nicht nur Männer nicht eingegriffen, Männer UND Frauen konnten sich ein Schmunzeln angesichts dieser Situation nicht verkneifen. Da werden Stereotype Verhaltensweisen sichtbar und das nicht zu knapp ... Bedeutet das aber nun, dass die Frau für alle im Recht war, während der Mann mit dem gleichen Verhalten (in milderer Ausprägung) sofort gestoppt wird, weil er im Unrecht war? ... oder wurde die Frau einfach von der Gesellschaft geschützt, der Mann hingegen belächelt, weil er sich das gefallen ließ? Frau = Schutzbedürftig, Mann = Selbstständig dazu fähig mit der Situation fertig zu werden ... Tatsächlich ein gutes Beispiel für angewandte Stereotypie (bei den Zeugen und Eingreifern und bei den lächelnden, filmenden Gaffern), aber neu ist das ganze definitiv nicht.
Darin eine Folge überzogenen Feminismus zu sehen, das ist naja ... lächerlich will ich einfach nicht sagen.

Ich habe übrigens auch schon erlebt, dass das Eingreifen in solchen Fällen damit belohnt wurde, dass der Eingreifer sich dann gegen beide Verteidigen musste ... mit dem Risiko lebe ich gerne, denn das passiert nicht allzu oft.

Colonel Decker schrieb:
Na dann gib doch mal deine Prognose ab. Ich z.B. würde einfach mal sagen ich vermute es ist 70-80% Gene und (vor allem) Hormone.
Ich tendiere da eher zu 50/50 ... ganz einfach, weil ich mich nicht als Sklave meiner Gene und Hormone sehen will.

Colonel Decker schrieb:
Männer sollten einfach nicht mehr heiraten und erst recht keine Häuser in der Pampa mehr auf Pump kaufen, die einen dann noch mehr versklaven. Teils geschieht das bereits - und Frau wundert sich, "Wo sind nur all die guten Männer?".
Na ist doch geil ... die Welle schwappt zurück, und offensichtlich nehmen immer mehr Männer wahr, wie viel ihres althergebrachten Verhaltens nur dazu dient, eine Frau zufriedenzustellen ... Eventuell ist aber auch einfach die "Beständigkeit" des Lebens nicht mehr so, wie zu Großmuttes Zeiten ... warum soll ich ein Haus in die Pampa bauen, wenn es möglich ist, dass ich in ein paar Jahren schon wegen einem Job 250km weit davon entfernt leben werde?
Die globalisierte Wirtschaft verlangt uns Mobilität ab, und die Rechnung dafür zahlen eben Männer UND Frauen.


Colonel Decker schrieb:
Warum diese Leute entschuldigen? Ich finde die haben ihre Chance verspielt.
Haben sie, weil sie eben die Biologie ignorieren.
Ich möchte diese Leute auch nicht verteidigen, sondern lediglich (schowieder) darauf hinweisen, dass das ganze politisch motoviert ist. Wenn die gesellschaftliche Meinung zu Gendeterminismus tendiert, dann ist Sozialdeterminismus als Gegenpol ein Mittel des Protestes, und andersrum eben genauso ... wenn man Homosexuelle umerziehen möchte, dann ist Gendeterminismus eben eine gute Variante, um auf die sinnlosigkeit solcher Maßnahmen hinzuweisen.
Das ganze ist Politik und die einzige Wahrheit darin, sind die Mehrheiten, die durch derartig einseitigen Populismus mobilisiert werden können.

Colonel Decker schrieb:
Willst du also aktiv darin eingreifen? Spritze mit Hormonen in den schwangeren Bauch? Wenn nicht, was interessiert es dann?
Ich glaube nicht an Gen- bzw. Hormondeterminismus ... also definitiv nein.
Und genau deswegen glaube ich aber auch, dass der "Kampf" ausserhalb der Mutter stattfinden muss ... und ich sehe z.B. an Norwegen, aber auch an Deutschland, dass es nach ein paar Jahrzehnten eben noch keine Früchte tragen kann - woran das liegt ist mMn klar, unhinterfragte Übernahme und weitergabe von als "natürlich", "richtig" und "wichtig" erachteten stereotypen Verhaltensmustern.

Schau dir deine norwegische Doku nochmal an, und achte diesmal verstärkt darauf, wie die von Egelund und Lorentzen als "Biologisten" bezeichneten ihre Argumentation aufbauen ... das was die beiden selbst sagen ist DER Mühe nicht wert.
Eventuell fällt dir das eine oder andere auf (z.B. die Ergänzung der natürlichen Selektionsfaktoren durch soziale, auf die die Evolutionsforscherin wiederholt hinweist).
Gesellschaft können wir formen, und das bedeutet, dass wir die wohl einmalige Möglichkeit haben, einen Teil unserer Selektionsfaktoren aktiv zu beeinflussen ... nicht durch Hormonspritzen, sondern durch unser Verhalten anderen Menschen gegenüber.
Das ist ein langwieriger Prozess könnte aber im Laufe der Jahrteusende sogar auf die Gene Auswirkungen zeigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachdem Berufsfeministinnen nun ihre Chance wittern, die Vorfälle in Köln für ihre Sache regelrecht zu bagatellisieren, interessiert mich vor allem: Wie würden die Reaktionen aussehen, wenn nicht 1000 Halbstarke auf Frauen losgegangen wären, sondern 1000 Schicksen offensiv die anwesenden Männer angebaggert hätten? "Selbstbestimmte Frauen feiern deutsches Woodstock zur Silvesternacht"? Ich wundere mich bloß, wie schnell diejenigen, die den "Biologismus" als soziokulturelles Problem entlarvt und Unterschiede zwischen den Geschlechtern bekämpft haben, ihr Mantra in solchen Situationen vergessen.
 
Rhizojo schrieb:
[...]die Vorfälle in Köln [...], wenn nicht 1000 Halbstarke auf Frauen losgegangen wären, sondern 1000 Schicksen offensiv die anwesenden Männer angebaggert hätten?


Nur dem Verständnis halber: Wenn Männer Frauen in den Schritt uns sonstwoin fassen, versuchen sie auszuziehen und ähnliches ist das gleichzusetzen mit "Frauen baggern offfensiv Männer an"? Das impliziert oben zitierter Text nämlich.
 
Rhizojo schrieb:
Nachdem Berufsfeministinnen nun ihre Chance wittern, die Vorfälle in Köln für ihre Sache regelrecht zu bagatellisieren, interessiert mich vor allem: Wie würden die Reaktionen aussehen, wenn nicht 1000 Halbstarke auf Frauen losgegangen wären, sondern 1000 Schicksen offensiv die anwesenden Männer angebaggert hätten? "Selbstbestimmte Frauen feiern deutsches Woodstock zur Silvesternacht"? Ich wundere mich bloß, wie schnell diejenigen, die den "Biologismus" als soziokulturelles Problem entlarvt und Unterschiede zwischen den Geschlechtern bekämpft haben, ihr Mantra in solchen Situationen vergessen.


Solch ein Comment über ein Aktuell geschehniss zu machen ist ein NoGo,
und Zeugt von Karakterlicher schwäche eine Situation wirklich richtig einzuschätzen.

Das was in Köln und anderen Städten ablief hätte auch anders enden können,
hier hat mann gesehen das die staatlichen stellen völlig versagt haben in Punkto sicherheit.

Und wer hier behauptet das Frauen z.B. als Klemptnerin oder Malerin oder Müllwerkerin,
das gleiche gehalt wie die Kollegen bekommt der irrt sich aber gewaltig da gibt es in D leider immer noch sehr verbreitet den Frauen bis zu 20/ 25 % weniger als ihren Männlichen Kollegen zu zahlen.

Diskreminierung gibt es in Deutschland leider auch noch sehr viel besonders von Staatlichen Stellen,
aber auch von Arbeitgebern.
 
Mustis schrieb:
Du simplifizierst komplexe Sachverhalte zum Teil extrem.

Ich kann deinem Beitrag entnehmen, dass dir meine Art nicht gefällt. Einen Bezug zu dem Zitat von mir (Stress, Schwangerschaft, erste Lebensjahre) finde ich allerdings nicht.


Mustis schrieb:
Den Irrsinn kann man gern dokumentieren. Der Umgang damit ist, was den Ton ausmacht. Wie bereits zuvor sagte, argumentierst und handelst du leider damit exakt so, wie der Extremfeminismus, den du ablehnst.

Mit dem kleinen Unterschied, dass ich keine Milliarden-Industrie betreibe, die aktiv in der Politik, den Medien, dem Bildungssystem, bis hin zur UN mit mischt.

Mustis schrieb:
Du machst damit leider nichts besser sondern nur anders und lieferst damit dem Extremfeminismus letztlich nur das, was ihn in seiner Meinung bestärkt, was dann wiederum dich bestärkt und so weiter.

Genau das passiert aber ohnehin, wenn du gegen die Ideologie von jemandem diskutierst. Hatte ich doch schon gesagt.

DerOlf schrieb:
Darin eine Folge überzogenen Feminismus zu sehen, das ist naja ... lächerlich will ich einfach nicht sagen.

Also ich habe ihn nicht so verstanden, dass er das damit sagen will. Vielmehr zeigt es, dass der Feminismus eben absolut gar nichts für Männer bringt. Obwohl diese Leute ja nie müde werden, zu behaupten, ihre stumpfsinnige Ideologie würde auch Männern "helfen".

DerOlf schrieb:
Ich tendiere da eher zu 50/50 ... ganz einfach, weil ich mich nicht als Sklave meiner Gene und Hormone sehen will.

Aber dann bist du ja noch immer 50% Sklave. ;)

DerOlf schrieb:
Gesellschaft können wir formen, und das bedeutet, dass wir die wohl einmalige Möglichkeit haben, einen Teil unserer Selektionsfaktoren aktiv zu beeinflussen ... nicht durch Hormonspritzen, sondern durch unser Verhalten anderen Menschen gegenüber.

Genau. Ich sage wir behandeln Frauen fortan genau so schlecht wie Männer. Das bildet Charakter.

Feminismus will das Gegenteil.

pcw schrieb:
Nur dem Verständnis halber: Wenn Männer Frauen in den Schritt uns sonstwoin fassen, versuchen sie auszuziehen und ähnliches ist das gleichzusetzen mit "Frauen baggern offfensiv Männer an"? Das impliziert oben zitierter Text nämlich.

Es stimmt auch. Frag mal einen männlichen Stripper, was Frauen so alles okay finden. Frauen grabschen Männer an und meinen noch, die Männer sollten dafür doch dankbar sein.

Mtechlerin schrieb:
Und wer hier behauptet das Frauen z.B. als Klemptnerin oder Malerin oder Müllwerkerin,
das gleiche gehalt wie die Kollegen bekommt der irrt sich aber gewaltig da gibt es in D leider immer noch sehr verbreitet den Frauen bis zu 20/ 25 % weniger als ihren Männlichen Kollegen zu zahlen.

Ja, da wo Frauen entsprechend weniger leisten.
 
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