Colonel Decker schrieb:
Wie möchte ich das denn angeblich verstehen? Also ich finde einen gesunden Wettbewerb gut. Sowas als "Schwanzvergleich" zu bezeichnen klingt für mich dann allerdings so, wie etwas, das eine Feministin sagen würde. Denn es soll ja jeder Sieger sein, Verlierer darf es gar nicht geben, dann wären die ja traurig.
Die folgen hatte jemand anderes kürzlich irgendwo erwähnt. Geburtstage wo jeder Geschenke bekommt.
Zur Not gibt man den Jungen dann halt Ritalin, dann hören die schon auf mit dem wettstreiten. Dann werden sie endlich mehr so wie kleine Mädchen, also zu besseren Menschen.
Genau so solltest du das eben NICHT verstehen.
Sich zu vergleichen ist natürlich OK, aber es sollte mMn dabei eben nicht darum gehen, wer den dickeren hat. Aber genau darum geht es, wenn man die kutur in der man lebt (die man also in und auswendig kennt) mit einer anderen vergleicht, in der man eben nicht lebt (und sie daher auch nicht wirklich gut kennt).
Natürlich empfindest du die Werte, nach denen du lebst als wichtig und gut (Meins, die Nummer Eins), und hältst sie in den meisten Fällen auch für besser als die der Vergleichskultur deiner Wahl ... aber dieser Zustand ist eben gerade nicht ein Ergebnis des Vergleichs mit anderen Kulturen, sondern deiner Akkulturation (mal nen anderes Wort als Sozialisation).
Der Vergleich ist schon etschieden, bevor er angetreten wird - gewinnen KANN diesen Vergleich nur die Kultur, mit der du dich identifizierst.
Langsam habe ich das Gefühl, dass restos JEDES Stück "feministische Terminologie" ein rotes Tuch für dich darstellt, welches du nicht aus rationalen Gründen ablehnst, sondern einfach, weil DIE es nutzen.
"Feministinnen lieben Schokolade" - findest du Schokolade jetzt deswegen scheiße?
Colonel Decker schrieb:
Nein, das ist nicht der Fall. Frauen die sich öffentlich nicht als Feministin bezeichnen, bekommen gleich einen Shitstorm. Tylor Swift ist das passiert, dann ist sie gleich zusammen geklappt und hat im Fernsehen erzählt sie hätte ja gar nicht gewusst was Feminismus ist und nun sei sie natürlich doch Feministin.
Das ist wohl ganz sicher keine persönliche bzw. Herzensentscheidung gewesen ... vielleicht war es ihre Meinung, aber bei Prominenten ganz besonders aus dem Showbiz hat man eben immer auch die Wahrscheinlichkeit, dass eine "Managemententscheidung" hinter mindestens einer dieser Äußerungen steht.
Da wird aus einer Meinungsäußerung ein Marketinggag - und wenn er nach hinten losgeht, dann dreht man sein Fähnchen im Dienste der Absatzzahlen eben schnell wieder in den Wind.
Ich habe nicht die geringste Ahnung, was Taylor Swift wirklich von Feminismus hält ... Vielleicht findet sie Feminismus doof oder wußte wirkich von nix ... oder sie ist eben Opportunistin aus Überzeugung ... können wir wohl beide nicht wirklich bewerten.
Aber sie ist definitiv ein Star (und als solcher ein paar Millionen wert) das will man auch nicht dringend durch Meinungsäußerungen aufs Spiel setzen (und ebenso die Meinung der "Follower" und Fans, denn da besteht ein direkter Zusammenhang).
Colonel Decker schrieb:
Und Hausfrauen die Hausfrauen sein wollen, na die leiden unter "internalized misogyny". Sprich, die sind wohl von dem Patriarchat gehirngewaschen, insofern zählt deren Entscheidung für Feministen dann nicht.
Und Hausmänner sind dann Feminismus-Gehirngewaschene - relatives Gleichgewicht.
Ist natürlich beides völliger Quatsch, wenn man bis zum BEWEIS des Gegenteils erstmal davon ausgeht, dass diese Menschen sich frei dafür entschieden haben. Wenn es ihnen in ihrer gewählten Rolle gut geht, dann ist das mMn ein recht schlagkräftiger Beweis.
Das sollte aber auch nicht als Beweis hergenommen werden, dass Menschen, die sich in dieser Rolle nicht wohlfühlen, zwang- oder krankhafte Miesepeter sind.
Colonel Decker schrieb:
So ist es. Ich glaube auch ab einem gewissen Alter sind gerade Männer für alternative Ideen gar nicht mehr erreichbar. Leider bringt man aber auch jungen Leuten, egal welchen Geschlechts, gar nicht mehr wirklich bei, den Status Quo zu hinterfragen. Uns hat man damals nur beigebracht, Rechtsextremismus und Islamkritik zu hinterfragen. Schutz des Status Quo also.
(Mit dem Erfolg dass Rechtsrock bei uns in der Mittelstufe dann cool war, denn verbotene Früchte schmecken am besten. Nicht sehr lange, weil es dumme Musik ist, aber eine Zeit lang war es echt verbreitet. Auf einem Gymnasium.)
Etwas ähnliches ist in meiner Klasse auch passiert, und ich war NICHT an einem Gymmi, sondern an einer als "kommunistische Kaderschule" beschimpften Reformschule. Die Lehrkräfte waren durch die Bank alte Hippies und das hat sich auch im Lehrplan und in ihren Unterrichtsmethoden niedergeschlagen. Mir hing das 3. Reich am ende dieser Schulzeit einfach nur zum Hals raus, denn im Grunde war zu Beginn jeder Unterrichtseinheit zu dem Thema schon klar, was nun kommt (inhaltlich, nicht von der politischen Haltung her). Das war Wiederkäuen par excellence. Und was hat mich davor bewahrt, ins Rechte Spektrum abzurutschen? Eigentlich weiß ich das nichtmal genau, aber wahrscheinlich hat es etwas damit zu tun, dass die Schule gleichzeitig den Anspruch hatte, die Kinder auf eine wissenschaftliche Herangehensweise vorzubereiten. Ich hinterfrage ... auch meinen eigenen Standpunkt. Und daher ist eine der wenigen Wahrheiten, die ich einfach anerkenne: Auch lesbische Schwarze im Rollstuhl sind manchmal einach blöde ArschlöcherInnen.
Colonel Decker schrieb:
Wer erzieht denn meisten Kinder? Und wer profitiert davon, wenn Männer bereit sind, sich für Frauen zu opfern? Hmmm.
(Wenn es in den USA eine Schießerei gibt, dann gibt es immer ein paar Typen, die sich vor ihre Freundinnen geworfen haben. Umgekehrt... gibt es nicht. Aber hey, voll ungerecht wenn Helden in Videospielen meist männlich sind...)
Das Problem dieser Ansicht ist, dass wenn man meint, es sei alles "Sozialisation", dann muss man zu dem Schluss kommen, dass man Männer einfach so wie Frauen erziehen könnte und das wäre dann besser.
Das Problem bei Sozialisation ist eben, dass sie oft als synonym für Erziehung gesehen wird. Sozialisation ist weit mehr, als das was Erzieherinnen und Eltern tun. Über weite Teile läuft Sozialisation über Imitation, was kann also eine Mutter die in der klassischen Frauenrolle voll aufgeht und sich danach verhält groß tun ... sie funktioniert als Vorbild für ihre Tochter und als negativschablone für ihren Sohn ... und auf den inneren Familienkreis sind die Vorblder nur in den ersten Jahren beschränkt. Danach kommen noch andere Erwachsene und Kinder mit anderen Vorbildern dazu. Wie hättest du dich gefühlt, wenn du in der Grundschule der einzige Junge gewesen wärst, der seine Barbie freisiert und einkleidet, während alle anderen Cowboy und Indianer spielen?
So funktioniert Sozialisation, die Erziehung hat da nur einen relativ kleinen Anteil dran.
Colonel Decker schrieb:
Nur gibt es Gene und Hormone wie Testosteron und was man da macht ist genau so wie wenn religiöse Leute versuchen, jemandem die Homosexualität aus zu treiben.
Und diese Gene und Hormone haben beide Geschlechter. Testosteron findet man keinesfalls nur bei Männern, genau wie die Östrogen-Prodktion kein weiblices Monopol ist ... sie treten nur in unterschedliche Dosierung bei den einzelnen Geschlechtern auf - so what?
Homosexualität auf Gene zurückzuführen war eine politische Entscheidung und wurd als Argument gegen die Umerziehung genutzt ...
Glaubst du tatsächlich an das Homo-Gen? Ich sage dazu nur "Neues aus der Irrgartenforschung: Amerikanische Forscher haben herausgefunden". Gene sind nichts weiter als eine Veranlagung, ob die realisiert wird oder nicht, das entscheidet nicht nur das Vorhandensein dieser Gene, sondern das Umfeld und der Werdegang ihrer Träger. Ausnahme sind da körperliche genetisch bedingte "Fehlentwicklungen" wie z.B. bei Trisomie 23.
Möchtest du nun Homosexualität in die gleiche Schublade stecken, nur weil ein Genetiker meint, er hätte das "Homo-Gen" entdeckt? Das gabs schon genauso mit Verbrecher- oder Vergewaltiger-Genen ... am ende war da selten mehr dran, als an kraniometrischen Messungen (Stichwort: Judenzinken).
Colonel Decker schrieb:
Man spielt nicht mit den Identitäten und Selbstbildern von jungen Menschen herum!
Achso, dann ist also Erziehung und Sozialisation allgemein nicht in Ordnung, denn genau das passiert alltäglich überall auf der Welt ... im Prinzip ist das Kern der Sozialisation. Schon im Mittelalter haben brutale Experimente gezeigt, dass Mensch sich nicht von allein zu einem "vollwertigen" Mitglied unserer Gesellschaft entwickeln kann ... Bei dieser Kritik geht es also wohl nicht darum, dass man das generell nicht darf, aber es muss wohl so geschehen wie du es für richtig hältst - vielleicht weil es Dir dann garnicht auffällt, dass es passiert?
Colonel Decker schrieb:
Weil es kein Ventil gibt, wo man sonst Dampf ablassen kann.
Vielleicht bin ich ja überdurchschnittlich kreativ, aber ich finde immer Ventile ...
Colonel Decker schrieb:
Stimmt. Aber derzeit steht dem Feminismus fast nichts gegenüber. Solange diesen Leuten nichts entgegen steht, wird aus deinem Traum nichts.
Dem steht eben NICHT nur der Feminismus entgegen, sondern eben der "common sense", der gesunde Menschenverstand und vor allem die Gewöhnung an Normalität ... es gibt nur wengig, was diesen Traum NICHT verhindert.
Colonel Decker schrieb:
Keine Ahnung, wo da der Fehler liegt ... ich kann ja nichtmal etwas über die Verteilung sagen, ausser dass sie etwas schräg anmutet.
Ohne jegliche Kategorienbeschriftung ist es mir unmöglich eine sinnvolle Interpretation zu leisten und erst auf Basis dieser könnte ich ene Bewertung vornehmen.
Wenn du schon Rätsel stellst, dann solltest du fair genug sein, sie wenigstens lösbar zu gestalten (z.B. hättest du die Quelle der Grafik angeben können).
SOWAS kann ich auch (sogar ohne Grafik):
finde den Fehler
"Ein Schiff ist 130m lang, 20m hoch und 30m breit, wie alt/groß/schwer ist der Kapitän?"