Helios co. schrieb:Also bleibt meiner Meinung nach tatsächlich nur Afghanistan.
Mir ging es vor allem um die Stellvertreterkriege, sowjetische Piloten in Korea etc. Die Sowjetunion hatte weltpolitisch den Vorteil, dass sie ihr Gebiet (das östliche Europa und in den ersten Jahren auch große Teile Asiens) kontrollierte - eben durch die Folgen des 2. Weltkrieges - und das restliche Gebiet (Westeuropa) nicht mal so eben befriedet werden konnte.
Die USA hingegen hatten vor allem in Südamerika (welches sie als "ihr" Gebiet betrachten/betrachtet haben) immer wieder kleinere Probleme.
Viele "Kriege" der USA (es gibt da so eine tolle, extrem falsche Liste im Internet) basieren darauf, dass die USA um Hilfe gebeten wurde, das es Friedens- oder UN-Missionen waren.
Das ist übrigens nicht als Rechtfertigung zu verstehen, sondern als Erklärung.
Mal naiv gefragt: Wie schätzt ihr denn die Gefahr eines globalen Krieges heute im Vergleich zur Zeit des kalten Krieges ein? Meiner Meinung nach ist sie deutlich gestiegen.
Nunja, das ist ja ein großer Teil der vorangegangenen Seiten in diesem Thread. Ein globaler Krieg scheidet meiner Meinung nach aus, was wir sehen werden, sind (durchaus heftige) regionale Kriege.
Auch verstehe ich nicht ganz, warum massiv ICBMs abgerüstet werden sollen. Diese sind der einzige Garant dafür, dass es eben nicht so schnell zu einem globalen oder großen Konflikt kommt.
Dazu muss ich ein wenig ausholen (und es bezieht sich auch auf die vergangenen Verträge). ICBM sind problematisch. An und für sich reichen 40-60 Stück (auch ohne MIRV) aus, um nicht nur eine konkrete Drohung aufrecht zu erhalten, sondern diese im Notfall auch durchsetzen zu können - siehe z.B. die VR China.
Dazu kommt, dass ICBM stationär sind. Selbst mobile Abschussrampen können relativ leicht aufgeklärt werden. Vor allem die USA haben deswegen schon früh auf U-Boote und SLBM gesetzt (während das bei den sowjetischen Streitkräften nur das zweite Standbein war).
Nimmt man nun noch die extrem hohen Kosten hinzu, welche Atomwaffen an sich und vor allem ICBM (die ständig in Bereitschaft sein müssen) verursachen, macht man das, was man politisch immer macht. Man reduziert ein altes und überholtes System, spart Geld und Ressourcen und steht trotzdem gut da.
Für die Russen ist das natürlich ein wenig problematischer. Einerseits ist ein großer Teil der U-Boot-Flotte nicht einsatzbereit (also nicht nur strategische SLBM-Träger, sondern auch deren Beschützer bzw. die Jäger der feindlichen strategischen Boote), andererseits sind viele Ressourcen in ICBM geflossen (bei den USA allerdings auch, siehe Peacekeeper-Außerdienststellung). Dazu kommt, dass die US (Atom)-U-Boote technologisch ein bis zwei Generationen vor denen Russlands liegen und gerade die Ohios quasi unsichtbar sind.
Anders gesagt: Zwei amerikanische U-Boote der Ohio-Klasse könnten die Abschreckung aufrecht erhalten (wären aber natürlich zu anfällig für Angriffe und Defekte), oder halt zwei Typhoon auf russischer Seite.
Kostenreduzierung und das Ausspielen eigener Vorteile.