memphisray schrieb:
@shader,
im Grunde bin ich der selben Meinung, dass die Umwelt besser behandelt werden muss, aber die Ursache liegt für mich zum grösseren Teil bei den Verbrauchern und nicht bei der Wirtschaft, die Wirtschaft befriedigt Bedurfnisse, wenn niemand Bannen im Winter braucht hat es keinen Sinn den Regenwald zu roden (Überspitzt).
Teils ja, teils nein.
Natürlich haben die Verbraucher mit ihrer Produktwahl eine gewisse Macht die den Unternehmen klar macht wir wollen das, nicht anders. Andererseits aber haben auch Unternehmen/Industrie die Macht den Verbrauchern klipp und klar etwas aufzudiktieren, das anders ginge und vor allem wenn man den gesunden Menschenverstand einschaltet - was bei Menschen offensichtlich Utopie ist.
In der Koloniegeschichte ist Haiti ein gutes Beispiel, in der Frühen Industriezeit war es der Holzkohlelieferant schlechthin, es wurde bis zum letzten Wald ausgebeutet - das Land ist heute bitterarm, hängt an der internationalen Lebensmittelhilfe da die Böden zerstört sind und eigene Farmwirtschaft kaum noch betrieben werden kann.
In unserer modernen Geschichte ist die nächste unternehmerisch getriebene Katastrophe Plastik:
teilweise kommen in unseren Meeren heute auf 1 kg Plankton 6 Kg Plastik - da herkömliches Plastik nicht natürlich abbaubar ist und täglich weiterhiin große Mengen an Plastik hinzukommen, ist es ein wunderbar schönes Experiment für die Tierwelt und die Nahrungskette.
Die großen Plastikunternehmen, die eigentlich in Verantwortung stehen unternehmen nicht viel, nachhaltige Ansätze kommen nicht vom Plastikdachverband sondern von kleinen Leuten - die aber kaum Chancen zur Verbesserung des Ganzen haben (in ARTE kam eine gute Doku darüber).
Die Gesetzgeber sind auch nicht in der Lage was zu richten, Deutschland hat vor wenigen Monaten zugegeben das Maßnahmen zur Begegnung des Plastikmülls in der Ostsee und Nordsee fehlgeschlagen sind.
Wo natürlich Unternehmen so richtig uns aufdiktieren können ist bei Öl und Strom und der Infrastruktur, wir sehen es bei unseren vier deutschen Energieriesen. Eine Dezentralisierung wird nicht geduldet.
Die Liberalisierung des Strommarktes und Netzes wird ebenfalls nicht akzeptiert, Lobbying wird auf großer Fahne geschrieben - nur die EU könnte hier noch korrigieren, z.B. es ist die Rede davon das die europäische Aufsichtsbehörde sich unser Stromnetz annimmt und unseren Energieriesen die Obhut des Strommnetzes entzieht.
Richtig übel ist der "Wirtschaftskrieg" im Fall von Gensaatgut und Gentechnik in Lebensmitteln.
Der amerikanische Großkonzern Monsanto ist das Paradebeispiel für fehlende Moral für wirtschaftliche Macht: Ein Chemieunternehmen (das PCB's übrigens noch immer für gut erachtet) will grüne und saubere Saat- und Lebensmitteltechnologien auf unsere Teller bringen. Zeit sich umweltbewusst, Menschenbewusst und sauber.
Auf ARTE kam auch dazu eine 90 Minuten lange Dokumentation, die aufdeckte alles Lüg und Trug. Alle Studien wurden nicht nach geltenden Regeln aufgestellt (alle unter Obhut von Monsanto erstellt) und flogen bei weiteren Prüfungen von anderen unabhängigen Instituten durch. Monsanto brachte es soweit kritische Forscher Mundtot zu machen. Das Argument das Pestizide für Monsanto Saatgut kaum mehr nötig seien sind falsch.
Monsanto bindet die Bauer an sich und überwacht Farmer (auch in den USA).
Und die Krönung: Monsanto errringt Patente auf Gene von Pflanzen und Tieren. In der Doku von ARTE heißt es:
Es geht bei den Versuchen was Monsanto treibt um die Macht über Leben, diese neue Macht ist effektiver und wirkungsvoller als jeder maschinelle Krieg!