@BlackSavage
du lässt doch auch keine andere Meinung zu un in dem du Theo jetzt genau das vorwürfst, entkräftest du seine komplette Aussage. Es ist nun mal nicht einfach eine Diskussion zu führen, das erfordert von jedem Diskutanten Offenheit für andere Meinungen und kritische Selbstreflektion. Das ist nicht so einfach.
Nun mal zum Thema.
Ich finde es gut, dass das Bundesverfassungsgericht das Gesetz abgeschmettert hat. Ein Menschenleben gegen ein anderes aufzurechnen halte ich für falsch und unethisch. Es spielt für mich keine Rolle ob durch die gezielte Tötung von Unschuldigen mehr Unschuldige gerettet werden. Das BVG hat hier nicht nur Paragraphen und Gesetze befolgt und sie trocken analysiert, sondern eine moralische Grenze gesetzt. Es hat ja auch ausdrücklich bekräftigt, dass selbst eine GG Änderung, die die CDU gleich im Anschluss gefordert hat, nichts an dem Urteil und der Position der Richter ändern wird.
Und nun etwas allgemeiner:
In letzter Zeit bin ich betroffen wie sich die Demokratie in den USA, Europa und auch Deutschland verändert hat. Die immer stärkere Beschneidung ihrer Werte im Zusammenhang mit dem "War on Terror" ist erschreckend und zugleich alarmieren. Auch diese Diskussion zeigt mir mal wieder, dass die meisten Menschen diese Entwicklung nicht sehen oder zumindest nicht kritisch hinterfragen.
Ich möchte ein Zitat von BlackSavage aufgreiden, er sagt:
es wurden immer schon neue dinge ausprobiert und die terroristen waren immer einen schritt weiter.
Genau das, hat sich in der Vergangenheit gezeigt und wird sich auch in Zukunft bewahrheiten. Ich gebe zu bedenken, dass selbst totalitäre Regimes, die mit ihrem Militär, den Medien und ihren Geheimdienst ihr Volk überwachen und ausspionieren nicht vor terroristischen Attacken sicher sind. Klar, wir sind noch weit von solch einer Überwachungsgesellschaft entfernt, wir streuben uns und wollen so etwas natürlich auch nicht. Nur die Realität sieht anders aus.
Es ist eben wie mit der Armut, die die Mehrheit der Menschheit geisselt:
Würde man sie bei der Wurzel packen, würde man ihre Ursachen bekämpfen, würde man sie auch reduzieren können. Alleine durch Brotlieferungen ist es nicht getan.
Ebenso ist es mit den Ursachen des Terrors:
Würde man sich bemühen, die Ursachen zu ergründen, zu analysieren, sie zu bekämpfen und Dialog zu schaffen, würde man ihn eindämmen.
Solange man aber versucht, mit militärischer Aufrüstung, Menschenrechtsverletzung, technischer Überlegenheit, immer stärker werdender Überwachung und Beschneidung der Freiheit den Terror zu bekämpfen, wird man nur neuen Hass säen und neuen Terror heraufbeschwören.
Nur mal eine Tatsache die zum Nachdenken aufrufen soll:
Nnach dem Terroranschlag vom 11. September 2001 auf die westliche Zivilisation, haben rund 1 Millionen Menschen in Teheran, der Hauptstadt der islamischen Republik Iran, ihre Solidarität und Sympathie für die USA in einer friedlichen Demonstration zum Ausdruck gemacht. Ca. ein Jahr später wurde eben dieses Land vom amerikanischen Präsidenten in einem Atemzug mit weiteren Ländern als die "Achse des Bösen" bezeichnet.
Und jetzt, in diesen Tagen, wird über einen "Präventiv-Schlag" gegen den Iran diskutiert.
Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis die politische Führung der USA ungehindert, ihr Verständnis von "Freiheit" und "Demokratie" auch in diesem Land mit Gewalt verbreiten werden. Wie überzeugend sie dabei sind, sieht man ja im Irak.
Und wer will sich den USA schon entgegen stellen, dem wichtigsten Wirtschaftspartner in der Welt, dem Land, was mehr als 40 Prozent der Rüstungsausgaben weltweit tätigt und mehr Geld für Kriegsmaschinerie ausgibt als alle 19 folgenden Länder zusammen...
gruß joe cool