Wieviel Demokratie ist noch geblieben...

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HashFreak schrieb:
Ohaa. Da lehnt sich aber jemand weit aus dem Fenster. Es war eine vollkommen andere Situation!!!!! Wer so einen Satz über die Lippen bringt...

1. Das deutsche Volk war 1933 noch nicht kriegsgeschädigt. Die Kaiserzeit sowie die Weimarer Republik hatten entscheidenden Einfluss auf den Ausgang der Wahlen.
2. Die Weltwirtschaftskrise 1929 trug in großem Maße zu dem Ausgang der Wahl bei. Haben wir heute eine Weltwirtschaftskrise? Eine Inflation, sodass du dir nichtmal mehr Brot leisten kannst?
3. Eine völlig anders aufgeteilte Gesellschaft: Damals bestand das deutsche Volk zum Großteil aus Arbeitern und Bauern! Heute sind wir eine Dienstleistungsgesellschaft, haben einen wesentlich höheren Grad an Bildung und Aufklärung.

Also so schlecht geht es uns nun wirklich nicht, dass wir demnächst den Aufstieg der NPD oder einer neuen SED fürchten müssen. Dass eine größere Schere zwischen Arm und Reich klafft, steht außer Frage. Dennoch ist die Situation nichtmal im Ansatz mit der von 1933 zu vergleichen.

Außerdem ist das heutige Deutschland außenpolitisch sehr eng mit anderen Staaten verflochten (EU, NATO usw.) die ein Deutschland wie es '33 - '45 bestand unter keinen Umständen zulassen würden.

Die größte Gefahr der Demokratie ist die Demokratie selbst oder wieviel Toleranz muss/soll/kann ein demokratischer Rechtsstaat gegenüber extremen, staatsfeindlichen Gruppen (z.B. NPD usw.) zugestehen.
 
Ja, gut - Ihr habt Recht und ich meine Ruhe


Es gibt keine Verschwoerungen und der Author ist ein Nazi.



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Buttkiss hat Recht. Unser Regierungssystem gehört zu den Besten weltweit. Aber es gab auch andere Ideen. Ihr habt vielleicht schon vom Council on Foreign Relations gehört. Es handelt sich um eine semi-geheime Organisation, die in ihren Gründungsjahren in den Zwanzigern des letzten Jahrhunderts der Meinung war, dass die Menschheit regiert werden will. Die Menschen sehnen sich nach Führung und Leitung.
Doch die Grundlagen der CFR-"Philosophie" sind unantastbar. Nach wie vor schwört der Council auf Expertokratie und hält nichts von einer Regierung durch das Volk.
(Quelle). Wer sich mehr dafür interessiert, wird feststellen, dass die Meinung des Autors sehr stark von der Darstellung in Wikipedia abweicht.

Eine Regierung zu bilden ist nicht mehr das gleiche wie vor 1000 Jahren, in der ein einzelner König alle Entscheidungen treffen konnte. Heute ist alles eine Ecke komplizierter und wir brauchen fähige Menschen an der Spitze. Doch mir gefällt nicht, wer genau an diese Stelle kommt. Je älter ich werde, desto mehr sehe ich, dass bei jeder Bundestagswahl, ja sogar bei den Landtagswahlen, immer diejenigen Politiker als Sieger hervorgehen, die am besten überzeugen konnten. Und dabei spielte es gar keine so große Rolle, was versprochen wurde. Ich hab mir die Mühe gemacht und die Aussagen im Wahl-O-Mat (ihr habt das Ding vielleicht schon mal benutzt) mit der heutigen Regierung überprüft. Da war kaum eine Übereinstimmung zu finden, ich hätte mir das sparen können.

Trotzdem, wir sind nur Menschen, keine Maschinen. Wir lassen die Mehrheit entscheiden, weil das am ehesten Korruption und Misswirtschaft vorbeugt. Auch wenn 1% unserer Bevölkerung mehr Ahnung hat als die restlichen 99%, so ist die Gefahr einfach zu groß, dass diese 1% das System ausnutzen.

Ich sage: Die Politikverdrossenheit wird zunehmen, denn Politik wird zunehmend komplizierter und man kann sich nicht mehr einfach so eine Meinung bilden, wenn man die Tagesschau guckt und die Bild liest. Ich halte alle unsere Politiker (bis auf die Linken und Rechten) für ehrbare Menschen. Wer sich einmal in ihre Lage versetzt, wird schnell merken, dass man dem Volk immer etwas vormachen muss, um an der Macht zu bleiben. Dabei ist das nicht unbedingt Egoismus dieser Leute. Aber wer nicht regiert, der kann auch nichts verändern.
Auf jeden Fall bin ich froh, dass wir nicht solche Zustände wie in Russland, China, Kenia oder Irak haben.
 
Ich habe mir mal den Artikel zur Hälfte durchgelesen, weiter kam ich nicht. oO

@Weedster:
Du redest von Kasperltheater in der Presse und postest dann so einen populistischen Artikel? Also bitte, das kann nicht dein Ernst sein. Die Beispiele, vor allem jenes mit dem €€€, sind wirklich sehr seicht.
Um mal deine Eingangsfrage kurz zu kommentieren:
Das Grundproblem an Demokratie ist, dass der Großteil der Menschen sehr veränderungsscheu ist. Das merkt man auch in Betrieben. Was man da für ein Trara veranstalten muss, um bestehende Strukturen zu verändern ... meine Fresse. Das ist jedesmal ein Brimborium, als ob man den Himmel umfärben wöllte. Nur die wenigsten können wirklich flexibel ihre Gewohnheiten ändern.
Würde man jedesmal alle abstimmen lassen, dann würde sich überhaupt nichts mehr tun. Die fiesen Entscheidungen will keiner treffen, lieber nur die einfachen, netten, die alles "besser" machen. Es ist nicht so einfach ...
 
@MrWeedster
Wenn es nach die ginge würden alle 2500€ Arbeitslosengeld bekommen und 3000€ Rente oder?
Und die Steuern würden auch abgeschafft, außer für die Konzerne.

Woher das Geld kommt.....ach scheiß drauf is egal Hauptsache alle haben Geld. Unsere Kinder werden es schon irgend wann zurück zahlen.
 
"Ja, gut - Ihr habt Recht und ich meine Ruhe
Es gibt keine Verschwoerungen und der Author ist ein Nazi."

Soweit würd ich nicht gehen der Autor gehört zu der Gruppe die die Linken zu wenig national und die Rechte zu wenig sozial findet und sich deshalb sowas wie einen nationalen Sozialismus wünscht
momentmal ok hast recht der Autor ist ein Nazi:D
 
Am besten einfach selbst engagieren. Bei uns in der Stadt werden regelmäßig verzweifelt Kandidaten für den Gemeinderat gesucht. Dann kann man schonmal auf kleiner Ebene lernen, dass die Politik gar nicht so einfach und so verschworen ist, wie viele das denken.

Nichts machen und auch nicht wählen, das ist der größte Fehler.
 
MrWeedster schrieb:
trotzdem ist der Artikel schluessig
Was soll daran schlüssig sein? Es fängt doch schon bei der Wortwahl innerhalb des Artikels an. Der Krieg in Afghanistan wird als Angriffskrieg bezeichnet, als sei diese Bezeichnung eine Selbstverständlichkeit. Man könnte den Krieg ebenso als Befreiung der Afghanen sehen, die unter den Taliban gelitten haben. Die Darstellung ist also höchstens parteiisch, aber nicht schlüssig. Gleich im Folgesatz wird Stimmung mit einem möglichen Krieg im Iran gemacht, den es bis dato überhaupt nicht gibt.

Einen Abschnitt weiter wird der EU-Vertrag als „Ermächtigungsvertrag“ bezeichnet. Auch das ist eine ideologisch gefärbte Wortwahl, die zunächst einmal unbegründet bleibt.

Uns so geht es in einer Tour weiter: „Mehr als 80% der Bevölkerung lehnen eine Aufnahme der Türkei in die EU ab, weil die Türkei nicht zu Europa gehört und dies zu untragbaren Folgewirkungen führen würde.“ Wer entscheidet darüber, ob die Türkei zu Europa gehört oder nicht? Ich denke, hier soll auch wieder nur eine Meinung als unumstößliche Tatsache verkauft werden. Ob ein Beitritt „untragbare Folgewirkungen“ hätte, kann man nicht wissen, sondern nur vermuten. Der Autor macht sich auch gar nicht erst die Mühe, diese Wirkungen zu beschreiben, sondern bleibt nebulös. Also eher Angstmache statt Argumentation.

Wo er seine Prozentzahlen hernimmt (70 bis 90 Prozent), bleibt ebenso schleierhaft. Von Schlüssigkeit keine Spur.

Was schreibt er noch: „Der Regierung ist diese mangelnde demokratische Legitimation längst klar. Sie hat sich deshalb längst wieder der alten Kontrollmechanismen der Diktaturen bedient,“ – Der Autor unterstellt diktatorische Kontrollmechanismen, philosophiert über Implantationen bei Mensch und Tier sowie über einen „Inquisitionsparagrafen“. Als Professor sollte ihm klar sein, dass die Inquisition der Vergangenheit angehört. Warum also diese Wortwahl? Und wer redet – außer dem Autor – von drohenden Implantaten? Niemand!

Zur angeblich fehlenden Legitimation sei gesagt, dass die Wahlbeteiligung bei der letzten Bundestagswahl bei 77,7 Prozent lag. Die regierende Koalition vereinigt 72,7 Prozent der abgegebenen Stimmen hinter sich. Woher nimmt der Autor sein Argument, wenn die Bundesregierung sogar über die absolute Mehrheit aller wahlberechtigten Stimmen verfügt?

Ich habe jetzt nicht den Nerv, um auf noch auf die anderen Punkte einzugehen. Aber von Schlüssigkeit ist der Text meilenweit entfernt.
 
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Leider hat sich der Threadersteller entscheiden, seine eigene Diskussion zu sabotieren. Von daher muss ich hier dann leider dann auch beenden.

Aber so geht es jedenfalls nicht. Weil einem die Antworten nicht gefallen, hier seine Beiträge zu löschen und die Löschung des Threads verlangen? Dann bleib ich doch besser gleich dem PuG fern, wenn ich die Reaktionen nicht vertrage.
 
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