Affenartig schrieb:
Tatsächlich bin ich dies bzgl. froh den Umstieg auf Linux gemacht zu haben. Einfach weil da der Ansatz ein anderer ist. Da kann ich bereits mit der Wahl der Distro entscheiden, was ich haben möchte und was nicht und wo ich selbst noch ggf. im Detail Hand anlegen will/muss und wo nicht.
Mit Linux holst Du Dir dafür aber auch eine Menge anderer Probleme ins Haus.
Bei gefühlten 1000 Distributionen kann man nicht überblicken, welche Vor- oder Nachteile man sich mit der einen oder anderen Distribution kurz-, mittel- und auch langfristig ins Haus holt.
Ich mag eigentlich nur Ansätze wie bei den BSD Unix Derivaten, ein Unixoides Betriebssystem mit allen seinen typischen Tools als eine Einheit zu sehen und zu warten. Sonst bekommt man nicht genügend Qualität rein.
Es muss auch eine saubere Trennung zwischen Basis OS und 3rd party tools bestehen, es macht keinen Sinn, wenn sich alles komplett vermischt, das macht Systemwartung nur komplizierter.
Totaler Abtörner ist ein /etc mit 800-1000 Dateien, wenn alle 3rd party applikationen in die Standardpfade des Systems installiert werden.
Was ich auch nicht mehr verstehen kann ist der Spirit in der Linux community, Systeme auf einer bloatware wie systemd zu basieren.
Kein Mensch braucht 1000 Distributionen, die sich lediglich nur im "Zusammenklatschen" von Software und unterschiedlichen Installationsroutinen und der Konfiguration des Desktops unterscheiden.
Die Kunst ist eher 1 wirklich gepflegtes System und dann die Diversität über gescheite Paketverwaltung herzustellen. Wer das nicht versteht, der hat Unix nicht verstanden und das haben die ganzen Leute im Linux Bereich leider auch noch nicht kapiert. Viel Euphorie, leider aber wenig Verständnis, wie man ein solides Produkt zu schnüren hat.
Linus hat an der Stelle völlig versagt, als er sich nur um den Kernel gekümmert hat, anstatt ein gescheites Core Team für EINE gut gepflegte Linux Distribution ins Leben zu rufen, die auch verschiedene Upgrade Pfade separat für das OS und 3rd Party Software ermöglicht.
So wird die System-Auswahl nur viel komplizierter und erwartet von einem bereits ganz am Anfang eine Vorentscheidung, die die meisten an der Stelle noch gar nicht treffen können.
Alleine schon die Frage, ob man Rolling Release oder systemd möchte oder doch nicht.
Bei "Rolling Release" aber ohne "systemd", wird das Angebot schon erschreckend mager.
Kurzum. So ein Betriebssystem ist halt kein Spielzeug und vor allem kein Lifestyle Obkekt und auch keine Plattform, um sich im Internet einfach nur mal ein Denkmal zu setzen und einen auf wichtig zu tun. Das scheint es nämlich zu sein, dieser Individualismus, dass jeder meint er müsse was eigenes schaffen und dabei noch zu denken, er täte der Menschheit einen Gefallen damit. Tut er de fakto nicht. Auf diese Art und Weise törnt man nur weiterhin Firmen ab mit Linux in einem Support Alptraum zu stranden, weil sich die Systeme doch sehr unterscheiden. Das ist eine unnötige Vielfalt und bereitet eine unnötige Komplexität, die niemand braucht, weder Firmen noch Anwender.
Ich hätte gerne eine wirkliche Alternative zu Windows und dann bitte auch mit den ganzen Applikationen, die ich gekauft habe. Umstieg auf Apple ginge gerade noch, wäre aber viel zu teuer. Umstieg auf Linux ist überhaopt gar nicht erst möglich, so wie es derzeit aussieht und - wie es scheint - auch noch lange aussehen wird.
So sehr ich auch über neuere Windows Versionen fluche, für mich ist das Betriebssystem im Moment leider noch alternativlos. Einen Umstieg auf Apple oder Linux könnte ich erst dann verschärft ins Auge fassen, sollte Microsoft es wagen, Windows nur noch im Abo Modell (SaaS) zu vertreiben, dann ist bei mir Schluß mit lustig.