Also für mich (MSFT-Angestellter) belegt der Artikel nur, dass es "geschafft" wurde, alle die Funktionen, die man von einem sehr guten Tablet erwartet, mit Windows RT umzusetzen.
Was mich persönlich kirre macht - in einem positiven Sinne - ist die Qual der Wahl. Denn am 26. Oktober werden richtig viele Windows8-Devices rauskommen - als WinRT, mit Intel Atom SoC, und Ultrabooks mit Display. Und sie sind alle gut, haben alle ihre Stärken, aber natürlich auch ihre Einschränkungen.
Diesen Artikel hier habe ich z.B. mit einem Thinkpad X220 Tablet gelesen (was am ehesten mit einem Win8 Ultrabook zu vergleichen ist), und mir ist aufgefallen, dass ich zum Scrollen ausschließlich das Display verwendet habe - es ist einfach natürlicher. Intel hat in Tests herausgefunden, dass Anwender sich mit einem Touch-Display - auch bei einem Notebook-/Ultrabook Formfaktor - einfach "freier" fühlen. Das kann ich bestätigen. Trotzdem bin ich mit dem X220 Tablet fast nur im klassischen Desktop unterwegs, und tippe URLs (und diesen Post) immer mit der Tastatur - die einzige wirklich sinnvolle Verwendung der Modern UI-Oberfläche, die ich erlebt habe, ist wenn ich in einem Kundentermin ein PDF zeige, und ich mit der Reader-Applikation ca. 1 Million einfacher durch das PDF navigieren kann, und der PC beim "zeigen" im Termin nicht mehr ein Störfaktor zwischen dem Kunden und mir ist. (Notizen mache ich leider immer noch auf Papier)
Der Device, bei dem ich die größten Hoffnungen habe und die größten Enttäuschungen befürchte, ist der Lenovo Thinkpad Tablet II, der auf dem neuesten Intel Atom SoC beruht. Laut Daten von Lenovo schafft er exakt den Tablet Formfaktor - über Akkulaufzeiten und Connected Standby wissen wir da nichts - und vereint damit das beste aus zwei Welten. Denn man kann ihn als Tablet benutzen, und trotzdem x86 Applikationen laufen lassen, halt sicher keine sehr performanten. Ich glaube, der Thinkpad Tablet II ist das perfekte Schüler/Studenten-Gerät, zumindest für die, die nicht Daddeln, denn er hat auch einen Stift, und mit der OneNote MX App (OneNote für Modern UI, also Touch) wäre er perfekt für den Hörsaal, und wenn man im Team dann z.B. eine Powerpoint vorbereitet oder drei Absätze an der Hausarbeit - in LaTeX oder Word - schreibt... - dann kann er das auch. Wenn dieses Gerät 800 oder 1000 Euro kostet, dann ist es zwar richtig teuer, aber möglicherweise sein Geld einfach wert. Und dieser Gedanke macht mir richtig Freude! Ein echtes ThinkPad eben!
Und dann wird es noch die Windows RT Tablets geben. So einen werde ich mir selbst wahrscheinlich holen, denn ich habe ja vom Arbeitgeber schon ein Gerät zum Arbeiten, ich habe einen Gaming-HTPC an meinem Fernseher hängen, und ich brauche kein weiteres Gerät für x86 Anwendungen. Ich brauche ein Gerät, mit dem ich abends auf der Couch... oder mit dem ich im Zug... ihr wisst schon. Natürlich schaue ich mir da auch das Microsoft Surface mit seinem Ständer an - wahrscheinlich wird es das, aber ich bin gespannt, was andere Hersteller noch aus der Versenkung hervorholen. Und da ist dann cool, dass ich mit dem zusätzlichen Computer über den Microsoft Account (vormals LiveID) diverse Einstellungen synchronisieren kann. Vielleicht lässt dann dieses schummrige Gefühl nach, das sich einstellt, wenn man nach 3 Monaten das erste Mal wieder den Gaming-PC einschaltet, der dann ja erstmal 30 Minuten Updates und Wartungsarbeiten erfordert.
Sry, liest sich ein bisschen wie ein Marketingpost - aber das sind einfach meine eigenen Erfahrungen und Interpretationen auf Grundlage der Geräte, die der Öffentlichkeit schon vorgestellt wurden.