DerOlf schrieb:
Dass es Frauenhäuser gibt, erscheint nach einem kurzen Blick auf zwei verschiedene Ansätze der Gewalt-Statistik (einmal mit der Beschränkung auf physische Gewalt, und einmal erweitert um psychische Gewalt) nicht ganz so unsinnig.
Mal ganz davon abgesehen, dass das für mich leicht bagatellisierend in Bezug auf psychische Gewalt klingt, kommt es hier auch auf die Statistik an. Die mir bekannten Statistiken zeigen bei physischer Gewalt ca. 2/3 Männer als Täter, ca. 1/3 Frauen als Täter. Es gibt dann aber wohl auch noch Statistiken, laut denen Frauen in mehr als 50% der Fälle zuerst handgreiflich wurden, und dann halt "den Kürzeren gezogen" haben. Auch habe ich mal gelesen, die meiste körperliche(!) Gewalt gäbe es in lesbischen Beziehungen!
DerOlf schrieb:
Wenn ich diesen Statistiken glauben kann, dann ist physische Gewalt tatsächlich eher männlich.
Ja, das kann man wohl tatsächlich so sagen. Es sind aber auch immer Männer, die sich bei Schießereien in den USA vor irgendwelche Mädels werfen. Umgekehrt habe ich das noch nie(!) gehört.
DerOlf schrieb:
Das schlägt sich sogar in unserer Geschlechtsspezifischen Erziehung nieder, in der es für Jungs "normal" erscheint, miteinander zu kabbeln oder sich zu prügeln (auch als Vorbereitung auf das spätere Leben), während es bei prügelnden Mädchen schnell mal zum Schulpsychologen geht.
Na ja. Die Entwicklung geht eher dahin, dass man alles derart feminisiert, dass so etwas für niemanden mehr okay ist. "Null Toleranz" nennt sich das an US-Schulen. Wer sich da wehrt und zurück schlägt, der wird genauso bestraft wie der Verursacher.
Wenn du mich fragst wäre es für die Entwicklung von Charakter besser, wenn man es umgekehrt machen würde. Ich finde es ist eine gesunde Lektion, zu wissen, dass man irgendwann an den Punkt kommt, wo man entweder Zurückhaltung übt, oder eins auf die Nase bekommt. Dass das bei Frauen fehlt merkt man oft bei Streitigkeiten. Frauen drücken noch fleißig auf deine emotionalen Knöpfe, wenn jeder Mann wohl schon längst damit rechnen müsste, dass es knallt.
DerOlf schrieb:
Scheinbar (das legen Gewaltstatistiken nahe) neigen Männer viel eher dazu, Probleme gewaltsam zu lösen - also mit körperlicher Gewalt UND es ist bei Männern noch immer gesellschaftlich akzeptabel (jedenfalls eher, als bei "lieben kleinen" Mädchen).
Die andere Seite sähe dann allerdings so aus, dass Frauen eher manipulieren, Intrigen schmieden, hetzen, lästern, verscuhen leute bewusst von deren Freundeskreis bzw. sozial zu isolieren...
Sorry, aber ich finde wir sind hier nicht so eindeutig die Bösen, wie du es zu glauben scheinst. Und hey, immerhin lösen wir Probleme.
DerOlf schrieb:
Frauenhäuser gibt es genau deswegen, weil sich Männer in Scheidungen immer weder benommen haben, wie wilde Tiere (Frauzen können das auch, keine Frage).
Jo, können sie auch. Trotzdem lässt du das Argument aber nicht gelten und siehst keinen Bedarf an entsprechenden Hilfen für Männer?
DerOlf schrieb:
Wenn die Frau weg will und die Kinder von Gericht zu ihr sollen, dann passierts auch mal, dass das ehemals eheliche Zuhause gesprengt wird (das ist einer Mandantin meiner Mutter tatsächlich genau so passiert - zum Glück war niemand zuhause).
Da könnte man nun diskutieren, ob so etwas nicht auch dadurch begünstigt wird, dass Mann eigentlich schon weiß, dass man vor Gericht immer den Kürzeren zieht und die Frau fast automatisch Kinder und darüber dann oft auch noch das Haus bekommt.
Meine Tante hat übrigens damals versucht, meinem Onkel Teppiche etc.etc. aus dem Haus zu klauen. Der hatte aber vorher diverse Fotos gemacht, weil er meine Tante ja kannte. Zahlen muss es trotzdem noch heute für sie - obwohl die Kinder aus dem Haus sind und meine Tante wirtschaftlich sehr gut da steht. (Besser als mein Onkel!)
DerOlf schrieb:
Nebenbei GIBT es Männerhäuser, die nennen sich dann "Eckkneipe", "Teehaus" oder Puff, Sekretariate ausgenommen waren unsere Rathäuser bis vor knapp 20 Jahren auch Männerhäuser.
Na also wenn das so aussieht, dann können Frauen ihre Probleme ja dann beim Friseur bequatschen, dann brauchen die auch keine Frauenhäuser?
DerOlf schrieb:
Die Revolution hats noch immer nicht bis in die Köpfe geschafft...
Ich wette auch weiterhin auf die Evolution, nicht auf eure Revolution. Die Skandinavier wundern sich auch, dass sie Frauen nicht von den sozialen Bereichen in die technischen Bereiche bekommen. Mal sehen wie viele Jahrzehnte der Feminismus noch braucht, bis man endlich begreift, dass die meisten Frauen schlicht anders ticken als die meisten Männer - und andere Prioritäten im Leben haben.
//edit
Gucky10 schrieb:
Was man halt bei vielen rausliest ist einfach Unverständnis gegenüber der "anderen" Seite. Seien es Farbige oder Frauen.
Die Leute die so etwas sagen, sind meist genau die, deren Verständnis für Männer sich darauf beschränkt, dass "Männer oben sind" - und man daher natürlich nicht weiter darüber nachdenken muss, was für Probleme Männer eigentlich haben. Die liegen im Knast, die Obdachlosigkeit und beim Selbstmord weit vor den Frauen, schießen an Schulen um sich, aber hey... lasst mal lieber darüber sprechen, warum nicht 50% der CEOs Frauen sind.
Gucky10 schrieb:
Die meisten sagen ja das sich die Frauen nicht so haben soll. Die verstehen es einfach nicht wie es ist immer unterdrückt zu sein.
Nö, und du weißt das auch nicht.
Gucky10 schrieb:
Sie sind ja auf der "richtigen" Seite und da ist das natürlich nicht so schlimm und die paar Bilder usw.
Auf der richtigen Seite wo? Mehr Arbeit, höhere Sterblichkeit, Mädels sind bei Abi und Studium längst statistisch besser... wo lebst denn du bitte?
Gucky10 schrieb:
Das Frauenparkplätze eine direkte Folge von männlicher Gewalt sind (genau wie Frauenhäuser) das geht einfach nicht in den Kopf.
Oder aber weibliche Gewalt bzw. deren Existenz will nicht in deinen Kopf?
Gucky10 schrieb:
Solange man(n) nicht akzeptiert das Frauen genau so behandelt werden wollen wie Männer müssen Frauen eben noch schriller und auffälliger reagieren als es der Sache angemessen ist einfach um wahrgenommen zu werden.
"Genauso" heißt bei dir "privilegiert"?