Reuter meinte zumindest sinngemäß, dass er als grober Indikator (für das zu Erwartende Match) dient aber er im Zweikampf immer von ebenbürtigen Gegnern ausgeht (auch bei 50% Winrate). Das halte ich für korrekte Interpretation!
Das macht er aber, soweit ich das verstanden habe, nicht, weil er der Modifikation generell in solchen Sachen nicht traut, sondern weil er einer gelegentlich vorkommenden Überraschung vorbeugen will ( und wahrscheinlich auch den Fehlern, die man macht, wenn man zu überheblich wird).
Allgemein habe ich aber eher den Eindruck, dass sich Einzelspieler aufgrund ihrer Stats profilieren. Oder Spieler werden untereinander klassifiziert. Der 55%ler ist eben angeblich besser wie ein 52%ler. Das ist mMn anmaßend und falsch. Auch der Lemming muss lang genug leben um dem Könner spielentscheidendes Wirken zu erlauben. Ohne Team geht nix.
Was ist an einer Klassifizierung falsch? Die Werte sagen ab einer gewissen Samplegröße doch nur aus, inwieweit es ein Spieler geschafft hat, seinem Team zum Sieg zu verhelfen und wie gut er dabei agiert hat.
Die Werte, aus dem sich das ER errechnet, gehen dann in die Höhe, wenn jemand teamdienliches Verhalten (spotten, ordentlich Schaden austeilen, Kills, cappen, Cap unterbrechen) an den Tag legt. Je umfassender ein Spieler das macht, desto eher steigt sein ER und seine WR. Wenn das kein Indikator ist, dass ein Spieler leistungsfähiger ist als ein anderer mit schlechteren Werten, was denn dann? Das alle gleichgut sind, kann ich angesichts der unzähligen Aktionen, die ich miterleben durfte bzw. auch selber verbockt habe, wirklich nicht glauben.
Btw. habe ich nie gesagt, dass es nur auf den einzelnen Spieler ankäme und nicht auf das Team. Ich spreche davon, dass die Statistikwerte aussagen, inwieweit ein Spieler seinem Team nutzen kann. Dass auch einer mit 2000 ER und 70% WR in Randoms gegen fünf Gegner auf einmal auch kein Leiberl reißen würde, liegt ja auf der Hand.
Lernkuve, Aggressivität des Spielstils, Zweitaccounts.
Doch, denn diese Faktoren sind bei allen da. Wenn man die Anzahl der Gefechte bei der Bewertung einfließen lässt, kann man diese Faktoren sehr wohl berücksichtigen. Wenn wir zwei Spieler mit der gleichen Gefechtsanzahl haben, einer davon hat aber merklich bessere Werte als der andere, dann ist das ein gutes Indiz dafür, dass er taktisch klüger vorgeht und eine steilere Lernkurve hatte.
Inwiefern verfälschen Zweitaccounts eine Statistik? Jeder Account hat seine eigene und wenn einer auf seinem Zweitaccount immer nur Mist baut, dann ist es naheliegend, dass er das auch weiterhin machen wird und nicht plötzlich zum Üb0rpro mutiert. Es geht ja nicht darum, was ein Spieler theoretisch kann, das ist doch uninteressant, wenn er die Leistung eben praktisch nicht bringt (warum auch immer).
Und zu meiner These, dass allein aufgrund von mehr oder weniger Glück beim MM (ob nun Toptier oder generell gute Teams) Abweichungen in der Winrate zustande kommen hat sich auch keiner geäußert.
Doch, es wurde mehrmals erwähnt, dass sich das bei einer genügend großen Anzahl an Gefechten herausmittelt, zumal das Problem von Pechserien ohnedies jeder hat.
Ich bleibe dabei, dass zwischen 45-55% qualitativ kaum zutreffende Aussagen über Skill möglich sind.
Es geht nicht um die alleinige Betrachtung der WR, sondern um das Gesamtbild aus ER, WR und Gefechtsanzahl.
Die Kernfrage war ob der Mod wirklich den Skill eines Einzelspielers (über die Statistik) wiedergibt.
Wenn er das nicht tut, wie sollen dann die Antworten auf die folgenden Fragen lauten?
Auch würde ich gerne einmal eine stichfeste Erklärung dafür hören, warum Spieler mit gutem ER und einer WR von 50% oder höher um so vieles weniger Fehler machen, als jene, die mit einem 900er ER und einer WR von 48% oder weniger herumgondeln. Warum versemmeln letztere regelmäßig Runden und erstere nicht? Warum haben letztere immer so ein inferiores Zweikampfverhalten und erstere tendenziell nicht? Warum nutzen Spieler mit besserem ER viel öfter die Geländevorteile einer Map aus als jene mit einem schlechten?