calippo schrieb:
Ich auch nicht, aber das bedeutet ja nicht, dass man in kleineren Bereichen nicht auch nachhaltiger werden kann. Da sehe ich grosses Potential bei Reparaturen von Kleingeräten. Wie viele Mäuse, Tastaturen, Kopfhörer, Controller werden entsorgt, obwohl nur ein kleiner Wackelkontakt vorliegt, ne Buchse oder Kabel kaputt ist, ein mikroschalter defekt oder der eingebaute Akku durch ist. In der Regel kann man diese Geräte (anders als Handys) ganz gut öffnen und kleine Reparaturen durchführen.
Hier sind die Hersteller gefragt, entsprechend Ersatzteile anzubieten. Gerade die originalen Controller der Konsolenhersteller werden millionenfach verkauft, da lohnt es sich, Verschleißteile anzubieten und gut wechselbar zu verbauen.
Das denke ich auch. Ich glaube auch, dass die Menschen (ganz allgemein) wesentlich eher dazu bereit wären, alá iFixit ihre Gerätschaften selbst zu reparieren, wenn es eine gute Möglichkeit gäbe an eine breite Palette an Ersatzteile zu gelangen.
Erstens, weil es nachhaltig ist, es sich u.U. lohnt aber am Ende auch ein sehr befriedigendes Gefühl darstellen kann, einem Gerät wieder auf die Beine geholfen zu haben.
Auf der anderen Seite, sehe ich es ehrlich gesagt nicht ein mir jeden Schuh anziehen zu lassen. Wenn es je nach Use-Case praktikabel ist ein Akku-Pack oder aber einzelne Akkus (z.B. AA) zu verwenden, durchläuft das nicht gleich meinen Nachhaltigkeits-Bewertungsprozess.
Und ich glaube da haben viele keinen Bock drauf auf diese Klein-Klein-Diskussion. Vor allem dann nicht, wenn man sieht was für ein Geschäft hinter unserer Abfallindustrie steckt und was da für ein Mist angestellt wird. Aber wir müssen ja immer brav unseren Müll trennen und ja keine Plastiktüte in den Wald werfen.
Bin ich voll dafür. Aber die Sinnhaftigkeit von alledem wird auf den Kopf gestellt, wenn man anderer Orts die immer gleichen Berge Müll brennen sieht. Oder wie generell mit dem Thema Reparierbarkeit umgegangen wird seitens vieler Hersteller.
Abgesehen davon gibt es so viele, wesentlich fettere Hebel die in Gang gesetzt werden könnten, bevor man anfängt über Einzelakkus vs Akkupacks zu diskutieren.
eax1990 schrieb:
Und Beyerdynamic macht sich ne goldene Nase aus den Ersatzteilen.
Das was am häufigsten bricht, ist die Sollbruchstelle "Schieberegler", schön instabil das kleine Stück Plastik wo der Kopfhörerbügel durchgeht und kostet sagenhafte 20€ oder mehr.
Das hat Sennheiser schon vor über 30 Jahren besser gemacht und das Einzige was man dort tauscht sind Polster, die dann wirklich auf Verschleiß zurückzuführen sind.
Oder auch schlechte Membranen die nicht sauber gearbeitet sind und rosten, biste direkt 50 Euro los pro Seite, kannste gleich neu kaufen wennst die Arbeitszeit berücksichtigst.
Die Aussage nach der schlechten Qualität hinsichtlich Beyerdynamic finde ich ziemlich verallgemeinernd. Das können andere KH-Hersteller genau so schlecht oder gut. Auch Sennheiser baut hier und da nicht den geilsten Schei***.
Abgesehen davon. Nimm mal einen Beyer-Dauerbrenner wie die z.B. die DT880. Sagen wir dir geht eine Membrane in Dutten. System eine Seite rund 50€. Dann willst du, wo du gerade dabei bist neue Polster spendieren. Rund 25€ für beide Seiten. Dann geht dir beim Systemwechsel noch der Klemmring in Ar***. 1,20€.
Landen wir bei einem Preis von 76,20€.
Neu kostet der KH 149€
Und ganz ehrlich, wenn wir über Nachhaltigkeit faseln, lass mal die Berechnung deiner "Arbeitszeit" raus. Du reparierst in deiner Freizeit dein Gerät um etwas für die Umwelt zu tun. Wenn ich vor CB sitze läuft auch nicht meine innere Stoppuhr die mir sagt, "oha, wieder für 100€ Forenbeiträge geschrieben" ...
eax1990 schrieb:
Wenn sich da was ändern soll, dann muss die Produktion von den Billigländern raus und der Neukauf nach alter Qualität ablaufen, wie zu Zeiten als Made in Germany, Irland o.Ä. noch einen Wert besaß, der so extrem war, dass die Firmen wegen ihrer Qualität die Pleite erlitten haben, da es unzerstörbare Gerätschaften waren.
Per Anordnung? oder wie soll das laufen? Ihr dürft nur noch teuer kaufen?
Denn ganz ehrlich, darauf läuft es am Ende hinaus. Deutschland ist häufig nun mal der teurere Produktionsstandort.
Sollte es sein, dass hohe Standzeiten, bestimmte Qualitäten usw. usv. gefordert werden und dies kann nur ein hiesiger Produzent liefern, geht die Nummer auf und der Kauf findet z.B. in DE statt.
Ich glaube aber auch nicht, dass das wirklich das größte Problem ist.
Wenn etwas in Asien günstig und dennoch gut Produziert werden kann, bitte. Aber wenn ich mir anschaue was auf Etsy, Wish, Alibaba und Co. im großen Stil für eine Fülle an Schrott in den Umlauf gebracht wird. Ergo wofür unsere (auf die Welt bezogen) Ressourcen verschwendet werden und ab Produktionsdatum reif für die Resterampe ist. Und der Schrott findet auch noch Abnehmer! Ich finde, dass sind noch viel dickere Probleme aber auch Potenziale bei denen man versuchen muss, sowas irgendwie einzudämmen. Lösung? ich habe keine Ahnung ....