Das einzige, was bei Intel stagniert, sind aktuell die Marktanteile im Server-Segment. Und die kleben seit Jahren bei annähernd 99% aller Einheiten.
Der Unterschied zwischen Intel und den letzten verbleibenden Konkurrenten im "Enterprise" Segment ist, dass Intels Hauptarchitektur "Core" eben von 4,5 Watt TDP in kleinen 2-in-1/Tablets bis 165 Watt "Enterprise" Server die gesamte Bandbreite abdeckt. Lediglich im Low-End-Bereich gibt es mit der Atom-Architektur (LPIA) noch eine separate Architektur, die in stark abgewandelter Form auch beim Xeon Phi für Beschleuniger zum Einsatz kommt.
IBM, Oracle und Co. haben dagegen nur die Aufgabe, eine einzige Architektur zu pflegen, die ausschließlich in einem sehr sehr begrenzten Markt zum Einsatz kommt. Lediglich bei der der Series p von IBM kann man noch von einem kleinen Volumen sprechen, die Series z oder auch die großen Oracle / Fujitsu SPARC XIIfx Mainframes sind vergleichen mit dem Rest winzig kleine Nischen, wo viele Kunden auch seit Jahren aber aufgrund der Software praktisch dem klassischen "Vendor-Lock" unterliegen.
Für Intel wäre es technisch vermutlich ohne Probleme machbar, eine separate Xeon-Linie zu basteln, aber wozu? Die Markteintrittshürden sind dort riesengroß, die Entwicklungskosten enorm, die Stückzahlen extrem überschaubar und damit das wirtschaftliche Risiko immens. Mit Itanium hat man das Spielchen ja schon einmal hinter sich gebracht.
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Der Rest unterliegt knallharter Betriebswirtschaftslehre. 8-way SMT würde womöglich 10% mehr DIE-Fläche kosten, aber vielleicht nur 8% mehr Performance bringen. Der Sprung von 1 auf 2 Threads hat noch rund 25-30 % gebracht, der Sprung von 2 auf 4 Threads bringt dann vielleicht nochmal 5-6 % und der Sprung von 4 auf 8 Threads pro Kern ist vermutlich dann nur noch ein wenigen Szenarien wirklich ein Vorteil. Auch bei IBM POWER 9 wird es ja schon die Wahl zwischen 4- und 8-fach SMT geben.