Yoshi_87 schrieb:
Theoretisch wäre auch Kommunismus eine ganz dufte Idee...
Nein.
Soziale Absicherung zwecks
Chancengleichheit ist fair, Dinge aber wie vollständige soziale Gleichheit, Gemeineigentum und die anderen Auswüche von Kommunismus eliminieren Individualismus, erschaffen homogene Gesellschaftsbilder und entarten in Enteignungen & Co.
Selbst in der utopischen Version des Kommunismus, des Marxismus, wo man nach belieben Jäger, Hirte und Kritiker an jedem Tag sein kann, wäre die Problematik einer fehlenden Hierarchie eben das man dadurch die Motivation des Aufstiegs eliminiert und wenn es für besondere Leistung keine Anerkennung gibt, dann hat das erhebliche Auswirkungen auf Dinge wie etwa den Fortschritt.
Ethisch, vor dem Gesetz, ... beispielsweise muss jeder Mensch gleich sein, sonst enden wir wie z.B. China.
Aber
wirtschaftlich beispielsweise ist ein Einstein einfach mehr Wert als selbst 1000 Putzkräfte und das muss auch so sein, sonst hätten wir weniger Fortschritt und Wohlstand.
Yoshi_87 schrieb:
Unsere Gesellschaft ist zu komplex als das sie von einer Elite geleitet werden kann.
Das hängt von der Definition der Elite ab. In der utopischen Technokratie würden ja z.B. alle (und
nur diese) mit ausreichendem Verstand zu Energiepolitik Themen zu diesem Bereich bearbeiten. Eine bessere Lösung, als
alle Fachleute in einem Bereich entscheiden zu lassen, kann es per Definition nicht geben. Man kommt nur nie zu diesem Ideal, selbst der Weg dahin (siehe
@HDopfer) ist schon gefährlich.
Yoshi_87 schrieb:
Man sollte lieber langfristig in die Zukunft und in die Bildung investieren und dafür sorgen das die Gesellschaft gebildet genug ist um eben über alles abstimmen zu können.
Das ist auch per Definition nicht möglich. Selbst das Wissen von Genies ist begrenzt und die Welt dafür viel zu komplex. Man hat immer nur wenige Kompetenzen, die - frei nach Precht - in einem Meer von Inkompetenzen schwimmen.
Unabhängig davon sind große Teile der Bevölkerung intellektuell auch gar nicht dazu in der Lage, komplexe Themenbereiche zu durchdringen.
Yoshi_87 schrieb:
Wie oft sind sich denn eigentlich unsere Wissenschaftler, vorallem die aus unterschiedlichen Gebieten, einig....? Die können sich doch jetzt schon nicht wirklich einigen.
Das ist tatsächlich eher Stammtischparole. Von Neuschöpfungen mit idealistischem Charakter wie etwa
Genderwissenschaften mal abgesehen, gibt es bei Chemikern, Mathematikern, Physikern, Informatikern, Meterologen... nur wenig Kontroversen. Man verfügt über zahlreiche, bestätigte Modelle und akzeptiert neue Lösungen gemeinhin nur dann, wenn sie reproduzierbar und beweisbar sind.
Yoshi_87 schrieb:
Auch Kapitalismus hilft nur einer kleinen Gruppe und muss EXTREM geregelt werden damit er sich nicht in kürzester Zeit selbst zerstört.
Da würde ich widersprechen. Ohne Kapitalismus (siehe z.B.
jede sozialistische oder kommunistische Gesellschaft vorher) hätten wir bedeutend weniger Wohlstand und Fortschritt. Davon profitiert selbst der Arbeitslose oder Obdachlose enorm.