smart- schrieb:
Wirklich sehr kluge Strategie von AMD und was da an Know-How dahinter steckt.
Ja ich hatte schon bei Ryzen das Gefühl, dass das Design aus der finanziellen Not herausgeboren absolut genial war. Nicht dass es bahnbrechend neu gewesen wäre, aber die Zeit und der technologische Fortschritt hat AMD hier in die Hände gespielt (Schnelleres Ram, die Interconnect Technologieen sind endlich schnell genug was in der Vergangenheit ja immer ähnliche Designs scheitern hat lassen). Technisch einfache Lösungen sind oft langfristig besser skalierend als irgendwelche monolithen die massiv nachoptimiert sind. Man siehts ja auch an ARM die von unten den Prozessormarkt aufgerollt haben und bald im Desktop und Serverbereich vorstossen.
Die Not bei AMD war dass sie erstmal knapp for der Pleite waren und sie deshalb kein komplexes Design mehr machen konnten. Weiters konnten sie sich kein Design leisten was massiv Ausschüsse produziert und sie irgendwas wergwerfen müssen. Jeder Ausschuss muss verwertet werden, notfalls bis ganz nach unten. Da geht kein Monolithisches Design mehr weil das nicht nach ganz unten skaliert.
Dass AMD hier weitermacht ist eigentlich nur logisch. Das Design ist gut und hat bewiesen dass es mittlerweile kein wirklicher Nachteil mehr ist (Latenzen etc...) wenn man weiter optimiert und die Yield die man bekommt dürfte bei fast 100% liegen, sprich es ist auch noch billig zu produzieren.
Intel sieht das wohl intern ähnlich darum kommen sie mit immer mehr Panikschnellschüssen, die am Papier gut aussehen daher um irgendwie die Marktanteil Erosion in Grenzen zu halten, bis sie vmtl 2020 mit einem ähnlichen Design an den Start gehen. Das Problem das Intel derzeit wohl hat ist, dass sie keinen wirklichen Interconnect haben, der mit AMDs Design mithalten kann und deshalb backen sie alles in einen Die und die paar Versuche wo sie es bisher getrennt haben ist an der Latenzproblematik gescheitert, die AMD zwar auch hat, aber anscheinend ganz gut in Griff hat (Sogar beim Ryzen 1 schon). Dazu kommen dann halt noch die Fertigungsprobleme bei Intel, wo sie kein Land sehen. Ich denke Intel wird mittelfristig die Fabs abspalten müssen, ob sie es finanzell noch auf 5nm packen wollen steht in den sternen und danach ist der Ofen mit Silizium relativ aus.
Langfristig könnte ich eine PC Architektur sehen, wo alle Komponenten über einen zentralen Interconnect angebunden sind der einfach pfeilschnell ist, sprich man steckt dann nur mehr kleine Prozessordies auf und bei den Grafikkarten auch nur mehr Kleine Computing Einheiten und erweitert diese modular nach Bedarf.
Das würde vieles massiv vereinfachen anstatt dass man 15 unterschiedliche Bussysteme im System hat.
Es gibt ja schon Überlegungen in diese Richtung bzw. wird schon genormt, wo lustigerweise alle im Normungsgremium drinnen sitzen ausser Intel und NVidia.
Dass Lisa Su vom Fach ist hilft glaube ich auch massiv, die Frau kann selber sehr gut Einschätzen ob ein risikobehaftetes neues Design wirklich umsetzbar ist oder nicht und was die Vor und Nachteile sind. Bei Intel haben halt die Buchhalter das Sagen und die würden so ein Design wie den Ryzen sofort abschiessen, weil zu anders zu dem was sowieso funktioniert. Technische Firmen sind immer am innovativsten wenn die Buchhalter in Grenzen gehalten werden.