de la Cruz schrieb:
Also: da hat DerOlf ja wohl doch doch eher ein Eigentor geschossen und der tsenai_zoo hoffentlich etwas dazugelernt !
Das sehe ich anders, denn genauso, wie die Werte nicht beweisen, dass der Mensch dazu massiv beiträgt, beweisen sie auch nicht das Gegenteil. Auch die These der rein natürlichen Erderwärmung beibt damit unbewiesen. Wenn es kommt, ist es eh nicht zu ändern, egal wem man dafür nun die Schuld gibt.
Was ist also nach dem hin und her gewonnen? Die Meerestemperatur IST gestiegen und der CO2-Gehalt der Luft ebenfalls ... und irgendwoher MUSS das kommen ... und auch wenn keine der Thesen bewiesen oder widerlegt werden kann, sollte man sich wohl über Reaktionen trotzdem Gedanken machen.
Aber man kann die Sache auch mal logisch betrachten.
Wenn die CO2-Konzentration in den Ozeanen sich nicht großartig geändert hat, die Ozeane also auch kein CO2 in größeren Mengen abgegeben haben (aufgrund der Erwärmung), dann bleibt de Frage, wo die gestiegenen CO2-Werte in der Atmosphäre herkommen.
Ich kann mir da einige Szenarien ausdenken ... zum einen wäre da die Schmelze der Polkappen und der Rückgang der Gletscher weltweit (auch im Eis ist CO2 gebunden) ... soweit so gut, woher die Erwärmung nun kommt wissen wir nicht, also gehen wir mal davon aus, dasss alles geschehe auch ohne menschliches Zutun.
Weitere natürliche CO2-Quellen wären z.B. Waldbrände, Vulkanismus oder durch tektonische Aktivität freigesetzte CO2-Lagerstätten im Boden (oder auch Methan oder andere Trebhausgase). Sowie eine Flora und Fauna, die zwar auch CO2 produziert (Fauna), aber eben auch wieder CO2 bindet (Flora).
Und dann gibt es da noch den Menschen, der durch Massentierhaltung einen unglaublichen Methan-Ausstoss hat, alles mögliche mit Verbrennung löst (Energie, Mobilität) und so täglich Tonnenweise CO2 produziert. Gleichzeitig haben wir große Waldflächen abgeholzt und damit dafür gesorgt, dass in Pflanzen weltweit weniger CO2 gebunden werden kann (das taten die Menschen ebenfalls für Energie und Mobilität).
Darüber hinaus setzen wir (durch die Verbrennung von Kohle und Öl) massenweise bereits vor Jahrmillionen pflanzlich gebundenes CO2 wieder frei. Das könnte durch die Plattentektonik auch ohne Menschen passieren, es wäre dann aber ganz sicher nicht so explosionsartig (der "Kreislauf der Gesteine" läuft recht langsam).
Wie wahrscheinlich ist es wohl, dass der Mensch mit seinem enormen CO2-Ausstoss bei der Erderwärmung KEINE Rolle spielt (einen bestäigten Zusammenhang von CO2-Gehalt und Erderwärmung mal vorrausgesetzt)?
Ich behaupte nicht, dass wir es definitiv in schuld sind, aber die wahrscheinlichkeit, dass wir daran ganz unschuldig sind, halte ich halt auch für ziemlich klein. Denn selbst WENN es ein natürlicher Prozess ist, so haben wir die Variablen in diesem Prozess beeinfusst (z.B. durch Verbrennung fossiler Brennstoffe, die ersatzlose Abholzung großer Waldgebiete, oder die Versiegelung großer Bodenflächen durch Städtebau).
Und von daher ist auch nicht klar, ob wir diesen natürlichen Prozess eventuell beschleunigen oder verstärken ...
Ist aber auch alles eigentlich egal, denn wie das auch entsteht und welche Rolle wir dabei spielen, das interessiert mich nur perifär ... vor allem sollten wir Wege suchen, auf denen WIR in der so entstandenen Umwelt auch leben können.
Nicht ob der Prozess natürlich oder künstlich ist, sollte uns interessieren, sondern die Frage, ob wir ihn bremsen können ... und wenn das nicht geht, dann bleibt noch immer die Frage, wie wir damit umgehen, wenn weitere Gebiete verwüsten, Flüsse versiegen oder die Küsten von immer heftigeren Stürmen heimgesucht werden.
Die Ursache eines Prozesses ist interessant, aber wenn man ihn ohnehin nicht aufhalten kann, dann sollte man sich eher Gedanken um die Zukunft in einer Welt "danach" machen.