News Zweiphasen-Tauchkühlung: Microsoft kühlt Server mit bei 50 °C kochender Flüssigkeit

ghecko schrieb:
Also ich sehe kein Bild auf dem laufende Hardware, offener Deckel und arbeitende Personen gleichzeitig zu sehen sind. Mal abgesehen vom Flüssigkeitsverlust wäre es (zumindest in Europa) nicht zulässig über so einem Verdampfungssystem zu arbeiten, auch ohne toxische Wirkung der Dämpfe auf den Organismus. Die Verdrängung der Luft reicht als Gefahrenpotential vollkommen aus.
In meiner alten Arbeitsstätte hatten wir auch eine ständige Überwachung der Atmosphäre. Wenn Kältemitteldämpfe im dreistelligen ppm-Bereich festgestellt wurden, wurde der Bereich gesperrt, gelüftet und das Leck gesucht. Ließ sich der Wert durch den Luftaustausch nicht genug senken, wurde unter Atemschutz gearbeitet. Bei einem offenen Deckel so einer Anlage wäre die Überwachung völlig ausgetickt, auch ohne laufende Hardware.
Titel bild luftblasen https://pics.computerbase.de/9/8/0/6/4-1ff78614f9febd4d/article-1260x709.aa71a0d3.jpg
Dan auch in animirt als "gif":
https://pics.computerbase.de/9/8/0/6/4-1ff78614f9febd4d/1-630.10cfd580.mp4
Und auch 2 beim arbeiten an der maschine.

Alles im Artikel?!?
 
Also ich kann bei der begrenzten Auflösung bei den Personenbildern nur leuchtende LEDs erkennen, keine Blasen. Und bei dem restlichen Geblubber muss keine Person in der Nähe gewesen sein, eine Kamera kann auch ganz autonom funktionieren, wir müssen nicht mehr an der Kurbel drehen.
 
Tiraga schrieb:
Ich denke mal, im fünften Satz "Auf die nicht leidende Flüssigkeit statt...." soll es leitende heißen.
beides ist richtig,
denn man sollte heutzutage auch immer auf eine glueckliche Fluessigkeit achten, sonst Shitstorm...
 
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Cool Master schrieb:
Ich denke auch, dass Luftkühlung (zumindest im Serverbereich) bald weg ist.
Nachdem sie gerade erst (tm) die Wasserkühlung abgelöst hat? Die älteren unter uns erinnern sich möglicherweise noch daran das Mainframes und Supercomputer lange Flüssigkeitsgekühlt waren bevor die sinkende Leistungsaufnahme es ermöglichte auf Luftkühlung umzusteigen.

Wasser bzw. Flüssigkeitskühlung ist einfach 100 mal besser.

Und trotzdem ist man von Flüssigkeitskühlung weg und zu Luftkühlung hin gegangen. Warum wohl?
Afaik weil die Alternativen allesamt teurer sind. Kann man machen, macht man aber nicht freiwillig. Und damit ist Wasser bzw. Flüssigkeitskühlung eben nicht "einfach 100 mal besser".
 
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Finde ich eigentlich eine super Idee. Die Wartbarkeit ist ja kein Thema, da man in grossen Rechenzentren keine einzelnen Platten tauscht, sonder wartet bis x % aller Server/Platten ausgefallen sind und dann den ganzen Block tauscht. So lösen die das auch mit den "Tauch" Rechenzentren. Aber ob das hier der Durchbruch wird, muss man sehen, aber eine gute Entwicklung.
 
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@Hayda Ministral

Ja, das war halt vor der ganzen Boost Geschichte mit GPUs und CPUs. Da heute alles boostet und das wirklich Leistung bringt wird man früher oder später wieder auf Wasser/Flüssigkeit gehen außer die Chips werden wieder mit Luft kühlbar ohne 50 Kilo an Kupfer im Gehäuse. Das sehe ich in naher Zukunft aber nicht nicht. Daher bin ich überzeugt, dass Wasser/Flüssigkeit die Zukunft ist. Dazu kommt eben wie ich schon schrieb dank verbesserter Qualität und Schnellverbinder ist das auch nicht mehr mit vor X Jahren vergleichbar.
 
Das ist ne stink normale Kältemaschine nur das man hier sich den Wärmetauscher im Verdampfer spart ...

Jeder Kühlschrank funktioniert so schon seit Jahrzehnten, wieso tun hier drölfzig Mitglieder so als wäre das irgendetwas weltbewegendes neuartiges und so?

kaxi-85 schrieb:
Wenn der Siedepunkt bei 50 Grad liegt wohl knapp darunter ;)
Nö.

Das Gas wird komprimiert, erwärmt sich dann und wird bei straff über 70°C heruntergekühlt und verflüssigt.


ghecko schrieb:
Ich glaube nicht dass die Kondensationsflächen mit 49°C betrieben werden.

Das Prinzip hier ist schon ein anderes. Hier findet ein Wechsel des Aggregatzustands statt, der je nach Stoff viel Energie aufnimmt und von den Komponenten abführt.
Anhang anzeigen 1064636
Bei Öl nimmt die Flüssigkeit schlicht Wärmeenergie auf und muss dann durch eine WT zirkuliert werden. Letzteres ist nicht sehr effizient, insbesondere bei der niedrigen spezifischen Wärmekapazität von synthetischen Ölen.
Das ist nur ein Teil des "Puzzles", Druck spielt eine große Rolle


schallundrauch schrieb:
Heißt das Teil, das den Dampf kondensiert, wirklich Kondensator? Könnte für Missverständnisse sorgen :D

Was ich mich noch frage: Gibt es dann nicht auch eine Dampfschicht direkt auf den zu kühlenden Teilen ähnlich wie es bei flüssigem Stickstoff ist?
Kondensator oder Verflüssiger ist der Fachbegriff. Und ja, es gibt eine Dampfschicht auf den zu kühlenden Teilen, die dann nach oben schwimmt, während die zu kühlenden Teile im Kältemittel hängen bleiben. Stell es dir so vor wie eine Brausetablette im Wasserglas, ja, da bildet sich eine Gasschicht an der Tablette, das Gas schwimmt dann aber davon.

Grundsätzlich:


Nichts Anderes ist das hier, nur das der Verdampfer ein Behälter mit Kältemittel ist, in dem die zu kühlenden Komponenten hängen.
 
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Cheetah1337 schrieb:
einfach nur eine interessante Konzeptstudie
Dir ist schon bewusst, das die ersten Supercomputer der Firma Cray auch in Flüssigkeit schwammen?
 
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Cool Master schrieb:
Ich denke auch, dass Luftkühlung (zumindest im Serverbereich) bald weg ist. Wasser bzw. Flüssigkeitskühlung ist einfach 100 mal besser. Die Qualität der Bauteile hat über die letzten 5-10 Jahre auch gut zugenommen womit man ohne echte Probleme Wasser einsetzen kann. Bedeutet man brauch keine 15.000 RPM Lüfter mehr die Finger abschneiden können und alleine alle Lüfter zusammen 200 Watt verbrauchen.

Wenn die Wartung auch easy ist, dann ist das super. Bin es selber satt in den Serverraum zu gehen als wäre ich neben einem Jet xD
 
Leidende Flüssigkeit ist natürlich die Nährflüssigkeit, in denen die leidener Männlein leben, die von Buchimisten in Buchheim erfunden wurden und von Wissenschaftlern für Experimente aller Art verwendet werden. Zamonisches Grundwissen, meine Herren!


Klingt interessant. Auch wenn ich natürlich keine Ahnung von der Materie habe. Würde mich trotzdem freuen, wenn es alternative Ansätze auch irgendwann mal in unsere PCs schaffen. Wasserkühlung ist ja ganz, aber bei mir drehen die Lüfter schon oft bis 600 U/min hoch, das ist schon nicht mehr unhörbar...
 
Hinzu kommt:
andi_sco schrieb:
Dieses Diagramm veranschaulicht gut, vor welchen Herausforderungen die Herstellern standen.


Anhang anzeigen 1056009

Das ist aus einer Pdf des Los Alamos National Laboratory (LA-UR-05-0936)
2021-03-16 (1).png

Ergänzung ()

Cool Master schrieb:
außer die Chips werden wieder mit Luft kühlbar ohne 50 Kilo an Kupfer im Gehäuse
 
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Cruentatus schrieb:
Das Entscheidende ist die Flüssigkeit. Diese muss ungiftig sein und darf bei keinem der Bauteile Korrosion/Beschädigungen verursachen (also verschiedene Metalle, Kunstoffe, Harze, etc.).
Gesundheitlich scheint es schon mal unbedenklich zu sein, die Mitarbeiter arbeiten ohne Atemschutz über dem offenen Becken.
Es handelt sich um ein Flouroketon (C2-F5-C(=O)-C-F-(CF3)2), Handelsname Novec 649, vor ca. 10-12 Jahren entwickelt und in DE nicht zugelassen. Angeblich ist es völlig ungiftig und nicht umweltschädigend. Siehe: https://www.osti.gov/etdeweb/servlets/purl/21208451
 
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Cruentatus schrieb:
Ist das bestätigt? Woher stammt die Information? Oder ist das nur eine Kühlflüssigkeit und du weißt nicht ob MS das verwendet?

Danke für die Info.

Viele Grüße
MS verwendet, wie so ziemlich alle Anderen Hersteller, irgendeine Mixtur aus diversen Alkanen, also Mehtan, Ethan, Propan.

Propan, bzw. R290, ist beispielsweise ein sehr häufig verwendetes Kältemittel, da es mit einem GWP von 3 kaum zum Treibhauseffekt beiträgt im Vergleich zu diversen anderen Mitteln wie R-134a und seinem GWP von 3710.
 
Pitt_G. schrieb:
ob die Kühlwirkung wirklich so gut ist wenn sich da Luftblasen an Hotspots bilden?
Das ist ja der Witz, dass die Wärme von der Flüssigkeit aufgenommen wird, indem die verdampft und dann aufsteigt um oberhalb wieder zu kondensieren und dann wieder mit niedriger Temperatur runter zu tropfen.
 
Die Wasserschutzpolizei wird es freuen, dass die Flüssigkeit im ersten Absatz nicht leiden muss.

Die Elektriker fragen sich, ob u.U. etwas anderes gemeint war ;)

Spannender Ansatz und bezüglich Wärmeaufnahme sicherlich überlegen.
 
@andi_sco

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