News Zweiphasen-Tauchkühlung: Microsoft kühlt Server mit bei 50 °C kochender Flüssigkeit

blöderidiot schrieb:

Super, Danke für den Link. Da stehen viele Infos drin.

IMG_20210407_123252.jpg

IMG_20210407_123427.jpg


Die Flüssigkeit wird auch zum Löschen eingesetzt und gilt da auch als sicher. Reagiert aber mit Wasser, was zu Problemen führen kann. Sehr interessant.

Viele Grüße
 
Cool Master schrieb:
Schau dir das Diagramm an. Luftkühlung ist am Ende wegen der Boost Geschichte.
Ja was glaubst du denn, haben die in Los Alamos schon festgestellt?
 
rzweinig schrieb:
schau dir mein verlinktes video an da wird das mittel vorgestellt.

Ich danke für den Hinweis, allerdings melde ich zwei Bedenken an:

1) Wir wissen nicht ob die verwendete Flüssigkeit dieselbe ist.
2) DerBauer ist nicht gerade Experte (in Materialkunde und eigentlich allem). Gerade er ist dafür verantwortlich, dass zig Leute ihre Grafikkarten zerstören, weil sie auf seine Empfehlung reaktives Flüssigmetall zur Kontaktüberbrückung nehmen, anstatt dem eigentlich zu meiner Zeit schon etablierten (das war vor 15 Jahren) Silberleitlack, der völlig ungefährlich und nicht reaktiv ist, ja sogar problemlos mit Nagellackentferner entfernbar. Reines Marketing und dämliches Gehabe wie LinusTechTips für die Massen.

Leider gibt es die SDS nur "Auf Anfrage".
 
Zuletzt bearbeitet:
kaxi-85 schrieb:
Du brauchst deinen Unsinn nicht zu relativieren.

Das System arbeitet (relativ) drucklos, die Flüssigkeit kocht, das dadurch entstehende Gas wird nicht via Druck verflüssigt und dann dem Kühlkreislauf wieder zugefügt, sondern via Kondensation am Gehäusedeckel.
Das System arbeitet also nicht wie ein klassischer Kühlschrank-Verdampfer.

Das das "Kochen der Flüssigkeit", also die Änderung des Aggregatzustandes von flüssig zu gasförmig dabei den größten Kühlungseffekt ausmacht ist jedem hier klar. Die Flüssigkeit kocht - die Überschrift ist korrekt.
Doch, das System arbeitet nach dem gleichen Grundprinzip eines Kühlschranks.

Noch einer, der Enthalpie nicht verstanden hat.

Warum sind die Mitglieder auf CB nur so technologiefeindlich? #Neuland ist ja der gängige Witz hier, aber stellenweise ist man ja nicht mal im 21. Jahrhundert angekommen.
 
Damien White schrieb:
Doch, das System arbeitet nach dem gleichen Grundprinzip eines Kühlschranks.

Noch einer, der Enthalpie nicht verstanden hat.

Warum sind die Mitglieder auf CB nur so technologiefeindlich? #Neuland ist ja der gängige Witz hier, aber stellenweise ist man ja nicht mal im 21. Jahrhundert angekommen.
Ich habs geahnt - Du bist also doch nur ein Troll.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Bonanca, miagi, bensen und eine weitere Person
Dragon0001 schrieb:
Wenn das offene Becken (zumindest in den Videos) sind, wird man wohl kaum mit Verdampfen arbeiten...

Wenn du dir das Video auch anschaust, siehst du nach ein paar Sekunden, dass die Konstruktion einen Klappdeckel besitzt.
 
Damien White schrieb:
Doch, das System arbeitet nach dem gleichen Grundprinzip eines Kühlschranks.
Das System ist (wohl aus Effizienzgründen) Isobar. Also nein, das ist nicht das gleiche Grundprinzip. Eine Wärmepumpe definiert sich durch die Kompression und Expansion eines Kältemittels zum Wärmetransport.
Das System hier arbeitet allein mit der Verdampfungswärme und dem niedrigen Siedepunkt der Flüssigkeit bei Atmosphärendruck.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Skysnake, Bonanca, Hayda Ministral und 2 andere
Dragon0001 schrieb:
Wenn das offene Becken (zumindest in den Videos) sind, wird man wohl kaum mit Verdampfen arbeiten...
Das ist vollkommen richtig, das Prinzip ist aber durchaus ähnlich und ich sehe das als durchdachte Evolution. Das System von Microsoft arbeitet scheinbar mit weniger/keinen beweglichen Komponenten mehr, benötigt aber dafür speziell gestaltete Hardware. Das Fujitsu System arbeitet praktisch mit Standardkomponenten, die nur leicht für diese Art von "Serverschrank" angepasst werden.

Die Kühlung ist aber bei beiden Systemen "einfacher" und die Flüssigkeit kann auch zu externen Wärmetauschern geführt werden. Ob die Lösung von Microsoft da jetzt so viel besser ist? Ich denke eher beide Lösungen haben ihre Vor- und Nachteile.
 
Zuletzt bearbeitet:
Conqi schrieb:
Das System mit der Flüssigkeit selbst ist erstmal simpler und damit ausfallsicherer als normale Lüfter und vor allem Pumpen.
Naja, ich kenne jetzt die spezifischen Eigenschaften der Flüssigkeit nicht, aber wenn z.B. Wasser verdamft entsteht ein enormer Überdruck, der ist nicht einfach mal so mit Plastik in Schacht zu halten. Zudem darf in solche einen System das Kühlmittel nicht entweichen, also ist`s auch Essig mit Überdruckventilen.

Und normale Lüfter und Pumpen haben kein hohes Ausfallrisiko. Aber von Pumpen redet ja auch niemand.

Ein ausgefallener Lüfter lässt sich in 5 Min. austauschen, dabei muss man das System nichtmal anhalten.

Wenn bei solch einen System was schief läuft, muss alles für mehrere Stunden angehalten werden.

Und wenn mal was ausfällt, ist man mit der Reperatur mit Luftkühlung auch schneller. Und das ist ja auch die entscheidende Frage, die der Herr am Ende des Beitrags gestellt hat.
 
Schaby schrieb:
Und wenn mal was ausfällt, ist man mit der Reperatur mit Luftkühlung auch schneller. Und das ist ja auch die entscheidende Frage, die der Herr am Ende des Beitrags gestellt hat.
Du siehst es nur im kleinen Rahmen und nicht als ein Teil vom ganzen System. Wenn dir eine Klimaanlage im Rechenzentrum ausfällt, stehst du nämlich vor dem gleichen "Problem". In einer Produktionsumgebung wirst du solche Systeme redundant ausführen und Flüssigkühlung bietet da durchaus große Vorteile, weil du das Medium nicht wie in einem luftgekühlten RZ auf 20°C herunterkühlen musst.
 
Tenferenzu schrieb:
Was jetzt noch fehlt ist die Info wie viel Effizienter so ein System ist. 20-50% sind im Bereich des Möglichen wenn man sich die ganzen Lüfter, die ewig viel Energie benötigen, spart.

Nur spart man aber keine Lüfter, denn die verdampfende Flüssigkeit muss wieder verflüssigt werden und das geschieht über einen luftgekühlten Kondensator, der natürlich mit Lüfter bestückt ist, da passiv die Wärme in dieser Größenordnung gar nicht sinnvoll abzuführen wäre. Die Technik ist übrigens schon über 10 Jahre alt und hat sich bis heute noch nicht etabliert. Warum auch, die Serverräume sind alle klimatisiert.
 
andi_sco schrieb:
Dir ist schon bewusst, das die ersten Supercomputer der Firma Cray auch in Flüssigkeit schwammen?
Ist es mir nicht, dennoch ist diese Technologie einfach nur unpraktisch in vielerlei Hinsicht.
Ergänzung ()

KitKat::new() schrieb:
Und das Problem ist wo genau?

Wieso sollte sich da ein Film bilden?
Weil es in einem Rechenzentrum Vibrationen, wie auch sonst vielerorts gibt? Muss ja nur ein minimaler Spalt sein respektive sich über die Zeit hineinarbeiten zwischen 2 Kontakte ... die sind ja nicht verschweißt.
 
Cheetah1337 schrieb:
Ist es mir nicht,
Dann schaue her! Die Server waren dazu auch noch eine Augenweide!
1617793497080.png


Geschwommen ist das ganze in "Fluorinert" und 3M hat schon damals die Flüssigkeiten entwickelt gehabt.
https://www.computerhistory.org/revolution/supercomputers/10/68
https://de.wikipedia.org/wiki/Fluorinert

EDIT: Video gefunden
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Skysnake, Hayda Ministral, madmax2010 und eine weitere Person
Cheetah1337 schrieb:
die sind ja nicht verschweißt.
Luft ist auch nur ein Fluid und man kann deine Argumentation auch auf jedes Luftgekühlte System anwenden.
Und genau wie bei Luft wird die Vorspannung der Kontakte das Fluid verdrängen, bis wieder Kontakt herrscht. Derartige Vibrationen sind in Rechenzentren außerhalb von Erdbeben übrigens abstrus.

Kannst du sofort in der Küche mit einem Multimeter testen.
Ein kleines Gefäß mit Öl füllen, Multimeter auf Durchgang (Piepen) stellen, außerhalb des Öls an der Luft testen, dass es funktioniert. Selbiges im Ölbad wiederholen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: KitKat::new()
So als Zusatzinfos:

Bei 3M stehen noch so ein paar allgemeine Details zu dem Kühlprinzip. Dort sind auch die Specs zu den Flüssigkeiten erhältlich (Siedepunkte, Dampfdruck usw.).

Und im FAQ (das ist ein PDF), steht noch minimal etwas zur Verunreinigung, Hot-Swap-Fähigkeit usw.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: xexex und rzweinig
@Damien White

Du hast schon Eier in der Hose, muss ich sagen... :D

Erst erzählst Du allen Ernstes, das System wäre exakt wie ein Kompressorkühlschrank aufgebaut (verlinkst etxra noch das YT Video) und würde unter Druck stehen

Damien White schrieb:
Jeder Kühlschrank funktioniert so schon seit Jahrzehnten, wieso tun hier drölfzig Mitglieder so als wäre das irgendetwas weltbewegendes neuartiges und so?

Das Gas wird komprimiert, erwärmt sich dann und wird bei straff über 70°C heruntergekühlt und verflüssigt.

was einfach falsch ist:

Anders als Wasser hat es einen niedrigeren Siedepunkt und kocht bereits bei 50 Grad Celsius, weshalb die verbaute Server-Hardware ausreicht. Die verdampfende Flüssigkeit kondensiert am (aktiv gekühlten) Deckel des Systems, so dass sie hinabregnet und der Kreislauf wieder von vorne beginnt.

Und wenn Du auf Deinen Fehler hingewiesen wirst, kommst Du arrogant rüber und stellst hier jeden als dämlich dar? Das die Idee an sich neu ist, hat niemand behauptet.

Damien White schrieb:
Nein, ernsthaft, was ihr hier so als großartig neuartig darstellt ist über 100 Jahre alte Technologie, das lernt man in der Schule, aber der Durchschnitts CB Nutzer denkt sich nur "wow, die kühlen mit kochender Flüssigkeit" ....

Respekt! :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Bonanca, Hayda Ministral, miagi und 4 andere
TriceO schrieb:
Wenn du dir das Video auch anschaust, siehst du nach ein paar Sekunden, dass die Konstruktion einen Klappdeckel besitzt.
Es ging mir doch gar nicht um den Deckel... ;) Das von dir genannte System unterscheidet sich trotzdem, da es offenbar nicht mit Verdampfung arbeitet.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: TriceO
Pampeldibuh schrieb:
2. Wärme schlecht Nutzbar
Weshalb sollte die Wärme schlechter nutzbar sein? Steht ja im Artikel, gibt noch einen Kühlkreislauf für den Kondensator - vermutlich einfach ein normaler Wasserkühler. Die Wärme kann man dann aus dem Wasser genauso rausholen unter weiternutzen, wie es bei anderen RZ mit dem Warmwasser der Klimaanlage gemacht wird...

ghecko schrieb:
Also ich sehe kein Bild auf dem laufende Hardware, offener Deckel und arbeitende Personen gleichzeitig zu sehen sind. Mal abgesehen vom Flüssigkeitsverlust wäre es (zumindest in Europa) nicht zulässig über so einem Verdampfungssystem zu arbeiten, auch ohne toxische Wirkung der Dämpfe auf den Organismus. Die Verdrängung der Luft reicht als Gefahrenpotential vollkommen aus.
In meiner alten Arbeitsstätte hatten wir auch eine ständige Überwachung der Atmosphäre. Wenn Kältemitteldämpfe im dreistelligen ppm-Bereich festgestellt wurden, wurde der Bereich gesperrt, gelüftet und das Leck gesucht. Ließ sich der Wert durch den Luftaustausch nicht genug senken, wurde unter Atemschutz gearbeitet. Bei einem offenen Deckel so einer Anlage wäre die Überwachung völlig ausgetickt, auch ohne laufende Hardware.

Du weißt weder, ob es toxisch ist, noch wie das Verdränungsverhalten ist. Bei einem Siedepunkt von 50° ist das Zeug in der Umgebung sowieso ruck-zuck wieder kondensiert und als Tropfen an der Wand zu finden.

Bei mir auf der Arbeit haben wir diverse inerte Gase als Schutzgas für Prozesse (Stickstoff, Argon etc.), wie auch manchmal Sauferstoff um dem Prozess bisschen mehr Feuer zu machen.

Und nirgendwo muss eine Anlage perfekt abgedichtet sein oder irgendeine Raumüberwachung dreht durch, sobald mal ein bisschen raus kommt. Bei offenen Versuchsaufbauten wird da einfach die Düse neben den Bearbeitungspunkt gehängt und aufgedreht (gut, außer bei Sauerstoff, weil Brandrisiko).
Bei einer Glovebox mit Argonatmosphäre gibt es zwar eine Schleuse, die wird aber aus Zeitgründen immer nur evakuiert, wenn man was reinpackt (damit keine Luft reinkommt). Wenn man was rausholt wird da Argon einfach rausgelassen.

Und ja: Die Arbeitssicherheit prüft diese Arbeitsplätze regelmäßig und jammert sofort los, sobald irgendwo ein elektrischer Kontakt offen ist oder sonstwas.

Typische Kältemittel sind halt nochmal eine ganz andere Hausnummer als irgendwelche ungefährlichen Gase, allein schon, weil man dicke Strafen bekommt, wenn man da große Mengen in die Umwelt entlässt.

Solang man also nicht wirklich weiß, um welche Flüssigkeit / Gas es da geht, ist es reine Spekulation, ob man das in D gut einsetzen könnte oder nicht.
 
TriceO schrieb:
So als Zusatzinfos:
Danke für den Link! Dort wird dann auch sehr schön der Unterschied zwischen der Lösung von Microsoft und Fujitsu dargestellt.

Fujitsu
1617794216743.png

Microsoft
1617794244616.png
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Hayda Ministral
Cheetah1337 schrieb:
wenn sich dann zwischen 2 Kontaktflächen ein Film dieser Flüssigkeit bildet ... nicht gut.
Dann beim Komponententausch ... muss man ja erst wieder trocken legen, weil dei Kontakte beim Entfernen auf jeden Fall total eingesaut werden ...
Das ist kein Problem.
Du kannst da deine Hand rein stecken und wenn sie raus kommt ist sie komplett trocken. Man kann auch teile in der Fluessigkeit tauschen und hat absolut keine Probleme. Die Aussagen gelten allerdings nur für Novec.

Das ist auch alles nicht wirklich neu.. Das wird einfach das übliche 3M Immersion cooling liquid sein, welches schon in tausenden Systemen zum Einsatz kommt.


@ghecko https://www.3m.com/3M/en_US/data-center-us/applications/immersion-cooling/ sIe nennen es 'low in toxicity'
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: KitKat::new() und xexex
Zurück
Oben