News Zweiphasen-Tauchkühlung: Microsoft kühlt Server mit bei 50 °C kochender Flüssigkeit

@andi_sco

In Beitrag #72 hast mich zitiert aber kein Text oder sonst etwas geschrieben.
 
TriceO schrieb:
IMHO nicht ganz korrekt was die Bezeichnung betrifft:

"Novec 1230 and Novec 649 are different brand names of the same chemical (further referred to as C6K), intended for different industrial applications: the 1230 – as a clean fire extinguishing agent, the 649 - as a thermal management fluid."
(https://twiki.cern.ch/twiki/pub/LHCb/C6K/Novec_Memo_1.3.pdf)
 
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Damien White schrieb:
Nö.

Das Gas wird komprimiert, erwärmt sich dann und wird bei straff über 70°C heruntergekühlt und verflüssigt.
Die Flüssigkeit (zur Kühlung wird kein verflüssigtes Gas genutzt) wird nicht komprimiert und das System arbeitet scheinbar relativ drucklos - sonst könnte man nicht im laufenden Betrieb Komponenten wechseln, siehe Bilder. Der Siedepunkt liegt, wie im Artikel geschrieben, bei 50 Grad, der Kondensationspunkt ergo darunter. Es wird nichts unter Druck "heruntergekühlt" - das Kühlmittel kondensiert am Gehäusedeckel (auf dem vermutlich ein entsprechend großer Wärmetauscher sitzt) und tropft zurück in den Behälter.

Klassischer Fall von "Artikel nicht gelesen"?
 
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Recharging schrieb:
Ja, es gibt viele Vorteile aber auch gravierende Nachteile. Solche Projekte sind ja nicht umsonst Konzeptstudien im kleinen Rahmen, wie etwa auch der versenkte Container im Meer.
Vielen Nachteilen kann man aber auch mit Chamber Konzepten aus dem Weg gehen. Ich denke lange wird der Ansatz keine Konzeptstudie mehr bleiben weil man bei Kunstoffen und deren Versiegelung, verschiedene Nanotechnologieverfahren zur Oberflächenbearbeitung, schon deutlich vorangekommen ist und immer mehr davon in anderen Industriefeldern in die Massenproduktion geht und dadurch deutlich preiswerter wird.

Auch im Bereich Kühlflüssigkeiten ist man in den letzten Jahrzehnten deutlich vorangekommen, seien es Additive für H2O oder C-basierte Flüssigkeiten, die mittlerweile deutlich weniger toxisch und aggressiv sind. Klar Ph-neutral ist das alles nicht, aber viele chemische Verfahren und Grundstoffe sind heute so verbreitet das es dauerhaft bezahlbar ist. Auch die "Abfallverwertung" ist deutlich weiter.

Der größte Minuspunkt ist meiner Meinung nach das es keine einheitlichen Standards gibt, also jeder für teuer Geld seine eigene Lösung zurecht pfuschen muss. Sobald es eine zueinander kompatible Lösung gibt werden die großen Anbieter das gerne annehmen, schon allein um sich mit ein bißchen Energierückgewinnung einen grünen Anstrich zu geben.
 
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blöderidiot schrieb:
Es handelt sich um ein Flouroketon (C2-F5-C(=O)-C-F-(CF3)2), Handelsname Novec 649, vor ca. 10-12 Jahren entwickelt

Interessant.


blöderidiot schrieb:
und in DE nicht zugelassen.

Es gibt in D keine Zulassung für Kühlmittel, das ist also Unfug.
Meintest Du "in Deutschland verboten"? Das gibt es afaik, siehe FCKWs.
 
Am Ende Heatpipes von Luftkühlungen ohne Pipe. :D
 
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Ich finde das Konzept mit dem Wegfall der letzten beweglichen Teile interessant in Hinblick auf mobile Rechenzentren. Dank Klima, Naturgewalten oder Krisenherde kann man nicht immer mit Sicherheit sagen, dass z.B. ein DR-Standort sicher ist. Kritische Anwendungen könnten dann in einem mobilen RZ untergebracht und notfalls wegtransportiert werden.
 
ghecko schrieb:
Also ich kann bei der begrenzten Auflösung bei den Personenbildern nur leuchtende LEDs erkennen, keine Blasen. Und bei dem restlichen Geblubber muss keine Person in der Nähe gewesen sein, eine Kamera kann auch ganz autonom funktionieren, wir müssen nicht mehr an der Kurbel drehen.
Ja wie du schreibst im bild https://pics.computerbase.de/9/8/0/6/4-1ff78614f9febd4d/3-1080.36293192.png
sind die LEDs im Blade an das heißt das Blade ist an.
Bei dem Bild sieht man unten die blades etwas "pixlig" das sind die Gasblasen
https://pics.computerbase.de/9/8/0/6/4-1ff78614f9febd4d/4-1080.f77a40c6.png
Und irgendwer muss das Video ja auch aufgenommen haben.

Davon abgesehen gibt es in dem tank eine Luftschicht wen man das also abschaltet und öffnet entweicht das Gas sofern leichter als Luft in jedem Fall....

Auch hat der8aur sicher kein Speziallabor gebaut um seine Flüssigkeitsverdampfer Gehäuse zu bauen.
Er (das team) hantiert mit dem Zeug schon ein paar Jahre rum und baut immer wieder interessante Lösungen.
Das sieht man alles als Nachbau Anleitung auf youtub.

Wenn man das so nicht hinbekommen würde hätte ms das auch nicht probiert.
 
Das ist doch das gleiche Prinzip mit dem Der Bauer das auch schon gemacht hat mit der selben Flüssigkeit.
 
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Conqi schrieb:
Dann packt man ein paar mehr Festplatten rein, die im Notfall übernehmen.
Hatte man das nicht beim Project Natick so geregelt? Backup Hardware im Gehäuse.
Ergänzung ()

Cool Master schrieb:
@andi_sco

In Beitrag #72 hast mich zitiert aber kein Text oder sonst etwas geschrieben.
Screenshot_20210407_122052_com.microsoft.emmx.jpg


Doch! Mit einem Zitat, das aufzeigt, wie die Wärmeabgabe pro cm^2 war.
 
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rzweinig schrieb:
sind die LEDs im Blade an das heißt das Blade ist an.
Also an meinem Rechner leuchtet der Link am Netzwerkport auch wenn der PC aus ist.
rzweinig schrieb:
Bei dem Bild sieht man unten die blades etwas "pixlig" das sind die Gasblasen
Dazu reicht meine Fantasie nicht aus.
rzweinig schrieb:
Auch hat der8aur sicher kein Speziallabor gebaut um seine Flüssigkeitsverdampfer Gehäuse zu bauen.
Mir sind seine Videos bekannt. Mainboard in die Spülmaschine hat auch mehr Schaden als Nutzen angerichtet.
 
kaxi-85 schrieb:
Die Flüssigkeit (zur Kühlung wird kein verflüssigtes Gas genutzt) wird nicht komprimiert und das System arbeitet scheinbar relativ drucklos - sonst könnte man nicht im laufenden Betrieb Komponenten wechseln, siehe Bilder. Der Siedepunkt liegt, wie im Artikel geschrieben, bei 50 Grad, der Kondensationspunkt ergo darunter. Es wird nichts unter Druck "heruntergekühlt".

Klassischer Fall von "Artikel nicht gelesen"?
Klassischer Fall von Grundprinzip nicht verstanden.

Nein, ernsthaft, was ihr hier so als großartig neuartig darstellt ist über 100 Jahre alte Technologie, das lernt man in der Schule, aber der Durchschnitts CB Nutzer denkt sich nur "wow, die kühlen mit kochender Flüssigkeit" ....

Was, nur so am Rande, eine der dämlichsten Überschriften war, die auf CB je erschien, aber da wurde halt 1:1 Marketinggeschwurbel abgeschrieben, das ist jetzt nicht direkt die Schuld von CB.

Die Reaktion der Community hingegen lässt tief blicken.

Da gibt es doch allen ernstes Mitglieder hier die über "Gasblasen" und deren eventuelle negativen Effekte auf die Kühlung diskutieren, was eigentlich nur zeigt, dass die in Chemie voll verpennt haben und nicht mal mit dem Begriff Enthalpie etwas anfangen können. Die "Gasblasen" sind es, was kühlt ...
 
ghecko schrieb:
Also ich kann bei der begrenzten Auflösung bei den Personenbildern nur leuchtende LEDs erkennen, keine Blasen.
Microsoft hat sowas ja nicht "erfunden", Fujitsu hat vor ein paar Jahren ähnliche Lösungen vorgestellt und dazu gibt es genug Material im Netz.
https://www.fujitsu.com/global/products/computing/servers/lics/


Hier noch eine andere Lösung mit "Standardkomponenten"

EDIT1: Und hier noch was mit "Blubberblässchen"

EDIT2: Hier die Lösung wie Microsoft sie verwendet vom Hersteller des Liquids
 
Zuletzt bearbeitet:
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Recharging schrieb:
Sobald man abseits des Schönwetter-Alltags mal Service etc. braucht, steigen die Kosten für solche Systeme im Vergleich etwa zur Luftkühlung sprunghaft an. Und sei es nur ein Leck und der vermehrte Mitarbeitereinsatz. Rein - raus ist dann halt gar nicht mehr so einfach.
Richtig, der Schwerpunkt bei solchen Konzepten liegt immer auf Effizienz, also Kostenersparniss. Die muss aber schon im Altagsbetrieb gegeben sein, wenn nicht, wird das ganze schnel eingestampft (oder im Meer versenkt, hehe).

Ich sehe in dieser Art von Kühlung mehre Knackpunkte.

1. Die Hardware muss wärmer als 50°C werden, damit da überhaupt was passiert.
2. Die Energie die da aufgenommen wird, wird auch wieder abgegeben, d.h. es ist quasi nur das Verschieben der Energie. Es Bedarf also weiterhin konventionelle Kühlmethoden, nur an anderer Stelle.
3. Das Kühlsystem muss komplett umgestellt werden und dazu noch ziemlichen Druck aushalten, das bedeutet erhöten Materialeinsatz und somit auch
4. Erhötes Ausfallrisiko der Kühlung an für sich.
 
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Damien White schrieb:
Klassischer Fall von Grundprinzip nicht verstanden.

Nein, ernsthaft, was ihr hier so als großartig neuartig darstellt ist über 100 Jahre alte Technologie, das lernt man in der Schule, aber der Durchschnitts CB Nutzer denkt sich nur "wow, die kühlen mit kochender Flüssigkeit" ....

Was, nur so am Rande, eine der dämlichsten Überschriften war, die auf CB je erschien, aber da wurde halt 1:1 Marketinggeschwurbel abgeschrieben, das ist jetzt nicht direkt die Schuld von CB.

Die Reaktion der Community hingegen lässt tief blicken.

Da gibt es doch allen ernstes Mitglieder hier die über "Gasblasen" und deren eventuelle negativen Effekte auf die Kühlung diskutieren, was eigentlich nur zeigt, dass die in Chemie voll verpennt haben und nicht mal mit dem Begriff Enthalpie etwas anfangen können. Die "Gasblasen" sind es, was kühlt ...
Du brauchst deinen Unsinn nicht zu relativieren.

Das System arbeitet (relativ) drucklos, die Flüssigkeit kocht, das dadurch entstehende Gas wird nicht via Druck verflüssigt und dann dem Kühlkreislauf wieder zugefügt, sondern via Kondensation am Gehäusedeckel.
Das System arbeitet also nicht wie ein klassischer Kühlschrank-Verdampfer.

Das das "Kochen der Flüssigkeit", also die Änderung des Aggregatzustandes von flüssig zu gasförmig dabei den größten Kühlungseffekt ausmacht ist jedem hier klar. Die Flüssigkeit kocht - die Überschrift ist korrekt.
 
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douggy schrieb:
Ich finde das Konzept mit dem Wegfall der letzten beweglichen Teile interessant in Hinblick auf mobile Rechenzentren.
Die werden schon seit geraumer Zeit in Containern mit integrierter Kühlung irgendwo abgesetzt. Strom- und Datenzugang dran und es kann los gehen.
Kühlung mittels einer Flüssigkeit die schon bei 50 Grad verdampft würde das System imA deutlich fehleranfälliger machen. So eine Diva stellt man sich nur in genau kontrollierte Umgebungen.

Tante Edit behauptet: Ein Mini-RZ in einem Container am Boden eines Gewässers wäre eine solche kontrollierte Umgebung.
 
andi_sco schrieb:
Hatte man das nicht beim Project Natick so geregelt? Backup Hardware im Gehäuse.
Genau. Darum ging es ja auch. Wobei es natürlich einen Punkt gibt ab dem die zusätzliche Hardware teurer ist als die Ersparnis durch weniger Wartungsaufwand.

Weby schrieb:
Das wird im Artikel deshalb auch erwähnt. Man sollte schon bis zum Ende lesen. ;)

Schaby schrieb:
1. Die Hardware muss wärmer als 50°C werden, damit da überhaupt was passiert.
Sie kann trotzdem Wärme an die Flüssigkeit abgeben. Ansonsten würde die Temperatur einfach immer weiter steigen bis sie schlussendlich bei >50° landet. Abgesehen davon sehe ich das Problem nicht. Die Komponenten, die bei 40° rumdümpeln brauchen offensichtlich keine stärkere Kühlung.

Schaby schrieb:
Es Bedarf also weiterhin konventionelle Kühlmethoden, nur an anderer Stelle.
Genau wie bei einer konventionellen Wasserkühlung und in gewissem Umfang auch bei Luftkühlung (Heatpipes kühlen auch nicht, sondern verschieben die Wärme nur). Das ist auch der Sinn dieser Lösung. Die Wärme der kleinen Chips auf einer bedeutend größere Fläche zu verteilen. Das geht hier halt nochmal schneller und zuverlässiger als mit Heatpipes oder einem klassischen Kreislauf mit Kühlflüssigkeit.

Schaby schrieb:
Erhötes Ausfallrisiko der Kühlung an für sich.
Nicht unbedingt. Das System mit der Flüssigkeit selbst ist erstmal simpler und damit ausfallsicherer als normale Lüfter und vor allem Pumpen. Die abschließende Kondensieren kann man dann vermutlich relativ leicht redundant und einfach wartbar aufbauen.
 
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